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Dieser Artikel beschaftigt sich mit der Konvergenz in L p displaystyle mathcal L p und L p displaystyle L p fur p 0 displaystyle p in 0 infty Fur den Fall p displaystyle p infty siehe Gleichmassige Konvergenz m fast uberall Die Konvergenz im p ten Mittel und die beiden Spezialfalle der Konvergenz im quadratischen Mittel und der Konvergenz im Mittel sind Konvergenzbegriffe aus der Masstheorie und der Wahrscheinlichkeitstheorie zwei Teilgebieten der Mathematik In der Masstheorie ist sie grundlegend fur die Konvergenz von Funktionenfolgen in den Funktionenraumen der p fach integrierbaren Funktionen den L p displaystyle mathcal L p und L p displaystyle L p Raumen in der Wahrscheinlichkeitstheorie ist sie neben der fast sicheren Konvergenz der Konvergenz in Verteilung und der stochastischen Konvergenz einer der gangigen Konvergenzbegriffe Teilweise wird die Konvergenz im p ten Mittel zur Abgrenzung von der schwachen Konvergenz in L p displaystyle L p und L p displaystyle mathcal L p auch als starke Konvergenz in L p displaystyle L p beziehungsweise L p displaystyle mathcal L p oder Normkonvergenz in L p displaystyle mathcal L p beziehungsweise L p displaystyle L p bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Definition 1 1 Masstheoretische Formulierung 1 2 Wahrscheinlichkeitstheoretische Formulierung 2 Eigenschaften 3 Eigenschaften fur unterschiedliche Parameter p 4 Cauchy Folgen 5 Beziehung zu Konvergenzbegriffen der Wahrscheinlichkeitstheorie 5 1 Konvergenz in Wahrscheinlichkeit 5 2 Fast sichere Konvergenz 6 Beziehung zu Konvergenzbegriffen der Masstheorie 6 1 Konvergenz lokal nach Mass 6 2 Konvergenz nach Mass 6 3 Punktweise Konvergenz m fast uberall 6 4 Gleichmassige Konvergenz m fast uberall 6 5 Schwache Konvergenz in Lp 7 LiteraturDefinition BearbeitenMasstheoretische Formulierung Bearbeiten Gegeben sei ein Massraum X A m displaystyle X mathcal A mu nbsp eine reelle Zahl p 0 displaystyle p in 0 infty nbsp und der entsprechende Funktionenraum L p X A m displaystyle mathcal L p X mathcal A mu nbsp kurz mit L p displaystyle mathcal L p nbsp bezeichnet Des Weiteren sei eine Funktionenfolge f n n N displaystyle f n n in mathbb N nbsp aus L p displaystyle mathcal L p nbsp gegeben sowie eine weitere Funktion f L p displaystyle f in mathcal L p nbsp Definiert man f L p f x p d m x 1 p displaystyle f mathcal L p left int f x p d mu x right 1 p nbsp so heisst die Funktionenfolge konvergent im p ten Mittel gegen f displaystyle f nbsp wenn lim n f n f L p 0 displaystyle lim n to infty f n f mathcal L p 0 nbsp ist Ist p 2 displaystyle p 2 nbsp so spricht man von Konvergenz im quadratischen Mittel Ist p 1 displaystyle p 1 nbsp so spricht man von Konvergenz im Mittel Ebenso definiert man die Konvergenz von f n n N L p X A m displaystyle f n n in mathbb N in L p X mathcal A mu nbsp gegen f L p X A m displaystyle f in L p X mathcal A mu nbsp Wahrscheinlichkeitstheoretische Formulierung Bearbeiten Gegeben sei eine Folge von Zufallsvariablen X n n N displaystyle X n n in mathbb N nbsp und eine weitere Zufallsvariable X displaystyle X nbsp Es gelte E X p lt displaystyle operatorname E X p lt infty nbsp und E X n p lt displaystyle operatorname E X n p lt infty nbsp fur alle n N displaystyle n in mathbb N nbsp Die Folge X n n N displaystyle X n n in mathbb N nbsp konvergiert im p ten Mittel gegen X displaystyle X nbsp wenn lim n E X n X p 0 displaystyle lim n to infty operatorname E X n X p 0 nbsp ist Man schreibt dann X n L p X displaystyle X n xrightarrow mathcal L p X nbsp Wie im masstheoretischen Fall spricht man fur p 2 displaystyle p 2 nbsp von Konvergenz im quadratischen Mittel fur p 1 displaystyle p 1 nbsp spricht man von Konvergenz im Mittel Eigenschaften BearbeitenFur Funktionen f L p displaystyle f in mathcal L p nbsp ist der Grenzwert nur m displaystyle mu nbsp fast uberall bestimmt