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Das Kraftwerk Reckingen ist ein Laufwasserkraftwerk am Hochrhein zwischen den Gemarkungen der Schweizer Ortschaft Rekingen und des deutschen Ortsteils Reckingen der Gemeinde Kussaberg Im Fluss befindet sich mittig die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz Das Kraftwerk wurde von 1938 bis 1941 erbaut Kraftwerk ReckingenKraftwerk Reckingen Kraftwerk ReckingenLageKraftwerk Reckingen Baden Wurttemberg Koordinaten CH 47 34 14 N 8 20 18 O 667692 269263 47 570584 8 338236 335 2 Koordinaten 47 34 14 N 8 20 18 O CH1903 667692 269263Land Deutschland SchweizOrt Rekingen KussabergGewasser HochrheinHohe Oberwasser 335 2 m u M KraftwerkEigentumer 50 EnBW Energie Baden Wurttemberg AG 30 AEW Energie AG 20 Axpo Power AG 1 Betreiber Axpo Power AGPlanungsbeginn 1928Bauzeit 1938 1941TechnikEngpassleistung 38 MegawattAusbaudurchfluss 600 Kubikmeter Sekunde m sRegelarbeitsvermogen 258 Gigawattstunden Jahr Millionen kWh JahrTurbinen 2 Kaplan TurbinenSonstigesVor Ablauf der ersten Konzession im Oktober 2020 beantragte das Kraftwerk eine Verlangerung die wegen Einspruchen vorlaufig bis Oktober 2023 genehmigt wurde 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Projektierung und Planung 1 2 Bau wahrend des Zweiten Weltkriegs 1 3 Kriegsende 1945 1 4 Besitzverhaltnisse 1 5 Zweite Betriebsphase 2 Technik 3 Anmerkungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten Im Sommer 1874 wies der Gemeindeammann von Rumikon Jakob Fischer im Namen des Gemeinderates auf den gunstigen ortlichen Flussverlauf zur Gewinnung erheblicher Wasserkraft hin 3 nbsp Obligation uber 1000 sFr der Kraftwerk Reckingen AG vom 14 Oktober 1930Projektierung und Planung Bearbeiten Ein Antrag auf Erteilung einer staatlichen Konzession wurde 1916 von Schweizer Seite noch an das Gross Bad Bezirksamt in Waldshut erstellt Anm 1 und die Erlaubnisse seitens der Schweiz und der Republik Baden wurden 1926 erteilt Die Kraftwerk Reckingen AG wurde am 15 Dezember 1928 als deutsche Aktiengesellschaft gegrundet Die Aktionare waren die Lonza AG Basel und die Lonza Werke GmbH Waldshut 4 Diese erste Konzession endete am 10 Oktober 2020 Bau wahrend des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten Das Kraftwerk wurde von der Motor Columbus AG in Baden geplant Die Firma stellte auch die Bauleitung als ortlicher Bauleiter war der Ingenieur Dr F Gugler tatig Beteiligt am Bau waren drei Schweizer und zwei deutsche Firmen Die rechtsrheinisch auf badischer Seite geplante Schiffsschleuse wurde nicht ausgefuhrt Wie es zu dieser Kooperation wahrend einer Zeit kam in der sich Nazideutschland und die Schweiz am Hochrhein militarisch gerustet gegenuberstanden ist nicht dokumentiert Gesichert ist dass im Sommer 1940 das deutsche Oberkommando des Heeres mit dem Operationsentwurf gegen die Schweiz mehrere Plane zum Angriff auf die Schweiz ausarbeitete In der Mundlichen Uberlieferung vor Ort kommt dem Reichsjagermeister Hermann Goring der in Kussaberg ein ausgedehntes Jagdrevier besass bei der Realisierung eine Schlusselrolle zu Im Archiv des Kraftwerks befindet sich ein 16 mm Dokumentarfilm uber die Bauphase in dessen Vorspann die beteiligten Firmen genannt sind Originalschreibweise Projektierung und Bauleitung Motor Columbus A G Fur elektrische Unternehmungen Baden Aargau Stauwehr Locher amp Cie Zurich Rothpletz amp Lienhard Aarau A G Conrad Zschokke Dottingen Maschinenhaus Grun amp Bilfinger A G Mannheim Philipp Holzmann A G Frankfurt a M Kriegsende 1945 Bearbeiten Zum Kriegsende im April 1945 kam es zu einer dramatischen Situation da das Kraftwerk beim Ruckzug der deutschen