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Das Kraftwerk Ruppoldingen ist ein Laufwasserkraftwerk an der Aare in der Nahe von Rothrist das 1896 in Betrieb genommen wurden und zu den altesten Grosskraftwerken in Europa gehort Aus der Betreibergesellschaft Elektrizitatswerk Olten Aarburg A G EWOA ging spatere die Alpiq Holding hervor Das Kraftwerk wurde 1925 erneuert und war von 1906 bis 1960 mit einem Pumpspeicherkraftwerk erganzt Ein 2000 in Betrieb genommenes Flusskraftwerk ersetzte das in die Jahre gekommene Kanalkraftwerk von 1896 Kraftwerk RuppoldingenUnterwasserseite des Kraftwerks im Jahr 2012 Unterwasserseite des Kraftwerks im Jahr 2012LageKraftwerk Ruppoldingen Stadt Olten Koordinaten 633190 240262 47 3124 7 87757 398Land Schweiz Schweiz Kanton Solothurn Solothurn Kanton Aargau AargauOrt Ruppoldingen Boningen Olten RothristGewasser AareHohe Oberwasser 398 m u M KraftwerkEigentumer AlpiqPlanungsbeginn 1890er JahreBauzeit Ausleitungskraftwerk 1894 1896 Umbau und Erweiterung 1924 1925Betriebsbeginn Ausleitungskraftwerk 1896 Pumpspeicherkraftwerk 1903 Erweiterung 1925 Ersatzneubau 2000Stilllegung Pumpspeicherkraftwerk 1960TechnikEngpassleistung 21 5 MegawattAusbaudurchfluss 475 m sRegelarbeitsvermogen 115 Millionen kWh JahrTurbinen 2 Getriebeschachtturbine Leistung 11 5 MWGeneratoren 2 10 75 MWSonstigesWebsite www alpiq comStand 2020 Inhaltsverzeichnis 1 Erstes Kraftwerk bei Ruppoldingen 1 1 Umbau 1925 2 Hochdruckkraftwerk bei Ruppoldingen 3 Thermisches Kraftwerk 4 Neues Kraftwerk Ruppoldingen 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseErstes Kraftwerk bei Ruppoldingen Bearbeiten nbsp Altes KraftwerkErste kleine Elektrizitatswerke entstanden in den Gemeinden Olten im Kanton Solothurn und Aarburg im Kanton Aargau fur privaten und den kommerziellen Gebrauch Die Giesserei von Roll in Olten hatte 1887 eine elektrische Beleuchtung 1 Die Schweizerische Centralbahn richtete im Bahnhof Olten eine Stromversorgung ein Um 1890 bildete sich sowohl in Olten wie auch in Aarburg Initiativkomitees die an der Aare ein grosses Wasserkraftwerk bauen wollten Hans Luscher 1909 Stadtammann von Aarburg und Grossrat der Fabrikant Adolf Zimmerli 1848 1938 Nationalrat Arnold Kunzli 2 und andere unterbreiteten den Solothurner Kantonsbehorden im Jahr 1890 ein Baugesuch die Oltner Constantin von Arx 1847 1916 Casimir von Arx 1852 1931 Louis Giroud 1840 1919 und weitere Partner verfassten gleichzeitig ein Konkurrenzprojekt Die Kantonsbehorden traten auf die Vorhaben wegen mangelhafter Projektgrundlagen nicht ein 1892 schlossen sich die beiden Gruppen zu einem gemeinsamen Unternehmen zusammen dessen Konzessionsgesuche fur ein Kraftwerk beim Hof Ruppoldingen auf Gemeindegebiet von Olten am 24 Oktober 1894 vom Regierungsrat des Kantons Solothurn und am 30 Oktober 1894 vom Regierungsrat des Kantons Aargau genehmigt wurden Die Hoheitsanteile der beiden Kantone betragen je 50 3 Auf dieser Grundlage erfolgte am 31 Oktober 1894 im Hotel Schweizerhof in Olten die Grundung der Firma Elektrizitatswerk Olten Aarburg A G EWOA aus der spater die Atel Holding hervorging die spater zur Alpiq Holding wurde Die Finanzierung des Kraftwerks erfolgte durch die Elektrotechnikfirma Brown Boveri amp Cie BBC aus Baden Das Elektrizitatswerk erteilte den Bauauftrag fur das Kraftwerk 47 31477 7 88981 der Baufirma Fischer amp Schmuziger in Zurich und bestellte 1895 die Jonval Turbinen fur das Niederdruckkraftwerk bei der Bell Maschinenfabrik in Kriens und die elektromechanischen Anlagen bei BBC Das am linken Ufer des Flusses errichtete Laufkraftwerk besass ein grosses