da aus f 0 displaystyle f 0 nbsp nur f 0 displaystyle f 0 nbsp m displaystyle mu nbsp fast uberall folgt Fur f L p displaystyle f in L p nbsp ist der Grenzwert eindeutig Fur p 1 displaystyle p in 1 infty nbsp bildet f p displaystyle f p nbsp auf L p displaystyle mathcal L p nbsp aufgrund der obigen Aussage eine Halbnorm Auf L p displaystyle L p nbsp handelt es sich dann um eine Norm Fur p 0 1 displaystyle p in 0 1 nbsp gilt dies jedoch nicht da hier die Dreiecksungleichung in diesem speziellen Fall die Minkowski Ungleichung nicht mehr gilt Allerdings lasst sich durchd f g f g p p displaystyle d f g f g p p nbsp dd eine Metrik definieren fur die f g p p f p p g p p displaystyle f g p p leq f p p g p p nbsp dd gilt Eigenschaften fur unterschiedliche Parameter p BearbeitenEs sei 0 lt p lt p lt displaystyle 0 lt p lt p lt infty nbsp Fur endliche Massraume folgt aus der Konvergenz im p displaystyle p nbsp ten Mittel die Konvergenz im p ten Mittel Denn es gilt f p m X 1 p 1 p f p displaystyle f p leq mu X 1 p 1 p f p nbsp die im p ten Mittel konvergente Folge wird also von der im p displaystyle p nbsp ten Mittel konvergenten Folge majorisiert Die obige Ungleichung folgt aus der Holder Ungleichung angewandt auf die Funktionen f p displaystyle f p nbsp und 1 displaystyle 1 nbsp mit Exponenten r p p s 1 1 r 1 displaystyle r tfrac p p s 1 1 r 1 nbsp Die Aussage ist aber im Allgemeinen falsch Betrachtet man beispielsweise fur reelles k displaystyle k nbsp auf R B R l displaystyle mathbb R mathcal B mathbb R lambda nbsp die Funktionenfolge f n x n k x 0 n displaystyle f n x n k chi 0 n nbsp so ist f n p n k 1 p displaystyle f n p n k tfrac 1 p nbsp und somit lim n f n p falls p lt 1 k 0 falls 1 k lt p displaystyle lim n to infty f n p begin cases infty amp text falls p lt tfrac 1 k 0 amp text falls tfrac 1 k lt p end cases nbsp Der Umkehrschluss also von der Konvergenz im p ten Mittel zur Konvergenz im p displaystyle p nbsp ten Mittel ist sowohl im Falle eines endlichen Masses als auch im Allgemeinen falsch Beispiel hierfur ware die Funktionenfolge auf 0 1 B 0 1 l displaystyle 0 1 mathcal B 0 1 lambda nbsp definiert durch f n x n k x 0 1 n displaystyle f n x n k chi 0 tfrac 1 n nbsp Wie oben ist dann f n p n k 1 p und lim n f n p 0 falls p lt 1 k falls 1 k lt p displaystyle f n p n k tfrac 1 p text und lim n to infty f n p begin cases 0 amp text falls p lt tfrac 1 k infty amp text falls tfrac 1 k lt p end cases nbsp Cauchy Folgen BearbeitenEine Folge von Funktionen f n n N displaystyle f n n in mathbb N nbsp in L p displaystyle mathcal L p nbsp bzw L p displaystyle L p nbsp heisst eine Cauchy Folge fur die Konvergenz im p ten Mittel wenn zu jedem ϵ gt 0 displaystyle epsilon gt 0 nbsp ein Index N displaystyle N nbsp existiert so dass f n f m p lt ϵ displaystyle f n f m p lt epsilon nbsp fur alle n m N displaystyle n m geq N nbsp Jede im p ten Mittel konvergente Folge ist eine Cauchy Folge Denn fur p 1 displaystyle p in 1 infty nbsp ist f n f m p f n f f f m p f n f p f m f p displaystyle f n f m p f n f f f m p leq f n f p f m f p nbsp fur p 0 1 displaystyle p in 0 1 nbsp gilt dieselbe Ungleichung mit p p displaystyle cdot p p nbsp Der Satz von Fischer Riesz liefert die Umkehrung also dass jede Cauchy Folge konvergiert Damit sind der L p displaystyle mathcal L p nbsp und der L p displaystyle L p nbsp vollstandige Raume Beziehung zu Konvergenzbegriffen der Wahrscheinlichkeitstheorie BearbeitenAllgemein gelten fur die Konvergenzbegriffe der Wahrscheinlichkeitstheorie die Implikationen Fast sichere Konvergenz Konvergenz in Wahrscheinlichkeit Konvergenz in Verteilung displaystyle begin matrix text Fast sichere text Konvergenz end matrix implies begin matrix text Konvergenz in text Wahrscheinlichkeit end matrix implies begin matrix text Konvergenz in text Verteilung end matrix nbsp und Konvergenz im p ten Mittel Konvergenz in Wahrscheinlichkeit