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Kriegsheim ist ein Ortsteil von Monsheim im sudlichen Rheinhessen dem Wonnegau im Landkreis Alzey Worms KriegsheimOrtsgemeinde MonsheimWappen der ehemaligen Gemeinde KriegsheimKoordinaten 49 38 N 8 13 O 49 638428 8 220632 135 Koordinaten 49 38 18 N 8 13 14 OHohe 135 m u NHNEinwohner 628 2006 Eingemeindung 7 Juni 1969Postleitzahl 67590Vorwahl 06243Kriegsheim Rheinland Pfalz Lage von Kriegsheim in Rheinland Pfalz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ehemaliges Gemeindewappen 3 Sohne und Tochter der Gemeinde 4 Vereine 5 Brauchtum und Kerwe 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenKriegsheim wird mit drei Schenkungen an das Kloster Lorsch im Lorscher Codex erwahnt Mit der altesten Urkunde Nr 1261 schenkte Richer einen Weinberg am 5 April 767 1 Kriegsheim hiess fruher auch Kreikesheim 766 Crigesheim 1137 Crigisheim 1276 Chrisheim 1306 Criegesheim 1335 Krysheim 1344 Griesheim 1496 Das Dorf gehorte zu den alten Besitzungen des Hochstifts Worms Im Jahre 1137 gab Bischof Burchard II von Ahorn seinen Hof zu Kriegsheim mit allem was er im Dorfe besass seinem Domkapitel zur Verbesserung seiner Einkunfte Die Vogtei des Ortes hatten die Herren von Bolanden teils von den Bischofen teils von dessen Erbschutz Vogten zu Lehen Im Jahre 1494 gehorte der Ort noch unter die sogenannten pfalzischen Ausdorfer Spater bildete sich aus den pfalzischen Rechten die Landesherrlichkeit aus Im Orte war das Geschlecht der Ritter von Kriegsheim ansassig es hauste in dem festen Turm welcher noch im Dorfe aufragt und zu Wohnungen eingerichtet ist Im 14 Jahrhundert wurde er von den Wormsern ersturmt Kriegsheim blieb bei der Pfalz bis zum Ende des 18 Jahrhunderts es gehorte zum Oberamt Alzey Eine Kirche zu Kriegsheim kommt urkundlich zum ersten Mal vor im Jahre 1309 Sie war eine Pfarrkirche und zu Ehren des hl Apostels Petrus erbaut und hatte zur Rechten einen den hl Simon und Juda und zur Linken einen der Mutter Gottes geweihten Altar Sie lag im Bistum Worms stand unter dem Archidiakonat des Dompropstes zu Worms und gehorte zum Landkapitel Leiningen Bockenheim In der pfalzischen Kirchenteilung 1705 fiel die Kirche den Reformierten zu welche eine eigene Pfarrei errichteten Die Katholiken richteten sich 1752 auf dem Rathaus eine Kapelle ein welche sie dem hl Joseph weihten Von der alten nunmehr evangelischen Kirche steht nur noch der untere Teil des Turmes die jetzige wurde 1792 gebaut Das Patronatsrecht mit dem Pfarrsitz hatten ursprunglich die Bischofe von Worms welche es den Herren von Bolanden zu Lehen gaben Doch trat im Jahr 1309 Otto von Bolanden kaiserlicher Kammerer das Patronat an den Bischof von Worms ab welcher es seinem Kapitel uberwies Den grossen Zehnten bezog bis in die letzte Zeit das Domstift zu Worms den kleinen Zehnten der reformierte Pfarrer Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurden Mennoniten und Quaker von Kurfurst Karl Ludwig eingeladen sich in den entvolkerten Dorfern niederzulassen fur 1656 wird ihre Anwesenheit in Kriegsheim berichtet Bereits in der Reformationszeit hatte sich in Kriegsheim eine Taufergemeinde gebildet die nach dem Dreissigjahrigen Krieg um die neu aus der Schweiz hinzugekommenen Mennoniten erganzt wurde 2 Am 23 Juni und am 27 September 1677 besuchte William Penn der spater in der nach seinem Vater benannten amerikanischen Provinz Pennsylvania tatig war die Kriegsheimer Glaubensgenossen Da die Quaker sich aus ihrer religiosen Uberzeugung heraus standhaft weigerten Steuern und Abgaben zu zahlen und Militardienst zu leisten beschlossen sie auszuwandern Am 12 Oktober 1685 kamen die ersten Kriegsheimer Auswanderer mit dem Schiff Francis amp Dorothy in der Neuen Welt an In Germantown grundeten sie einen Stadtteil Krie g sheim Auch heute finden sich noch Spuren der Kriegsheimer in Philadelphia Die Strassennamen Cresheim Valley Drive und Cresheim Road sowie der Restaurantname Cresheim Cottage Cafe sind etymologisch darauf zuruckzufuhren Die im Ort verbliebene Mennonitengemeinde besteht bis heute Das Zentrum der Gemeinde befindet sich seit 1820 jedoch in Monsheim wo sich auch die mennonitische Kirche befindet Unter den Auswanderern war auch der Quaker Gerrit Hendricks der zum Mitautor des Anti Sklaverei Petition von Quakern in Germantown 1688 wurde 3 Wahrend der Zeit des Ersten Koalitionskrieges wurde der Ort von franzosischen Revolutionstruppen geplundert und gebrandschatzt 1797 wurde mit grossem Aufwand ein Freiheitsbaum gepflanzt unter dem Ruf Es lebe die Republik Aber die Mehrheit