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Ladebow ist ein Ortsteil der Hansestadt Greifswald und hat etwa 600 Einwohner Ladebow liegt nordlich des Ryck und nordwestlich des Ortsteils Wieck Im Nordosten grenzt Ladebow an die Danische Wiek Hier befindet sich auch der Seehafen Greifswald Ladebow Ortslogo des Ortsteils Ladebow Wappen durfen Ortsteile nicht fuhren Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ladebow oben links um 1760 nbsp Haus der ehemaligen FlugplatzsiedlungDer Ort wurde 1248 erstmals urkundlich erwahnt und gehorte zu den Gutern des Klosters Eldena mit ihr bestatigte Herzog Wartislaw III dem Kloster den Besitz des Gutshofes Ladebow 1 Der Ortsname damals Lathebo um 1634 Ladeboode geht auf danische Monche zuruck Diese stammten aus der Gegend des Klosters Esrom des Mutterklosters von Eldena ursprunglich in Dargun gegrundet wo es entsprechende Ortsnamen gab Die spatere Veranderung der Endsilbe auf ow wie sie bei Ortsnamen slawischen Ursprungs haufig vorkommt beruht auf einem etymologischen Irrtum Der Name setzt sich aus dem danischen lade Scheune und bo Haus zusammen Der Name Ladebow tauchte dann 1692 erstmals auf 2 Erwiesen ist aber archaologisch die Nahe einer spatslawischen Siedlung sudwestlich des Ortes Ursprunglich bestand der Ort nur aus einem Hof grangia des Klosters wie die papstliche Urkunde aus 1250 belegt 3 Erst 1406 war mit Genehmigung von Herzog Wartislaw VIII aus dem Klosterhof ein Gutsdorf geworden 4 Nachdem es seit der Sakularisation des Klosters im 16 Jahrhundert zum Amt Eldena gehort hatte kam es durch die Schenkung des Pommernherzogs 1634 in den Besitz der Universitat Greifswald Ausser in der Anfangszeit durch die Monche wurde die Landwirtschaft in Ladebow von Pachtern betrieben Mit dem Bau der Flugplatzsiedlung Ladebow ab 1935 blieben von dem einst stattlichen Gut nur noch zwei Gebaude erhalten ein Landarbeiterhaus und das Haus des Gutsverwalters erhalten 1927 planten die Heinkel Werke in Ladebow Flugzeugindustrie anzusiedeln Bedingung dafur war dass Greifswald Ladebow eingemeindete Gleichzeitig wurde mit dem Bau eines Flugplatzes begonnen der ab 1928 offiziell als Sportflugplatz genutzt wurde Durch Tausch von Grundstucken erwarb die Stadt Greifswald im Jahr 1934 das Flugplatzgelande Im selben Jahr uberliess sie den Flugplatz einer Tarnfirma der Reichswehr der Deutschen Luft und Handels Aktiengesellschaft zur Nutzung Mit dem Ausbau zum Militarflugplatz wurden eine Betonstrasse und ein Eisenbahnanschluss der Bahnstrecke Greifswald Ladebow gebaut Im angrenzenden Fischerdorf Wieck wurde der Turm der Bugenhagenkirche gekurzt um den Flugverkehr nicht zu behindern Fur die Militarangehorigen wurden Wohnhauser errichtet Nach dem Bau des Flugplatzes wurde Ladebow 1939 nach Greifswald eingemeindet Nach dem Zweiten Weltkrieg sprengte die Sowjetarmee nach Demontage der Ausstattung die gesamte Flugplatzanlage Nach Grundung der DDR am 7 Oktober 1949 entstand in den 1950er Jahren auf diesem Gelande ein Betonwerk in dem unter anderem Betonteile fur das Wohngebiet Greifswald Ostseeviertel gefertigt wurden Erst 1952 wurden durch die Greifswalder Burgerschaft Strassennamen in Ladebow eingefuhrt bis dahin fuhrten die Gebaude nur so genannte Unterkunftsnummern U Nummern Auf Teilen der Flugplatz Anlage entstanden spater Kleingarten die noch heute im Norden Osten und Westen die Ortsflache dominieren Die Kleingartner die ihre Parzellen auf Pachtbasis erwarben bewirtschafteten und nutzten waren zu DDR Zeiten in der Massenorganisation des VKSK Kreisverband Greifswald organisiert Seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 