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Krotit ist ein ausserst selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der chemischen Zusammensetzung CaAl2O4 und damit chemisch gesehen ein Calcium Aluminium Oxid KrotitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2010 038 1 IMA Symbol Kro 2 Chemische Formel CaAl2O4Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss IV B 09 007Ahnliche Minerale DmitryivanovitKristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe P21 n Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2 3 Gitterparameter a 8 6996 3 A b 8 0994 3 A c 15 217 1 Ab 90 188 6 3 Formeleinheiten Z 12 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 5 4 Dichte g cm3 berechnet 2 944 4 Spaltbarkeit gut nach 100 und 010 4 Bruch Tenazitat muschelig sprode 4 Farbe farblosStrichfarbe weissTransparenz durchsichtigGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 608 2 3 nb 1 629 2 3 ng 1 635 2 3 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V gemessen 54 4 5 berechnet 55 6 3 Pleochroismus farblos bis sehr blasses GrauKrotit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und konnte bisher nur in Form mikrokristalliner farbloser und durchsichtiger Einschlusse in einem Meteoriten entdeckt werden Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Krotit 2010 in einem kohligen Chondriten namens NWA 1934 der nahe der Stadt Rissani in der marokkanischen Provinz Errachidia niederging Beschrieben wurde das Mineral durch Chi Ma Anthony R Kampf Harold C Connolly Jr John R Beckett George R Rossman Stuart A Sweeney Smith und Devin L Schrader die es nach dem Geochemiker Alexander N Krot 1959 benannten Das Mineral und dessen Name wurden noch im selben Jahr von der International Mineralogical Association IMA anerkannt 5 Drei Dunnschliffe mit den Bezeichnungen UA2169TS1 UA2169TS2 und UA2169TS3 enthalten das Typmaterial des Minerals Dunnschliff UA2169TS1 wird unter der Katalog Nr USNM 7590 im Smithsonian Institution in Washington D C und das Co Typmaterial mit Krotitfragmenten des Dunnschliffs UA2169TS2 wird unter der Katalog Nr 63275 im Natural History Museum of Los Angeles County in South Los Angeles in den USA aufbewahrt 3 Klassifikation BearbeitenKrotit wurde erst 2010 von der IMA als eigenstandiges Mineral anerkannt Eine genaue Gruppen Zuordnung in der 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ist daher bisher nicht bekannt da die Systematik von der IMA zuletzt 2009 aktualisiert wurde 6 Allerdings ist Krotit dimorph mit dem bereits seit 2006 bekannten Dmitryivanovit CaAl2O4 IMA 2006 035 und kristallisiert wie dieses in monokliner Symmetrie wenn auch mit leicht unterschiedlichen Gitterparametern Dmitryivanovit wurde in die Klasse der Oxide mit dem Stoffmengenverhaltnis von Metall Sauerstoff 3 4 und vergleichbare und dort in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen eingeordnet wo er als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 4 BB bildet 7 Aufgrund der engen Verwandtschaft wird Krotit daher voraussichtlich ebenfalls dort einsortiert Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach der klassischen wenn auch veralteten Klassifikationsform von Karl Hugo Strunz in der 8 Auflage richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr IV B 09 07 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Oxide und Hydroxide und dort der Abteilung Oxide mit dem Verhaltnis Metall Sauerstoff 3 4 Spinelltyp M3O4 und verwandte Verbindungen wo Krotit zusammen mit Dmitryivanovit und Grossit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet 8 Kristallstruktur BearbeitenKrotit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 n Raumgruppen Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2 mit den Gitterparametern a 8 6996 3 A b 8 0994 3 A c 15 217 1 A und b 90 188 6 sowie 12 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenKrotit tritt an seinem ersten Fundort