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Die Motor Columbus AG war ein von 1895 bis 2007 existierendes Schweizer Unternehmen in der Energieversorgungsbranche mit Sitz in Baden Ursprunglich als Ingenieur und Finanzierungsgesellschaft im Bereich des Kraftwerkbaus gegrundet wandelte sie sich zur Holdinggesellschaft der Aare Tessin AG fur Elektrizitat Atel und ging schliesslich im Rahmen einer Bereinigung der Konzernstrukturen in der eigenen Tochtergesellschaft auf Motor Columbus AGRechtsform AktiengesellschaftISIN CH0002124276Grundung 1895Auflosung 2007Sitz Baden SchweizMitarbeiterzahl 7 918 2006 letztes Geschaftsjahr Umsatz 11 334 Mrd CHF 2006 letztes Geschaftsjahr Branche Energieversorgung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verwaltungsratsprasidenten 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWalter Boveri Grunder des Elektrotechnikkonzerns Brown Boveri amp Cie BBC heute ABB hatte 1894 im Zusammenhang mit dem Bau des Kraftwerks Ruppoldingen die Elektrizitatswerk Olten Aarburg AG EWOA gegrundet Er gelangte dabei zur Uberzeugung dass fur die Projektierung die Finanzierung und den Bau solcher Anlagen ein weiteres Unternehmen notig sei Deshalb grundete er am 20 November 1895 die Motor AG fur angewandte Elektrizitat Die Gesellschaft hatte bei Grundung ein Aktienkapital von 3 Mio Franken wovon 20 eingezahlt waren Hauptaktionare waren Allgemeine Deutsche Credit Anstalt aus Leipzig BBC und die Bank Leu Weiteres Kapital kam von schweizerischen deutschen und belgischen Firmen sowie Privatpersonen Zweck der Firma waren Finanzgeschafte und Unternehmungen im Bereich der angewandten Elektrotechnik und Elektrochemie 1 Dem ersten Verwaltungsrat gehorten die folgenden Personen an Armin Kellersberger FDP Standerat des Kanton Aargaus Walter Boveri Mitbegrunder der BBC Fritz Funk Cousin von Walter Boveri Max Huth Direktor der Allgemeine Deutsche Credit Anstalt aus Leipzig Favreau H Schmidt Stadtrat in Leipzig Dr R Spondlin Escher aus Zurich Mumm Frankfurt Dr Rodiger Frankfurt 1 Das Unternehmen plante und finanzierte in den Folgejahren mehrere Wasserkraftwerke die dafur benotigten Anlagen stammten ausnahmslos von der BBC Nach Fertigstellung fuhrte die Motor AG die Kraftwerke jeweils in selbstandige Unternehmen uber 1903 koppelte sie die Kraftwerke Kander und Hagneck mit dem Bau einer Hochspannungsleitung zum ersten Stromverbund der Schweiz 1908 folgte der Stromverbund zwischen den Werken Beznau und Lontsch Diese bildeten den Grundstein fur die Bernischen Kraftwerke 1909 bzw fur die Nordostschweizerischen Kraftwerke 1914 heute Axpo Bereits vor der Jahrhundertwende beteiligte sich die Motor AG erstmals auch an Kraftwerkprojekten im Ausland mit Schwerpunkt in Italien Gemeinsam mit der BBC spielte sie eine wichtige Rolle bei der Elektrifizierung des italienischen Eisenbahnnetzes 1912 erhielt das Unternehmen den Auftrag zum Aufbau der Elektrizitatsversorgung der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires Um ihre Beteiligung an der Compania Italo Argentina de Electricidad zu erhohen grundete sie 1913 mit mehreren Partnern die Columbus AG fur elektrische Unternehmungen Aufgrund der gesunkenen Nachfrage an Kraftwerken wahrend und nach dem Ersten Weltkrieg geriet die Motor AG in finanzielle Schwierigkeiten weshalb sie im November 1923 mit ihrer Schwesterfirma zur Motor Columbus AG fusionierte Die Weltwirtschaftskrise traf die Motor Columbus besonders im Sudamerika Geschaft hart weshalb das Unternehmen 1937 eine Wertberichtigung von fast 40 vornehmen musste Auch das Inlandgeschaft litt Das 1931 fertiggestellte Kraftwerk Piottino in der Leventina konnte kaum Strom nach Norditalien liefern Um das Absatzproblem zu losen baute Motor Columbus 1932 33 mit der Gotthardleitung die erste alpenquerende Hochspannungsleitung Diese Pionierleistung verhalf dem Unternehmen in der Folge zu einer fuhrenden Stellung im