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Latua pubiflora Syn Latua venenosa Phil auch Baum der Zauberer genannt ist eine Pflanzenart in der Familie der Nachtschattengewachse Solanaceae Es ist die einzige Art der Gattung Latua Sie ist endemisch in den kustennahen Bergen des sudlichen Chile Latua pubiflora SystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie Nachtschattengewachse Solanaceae Gattung LatuaArt Latua pubifloraWissenschaftlicher Name der GattungLatuaPhil Wissenschaftlicher Name der ArtLatua pubiflora Griseb Baill BluteFrucht und ein Dorn Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Bluten 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Sonstige Merkmale 2 Verbreitung 3 Verwendung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Latua pubiflora wachsen als 2 bis 10 Meter Wuchshohe erreichende Straucher oder kleinere Baume mit einem oder mehreren Hauptstammen die einen Durchmesser von 3 bis 25 cm erreichen konnen Die Pflanze ist mit starren bis zu 2 cm langen Dornen besetzt die in den Blattachseln stehen Die etwas raue dunne und braunliche Borke ist rissig Die wechselstandigen oder buscheligen Laubblatter stehen an 2 mm langen mehr oder weniger behaarten Blattstielen Die ganzrandigen bis feingesagten Blattspreiten sind behaart bis verkahlend 3 bis 12 cm lang und 1 5 bis 4 cm lang elliptisch bis verkehrt eiformig oder eiformig die Spitze ist spitz bis zugespitzt die Blattbasis lauft keilformig zu Spaltoffnungen sind nur auf der Unterseite unregelmassig verteilt zu finden Die Nebenblatter fehlen Bluten Bearbeiten Die Bluten mit doppelter Blutenhulle stehen einzeln an 5 bis 20 mm langen filzigen Blutenstielen Diese entspringen den Achseln der Dornen aus einer Hulle aus sich uberlappenden Knospenschuppen Der funfzahlige glockenformige und behaarte grunliche bis violette Kelch ist etwa 8 bis 10 mm lang Die klappigen etwa 3 mm langen spitzen Kelchzipfel sind gleichgeformt und dreieckig Die magentafarbene bis rote urnenformige Krone besitzt eine Lange von 3 bis 4 cm und einen mittleren Durchmesser von etwa 1 5 cm Die Aussenseite ist dicht behaart Die zuruckgelegten dreilappigen Kronzipfel sind relativ kurz so breit wie lang oder etwas breiter Die funf ungleich langen Staubblatter sind etwa 8 mm von der Kronenbasis mit den Kronblattern verwachsen Sie stehen leicht uber die Kronenrohre hinaus am unteren Ende sind sie behaart Die Staubbeutel sind etwa 2 mm lang und an der Basis mit den Staubfaden verwachsen Die Theken stehen am ausseren Ende voneinander getrennt diese Trennung reicht uber ein Drittel ihrer Gesamtlange Die Pollen sind drei bis vierfaltig kugelig abgeflacht bis spharisch und mit 20 bis 21 µm relativ klein Die zwei oberstandigen Fruchtblatter sind jeweils einkammerig die vielzahligen Samenanlagen sind anatrop gegenlaufig angeordnet Der lange schlanke Griffel ist so lang wie das langste Staubblatt Die kopfige grune Narbe ist schwach zweilappig Es sind kreisformige Nektarien ausgebildet Die Bluten werden durch Kolibris bestaubt Fruchte und Samen Bearbeiten Die kleinen Fruchte sind gelbe bis orange gelbe fleischige eiformige bis kugelige glatte bespitzte Beeren mit einem Durchmesser von etwa 2 cm an der Frucht ist der Kelch auf eine Lange von 11 bis 16 mm verlangert die Kelchzipfel stehen nach aussen ab Die vielen feingrubigen Samen sind dunkelbraun bis schwarz und bis etwa 2 mm gross relativ dickschalig etwas langer als breit Im Inneren befindet sich ein gebogener Embryo dessen Kotyledonen kurzer sind als der restliche Embryo Das Endosperm ist reichlich ausgebildet Sonstige Merkmale Bearbeiten Die Chromosomenbasiszahl ist n 9 displaystyle n 9 nbsp Vor allem die Sprosse Samen und Blatter enthalten verschiedene Tropan Alkaloide unter anderem Atropin Hyoscyamin und kleineren Mengen Scopolamin Verbreitung BearbeitenDie Art ist endemisch in den kustennahen Bergen des sudlichen Chile in Hohenlagen zwischen 300 und 900 m Verwendung BearbeitenVon den Medizinleuten der Mapuche Huilliche Indianer ist bekannt dass sie die Pflanze als Mittel gegen Ubelwollende und Krankheiten verursachende Geister einsetzten Die Machis genannten Medizinmanner des Stammes nutzten die Pflanze ebenfalls um sich in tranceartige Zustande zu versetzen um Offenbarungen zu erhalten Die Wirkung der Pflanze ahnelt der der Tollkirsche Atropa Erweiterung der Pupillen trockener Mund und spatere Schaumbildung mentale Verwirrung Krampfe Delirium und Halluzinationen bis hin zu anhaltender Unzurechnungsfahigkeit und Tod 1 Bereits aus dem Jahr 1859 ist eine versuchte Verwendung der Latua pubiflora als Zierpflanze nachgewiesen als Richard Pearce der fur Veitch and Sons arbeitete Pflanzen dieser Art kultivierte Uber den Verbleib dieser kultivierten Pflanzen gibt es jedoch wenig Nachweise es wird angenommen dass sie kurz nach 1900 wieder aus der Kultur verschwand Neuere Kultivierungsversuche wie die des International Conifer Conservation Programme im Royal Botanic Garden Edinburgh berichten von Erfolgen die Pflanze ganzjahrig im Freiland zu ziehen 2 Literatur BearbeitenArmando T Hunziker The Genera of Solanaceae A R G Gantner Verlag K G Ruggell Liechtenstein 2001 ISBN 3 904144 77 4 Timothy Plowman Lars Olof Gyllenhaal Jan Erik Lindgren Latua Pubiflora Magic Plant from Southern Chile Botanical Museum Leaflets Harvard University Vol 23 No 2 1971 S 61 92 JSTOR 41762272 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Latua pubiflora Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Richard Evans Schultes Solanaceous hallucinogens and their role in the development of New World cultures In The biology and taxonomy of the Solanaceae Academic Press London 1979 S 137 160 Martin F Gardner The Potential for Chilean Plants in Cultivation PDF 204 kB In Combined Proceedings International Plant Propagators Society Volume 52 2002 S 285 290 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Latua pubiflora amp oldid 238793219