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Der Koppenplatz ist eine Grunanlage in der historischen Spandauer Vorstadt im Berliner Ortsteil Mitte Er wird eingefasst von der Grossen Hamburger Strasse der Linienstrasse und der Auguststrasse Bekannt wurde der Platz vor allem aufgrund des stadtischen Armenfriedhofs der sich hier zwischen 1704 und 1853 befand und von dem heute nur noch ein Grabdenkmal des Namensgebers Koppe existiert KoppenplatzPlatz in BerlinKoppenplatz Park und ehemalige SchuleBasisdatenOrt BerlinOrtsteil MitteAngelegt Ende 19 JahrhundertNeugestaltet um 1996NutzungNutzergruppen Fussganger Radfahrer KraftfahrzeugePlatzgestaltung Hermann Machtig 19 Jh Erwin Barth 1927 Stadtbezirk Mitte 1950 1980 Grunflachenamt Mitte 1996 Technische DatenPlatzflache 3850 m Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Armenfriedhof im Scheunenviertel 1 2 Thurmchen 1 3 Auflassung des Friedhofs Grabdenkmal fur Koppe und weitere Entwicklung des Platzes 2 Umgebung 2 1 Entstehen von Wohnhausern 2 2 Hollmannsche Wilhelminen Amalien Stiftung 2 3 Schulbau zur Jahrhundertwende 3 Platzgestaltung 3 1 Stadtplatz nach Entwurfen von Machtig und Barth 3 2 Uberarbeitung und Anlage von Luftschutzbunkern 3 3 Zwischen 1945 und 1995 4 Platz und erhaltene Bebauung 5 Denkmale und Skulpturen 6 Trivia 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenArmenfriedhof im Scheunenviertel Bearbeiten nbsp Der Armenfriedhof auf einer Karte von 1849 1 Der Koppenplatz existiert unter diesem Namen seit dem 12 August 1853 und wurde nach dem Berliner Stadthauptmann und Ratsverwandten Christian Koppe benannt Dieser hatte den Bereich 1696 gekauft und ihn 1704 der Stadtischen Armenverwaltung Berlins zur Errichtung eines Armenfriedhofs fur die damals als Scheunenviertel bekannte Spandauer Vorstadt geschenkt Der Koppesche Armenfriedhof selbst war deutlich grosser als der heutige Koppenplatz Er wurde im Osten begrenzt durch die heute noch existierende Kleine Auguststrasse und im Westen verlief die Grenze schrag entlang der heutigen Grundstucksgrenzen der Hollmannschen Wilhelminen Amalien Stiftung der ehemaligen 1 Gemeindeschule sowie einer fruheren Fach und Fortbildungsschule die heute an der Linienstrasse 162 etwas abseits des Koppenplatzes liegen 1708 liess Koppe zudem ein Armenhaus fur Frauen in der Auguststrasse der fruheren Hospitalstrasse an der Stelle errichten an der heute die Grosse Hamburger Strasse zum Koppenplatz fuhrt Auguststrasse 59 Zur gleichen Zeit wurden auch die anderen Parzellen rund um das Friedhofsgelande verkauft und mit Mietshausern bebaut Der Friedhof wurde offiziell bis 1739 genutzt und auch Christian Koppe wurde hier nach seinem Tod 1721 auf eigenen Wunsch beerdigt Des Weiteren wurden hier Selbstmorder die auf den meist christlichen Friedhofen der Stadt nicht beerdigt werden durften begraben Das letzte Begrabnis auf dem Platz fand wahrscheinlich im Jahr 1838 statt Thurmchen Bearbeiten Etwa um 1800 wurde am Friedhof an der Linienstrasse ein Leichenschau und Obduktionshaus erbaut Dies trug auf seinem Dach einen kleinen Turm der ihm den Spitznamen Das Thurmchen einbrachte In dieses Haus wurden die Leichen von mittellos Verstorbenen Suizidenten und Unfallopfern gebracht die aus der damals als Hospital und Lehranstalt fur angehende Militararzte dienenden Charite auf Holzkarren Nasenquetschen hierher transportiert wurden Hier wurden die Toten obduziert und anschliessend auf dem Friedhof begraben