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Das Kraftwerk Rheinau ist ein Laufwasserkraftwerk Spezialform Ausleitungskraftwerk am Rhein Kilometer 55 27 bei Rheinau Der Hochrhein bildet hier die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz Kraftwerk RheinauHauptwehr des Kraftwerks Hauptwehr des KraftwerksLageKraftwerk Rheinau Kanton Zurich Koordinaten CH 47 38 20 N 8 36 7 O 687411 277123 47 638933 8 601806 Koordinaten 47 38 20 N 8 36 7 O CH1903 687411 277123Land Schweiz Schweiz Kanton Zurich ZurichDeutschland Deutschland Baden Wurttemberg Baden WurttembergOrt RheinauGewasser HochrheinGewasserkilometer km 55 27f1KraftwerkBetreiber Axpo AG EnBWPlanungsbeginn 1929Bauzeit 1952 BaubeginnBetriebsbeginn 1957TechnikEngpassleistung 36 8 MegawattDurchschnittlicheFallhohe 7 86 bis 12 52 mAusbaudurchfluss 400 m sTurbinen 2 KaplanturbinenSonstiges Inhaltsverzeichnis 1 Kraftwerk 2 Geschichte 3 Widerstand 4 Okologie 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKraftwerk BearbeitenDas Kraftwerk nutzt den Hohenunterschied der Rheinschleife bei Rheinau und einen Aufstau um 5 9 Meter der bis zum 6 6 Kilometer flussaufwarts liegenden Rheinfall wirkt Wahrend der naturliche Flusslauf in einer Schleife um Rheinau herumfliesst wird das Wasser sudlich von Rheinau an einer Wehranlage mit vier 25 5 Meter breiten Offnungen die fur ein maximales Hochwasser von 1250 m s ausgelegt ist abgezweigt Es durchlauft das Kraftwerk mit seinen zwei Kaplanturbinen und danach zwei 370 Meter lange Freispiegelstollen die eine Wassermenge von je 200 m s ableiten konnen Am Ende der Stollen gelangt es zuruck in den Rhein Der Hohenunterschied betragt je nach Wasserfuhrung zwischen 7 86 und 12 52 Meter Der Weg verkurzt sich damit fur diesen Teil des Wassers von etwa 4 4 Kilometer auf rund 400 Meter Der Fluss bildet hier die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz das Kraftwerksgebaude und die Stollen liegen aber alle auf Schweizer Gebiet Die Betreiber des Kraftwerks sind zu gleichen Teilen die Axpo AG und EnBW Uber die 5 0 Meter breiten und im Achsabstand von 30 5 Metern angeordneten Wehrpfeiler spannt sich eine etwa 117 Meter lange und im Grundriss gekrummte Wehrbrucke Das 4 0 Meter breite Bauwerk weist beidseitig unten angeordnete Stahlvollwandtrager auf und dient sowohl dem Betrieb und Unterhalt der Wehranlage als auch als Grenzubergang fur Wanderer 1 Geschichte Bearbeiten1929 schlossen die Republik Baden und die Schweiz einen Vertrag betreffend den Ausbau des Rheins von Basel bis zum Bodensee zu einer Wasserstrasse zu erstreben Teil dieser Plane war ein Kraftwerk bei Rheinau 1931 wurden in den betroffenen Gemeinden die Konzessionsgesuche fur den Bau des Kraftwerks Rheinau zusammen mit der Projektvorlage veroffentlicht es gab 46 Einsprachen Es folgten Erganzungsvorlagen und 1937 die Vernehmlassung Nach der abschliessenden Projektvorlage des Sommers 1942 erhielten schliesslich am 22 Dezember 1944 die Nordostschweizerische Kraftwerke AG die Aluminiumwerke Chippis und die Siemens Schuckert Werke AG die Konzession zum Bau des Kraftwerks Die Inkraftsetzung der Konzession war am 1 Februar 1948 Nach einer am 27 Januar 1951 durch den Regierungsrat des Kantons Zurich genehmigten Abanderungsvorlage in der das Maschinenhaus vom Stollenauslauf zum Stolleneinlauf verlegt worden war wurde das Kraftwerk von 1952 bis 1957 gebaut 2 Widerstand Bearbeiten nbsp Umgebungskarte des KraftwerksIm Zuge der Ausfuhrungsplanungen formierte sich Anfang der 1950er Jahre erheblicher Widerstand gegen das Bauvorhaben Dieser richtete sich gegen den Aufstau des Rheins zwischen Rheinfall und Kraftwerk und die damit verbundene Veranderung der Landschaft 150 000 Unterschriften und Demonstrationen konnten den Bau aber nicht verhindern 3 Am 26 Dezember 1951 bestatigte der Bundesrat als Antwort auf eine Interpellation von Alois Grendelmeier an der am 22 Dezember 1944 erteilten Konzession festzuhalten Am 23 Februar 1953 reichten die Rheinaugegner mit knapp 60 000 Unterschriften eine eidgenossische Volksinitiative zum Schutz der Stromlandschaft Rheinfall Rheinau in Bern ein Die sah eine Erganzung des Wasserrechtsartikels 24bis Absatz 2 der schweizerischen Bundesverfassung vor und zusatzlich eine Ubergangsbestimmung zur Annullierung der Konzession fur das Kraftwerk Rheinau Bei der Volksabstimmung vom 5 Dezember 1954 uber das Volksbegehren zum Schutze der Stromlandschaft Rheinfall Rheinau sprachen sich in der Schweiz aber nur 31 2 Prozent der Stimmberechtigten bei einer Wahlbeteiligung von 51 9 Prozent fur den Schutz der Stromlandschaft aus 4 Der aus der Bewegung hervorgegangene Rheinaubund ist heute