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Die Kathedrale der Heiligen Maria in der spanischen Hafenstadt Palma der Hauptstadt der Baleareninsel Mallorca ist die Bischofskirche des Bistums Mallorca Sie wird im Volksmund oft einfach La Seu genannt dieser katalanische Ausdruck bedeutet der Bischofssitz Ansicht von SudostenPresbyterium gestaltet von GaudiRetabel in der Corpus Christi Kapelle dat 1626 41 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Ausstattung 3 Orgel 3 1 Der Bischofspalast und das Museum fur Sakrale Kunst 4 Bildergalerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenNach der Ruckeroberung Mallorcas von den Mauren begann Konig Jakob I von Aragon mit dem Bau auf dem Platz einer islamischen Moschee die Grundsteinlegung erfolgte 1230 Unter Jakob II dem Sohn des Eroberers wurde ab 1306 von der Hauptapsis her der eigentliche Bau der Kathedrale begonnen Sie sollte auch als Mausoleum fur das mallorquinische Konigshaus dienen Jaume II und III sind hier begraben Der Bau des Kirchenschiffs wurde 1587 abgeschlossen das Hauptportal wurde 1601 geweiht Die Arbeiten an der Hauptfassade begannen 1852 und wurden erst Anfang des 20 Jahrhunderts beendet Die Kathedrale ist 109 50 Meter lang und 33 Meter breit das Hauptschiff misst 75 50 Meter in der Lange und 19 50 Meter in der Breite Die beiden Seitenschiffe sind je 86 Meter lang und 10 Meter breit Die 14 Pfeiler auf denen das Gewolbe ruht sind 30 Meter hoch das Hauptschiff erreicht 44 Meter Hohe und die beiden Seitenschiffe je 30 Meter Das Presbyterium mit dem Chor auch Konigskapelle genannt hat eine Grosse von 34 mal 16 Metern Trotz fehlender richtiger Turme gehort die Kathedrale zu den wichtigsten Bauwerken gotischer Stilrichtung Das 1370 gebaute und 1599 verglaste Rundfenster hat einen Durchmesser von wahrscheinlich 12 55 Metern und wird aufgrund der Fensterflache von 97 5 m haufig als grosste gotische Rosette der Welt bezeichnet Neben ihrer Grosse fallt sie auch durch ihre Lage Apsis und die Form der Streben Davidstern aus dem Rahmen Vom Durchmesser her wird sie allerdings von der Portalrosette des Strassburger Munsters mit uber 15 m und wohl auch von den 1250 bzw 1260 erbauten Rosetten an der Nord und Sudfront der Notre Dame in Paris jeweils 12 90 m ubertroffen In der Kathedrale von Palma befinden sich funf weitere Rosetten mit Masswerk im franko flamischen Stil sowie 60 kunstlerisch gestaltete Glasfenster Seit dem Mittelalter haben viele Baustile ihre Spuren in der Kathedrale hinterlassen Zu Baubeginn folgte man gotischem Baustil in Reinform wie er aus Katalonien und Sudfrankreich bekannt ist Eine verzierungsreichere Weiterentwicklung dieses Stils findet sich im Seitenportal das dem Meer zugewandt ist Das Almosen Portal auf der Gegenseite folgte bereits dem asthetischen Empfinden der Spatgotik Die Renaissance mit ihrem fur den hispanischen Raum typischen plateresken Stil und der Manierismus hielten im 16 Jahrhundert ihren Einzug In vielen Altaraufsatzen der Seitenkapellen sind auch Barockelemente anzutreffen beispielsweise in den Kapellen Unbefleckte Empfangnis Hl Sebastian Hl Benedikt oder auch der des Hl Martin In der Fronleichnamskapelle Capilla del Corpus Christi befindet sich ein 14 m hohes ab 1626 von Jaume Blanquer 1581 1636 geschaffenes Altarretabel mit einer zentralen Darstellung des Letzten Abendmahls 1 Der Klassizismus ist die pragende Stilrichtung der Taufkapelle und des Mausoleums des Grafen von Romana Auch der beruhmte Architekt Antoni Gaudi steuerte durch seine Restaurierungs und Dekorationsarbeiten in den Jahren 1904 bis 1914 auf Initiative des Bischofs Campins seine Kunst im Stil des katalanischen Modernisme Jugendstilrichtung bei Gaudi nahm auch einschneidende bauliche Veranderungen vor der Chorraum wurde aus der Mitte des Kirchenschiffs verlegt und in die Konigskapelle eingegliedert der Stuhl des Bischofs aus dem 14 Jahrhundert wurde erneuert und die Glaubigen erhielten freien Blick auf den Hochaltar 2 Unter dem Chorgestuhl entwarf Antoni Gaudi einen Hohlraum damit sich der Gesang auch ohne Mikrofone in der gesamten Kathedrale verbreiten kann Der Raum ist mannshoch und agiert wie ein Resonanzkasten Erst etwa 100 Jahre danach bei Renovierungsarbeiten wurde der Hohlraum wiederentdeckt 3 Als Beitrag des 21 Jahrhunderts hat der 1957 geborene mallorquinische Kunstler Miquel Barcelo die Kapelle des Allerheiligsten im rechten Seitenschiff neugestaltet unter anderem hangt hier sein Werk uber die Wundersame Vermehrung von Brot und Fisch Ausstattung Bearbeiten nbsp Madonna mit Kind aus dem 14 JahrhundertIn zwei Kapitelsalen und im Erdgeschoss des Glockenturms ist seit 1932 das Museum der Kathedrale