Das Thurmchen sowie der Armenfriedhof fanden durch die Kindheitserinnerungen von Karl Gutzkow Eingang in die Literatur Er schrieb in seinem 1852 erschienenen Buch Aus der Knabenzeit Zwischen dem Thurmchen und der Anatomie ging im stillen Abenddunkel regelmassig ein polternder dumpfhallender Karren hin und her Da bringen sie schon wieder Einen sagte der Vater wenn unter dem Fenster um die neunte Stunde das Rollen des schauerlichen Karrens erklang Karl Gutzkow Aus der Knabenzeit 1852 2 Gutzkow versuchte gemeinsam mit einem Freund Zugang zum Thurmchen zu bekommen um Leichen zu sehen wurde dort jedoch abgewiesen und stattdessen auf den Armenfriedhof geschickt Die Knaben schossen wie der Blitz auf den grossen grunen Anger der sich zugleich hinter einer halboffenen Thur frei und breit darbot Hier auf dem baum und bluthenlosen Kirchhof hing allerlei Wasche wurden Linnen gebleicht Zur Rechten aber lagen die Graber Sie waren wohl hie und da mit dunnem verbrennten Rasen bedeckt aber namenlos alle ohne den Schatten eines Baumes ohne den Schmuck einer Blume Vergiftet erhangt ersauft alle diese Opfer der Verzweiflung Eine offene Grube erwartete einen Ankommling Die Knaben hatten nun uber eine Mauer in die Linienstrasse springen konnen Karl Gutzkow Aus der Knabenzeit 1852 3 Das Thurmchen und das umgebende Gelande wurden 1844 von den stadtischen Gasbetrieben gekauft die hier eine Gasometeranstalt bauten Es handelte sich um eine von drei Gasbehalter Filialen der funf Gasbereitungsanstalten uber welche die Stadt Berlin Ende des 19 Jahrhunderts verfugte 4 Mit der Auflassung des Friedhofs und dem Abriss des Armenhauses liess selbige auch das Thurmchen abreissen Die Gasometeranstalt stand hier noch bis 1904 und wurde dann ebenfalls abgerissen Auflassung des Friedhofs Grabdenkmal fur Koppe und weitere Entwicklung des Platzes Bearbeiten nbsp Denkmal uber dem Grab von Christian KoppeIm Jahr 1853 wurde der Friedhof aufgelassen und fur den offentlichen Verkehr zuganglich gemacht Der Berliner Architekt Friedrich August Stuler errichtete 1855 uber dem Grab von Christian Koppe ein markantes Denkmal fur denselben in Form einer klassizistischen Kleinarchitektur mit korinthischen Saulen die einerseits einem Portikus ahnelt anderseits durch die geringe Grosse Assoziationen an ein Erbbegrabnis weckt wie es an den Grenzmauern alter Berliner Friedhofe zu finden ist Auf der in das Haus eingebauten Ruckwand befindet sich eine Gedenkinschrift Dies Grabmal ist eingebaut in ein Haus der Ackerstrasse am Koppenplatz In diesem Haus befindet sich eine Homoopathische Heilanstalt direkt daneben ist das grosse Gebaude der Gasanstalt Hier liegen unter dem Burgersteig die Gebeine eines Menschen begraben den seine Mitburger einst verehrt haben es ist der Berliner Stadtamtmann Kopp nach dem dieser Platz benannt ist und der laut Inschrift in der 1855 gesetzten Tafel hinter denvier korinthischen Saulen seinen Mitburgern diesen Platz zur Ruhe und Erholung vermachte und nur den Wunsch hatte an dieser Stelle begraben zu sein Jahrzehnte sind uber diesen Platz hinweggegangen Und ganz zum Unterschied vom Pappelplatz bietet der Koppenplatz wirklich Ruhe und Erholung Artikel in der Salzburger Wacht vom 23 11 1931 5 Bei der umfassenden Restaurierung 1998 bis 2000 wurde zur Reinigung des Denkmals eine Lasertechnik eingesetzt die die filigranen Details der Kapitelle und kannelierten Saulen unverletzt liess Es steht vor der Fassade eines Neubaus