noch aktiv Zusammenfassend schrieb Leopold Dobele 1961 im Rahmen eines Beitrags uber die Hochrhein Kraftwerke in der Zeitschrift Badische Heimat 5 nbsp Kloster und Kirche 2018 Als der Bau des Kraftwerkes Rheinau zur Erorterung stand griffen die Krafte der Neuzeit auch nach dem Rheinfall Im Widerspruch zur Regierung hat damals das Volk des Kantons Schaffhausen sich in erfreulicher Geschlossenheit fur die Belange seines Stromes eingesetzt und jene Bestrebungen einhellig zuruckgewiesen Das Kraftwerk Rheinau wurde zwar erstellt und der Stromlauf oberhalb des Kraftwerkes verlor viel von seiner ursprunglichen Kraft und Schonheit doch der Rheinfall als solcher wurde nicht beeintrachtigt An den Turmen der altehrwurdigen Klosterkirche Rheinau zieht heute der Strom nicht mehr vorbei sondern wird schon zuvor in einem Tunnel kurzweg seinem Kraftwerk zugeleitet wahrend seine alten Flusslaufe um die Rheinau Klosterinsel zum Schein durch Wehren unter Wasser gehalten werden L Dobele Geschichte und Kultur einer Stromlandschaft 1961 S 220 Okologie BearbeitenDer Flusslauf zwischen Aus und Wiedereinleitung des Wassers erhalt nur noch einen Bruchteil der ursprunglichen Wassermenge Um die Restwassermenge auf das Niveau vor dem Kraftwerksbau aufstauen zu konnen wurden zwei Hilfswehre errichtet Dies geschah unter anderem aus Grunden des Landschaftsschutzes Zum Beispiel sollte die Klosterinsel Rheinau als Insel erhalten bleiben Bei einem zu starken Absenken des Wasserspiegels wurde der Flussarm Chly Rhy nordlich der Insel trockenfallen Das erste Hilfswehr liegt nordlich von Rheinau das zweite kurz vor der Einmundung der Kraftwerksstollen Um die Flussschleife okologisch aufzuwerten wird diskutiert die Mindestwassermenge von 5 m s die in die Schleife gelangt zu erhohen und damit auch die Fliessgeschwindigkeit Um dies zu unterstutzen sollen die beiden Hilfswehre teilweise bzw ganz abgesenkt werden Letzteres wurde Zusatzmassnahmen erfordern um die Klosterinsel Rheinau als Insel zu erhalten 6 7 8 Gemass dem Eidgenossischen Departement fur Umwelt Verkehr Energie und Kommunikation soll die Restwassermenge nun durch die ohnehin anstehende Konzessionserneuerung angepasst werden Die derzeitige Konzession wurde fur 80 Jahre abgeschlossen und lauft von 1956 bis 2036 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kraftwerk Rheinau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www axpo ch Memento vom 13 Januar 2012 im Internet Archive http www swissinfo ch Horst Johannes Tummers Der Rhein Ein europaischer Fluss und seine Geschichte Verlag C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 44823 2 S 90 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Kraftwerk Rheinau in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Hans Rudolf Stierli Erwin Stucki Paul Wust Vor dem Bau der N4 Die Rheinubergange zwischen Stein am Rhein und Eglisau In Rheinbrucke N4 Hrsg Nationalstrassenburo des Kantons Schaffhausen Meier Verlag Schaffhausen 1995 ISBN 3 85801 112 6 S 53 Konsortium Kraftwerk Rheinau Das Projekt des Kraftwerkes Rheinau In Schweizerische Bauzeitung Band 69 August 1952 S 439 448 DER SPIEGEL 7 1952 Rudolf Steiner Der Ausbau des Hochrheins zur Schifffahrtsstrasse Die Geschichte eines gescheiterten Grossprojekts Inaugural Dissertation Universitat Mannheim 2005 S 385 Leopold Dobele Aus der Geschichte und Kultur einer Stromlandschaft und von der Notwendigkeit ihrer Erhaltung in Badische Heimat Ausgabe 41 Freiburg im Breisgau 1961 S 220 Artikel als pdf Abgerufen am 25 Februar 2022 www sjeweb de Memento vom 20 Februar 2012 im Internet Archive http www rp baden wuerttemberg de 1 2 Vorlage Toter Link www rp baden wuerttemberg de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis http www rheinaubund ch Das Verfahren zur Restwassersanierung beim Wasserkraftwerk Rheinau wird nicht weitergefuhrt Eidgenossisches Departement fur Umwelt Verkehr Energie und Kommunikation 10 Februar 2023 abgerufen am 15 Februar 2023 Wasserkraftwerke am Rhein Quellflusse Kraftwerke Hinterrhein Kraftwerke VorderrheinAlpenrhein ReichenauHochrhein Schaffhausen alt neu Neuhausen Rheinau Eglisau Glattfelden Reckingen Albbruck Dogern Laufenburg Sackingen Ryburg Schworstadt Rheinfelden alt neu Augst Wyhlen BirsfeldenOberrhein Kembs Ottmarsheim Fessenheim Vogelgrun Marckolsheim Rhinau Gerstheim Strassburg Rheinau Gambsheim Iffezheim Die nachste Brucke flussaufwarts Rheinsteg Nohl Brucken uber den Rhein Die nachste Brucke flussabwarts Brucke auf die Klosterinsel Rheinau uberquert nur Nebenarm Rheinbrucke Rheinau Altenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kraftwerk Rheinau amp oldid 238721570