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Der Kreis Shkodra albanisch Rrethi i Shkodres war einer der 36 Verwaltungskreise Albaniens die im Sommer 2015 nach einer Verwaltungsreform aufgehoben worden sind Mit einer Flache von 1631 Quadratkilometern handelte es sich um den zweitgrossten Kreis des Landes Das Gebiet liegt im Norden Albaniens und gehort zum gleichnamigen Qark Benannt wurde der Kreis nach der Hauptstadt Shkodra Die Bevolkerungszahl belief sich auf 166 050 Einwohner Volkszahlung 2011 1 Die Lokalbehorden sprachen hingegen von 248 480 Einwohnern 2 Lage des Kreises ShkodraKreis ShkodraHauptort ShkodraQark Qark ShkodraFlache 1631 km Einwohner 166 050 Stand 2011Bevolkerungs dichte 101 81 Einwohner km ISO 3166 2 Code AL SHKfz Kennzeichen SH Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Gewasser 1 2 Ebene 1 3 Albanische Alpen 2 Bevolkerung 3 Geschichte 4 Wirtschaft 5 Verkehr 6 Gemeinden 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Shala Tal bei Theth im NordenAufgrund der Grosse ist die Natur des Gebiets ausserst vielfaltig Sie lasst sich in zwei Hauptgebiete unterteilen Von den Stranden des Adriatischen Meers im Suden bis hinter Shkodra zieht sich die Kustenebene Der Rest ist Bergland das mit Hugeln beginnt und sich bis zu den hochsten Gipfeln der Albanischen Alpen im Norden erstreckt Im Westen liegt Montenegro Gewasser Bearbeiten nbsp Zusammenfluss von Drin und Buna bei ShkodraNeben der Adria im Sudwesten bildeten weitere Gewasser streckenweise die Grenze des Kreises Im Nordosten liegt der Shkodrasee Die Buna die den See mit dem Meer verbindet bildet wahrend eines Teils ihres Verlaufs die Grenze des Kreises zu Montenegro Der Drin wiederum gestaut zum Koman See und Liqen i Vaut te Dejes ist im Sudosten die Grenze Die beiden rechtsseitige Nebenflusse des Drin Kir und Shala entwassern den nordlichen Teil des Kreises Ebene Bearbeiten nbsp Ebene sudlich von ShkodraDer Sudwesten befindet sich eine grosse Schwemmlandebene die von Drin und Buna durchzogen wird Die Ebene beginnt bei Lezha und zieht sich entlang des Ostufers des flachen Shkodrasees bis an die montenegrinische Grenze Aber auch dieser ebene Kustenstreifen wird immer wieder von Erhebungen unterbrochen Zwei stattliche Hugel von fast 400 Meter Hohe ziehen sich parallel zur Kuste von Lezha bis Velipoja Am Sudwestufer des Shkodrasees erhebt sich der Berg Tarabosh 594 m u A Lokales Zentrum im Gebiet sudlich von Shkodra ist das Dorf Bushat am Rande der Zadrima Ebene bis 2015 eine eigenstandige Gemeinde mit 14 149 Einwohnern 1 Die Ufer von Buna und Shkodrasse sowie die Feuchtgebiete rund um Velipoja sind bedeutende Naturschutzgebiete Viele Zug und Wasservogel halten sich hier auf Albanische Alpen Bearbeiten nbsp Die Jezerca ist der hochste Gipfel der Albanischen Alpen nbsp Haus in ThethZum Gebiet des Kreises gehorten diejenigen Teile der westlichen Alpen die zum Drin entwassert werden im Gegensatz zur Malesia e Madhe die zum Shkodrasee entwassert wird Es handelt sich hierbei insbesondere um die Taler des Kir und der Shala Der ausserste Norden des Kreises ist Hochgebirge Mit zunehmender Distanz zum Meer und der Kustenebene steigt die Landschaft schnell auf stattliche Hohen Keine 20 Kilometer nordostlich von Shkodra liegt der Maranaj mit 1576 m u A Dahinter liegt die Region Pult ein abgelegenes Bergtal Diverse Gipfel sudlich davon erreichen auch fast die Hohe des Maranaj die Maja e Cukalit 30 Kilometer ostlich von Shkodra im Cukali Hochland kommt sogar auf 1723 m u A Weiter im Norden rund um den Oberlauf des Shala Flusses das Theth Tal sammeln sich diverse Zweitausender Ganz im Norden liegt die Jezerca 2694 m u A der hochste Berg der Albanischen Alpen Bei Theth ist ein Gebiet von 23 3 Quadratkilometern als