auf dem Gehweg noch immer uber der Gruft in der Christian Koppe sowie mehrere seiner Angehorigen begraben wurden Nach dem 1853 erfolgten Abriss des Armenhauses wurde die Grosse Hamburger Strasse in gerader Fuhrung bis zur Linienstrasse verlangert und somit das ehemalige Friedhofsgelande in zwei Teile zerlegt Ausserdem wurde parallel zur Kleinen Auguststrasse zwischen dieser und der Grossen Hamburger Strasse ebenfalls eine Strasse angelegt sodass sich der heutige Koppenplatz zwischen diesen beiden neu angelegten Strassen befindet Die Parzellen beiderseits sowie sudlich des heutigen Koppenplatzes wurden zur Bebauung freigegeben Umgebung BearbeitenEntstehen von Wohnhausern Bearbeiten nbsp Mietshaus Koppenplatz 6 von 1897Sukzessive entstanden die Mietshauser am heutigen Koppenplatz die weitestgehend bis heute erhalten sind und unter Denkmalschutz stehen Die ersten Gebaude entstanden an der Ecke Grosse Hamburger Strasse und stammen aus den Jahren 1852 Hausnummer 1 und 1857 Nummer 2 Die altesten erhaltenen Gebaude an der Ostseite wurden 1863 errichtet Nrn 7 und 8 daran schliesst sich das umfassend restaurierte Haus Nummer 9 mit reich strukturierter Fassade aus dem Jahr 1905 an Das Haus Nummer 6 wurde 1897 erbaut und ist mit seinen Zitaten aus verschiedenen Stilepochen und auffalligem der Renaissance entlehnten Zwerggiebel ein ansehnlicher Vertreter des Historismus auch dieses Gebaude steht heute unter Denkmalschutz An dem Gebaude erinnert zudem seit der Restaurierung im Jahr 2000 eine Gedenktafel an die von den Nationalsozialisten ermordete Besitzerin des Hauses Ilse Goldschmidt geb Schindler Hollmannsche Wilhelminen Amalien Stiftung Bearbeiten nbsp Gebaude der Hollmannschen Wilhelminen Amalien StiftungDas erste Gebaude der Hollmannschen Wilhelminen Amalien Stiftung entstand um 1835 also noch vor der Auflassung des Friedhofs Es handelte sich dabei um den heutigen Bauteil an der Ecke Linienstrasse als Erweiterungsbau des ehemaligen Georgen Hospitals Stadtrat Hollmann hatte es im Andenken an seine Frau als Altersheim 6 fur uber 55 Jahre alte evangelische Witwen und unverheiratete Frauen des Mittelstandes die mindestens 15 Jahre in Berlin gewohnt hatten 7 errichten lassen Wahrend das Friedhofsgelande umgenutzt und aufgelassen wurde wurde das Stiftungsgebaude in zwei Schritten sukzessive erweitert Im Jahr 1850 entstand der funfgeschossige quadratische Turmbau an der Ecke Linienstrasse Koppenplatz 1869 der dritte Teil am heutigen Koppenplatz Dieser ist wie der altere Flugel an der Linienstrasse dreigeschossig und weist als Besonderheit ein Traufgesims aus Terrakotta Elementen auf heute ubermalt die seit der ersten Anwendung durch Karl Friedrich Schinkel im damaligen Berlin wegen der kostengunstigen Herstellung und ihrer Dauerhaftigkeit beliebt waren Den Abschluss des Komplexes bildet ein weiterer Anbau an der Linienstrasse 163 164 aus dem Jahr 1873 Die Fassadengestaltung des Gesamtbaus ist rein klassizistisch und einheitlich genug dass ihm die verschiedenen Bauphasen kaum anzumerken sind Die Putzfassaden sind durch aufgeputzte Quaderung Gesimse einem Risalit Fenstereinfassungen und verdachungen und der Eckbau zusatzlich mit flachen Pilastern in Kolossalordnung zuruckhaltend gegliedert Die Anlage wurde um die Jahrtausendwende fur eine Nutzung als Seniorenheim saniert die Dacher ausgebaut und ein moderner Bauteil am benachbarten Schulbau hinzugefugt Schulbau zur Jahrhundertwende Bearbeiten nbsp 2010 