der Bewohner hielt zu Furst und Verfassung Von 1798 bis 1814 gehorte das Dorf zum franzosischen Departement Donnersberg und war dem Kanton Pfeddersheim zugeordnet Aufgrund der auf dem Wiener Kongress 1815 getroffenen Vereinbarungen und einem mit Osterreich und Preussen geschlossenen Staatsvertrag kam die Region 1816 zum Grossherzogtum Hessen und wurde der Provinz Rheinhessen zugeordnet Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kriegsheim innerhalb der franzosischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland Pfalz und gehorte zum Landkreis Worms im Regierungsbezirk Rheinhessen Am 7 Juni 1969 wurde die Gemeinde Kriegsheim seinerzeit 579 Einwohner aufgelost und aus ihr und der ebenfalls aufgelosten Gemeinde Monsheim 1 603 Einwohner die heutige Gemeinde Monsheim neu gebildet 4 Im Jahr 1985 fiel das 1890 errichtete fruhere Rathaus den Baggern zum Opfer Es folgte die Kanalisation und Anfang der 90er Jahre die Gasversorgung und Verkabelung Eine neue Trankgassbrucke wurde gebaut und die Ton und Sandwerke geschlossen 1992 erhielt die evangelische Kirchengemeinde zwei neue Glocken Die Friedhofshalle wurde 1994 erweitert 1998 hat man die Kirche innen und aussen renoviert Ehemaliges Gemeindewappen Bearbeiten nbsp Wappen von Kriegsheim Blasonierung In Silber vier schwarze Balken in Zwillingsanordnung im rechten Obereck eine schwarze Krahe Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenChristian Adalbert Kupferberg 18 April 1824 in Kriegsheim Grunder der Sektkellerei KupferbergVereine BearbeitenBrauchtums und Kerwe Gemeinschaft 1990 Kriegsheim Turngemeinde KriegsheimBrauchtum und Kerwe BearbeitenTrotz der Eingemeindung zu Monsheim fuhrt der Ortsteil Kriegsheim weiterhin ein weitgehend eigenstandiges Ortsleben Am Freitag vor dem dritten Sonntag im September beginnt die Kriesemer Kerwe mit dem Hohepunkt des sonntaglichen Kerweumzugs und der Kerwered Sie endet erst am darauffolgenden Dienstag mit der Verbrennung der Kerb einer leeren Flasche Wein Wahrend dieser Tage sind auffallig viele Hauser mit der eigenen Kriegsheimer Fahne verziert die sich im Eigentum der jeweiligen Hausbesitzer befinden Literatur Bearbeitennach Autoren Herausgebern alphabetisch geordnet Claus Bernet Quaker und Mennoniten Fruhe Kontakte in der Pfalz in Krefeld Friedrichstadt Hamburg Emden und Danzig In 400 Jahre Mennoniten in Krefeld Referate vom 26 28 Oktober 2007 Bolanden 2008 49 61 Mennonitische Geschichtsblatter 63 Brauchtums und Kerwe Gemeinschaft 1990 Kriegsheim Hrsg 50 Jahre Kerwered und Umzug 10 Jahre Vereinsbestehen Kriegsheim 2000 Brauchtums und Kerwe Gemeinschaft 1990 Kriegsheim Hrsg Erzehl emol wie des so war 1250 Johr Kriesem Kriegsheim 2016 Karl Johann Brilmayer Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Stadte Flecken Dorfer Weiler und Hofe Kloster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung Giessen 1905 Dieter Krienke und Ingrid Westerhoff Kreis Alzey Worms Verbandsgemeinden Eich Monsheim und Wonnegau Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz 20 3 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2018 ISBN 978 3 88462 379 4 S 139 145 Paul Michel Taufer Mennoniten und Quaker in Kriegsheim bei Worms Das Taufertum bis zum 30 jahrigen Krieg in Der Wormsgau 1965 Paul Michel Die Quaker in Kriegsheim in Wonnegauer Heimatblatter 14 Jahrgang Nr 8 1969 Paul Michel Chronik von Monsheim Geschichte eines rheinhessischen Dorfes Monsheim 1981 Turngemeinde 1904 Kriegsheim Hrsg 1904 2004 100 Jahre Turngemeinde Kriegsheim Kriegsheim 2004 Felix Zillien Kriegsheim Viele Besitzer und Herren Vor 140 Jahren Grundsteinlegung fur die katholische Kirche in Heimatjahrbuch Alzey Worms 2005 S 98 100 Weblinks BearbeitenBestand Gemeindearchiv Kriegsheim im Stadtarchiv WormsEinzelnachweise Bearbeiten Karl Josef Minst Lorscher Codex III Lorsch 1970 Urkunden 1259 1261 Walter Fellmann Kriegsheim Monsheim In Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online Ralf Peter Fuchs Von der Unterdruckung am Niederrhein zum politischen Engagement in Pennsylvania Uberlegungen zum Germantown Protest gegen die koloniale Sklaverei 1688 In Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein Heft 224 2021 S 79 103 hier S 92 Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Hrsg Statistische Bande Band 393 Bad Ems Marz 2006 S 187 PDF 2 6 MB nbsp Info Es liegt ein aktuelles Verzeichnis 2016 vor das aber im Abschnitt Gebietsanderungen Territoriale Verwaltungsreform keine Einwohnerzahlen angibt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kriegsheim Monsheim amp oldid 239068752