Nationalpark Theth geschutzt Das Trogtal bildet eine einzigartige Hochgebirgslandschaft mit mehreren Wasserfallen Grunas Wasserfall und Gjecaj Wasserfall Der Park bietet ein Ruckzugsgebiet fur Luchse und andere Wildtiere Bevolkerung Bearbeiten nbsp Bleimoschee auf einer alten FotografieSo vielfaltig wie die Landschaft ist auch die Bevolkerung der Region Die Gegensatze zwischen der Shkodraner Stadtbevolkerung deren Stadt lange die grosste und bedeutendste des Landes war und der Landbevolkerung aus der Ebene und aus dem Hochgebirge sind und waren schon immer sehr gross Die Berge von Shkodra gehoren zu einem Gebiet das fruher von sehr eigenstandigen albanischen Stammen bewohnt wurde Die Verwaltung des Osmanischen Reichs konnte in dieser abgeschiedenen Bergwelt nie Fuss fassen aber auch der albanische Staat hatte und hat Muhe von den Berglern anerkannt zu werden Noch immer gehoren archaische Sitten das Gewohnheitsrecht des Kanuns und die Blutrache zur Lebensweise vor allem in den Bergen Nordalbaniens Die starke Landflucht seit dem Zusammenbruch des Kommunismus fuhrte viele Bewohner aus den Bergen in die Vorstadte von Shkodra Die Gemeinde Rrethina die bis 2015 das Zentrum von Shkodra umgab war 2011 auf 21 199 Einwohner angewachsen rund einem Drittel der Bevolkerung der Bashkia Shkodra 1 In Shkodra prallten aber auch Religionen aufeinander da sich in und um die Stadt die katholische Bevolkerung Albaniens zentrierte Rund zwei Drittel der Einwohner zahlen sich zum katholischen Glauben Etwa ein Viertel ist muslimisch eine Minderheit orthodox Wahrend die Stadt mit ihrem nahen Umfeld lange von verschiedenen Nationalitaten gepragt war neben den Albanern auch Osmanen und Slawen ist die Bevolkerung heute sehr homogen Etwa 1000 Montenegriner leben in Dorfern in der Umgebung von Shkodra Eine grosse Zahl von Roma lebt in der Stadt und an ihren Randern Geschichte Bearbeiten nbsp Burg Rozafa in ShkodraDie Geschichte der Region ist naturlich gepragt von derjenigen der Stadt Der Burghugel Rozafa wurde schon von den Illyrern befestigt Die Burg und ihre wechselnden Beherrscher haben bis in die Neuzeit die Geschicke der Stadt bestimmt Auch ausserhalb der Stadt gibt es noch einige Orte die ebenfalls eine historische Bedeutung hatten die aber noch nicht ausreichend erforscht wurden So ist die unweit von der Brucke von Mes auf einem Hugel ostlich von Shkodra gelegene Burg Drisht womoglich einer der altesten Siedlungsorte Albaniens Und entlang der Buna gab es in der vor osmanischen Zeit diverse Kleinstadte Rec Dajc und Kirchen Kloster von Shirgj Hauptartikel Erdbeben in Montenegro 1979 Am 15 April 1979 erschutterte ein Erdbeben mit Epizentrum bei Ulcinj und einer Starke von 7 2 Punkten auf der Richterskala Montenegro und Nordalbanien Es waren 35 Tote zu beklagen Insbesondere rund um Shkodra wurden sehr viele Hauser beschadigt oder zerstort Der Wiederaufbau wurde von der Volksrepublik ohne auslandische Hilfe bewaltigt In Shkodra war es neben demjenigen von 1905 das zweite starke Erdbeben im 20 Jahrhundert Im Januar 2010 war die ganze Ebene von Velipoja bis zu den Bergen uberschwemmt nachdem es heftig und lange geregnet hatte und die Entlastungsschleusen an den Staudammen am Drin geoffnet werden mussten Tausende von Personen mussten evakuiert werden Auch in Shkodra stand das Wasser in den Strassen 3 4 Wirtschaft Bearbeiten nbsp Staumauer von Vau DejaIn Nordalbanien war die wirtschaftliche Lage in der Transformationszeit schwieriger als in den meisten anderen Regionen Albaniens Wenig geholfen hat dabei die Unruhe und Rechtlosigkeit die im Norden starker verbreitet war Weite Gebiete in den Bergen sind nach wie vor komplett von jeglichem Fortschritt fast vollstandig abgeschnitten In Velipoja ist in den ersten Jahren