dem marokkanischen Meteoriten NWA 1934 als Kern eines eiformigen Calcium Aluminium reichen Einschlusses CAI von 2 75 mm 4 5 mm Grosse auf der von Olivin umschlossen ist Der Einschluss enthalt neben Krotit kleine Mengen Perowskit Gehlenit Hercynit Hexamolybdan und Chlormayenit in feinen Aderchen und Einschlussen Umgeben ist der Einschluss von einem Rand aus Grossit Hibonit und Spinell Gehlenit und einer ausseren Lage aus aluminiumreichen Diopsid 9 Der Meteorit und das darin enthaltene Mineral Krotit entstanden vermutlich vor mehr als 4 5 Milliarden Jahren durch Kondensation oder Kristallisation aus einer Schmelze im jungen solaren Nebel der sich aus der Urwolke kondensiert hatte 10 Krotit ist damit eines der altesten bekannten Mineralen im Sonnensystem 11 Ausser an seiner Typlokalitat konnte das Mineral bisher Stand 2019 nur an einem weiteren Fundort entdeckt werden und zwar im Magmatischen Komplex Rakefet im Karmel Gebirge im Norden Israels 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenChi Ma Anthony R Kampf Harold C Connolly Jr John R Beckett George R Rossman Stuart A Sweeney Smith Devin L Schrader Krotite CaAl2O4 a new refractory mineral from the NWA 1934 meteorite In American Mineralogist Band 96 2011 S 709 715 caltech edu PDF 4 8 MB abgerufen am 14 Januar 2018 Anne M Hofmeister Brigitte Wopenka Andrew J Locock Spectroscopy and structure of hibonite grossite and CaAl2O4 Implications for astronomical environments In Geochimica et Cosmochimica Acta Band 68 2004 S 4485 4503 doi 10 1016 j gca 2004 03 011 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Krotit Wiki American Mineralogist Crystal Structure Database Krotite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 11 Juli 2019 englisch Jeanna Bryner 4 5 Billion Year Old Meteorite Yields New Mineral In livescience com Live Science 6 Mai 2011 abgerufen am 11 Juli 2019 Meteorit brachte unbekanntes Mineral zur Erde In spiegel de Spiegel Online 9 Mai 2011 abgerufen am 11 Juli 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f g h Chi Ma Anthony R Kampf Harold C Connolly Jr John R Beckett George R Rossman Stuart A Sweeney Smith Devin L Schrader Krotite CaAl2O4 a new refractory mineral from the NWA 1934 meteorite In American Mineralogist Band 96 2011 S 709 its caltech edu PDF 5 0 MB abgerufen am 27 September 2019 a b c d Chi Ma Anthony R Kampf Harold C Connolly Jr John R Beckett George R Rossman Stuart A Sweeney Smith Devin L Schrader Krotite CaAl2O4 a new refractory mineral from the NWA 1934 meteorite In American Mineralogist Band 96 2011 S 711 1 PDF 5 0 MB abgerufen am 27 September 2019 P A Williams F Hatert M Pasero S J Mills IMA Commission on New Minerals Nomenclature and Classification CNMNC NEWSLETTER 5 New minerals and nomenclature modifications approved in 2010 In Mineralogical Magazine Band 74 Nr 5 Oktober 2010 S 899 902 cnmnc main jp PDF 66 kB abgerufen am 27 September 2019 Krotite IMA No 2010 038 ab S 2 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 11 Juli 2019 englisch Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 S 131 abgerufen am 11 Juli 2019 englisch Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Chi Ma Anthony R Kampf Harold C Connolly Jr John R Beckett George R Rossman Stuart A Sweeney Smith Devin L Schrader Krotite CaAl2O4 a new refractory mineral from the NWA 1934 meteorite In American Mineralogist Band 96 2011 S 710 its caltech edu PDF 5 0 MB abgerufen am 27 September 2019 Meteorit brachte unbekanntes Mineral zur Erde In spiegel de Spiegel Online 9 Mai 2011 abgerufen am 11 Juli 2019 Neu entdecktes Meteoriten Mineral entstand in Urwolke Krotit ist eines der altesten Minerale des Sonnensystems In scinexx de scinexx das wissensmagazin 10 Mai 2011 abgerufen am 29 August 2019 Fundortliste fur Krotit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 11 Juli 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krotit amp oldid 238999740