Truppen im Rahmen des Nero Befehls gefahrdet war Auch das Kraftwerk Reckingen war zur Sprengung vorbereitet Es wurde zwischen dem Direktor der Lonza Assessor Muller und Landrat Dr Ernst Waldshut abgesprochen dass mit Hilfe zuverlassiger Leute des Werkschutzes die Sprengung unterbleibt Assessor Muller hat dies getan 5 Nach der Version der Schweizer Direktion des Kraftwerks 2001 konnte sich der Werkschutz gegenuber einem am 25 April noch herangekommenen Sprengtrupp der Wehrmacht doch hilflos gezeigt haben denn erst als der bewaffnete Schweizer Wehrwarter Lichtsteiner einen deutschen Sprengtrupp zur Aufgabe bewegen konnte sei das Werk sicher verschont worden Anm 2 Besitzverhaltnisse Bearbeiten Nach der Konzessionierung 1928 wurde als Betreiber die Kraftwerk Reckingen AG am 15 Dezember 1928 als deutsche Aktiengesellschaft gegrundet Die Aktionare waren die Lonza AG Basel und die Lonza Werke GmbH Waldshut Nach der Fertigstellung des Baus 1941 floss ab 1942 Anm 3 die erzeugte Energie komplett der Lonza in Waldshut zu Abgerechnet wurde sie bis 1993 Betriebsende Lonza Waldshut jeweils zu 50 auf die Schweiz und zustandigen deutschen Stellen Eigentumsverhaltnisse seit 1993 Die EnBW Energie Baden Wurttemberg AG halt 50 die AEW Energie AG 30 und die Axpo Power AG 20 Die Betriebsfuhrung wird seit 2003 durch die Axpo Power AG wahrgenommen 6 Zweite Betriebsphase Bearbeiten Eine Verlangerung der Konzession wurde beim Regierungsprasidium Freiburg und dem Schweizer Bundesamt fur Energie beantragt Der Antrag beinhaltete eine Erhohung der nutzbaren Wassermenge von 580 auf 600 Kubikmeter pro Sekunde Der erforderliche Umbau der zweiten Turbine ermoglichte dadurch eine Steigerung der vorherigen Leistung von 252 um zusatzlich sechs Gigawattstunden pro Jahr Neben dem Weiterbetrieb des Kraftwerks beantragte die Betreibergesellschaft die Plangenehmigung fur mehrere Umweltmassnahmen 7 Fur den Weiterbetrieb dieses Grenzkraftwerkes am Hochrhein braucht es sowohl eine neue Schweizer Konzession als auch eine inhaltlich ubereinstimmende deutsche wasserrechtliche Bewilligung Dies ergibt sich aus staatsvertraglichen Regelungen aus den Jahren 1879 und 1929 8 Die Verlangerung der Konzession im beantragten Umfang ist gegenwartig noch vakant da gegen das Gesuch fur die Erneuerung der Konzession 17 Einsprachen von Umweltverbanden und Gemeinden eingegangen sind So fordern die Rheintal Gemeinden Kaiserstuhl Fisibach Rumikon Mellikon Rekingen und Bad Zurzach von den Betreibern Umweltmassnahmen zugunsten der Bevolkerung Dabei geht es um die Instandhaltung des Rheinuferwegs sowie die Nutzung der Rheinlandschaft fur Erlebnis und Erholung Die bisherige Konzession wurde noch bis 10 Oktober 2023 verlangert 9 Technik Bearbeiten nbsp Infotafel beim Kraftwerk auf der badischen SeiteDas Kraftwerk staut den Rhein auf eine Hohe von 335 2 m u M und einer Lange von 11 5 Kilometern und reicht somit bis in den Unterwasserbereich des Kraftwerks Eglisau Die Konzessionsstrecke betragt 12 km 11 km Flussaufwarts 1 km Flussabwarts Das Stauwehr und das Kraftwerksgebaude bilden zusammen die Staustufe Das Wehr besitzt eine Lichte Weite von 69 Metern sowie drei Offnungen von 20 Metern Die Doppelschutze haben eine Hohe von 12 Metern und sind als sechs Meter hohe Hackenschutze ausgebildet Durch die Wehrschutzen konnen maximal je 1 500 m s abfliessen Im Oberwasser sind als Notabschluss drei Dammbalken vorgesehen An beiden Uferseiten gibt es eine Fischtreppe Die Kahnrampe befindet sich auf der schweizerischen Seite Das Maschinenhaus hat eine Grundabmessung von 64 6 auf 18 5 Metern und beherbergt zwei vertikalachsige Maschinengruppen Diese bestehen