Schule wieder in BetriebIn den Jahren 1902 bis 1907 wurde nach den Planen des Stadtbaurats Ludwig Hoffmann auf dem letzten freien Bauplatz der Parzellen Nummer 12 am Koppenplatz die 1 Gemeindeschule errichtet in der nach 1950 die Oberschule Bertolt Brecht untergebracht war 6 Nach der Wende nutzte die 4 Grundschule den Gebaudekomplex Er besteht aus einem Hauptflugel an der Strasse und zwei Seitenflugeln die den Schulhof umschliessen Der Schulbau wurde mit einer glatten Putzfassade ausgefuhrt deren einziger bauplastischer Schmuck aus dem steinernen Portal und vier steinernen Kartuschen besteht Der Mittelteil des Haupthauses mit der zentralen Aula die nun als Theaterraum genutzt wird ist etwas hoher ausgebildet und wird durch ein mit Fledermausgauben versehenes abgewalmtes Mansarddach betont das mit einem Dachreiter bekront ist Letzterer ist mit Kupferblechen bekleidet und enthalt die Schuluhr die in Richtung des Platzes weist 26 Fensterachsen mit schmalen hohen Fenstern gliedern die Hauptfassade teils durch paarweise Anordnung teils durch Bundelung in Funfergruppen Wahrend sich die markante Dachform und der bauplastische Schmuck am Barock orientieren verweist die Fensteranordnung strukturell auf den seinerzeit modernen geometrischen Jugendstil was das Gebaude zu einem eigenwilligen Zwitter zwischen historistischer und moderner Architektur macht Das Gebaude wurde 2003 umfassend saniert 8 und ist wie die benachbarte Hollmannsche Wilhelminen Amalien Stiftung als Einzeldenkmal ausgewiesen Nachdem Ende des 20 Jahrhunderts die Schule zunachst aufgegeben worden war wurde das renovierte Gebaude seit 2005 als Theater Probenhaus Mitte genutzt Seit September 2008 wird es aufgrund der sehr hohen Kinderdichte im umliegenden Bezirk wieder als Grundschule genutzt zunachst als Filiale der in der Gipsstrasse befindlichen Kastanienbaumschule 9 inzwischen als selbststandige Grundschule am Koppenplatz 10 Platzgestaltung Bearbeiten nbsp Der Armenfriedhof auf einer Karte von 1910 11 Stadtplatz nach Entwurfen von Machtig und Barth Bearbeiten Ende des 19 Jahrhunderts wurde auf der verbliebenen unbebauten Flache ein erster Stadtplatz nach Planen von Hermann Machtig realisiert 1927 erfolgte durch den Gartenarchitekten Erwin Barth eine parkahnliche Neugestaltung die in der Mitte einen Brunnen aufwies In den 1930er Jahren liessen die Stadtplaner den Platz wieder verandern Uberarbeitung und Anlage von Luftschutzbunkern Bearbeiten nbsp Blick uber den Koppenplatz von Nordwesten nach SudostenIn den Jahren 1940 1941 wurden unter dem Koppenplatz auf Anraten des Bezirksburgermeisters zwei Schutzbunker errichtet Angelegt wurden diese zum Schutz von als strategisch wichtig angesehenen Personen Die Arbeiten wurden von franzosischen Kriegsgefangenen erledigt Die Fertigstellung erfolgte am 7 November 1941 Nach Angaben des Burgermeisters an die NSDAP Ortsgruppe sind fur die aussere Gestaltung der Bunker erheblich grossere Aufwendungen gemacht worden als fur alle anderen gleichartigen Bauten 12 Zwischen 1945 und 1995 Bearbeiten In den Jahren 1950 und 1951 wurden beide Zugange zu den Bunkern zugemauert die Reste mit Erde und Gras verdeckt Zu DDR Zeiten wurde die sudliche Halfte des Platzes in einen Spielplatz umgewandelt Die Neugestaltung des Platzes erfolgte 1990 1991 wobei der Spielplatz beibehalten und nur auf der nordlichen Platzhalfte ein kleiner Park angelegt wurde der sich an der Anlage von Erwin Barth aus den 1920er Jahren