Stromleitungsbau Die neue Leitung ermoglichte 1936 auch die Fusion der EWOA und der Officine Elettriche Ticinesi zur Aare Tessin AG fur Elektrizitat Atel Vom Zweiten Weltkrieg war die Motor Columbus kaum betroffen da die meisten Anlagen im Inland und in Sudamerika lagen Auch an die Achsenmachte lieferte sie Strom In den folgenden Jahrzehnten baute die Motor Columbus im Auftrag anderer Unternehmen mehrere Speicherkraftwerke darunter am Lago di Lucendro am Zervreilasee und am Lac d Emosson Ab 1966 verfolgte das Unternehmen das Projekt zum Bau des Kernkraftwerks Kaiseraugst welches jedoch 1988 nach langwierigen politischen Auseinandersetzungen aufgegeben werden musste Das erworbene Know how konnte jedoch beim Bau des Kernkraftwerks Gosgen eingesetzt werden Im Zuge einer Diversifikationsstrategie wurden 1969 die technischen Abteilungen der Motor Columbus in der Motor Columbus Ingenieurunternehmung MC ING verselbstandigt Die hauptsachlich im Ausland tatige MC ING zahlte zu ihrem Hohepunkt im Jahr 1982 rund 800 Mitarbeiter Doch das Auslandsgeschaft brach daraufhin regelrecht ein und das Tochterunternehmen musste 1988 aufgelost werden Auch andere Diversifikationen wie eine Mehrheitsbeteiligung am Generalunternehmer Mobag der Einstieg in das Geschaft mit Kabelfernsehnetzen Telecolumbus und die Ubernahme des Audiogerateherstellers Revox scheiterten Ab 1992 war das Unternehmensziel der Aufbau einer internationalen Elektrizitatsholding an der sich zu einem spateren Zeitpunkt Electricite de France EDF und RWE beteiligen sollten Alle noch bestehenden Aktivitaten im Bereich der elektrischen Energie und des Ingenieurwesens gingen an die Atel uber und die Motor Columbus wandelte sich zu einer reinen Finanzholding 1996 waren je 20 des Aktienkapitals im Besitz von EDF und RWE weitere 37 gehorten der Schweizerischen Bankgesellschaft heute UBS Die Strommarktliberalisierung in der Europaischen Union machte EDF und RWE 1997 zu Konkurrenten womit auch das Holdingprojekt scheiterte Die Motor Columbus deren Hauptaktionarin ab 2004 die UBS war verfolgte ein neues Ziel die Schaffung einer neuen schweizerischen Energieholding unter dem Dach der Atel In ihrem letzten Geschaftsjahr 2006 beschaftigte Motor Columbus rund 7 900 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von 11 334 Milliarden Schweizer Franken Im November 2007 entstand durch Umbenennung der Motor Columbus und Aktientausch die neue Atel Holding die ihren Sitz nach Olten verlegte 2 3 Atel Holding und die westschweizerische EOS Holding fusionierten per 1 Januar 2009 zur Alpiq Holding 4 Verwaltungsratsprasidenten Bearbeiten1895 1924 Walter Boveri 1924 1942 Agostino Nizzola 1942 1951 Hans von Schulthess Rechberg 1951 1970 Theodor Boveri 1970 1976 Guido Hunziker 1976 1986 Michael Kohn 1986 1993 Angelo Pozzi 1993 2007 Heinrich SteinmannWeblinks BearbeitenBestand Motor Columbus AG Stadtarchiv Baden AG 1895 2006 Signatur U 05 Link Andreas Steigmeier Motor Columbus In Historisches Lexikon der Schweiz 111 Jahre Motor Columbus von 1895 bis 2006 PDF Datei 2 4 MB Letzter Jahresbericht 2006 der Motor Columbus AG PDF Datei 2 6 MB Alpiq Holding AG ehemals Motor Columbus AG Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Motor Columbus in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten a b Motor Aktiengesellschaft fur angewandte Elektrizitat Baden In Illustrierte schweizerische Handwerker Zeitung Band 11 Nr 36 1895 S 587 Motor Columbus und Atel geben Fahrplan fur Fusion bekannt Neue Zurcher Zeitung 8 Oktober 2007 Motor Columbus Nachste Schritte zur Umstrukturierung eingeleitet nuklearforum ch 8 Oktober 2007 Aus Atel und EOS wird ALPIQ 1 2 Vorlage Toter Link www atel eu Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im September 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Atel Holding 19 Dezember 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motor Columbus amp oldid 227068394