sind die Gartenfreunde in Greifswald Ladebow dem Dachverband Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e V BDG Landesverband Mecklenburg und Vorpommern e V angeschlossen Mitte der 1960er Jahre errichtete die Volksmarine VM als Teilstreitkraft der NVA im Ortsteil einen Stutzpunkt mit Hafen wofur an der Danischen Wiek Sand aufgespult wurde Insgesamt bestanden zu DDR Zeiten in Ladebow drei Dienststellen der Volksmarine 1 Das Treib und Schmierstofflager TSL 18 auch Olhafen genannt den zumeist VM Hilfsschiffe so Tanker anliefen als grosstes Objekt am Westufer der Danischen Wiek Neben Militarangehorigen waren dort zahlreiche Zivilbeschaftigte tatig langjahriger Kommandeur der Einheit Fregattenkapitan Walter Schmidt Stabschef Korvettenkapitan Horst Kraft 2 Die Instandsetzungsbasis I Basis der zentralen Kfz Werkstatt Kommandeur Korvettenkapitan Siegfried Helfsgott 3 Das Zentrallager fur die Mobilmachungsreserve Kommandeur Korvettenkapitan Heinz Kehnappel Alle drei Objekte wurden im Zuge der deutschen Wiedervereinigung 1990 von der Bundeswehr aufgegeben Bis 1990 befand sich der Stadthafen Greifswald ein wichtiger Umschlagplatz fur Baumaterial und Brennstoffe an der Salinenstrasse in Greifswald Nach der politischen Wende wurde der bisherige Militarhafen zum zivilen Seehafen ausgebaut Seit Ende der 1990er Jahre entstanden zwei neue Eigenheimsiedlungen die Einwohnerzahl nahm zu Ebenso wurden die unter Denkmalschutz stehenden Wohnhauser der Flugplatzsiedlung unter denkmalpflegerischen Aspekten saniert Die ungenutzten und teilweise unterspulten Gleise der Bahnstrecke Greifswald Ladebow wurde bis 2014 wieder rekonstruiert und im Januar 2014 in Betrieb genommen Greifswald erhofft sich dadurch eine Wiederbelebung der Hafenwirtschaft Ausserdem fuhrt die Hafenbahn seit dieser Zeit Sonderfahrten zum Hafen Ladebow vom Bahnhof Greifswald aus zu dem alljahrlich im Juli stattfindenden Fischerfest in Greifswald Wieck dem grossten maritimen Volksfest Vorpommerns durch Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Siehe Liste der Baudenkmale in Greifswald Aussenbereiche Denkmalgeschutzte Flugplatzsiedlung Ladebow Sgraffiti von 1952 mit Motiven aus der landwirtschaftlichen Ausbildung am Haus Hugo Finke Str 10Literatur BearbeitenRudolf Biederstedt Untersuchungen zur Besiedlungsgeschichte der Greifswalder Vorstadte und Ortsteile In Gesellschaft fur pommersche Geschichte und Altertumskunde Hrsg Baltische Studien Neue Folge Bd 77 N G Elwert Marburg 1991 S 79 81 Digitalisat Manfred Niemeyer Ostvorpommern Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Bd 2 Festland Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 3 86006 149 6 S 78 Bruno Benthien Alfred von Kanel Eginhard Wegner Gesamtredaktion Greifswald und seine Umgebung Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme im Gebiet sudlich des Greifswalder Boddens Werte der deutschen Heimat Band 14 Berlin Akademie Verlag GmbH 1968 Suchpunkt Ladebow S 127f Weblinks BearbeitenLiteratur uber Ladebow in der Landesbibliographie MV Private Website zu LadebowEinzelnachweise Bearbeiten Pommersches Urkundenbuch Bd I Nr 478 Manfred Niemeyer Ostvorpommern Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Bd 2 Festland Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Bd 2 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 3 86006 149 6 S 78 Pommersches Urkundenbuch Bd I Nr 523 Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Teil 1 Stettin 1924 S 548 urn nbn de gbv 9 g 5274453 54 100954 13 440356 Koordinaten 54 6 3 N 13 26 25 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ladebow amp oldid 236452515