jeweils aus einer Kaplanturbine mit einer Schluckfahigkeit von 280 m s an welche direkt ein Drehstromgenerator mit einer Leistung von 22 000 kVA gekuppelt ist Dieser erzeugt bei 75 Umdrehungen pro Minute eine Spannung von 11 Kilovolt bei einer Frequenz von 50 Hertz Die Generatorspannung wird mit Hilfe von Transformatoren bei der schweizerischen Ableitung auf 50 Kilovolt und bei der deutschen Ableitung auf 110 Kilovolt gebracht 10 Die Wasserabflussmenge beim Hochwasser am 13 Mai 1999 erreichte den hochsten Wert seit dem Bau des Kraftwerks 1938 mit 2043 m s 11 Im Vergleich zum Jahresmittel 2021 mit 483 m s 12 Anmerkungen Bearbeiten Gezeichnet mit Hinweis auf ein unfertiges Konsortium mit Lonza Werke Elektrochemische Fabriken G m b H Waldshut zur Errichtung eines Elektrizitatswerkes in Rekingen von der Actiengesellschaft Alb Buss amp Cie Gesellschaft fur Eisenkonstruktionen Wasser und Eisenbahnbau Basel Dokument im Archiv Kraftwerk Reckingen Der Magaziner sei mit einer Maschinenpistole bewaffnet gewesen Mitteilung Direktor Meyer Zitat wiedergegeben auf der Ruckseite Videocover Kraftwerk Reckingen Bauphasen 1938 1941 Hg Gemeinde Kussaberg 2001 Das erste Betriebsjahr des Kraftwerks Reckingen wird im Bericht des Verwaltungsrates im Juni 1943 benannt Dokument dfg Abruf am 1 Dezember 2022 Literatur BearbeitenSchweizerischer Wasserwirtschaftsverband und Verband Schweizerischer Elektrizitatswerke Hrsg Fuhrer durch die schweizerische Wasser und Elektrizitatswirtschaft Band 2 1949 S 639 642Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kraftwerk Reckingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Kraftwerks Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Kraftwerk Reckingen in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Webseite Kraftwerk Reckingen Historie Abgerufen am 30 November 2022 Stefanie Garcia Lainez Bund duldet den Weiterbetrieb Rheinkraftwerk darf bis 2023 Strom erzeugen Aargauer Zeitung Duldung bis 2023 13 August 2020 Abruf am 1 Dezember 2022 Mitteilung Direktor Meyer nach einem Dokument im Archiv des Kraftwerkes Zitat wiedergegeben auf der Ruckseite Videocover Kraftwerk Reckingen Bauphasen 1938 1941 Hg Gemeinde Kussaberg 2001 Webseite Kraftwerk Reckingen Historie Abgerufen am 30 November 2022 Andreas Bader Der Befehl der versengten Erde und seine Milderung in Reihe Das geschah im Kreis Waldshut Folge 11 Sudkurier 14 Dezember 1963 Webseite Kraftwerk Historie und Gesellschafter Abruf am 1 Dezember 2022 Juliane Schlichter Kraftwerk will mehr Strom produzieren in Sudkurier 3 Januar 2019 Aargauer Zeitung 3 April 2020 Kraftwerk Reckingen Regelung Konzessionsverlangerung Stefanie Garcia Lainez Bund duldet den Weiterbetrieb Rheinkraftwerk darf bis 2023 Strom erzeugen Aargauer Zeitung 13 August 2020 Webseite KWR Technik Abruf am 3 Dezember 2022 Webseite KWR Jahreshochwasser 1999 Abruf am 3 Dezember 2022 Webseite KWR Jahrestabellen 2021 Abruf am 3 Dezember 2022 Wasserkraftwerke am Rhein Quellflusse Kraftwerke Hinterrhein Kraftwerke VorderrheinAlpenrhein ReichenauHochrhein Schaffhausen alt neu Neuhausen Rheinau Eglisau Glattfelden Reckingen Albbruck Dogern Laufenburg Sackingen Ryburg Schworstadt Rheinfelden alt neu Augst Wyhlen BirsfeldenOberrhein Kembs Ottmarsheim Fessenheim Vogelgrun Marckolsheim Rhinau Gerstheim Strassburg Rheinau Gambsheim Iffezheim Die nachste Brucke flussaufwarts Rheinbrucke Kaiserstuhl Hohentengen Brucken uber den Rhein Die nachste Brucke flussabwarts Rheinbrucke Zurzach Rheinheim Normdaten Korperschaft GND 16035271 X lobid OGND AKS VIAF 148820922 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kraftwerk Reckingen amp oldid 232764038