untergebracht Dort befindet sich auch das Grab des Gegenpapstes Clemens VIII 1446 der nach seinem Rucktritt ab 1429 als legitimer Bischof von Palma amtierte 4 Die Jungfrau mit Kind ist ein Werk von Guillem Sagrera aus dem 14 Jahrhundert In ihrer linken Korperseite unter dem Jesuskind ist eine Kammer fur die konsekrierte Hostie eingefugt Diese schmuckt einen Sternenhimmel 5 Der Baldachin uber dem Altar ist ein Werk von Antonio Gaudi von 1912 Auf seinem hochsten Punkt steht ein Kruzifix zu den Fussen Maria und Johannes Das Kreuz ist aus bunten Teilen zusammengesetzt 6 Eine von Adria Ferra 1812 gehauene Statue des auf Mallorca hochverehrten Hl Bruno steht in der Kapelle links vom Haupteingang der Kathedrale 7 Die Kathedrale verfugt uber einen Bestand von neun Glocken aus funf Jahrhunderten Unter den europaischen Bischofskirchen nimmt das Gelaut eine herausragende Stellung ein Vier von sechs Glocken stammen aus dem Jahre 1312 die anderen beiden wurden 1642 und 1991 neu gegossen Die grosse Glocke genannt N Aloi wird nur zu den festlichsten Anlassen gelautet und gehort mit ihren rund 4 600 Kilogramm bei 2 Metern Durchmesser nicht nur zu den grossten Glocken Spaniens sondern ist zugleich die grosste beweglich gelautete Glocke des Landes 8 9 Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die grosse OrgelDie grosse Orgel ist das Werk der Mallorquinischen Orgelbauer Gabriel Tomas und Josep Bosch aus dem ausgehenden 18 Jahrhundert erbaut in den Jahren 1795 1797 in dem vorhandenen Orgelgehause von Pablo Rosell welches aus dem Jahre 1497 stammt 1929 wurde das Instrument modernisiert u a wurden die Manual und Pedalumfange erweitert und das zweite Manualwerk hinzugefugt Das Instrument wurde zuletzt 1993 restauriert Es hat 31 Register auf zwei Manualwerken und Pedal 10 I Organo Mayor C g30 1 Flautado Mayor 0 16 0 2 Flautado 0 8 0 3 Flauto 0 8 0 4 Violon 0 8 0 5 Salicional 0 8 0 6 Octava 0 4 0 7 Docena II 0 2 2 3 0 8 Quincena II 0 2 0 9 Decinovena 0 1 1 3 10 Corneta Mayor11 Corneta Minor Fortsetzung 12 Trompeta Magna D 0 16 A 1 13 Trompeta Real 0 8 A 1 14 Clarin Claro 0 4 A 1 15 Chirimia Alto 0 4 A 1 16 Schalmei B 0 2 17 Eanos 0 4 A 1 18 Regaal B 0 8 19 Regaal D 16 II Organo recitativo A 2 C g320 Violon 16 21 Flautado 0 8 22 Flauto Armonico 0 8 23 Violon 0 8 24 Viola di Gamba 0 8 25 Voz Celeste 0 8 26 Octava 0 4 27 Tapadillo 0 4 28 Trompeta Real 0 8 29 Fagot y Oboe 0 8 30 Voz Humana 0 8 Pedal C f131 Contrabajo 0 0 16 Koppeln II I I P II P Nebenregister Tremulant Anmerkungen B Bass Seite D Diskant Seite a b c d e Horizontalregister schwellbar Der Bischofspalast und das Museum fur Sakrale Kunst Bearbeiten Der Palast stammt aus dem fruhen 13 Jahrhundert also nach der Ruckeroberung Mallorcas Der Bau hat im Laufe der Zeit viele Veranderungen erfahren In ihm befindet sich das Museum fur Sakrale Kunst das erste dieser Art auf Mallorca Die Sale gliedern sich in die Themenbereiche Christus Jungfrau Maria und die Heiligen Es sind Artefakte vom Mittelalter bis in die Gegenwart Es enthalt auch Werke der Hispano flamischen Schule 11 Bildergalerie Bearbeiten nbsp Detail der Westfront Hauptportalfassade nbsp Abendliche Ansicht nbsp Panorama des Innenraums nbsp Farbspiel im Inneren nbsp Rosette der Ostfront von innen nbsp Keramiken von Miquel Barcelo nbsp Kapitelsaal mittig das Grab von Clemens VIII nbsp Kreuzigung von Alonso de Sedano im Museum Hispano flamische Schule Literatur BearbeitenMiquel Ballester La evolucion constructiva de la Catedral Mallorca Historia tecnicas y materiales en los libros de fabrica 1570 1630 2020 Pere Joan Llabres Martorell Die Kathedrale von Mallorca Herausgeber Domkapitel der Kathedrale Druck aimprenta Palma 2007 ISBN 978 84 611 9740 8 Museum fur Sakrale Kunst von Mallorca Broschure Herausgeber Bistum von Mallorca Palma Stand 2023Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Catedral de Mallorca Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website katalanisch spanisch englisch deutsch Einzelnachweise Bearbeiten Retablo del Corpus Christi Abgerufen am 26 April 2020 Martorell S 70 Martin Breuninger Die Geheimnisse unter der Kathedrale 19 Marz 2017 abgerufen am 3 Juni 2017 Deutschsprachige Webseite zur Kathedrale von Palma Martorell S 82 Martorell S 50 Martorell S 104 LLOP i BAYO Francesc Les campanes de la Catedral de Mallorca la mes antiga musica viva Abgerufen am 5 Oktober 2017 N Aloi 9 Catedral de Mallorca PALMA BALEARS Abgerufen am 5 Oktober 2017 Informationen zur Orgel Broschure des Museums siehe Literatur 39 5675 2 6480555555556 Koordinaten 39 34 3 N 2 38 53 O Normdaten Geografikum GND 4337780 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Palma amp oldid 235772853