als Klappenschutzenwehr 47 31133 7 88172 ausgefuhrtes Sperrbauwerk in der Aare das 114 m breit war und die Aare ungefahr 2 5 m uber Normalwasserstand aufstaute Der vier Kilometer lange Aufstau reichte bis zur Gemeindegrenze zwischen Fulenbach und Boningen 47 28842 7 84945 die untere Konzessionsgrenze lag bei der Einmundung der Wigger 47 31574 7 89174 Das Ausleitbauwerk leitete bis zu 150 m Aarewasser pro Sekunde in den 760 m lange Oberwasserkanal der 50 m breit und drei Meter tief war Das nutzbare Nettogefalle betrug je nach Wasserstand der Aare 1 7 bis 3 6 Meter 4 Anfanglich reichte das Versorgungsnetz nur zu den nahe gelegenen Ortschaften Aarburg und Olten Es wurde von der Elektrizitatsfirma von Hermann Kummler in Aarau gebaut und am 14 November 1896 in Betrieb genommen Das Kraftwerk arbeitete am Anfang nur mit sechs Turbinen in den Jahren 1897 und 1898 kamen je zwei weitere hinzu 1 1913 standen im Maschinenhaus zehn Jonval Turbinen von denen jede bei 28 5 Umdrehungen pro Minute 5 eine Leistung von 300 PS abgab Vier Turbinen trieben einzeln einen Generator an sechs Turbinen paarweise uber Kegelrader einen gemeinsamen Generator doppelter Leistung sodass insgesamt sieben Generatoren aufgestellt waren Ahnlich dem Kraftwerk Aarau erzeugten die Generatoren Zweiphasenwechselstrom mit einer Frequenz von 40 Hz und einer Spannung zwischen 5000 und 5300 Volt 4 Umbau 1925 Bearbeiten Nach dem Bau des grossen Kraftwerks Gosgen liess das Elektrizitatswerk die Maschinen des Kraftwerks Ruppoldingen 1925 erneuern wobei gleichzeitig die Produktion von Zweiphasenwechselstrom mit einer Frequenz von 40 Hz auf den spater ublichen Dreiphasenwechselstrom mit einer Frequenz von 50 Hz umgestellt wurde Die neun neuen Propeller Turbinen Kaplan Turbinen mit nicht verstellbaren Flugeln lieferte die Maschinenfabrik Ateliers des Charmilles SA ACMV in Genf 5 die Generatoren kamen wiederum von BBC Jede Turbine hatte bei 94 Umdrehungen pro Minute eine Leistung von 740 kW 1000 PS Sie waren ohne Getriebe direkt mit den Generatoren verbunden die eine Abgangsspannung von 7 7 bis 8 4 kV erzeugten 6 Die Gesamtleistung des Kraftwerks betrug nach dem Umbau 5 5 MW die Jahresproduktion 39 6 Mio kWh 3 Wahrend des Baus des neuen Kraftwerks Ruppoldingen wurde das alte Werk um 1999 abgestellt und abgebrochen Das technik und architekturgeschichtlich wertvolle Maschinenhaus blieb wie das zeitgleich erbaute Kraftwerk Rheinfelden trotz Empfehlungen im Umweltvertraglichkeitsbericht nicht erhalten 7 Hochdruckkraftwerk bei Ruppoldingen Bearbeiten nbsp Kartenausschnitt von 1931 Maschinenhaus am Kanal Druckleitung und Oberbecken des Hochdruckkraftwerks sind erkennbar Schon nach wenigen Jahren konnte das Wasserkraftwerk den Strombedarf im abgeschlossenen regionalen Versorgungsnetz zeitweise nicht mehr decken Ein Verbund mit andern Kraftwerken war wegen der isolierten Verteilung der Kraftanlagen noch nicht moglich Mit einer Konzession des Kantons Solothurn vom 30 Juni 1903 baute das Elektrizitatswerk Olten Aarburg neben dem Oberwasserkanal von Ruppoldingen ein kleines als Pumpspeicherkraftwerk arbeitendes Hochdruckkraftwerk Das 325 m uber dem Ausleitkanal auf dem Born gelegene Speicherbecken 47 32195 7 88027 fasste 12 000 Kubikmeter Im Maschinenhaus 47 31431 7 88775 war ein Ternarer Maschinensatz 4 aufgestellt der aus einer vierstufigen Hochdruck Zentrifugalpumpe von Sulzer einer Turbine von Piccard Pictet amp Co aus Genf und einem Motorgenerator von BBC bestand Er forderte in Schwachlastzeiten mit uberschussiger Energie aus dem Niederdruckkraftwerk Wasser aus der Aare in das hoch gelegene