orientiert Wegen festgestellter Einsturzgefahr der unter dem Platz erhalten gewesenen Bunkerreste wurden diese in den 1990er Jahren abgetragen Dafur mussten zwolf Baume gefallt und der Platz anschliessend wieder neu hergerichtet werden 13 Platz und erhaltene Bebauung BearbeitenDer Koppenplatz besteht aus dem zentralen Park mit Kinderspielplatz sudlich sowie aus den Strassen und ihrer Bebauung die den Platz im Westen Osten und Suden begrenzen Zur Bebauung der Ostseite des Platzes gehoren vor allem Miets bzw Wohnhauser die in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts erbaut wurden Die Westseite wird eingenommen von dem dreiteiligen Gebaude der Hollmannschen Wilhelminen Amalien Stiftung das in der DDR Zeit als Seniorenheim genutzt wurde nach der politischen Wende einige Jahre leer stand und 2004 in eine Wohnanlage umgewandelt wurde sowie der von Ludwig Hoffmann errichteten ehemaligen 1 Gemeindeschule die heute die Stadtische Grundschule am Koppenplatz beherbergt Neben der Schule befindet sich an der Fassade des Nachbarhauses das Koppendenkmal das durch einen niedrigen Zaun eingefriedet ist An der Sudseite hebt sich die rotgeklinkerte Ruckseite der BEWAG Unterstation deren Front zur Auguststrasse weist von der umgebenden Wohnbebauung ab Denkmale und Skulpturen Bearbeiten nbsp Denkmal Der verlassene RaumDer Platz ist von zahlreichen Baudenkmalern gesaumt Die Hollmannsche Wilhelminen Amalien Stiftung das Schulgebaude sowie das Mietshaus Nummer 6 stehen als Einzeldenkmale unter Denkmalschutz Daneben ist der zum Stiftungsgebaude gehorende Garten als Gartendenkmal ausgewiesen Die Mietshauser 1 2 5 und 7 10 gehoren zum Denkmalensemble Spandauer Vorstadt und auch der Stadtplatz mit seinem Park ist als Teil dieses Ensembles unter Denkmalschutz gestellt In ihm finden sich die Skulptur Geschwister und das Denkmal Der verlassene Raum Die Bronzeskulptur Geschwister wurde 1968 von dem Bildhauer Karl Lemke entworfen und ausgefuhrt Sie steht auf dem Spielplatz des Koppenplatzes und stellt ein unbekleidetes Geschwisterpaar dar das miteinander spielt Dabei hockt der Junge auf allen vieren und lasst seine Schwester auf seinem Rucken reiten wobei beide sich anschauen Das Denkmal Der verlassene Raum wurde 1991 von dem Bildhauer Karl Biedermann und der Gartenarchitektin Eva Butzmann 14 konzipiert 1996 aus Bronze gegossen und aufgestellt Es besteht aus einer Bodenplatte die einen Fussboden darstellt sowie einem Tisch und zwei Stuhlen von denen einer umgefallen ist Die Bodenplatte wird von einem Fries mit Versen aus der 1947 erschienenen Gedichtsammlung von Nelly Sachs eingerahmt 15 Das Denkmal soll an die Deportation der zahlreichen Juden aus dem Scheunenviertel wahrend der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland erinnern Im Jahre 1905 hatten in der Sophiengemeinde in den wenigen Strassen um den Koppenplatz mehr Juden als damals in Jerusalem gelebt namlich 7 427 von insgesamt 37 671 Einwohnern 16 Anfang des 20 Jahrhunderts stand am Koppenplatz eine Bank aus Marmor die zu den Denkmalern Berlins gezahlt wurde 17 Trivia BearbeitenIm Jahre 1873 kam es in einer Apotheke am Koppenplatz zu einer Verwechslung von Arzneien fur zwei Patienten mit demselben Nachnamen Muller Dadurch erhielt irrtumlich die sechs Monate alten Tochter eines Konditors Morphium was den Tod des Kindes zur Folge hatte 18 Im Sommer 1874 loste ein Gastspiel der Schauspielerin Klara Ziegler bei einer Funfzehnjahrigen