des 21 Jahrhunderts eine schnell wachsende touristische Infrastruktur entstanden Der Badestrand ist beliebt bei Albanern aus der Region und Kosovo Auch in Theth entstand ein recht florierender Wanderertourismus mit kleinen Hotels und zahlreichen Zimmern in Privatunterkunften Die Dorfer Shiroka und Zogaj am westlichen Seeufer sind Ausflugsziele unweit von Shkodra Von Bedeutung fur das ganze Land sind die Wasserkraftwerke in Koman und Vau Deja Ein kleineres Kraftwerk am Unterlauf des Drins errichtete das osterreichische Elektrizitatsunternehmen Verbund bei Ashta Verkehr Bearbeiten nbsp Blick uber den Shkodrasee beim Dorf GrilaDank dem Bau des nordlichen Abschnitts des Nord Sud Korridors SH1 ist Shkodra jetzt gut per Strasse mit den Zentren des Landes verbunden Auch weiter nach Norden uber den Grenzort Han i Hotit ins benachbarte Montenegro ist die Strasse zwischenzeitlich durchgehend ausgebaut Ende der 1990er Jahre wurde zwischen Shkodra und Ulcinj ein weiterer Grenzubergang eroffnet der den Austausch mit dem Nachbarland und der albanischen Minderheit in Montenegro vereinfachte Die Stadt ist auch ans Eisenbahnnetz der Hekurudha Shqiptare angebunden Die einzige internationale Verbindung fuhrt uber Shkodra nach Podgorica in Montenegro Die Bedeutung des Schienenverkehrs ist aber nach wie vor sehr gering Plane auch Personentransport zwischen den beiden Landern aufzunehmen wurden bis jetzt noch nicht umgesetzt Die Bergregionen sind nur sehr schwierig zu erreichen Die wenigen Strassen sind ohne Allradfahrzeug kaum passierbar Hinzu kommt meterhoher Schnee im Winter so dass zahlreiche Dorfer wahrend Monaten nicht erreichbar sind In der Region entlang des Koman Stausees gibt es gar keine Strassen Die Bewohner benutzen Boote auf dem See wenn sie ihre Dorfer verlassen wollen Auf dem Stausee verkehrt zwischen Koman und Fierza im Sommer eine Autofahre und sonst kleinere Fahrboote Gemeinden BearbeitenEhemalige Gemeinden Name Einwohner 2011 1 Gemeindeart Gehort heute zuShkodra 77 075 Bashkia ShkodraVau Deja 8 117 Bashkia Vau DejaAna e Malit 3 858 Komuna ShkodraBerdica 5 773 Komuna ShkodraBushat 14 149 Komuna Vau DejaDajc 3 885 Komuna ShkodraGur i Zi 8 085 Komuna ShkodraHajmel 4 430 Komuna Vau DejaPostriba 7 069 Komuna ShkodraPult 1 529 Komuna ShkodraRrethina 21 199 Komuna ShkodraShala 1 804 Komuna ShkodraShllak 671 Komuna Vau DejaShosh 304 Komuna ShkodraTemal 1 562 Komuna Vau DejaVelipoja 5 031 Komuna ShkodraVig Mnela 1 509 Komuna Vau DejaLiteratur BearbeitenMonica Genesin Joachim Mathinger Hrsg Nordalbanien L Albania del Nord Linguistisch kulturhistorische Erkundungen in einem unbekannten Teil Europas Contributi linguistici e culturali su un area sconosciuta dell Europa Schriftenreihe Orbis Wissenschaftliche Schriften zur Landeskunde Band 15 Verlag Dr Kovac Hamburg 2009 ISBN 978 3 8300 3555 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Ines Nurja Censusi i popullsise dhe banesave Population and Housing Census Shkoder 2011 Rezultatet Kryesore Main Results Hrsg INSTAT Pjesa Part 1 Adel Print Tirana 2013 instat gov al PDF abgerufen am 14 April 2019 qarkushkoder org Abgerufen am 13 Januar 2009 NZZ Online vom 8 Januar 2010 Tausende wegen Uberschwemmungen in Albanien obdachlos 8 Januar 2010 abgerufen am 17 Dezember 2021 Die Presse vom 12 Januar 2010 Albanien Uberschwemmungen bringen Premier unter Druck Abgerufen am 19 Januar 2010 Ehemalige Kreise Albaniens Berat Bulqiza Delvina Devoll Dibra Durres Elbasan Fier Gjirokastra Gramsh Has Kavaja Kolonja Korca Kruja Kucova Kukes Kurbin Lezha Librazhd Lushnja Malesia e Madhe Mallakastra Mat Mirdita Peqin Permet Pogradec Puka Saranda Shkodra Skrapar Tepelena Tirana Tropoja Vlora Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Shkodra amp oldid 232825629