Speicherbecken und produzierte damit bei Spitzenbedarf zusatzliche Energie Das fruhe Hochdruckkraftwerk erregte Aufsehen in Fachkreisen und erhielt viel Besuch von Elektroingenieuren aus mehreren Landern Mit neuen Maschinen aus dem Jahr 1926 lief das Hochdruckwerk Ruppoldingen Born bis 1960 als die Anlage abgebrochen wurde Dem Verlauf der ehemaligen Druckleitung folgt heute eine sehr lange Treppe bekannt als Tusigerstagli die auch fur Sportanlasse benutzt wird Thermisches Kraftwerk BearbeitenVon 1905 bis 1909 errichtete das Elektrizitatswerk wegen der hohen Energienachfrage ausserdem neben der Hochdruckanlage ein thermisches Kraftwerk mit zwei Kesselanlagen und BBC Maschinen Beim Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 legte das Unternehmen die Dampfanlage still 1924 liess es die Einrichtungen des thermischen Kraftwerks entfernen In den frei gewordenen Raumen wurde die neue Schaltanlage des Kraftwerks eingerichtet Neues Kraftwerk Ruppoldingen Bearbeiten1996 beschloss die Atel Holding aufgrund neuer Konzessionen der Kantone Solothurn und Aargau den Bau eines neuen Kraftwerks als Ersatz fur das altere Werk bei Ruppoldingen Das neue Laufkraftwerk Ruppoldingen 47 31237 7 87771 befindet sich rund einen Kilometer oberhalb des alten Kanalkraftwerks auf Gemeindegebiet von Boningen Das Gebaude steht in der Aare und benotigt keinen Zuleitungskanal mehr Die zwei Rohrturbinen mit einem Durchmesser von 5 9 Meter haben eine Leistung von 23 Megawatt und erzeugen seit der Betriebsaufnahme im Jahr 2000 jahrlich im Durchschnitt 115 Gigawattstunden Strom 8 Siehe auch BearbeitenListe von Wasserkraftwerken in der SchweizWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kraftwerk Ruppoldingen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenHans Brunner 75 Jahre Elektrizitatsversorgung Olten Olten 1991 Peter Gartmann Zehnmal zehn Atel Jahre Festschrift zum 100 Jahr Jubilaum der Aare Tessin AG fur Elektrizitat Atel Olten 1994 Hugo Dietschi Geschichtliches uber das Elektrizitatswerk Olten Aarburg AG 1894 1936 Kraftwerke Ruppoldingen und Gosgen Olten 1945 Einzelnachweise Bearbeiten a b Olten Aare Kraftwerke Ruppoldingen und Gosgen In Inventar der neueren Schweizer Architektur INSA Band 7 2000 S 336 337 e periodica ch Sarah Brian Scherer Arnold Kunzli In Historisches Lexikon der Schweiz 6 November 2008 abgerufen am 6 Juli 2019 a b Statistik der Wasserkraftanlagen in der Schweiz 1 Januar 1973 S 94 95 admin ch a b c Statistik der Wasserkraftanlagen in der Schweiz 1 Januar 1914 S 170 171 admin ch a b Umbau der Turbinen Anlage Ruppoldingen In Schweizerische Bauzeitung Band 86 1925 S 25 26 doi 10 5169 SEALS 40153 W Wyssling Die technische Entwicklung der hydro elektrischen Anlagen in der Schweiz in der Darstellung durch die E T H an der Internationalen Ausstellung in Basel 1926 In Schweizerische Bauzeitung Band 89 Nr 4 1927 doi 10 5169 SEALS 41641 Ivo Pfister R P Bartschi Neubau Kraftwerk Ruppoldingen Bericht zur Umweltvertraglichkeit Fachgutachten C 12 Denkmalschutz Winterthur 1990 Wasserkraft aus der Aare Erneuerbare Energie aus der Region PDF Kraftwerkbroschure Alpiq 2014 abgerufen am 18 Juni 2020 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Wasserkraftwerke an der Aare nbsp Oberhasli Interlaken Thun Matte Felsenau Muhleberg Niederried Radelfingen Aarberg Kallnach Hagneck Brugg nbsp Flumenthal nbsp Bannwil nbsp nbsp Wynau Schwarzhausern nbsp nbsp Ruppoldingen Gosgen Aarau nbsp Ruchlig Rupperswil Auenstein Wildegg Brugg Brugg Beznau Klingnau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kraftwerk Ruppoldingen amp oldid 215794699