eine arge Verwustung an Die Jugendliche wurde exzentrisch entwendete Bargeld von ihrem Vater verliess heimlich das Elternhaus und liess sich von einem Dienstmann bis zum Koppenplatz bringen wo sie eine Droschke bestieg Danach verlor sich jede Spur der Funfzehnjahrigen 19 In ihrem Artikel O wandern o wandern schilderte Ina Seidel wie die Knospen der Kastanienbaume auf dem Koppenplatz glanzten und funkelten in der Sonne 20 Auch Paul Ernst vermittelt uns Impressionen vom Koppenplatz vor dem Ersten Weltkrieg Unter der glorreichen Regierung Friedrichs des Grossen lebte in Berlin in der Linienstrasse gleich beim Koppenplatz ein nicht unbeguterter Fleischermeister mit seiner Frau und seiner bereits heiratsfahigen Tochter einem frischen rotbackigen und braven Kind Ganz in seiner Nahe an der Ecke vom Koppenplatz hatte ein Kolonialwarenhandler seinen Laden welcher der beste Freund des Fleischers war und auch wohl im gleichen Alter mit ihm stand Das vereitelte Stelldichein abgedruckt in der Czernowitzer Allgemeinen Zeitung vom 19 April 1914 21 In Hanns Heinz Ewers Drama Luise Braun das Wundermadchen von Berlin spielt der zweite Akt in der Erbbegrabniskapelle der Familie des Stadthauptmanns Koppe am Koppenplatz 22 Als 1896 eine mit Akkumulatoren betriebene elektrische Strassenbahn geplant wurde sollte die Trasse unter anderem durch die Artilleriestrasse uber den Koppenplatz in die Ackerstrasse verlaufen 23 Am 26 Juli 1926 kam es wegen des Verbots der Zeitung Die Rote Fahne an mehreren Platzen zu Demonstrationen Auf dem Koppenplatz kam es zu Zusammenstossen mit der Polizei wobei zwei Personen festgenommen wurden 24 Ebenfalls zu schweren Ausschreitungen auf dem Koppenplatz kam es am 6 Mai 1930 im Rahmen von Kundgebungen gegen das ein Jahr zuvor erlassene Verbot des Rotfrontkampferbundes Hierbei wurde ein Polizist von 30 Rotfrontbundleuten niedergeschlagen und durch Schlagringe verletzt 25 Literatur BearbeitenHans Jurgen Mende Kurt Wernicke Berliner Bezirkslexikon Mitte Edition Luisenstadt Berlin 2001 Klaus Hammer Historische Friedhofe in Berlin Stattbuch Verlag Berlin 1994 Ulrike Steglich und Peter Kratz Das falsche Scheunenviertel Altberliner Bucherstube Verlagsbuchhandlung Oliver Seifert Berlin 1994 S 83 ff Volker Hubner und Christian Oehmig Spandauer Vorstadt in Berlin Mitte Ein Kunst und Denkmalfuhrer Michael Imhoff Verlag Petersberg 2003 S 13 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Koppenplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Koppenplatz In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert 5 Blatter zu den Planen von Erwin Barth 1927 und 6 Blatter zur Gemeindeschule am Koppenplatz von Ludwig Hoffmann 1907 Online im Architekturmuseum der TU Berlin Eintrage in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen Koppenplatz Koppenplatz 6 Mietshaus Koppenplatz 11 Hollmannsche Wilhelminen Amalien Stiftung Koppenplatz 11 Garten an der Hollmannschen Wilhelminen Amalien Stiftung Koppenplatz 12 1 Gemeindeschule Koppenplatz 13 Denkmal Christian KoppeEinzelnachweise Bearbeiten aus Hubner und Oehmig 2003 Zitiert nach Steglich et al 1994 S 83 Zitiert nach Steglich et al 1994 S 84 Der Betrieb der Gas Wasser und Canalisationswerke der Stadt Berlin In Oesterreichische Osterreichische Monatsschrift fur den offentlichen Baudienst Amtliches Fachblatt Jahrgang 1896 S 472 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung ofb Heinrich Kollo Jeder einmal in Berlin aber um das zu seh n In Salzburger Wacht Sozialdemokratisches Organ fur Salzburg Salzburger Wacht Organ fur das gesamte werktatige Volk im Kronlande Lande Salzburg 23 November 1931 S 5 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung sbw a b Institut fur Denkmalpflege Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale der DDR Hauptstadt Berlin I Henschelverlag Berlin 1984 S 298 299 Nach Hubner und Oehmig 2003 S 105 Sanierung des Gebaudes Koppenplatz 12 Presseinformation 2005 des Bezirksamts Mitte zum Koppenplatz abgerufen am 18 November 2010 1 Straubes Ubersichtsplan von Berlin 1910 Neuauflage Edition Gauglitz 2003 Aus einem Brief des Burgermeisters an die NSDAP zitiert nach Steglich et al 1994 S 84 Einsturzgefahrdeter Bunker wird abgetragen Koppenplatz bald zu ebener Erde 4 Juli 1995 abgerufen am 20 Februar 2023 Wolfgang Feyerabend Thomas Raschke Veit Stiller Durch das Scheunenviertel und die Spandauer Vorstadt Haude amp Spener Berlin 2004 Der verlassene Raum Denkmal fur judische Burger im Internet Stadtfuhrer Berlin Hidden Places Abgerufen am 10 Dezember 2018 Berlins Judenviertel In Neuigkeits Welt Blatt 24 April 1907 S 8 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nwb Verschiedenes Die Denkmalreichste Stadt der Welt ist Berlin In Architekten u nd Baumeister Zeitung Illustrirte Zeitschrift fur das gesammte Bauwesen und den baugeschaftlichen und Verkehr Architekten u nd Baumeister Zeitung Illustrierte Zeitschrift fur das gesam m te Bauwesen den baugeschaftlichen u nd Realitaten Verkehr Realitatenverkehr 2 Juli 1905 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung abu Das hat der Name Muller verschuldet In Neues Wiener Blatt 24 Juli 1873 S 12 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung srb Aus Liebe zum Theater In Morgen Post 2 August 1874 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung mop Ina Seidel O wandern o wandern In Mahrisches Tagblatt 11 April 1914 S 16 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung mtb Paul Ernst Das vereitelte Stelldichein In Czernowitzer Allgemeine Zeitung 19 April 1914 S 8 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung cer Theater und Kunst In Neues Wiener Journal 22 April 1913 S 10 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nwj Starkstromanlagen Deutschland In Zeitschrift fur Elektrotechnik Zeitschrift fur Elektrotechnik Organ des Elektrotechnischen Verein e s in Wien Jahrgang 1896 S 412 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung zfe Das Verbot der Berliner Roten Fahne In Neues Wiener Tagblatt Demokratisches Organ Neues Wiener Abendblatt Abend Ausgabe des Neuen Wiener Tagblatt Neues Wiener Tagblatt Abend Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt 6 Uhr Abendblatt Neues Wiener Tagblatt Neue Freie Presse Neues Wiener Journal Neues Wiener Tagblatt 27 Juli 1926 S 24 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nwg Kommunistische Ausschreitungen in Berlin In Kleine Volks Zeitung 7 Mai 1930 S 8 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung kvz nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 14 01 min 9 4 MB Text der gesprochenen Version 8 August 2006 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia nbsp Dieser Artikel wurde am 2 August 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 52 528333333333 13 397777777778 Koordinaten 52 31 42 N 13 23 52 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koppenplatz amp oldid 238153358