Konvergenz in Verteilung displaystyle begin matrix text Konvergenz im p text ten Mittel end matrix implies begin matrix text Konvergenz in text Wahrscheinlichkeit end matrix implies begin matrix text Konvergenz in text Verteilung end matrix nbsp Die Konvergenz im p ten Mittel ist also einer der starken Konvergenzbegriffe der Wahrscheinlichkeitstheorie In den unten stehenden Abschnitten sind die Beziehungen zu den anderen Konvergenzarten genauer ausgefuhrt Konvergenz in Wahrscheinlichkeit Bearbeiten Aus der Konvergenz im p ten Mittel folgt fur p gt 0 displaystyle p gt 0 nbsp unmittelbar die Konvergenz in Wahrscheinlichkeit Dazu wendet man die Markow Ungleichung auf die Funktion h Y p displaystyle h Y p nbsp an die fur p gt 0 displaystyle p gt 0 nbsp monoton wachsend ist und die Zufallsvariable Y X n X displaystyle Y X n X nbsp an Dann folgt P X n X ϵ 1 ϵ p E X n X p displaystyle P X n X geq epsilon leq frac 1 epsilon p operatorname E X n X p nbsp was im Grenzwert gegen null geht Die Umkehrung gilt im Allgemeinen nicht Ein Beispiel hierfur ist sind die Zufallsvariablen definiert durch P X n e n a e n 1 P X n 0 displaystyle P X n e n alpha e n 1 P X n 0 nbsp mit a gt 0 displaystyle alpha gt 0 nbsp Dann ist E X n 1 e n a 1 n 0 displaystyle operatorname E X n 1 e n alpha 1 xrightarrow n to infty 0 nbsp wenn a lt 1 displaystyle alpha lt 1 nbsp Also konvergiert die Folge fur a 0 1 displaystyle alpha in 0 1 nbsp im Mittel gegen 0 Fur beliebiges ϵ 0 1 displaystyle epsilon in 0 1 nbsp ist aber P X n ϵ P X n e n a e n n 0 displaystyle P X n geq epsilon P X n e n alpha e n xrightarrow n to infty 0 nbsp Also konvergiert die Folge fur alle a displaystyle alpha nbsp in Wahrscheinlichkeit gegen 0 Ein Kriterium unter dem die Konvergenz im p ten Mittel aus der Konvergenz in Wahrscheinlichkeit gilt ist dass eine Majorante Y displaystyle Y nbsp mit E Y p lt displaystyle operatorname E Y p lt infty nbsp existiert so dass P X n Y 1 displaystyle P X n leq Y 1 nbsp fur alle n displaystyle n nbsp gilt Konvergieren dann die X n displaystyle X n nbsp in Wahrscheinlichkeit gegen X displaystyle X nbsp so konvergieren sie auch im p ten Mittel gegen X displaystyle X nbsp Allgemeiner lasst sich eine Verbindung zwischen der Konvergenz im p ten Mittel und der Konvergenz in Wahrscheinlichkeit mittels des Konvergenzsatzes von Vitali und der gleichgradigen Integrierbarkeit im p ten Mittel ziehen Eine Folge konvergiert genau dann im p ten Mittel wenn sie gleichgradig integrierbar im p ten Mittel ist und sie in Wahrscheinlichkeit konvergiert Fast sichere Konvergenz Bearbeiten Im Allgemeinen folgt aus der Konvergenz im p ten Mittel nicht die fast sichere Konvergenz Betrachtet man beispielsweise eine Folge von stochastisch unabhangigen Zufallsvariablen mit P X n 1 1 P X n 0 1 n displaystyle P X n 1 1 P X n 0 tfrac 1 n nbsp so ist fur alle p gt 0 displaystyle p gt 0 nbsp E X n p P X n 1 1 n displaystyle operatorname E X n p P X n 1 tfrac 1 n nbsp was gegen null konvergiert Somit konvergieren die Zufallsvariablen im p ten Mittel gegen 0 Sie konvergieren aber nicht fast sicher wie mithilfe des zweiten Borel Cantelli Lemmas gezeigt werden kann Konvergiert allerdings eine Folge von Zufallsvariablen X n n N displaystyle X n n in mathbb N nbsp im p ten Mittel gegen X displaystyle X nbsp und gilt n 1 E X n X p lt displaystyle sum n 1 infty operatorname E X n X p lt infty nbsp dann konvergiert die Folge auch fast sicher gegen X displaystyle X nbsp Die Konvergenz muss also schnell genug sein Alternativ kann man auch nutzen dass bei Gultigkeit des Konvergenzsatz von Vitali die Konvergenz nach Wahrscheinlichkeit und die fast sichere Konvergenz zusammenfallen Sind somit die Voraussetzungen dieses Satzes erfullt so folgt aus Konvergenz im p ten Mittel die fast sichere Konvergenz da aus der Konvergenz im p ten Mittel automatisch die Konvergenz in Wahrscheinlichkeit folgt Umgekehrt folgt aus der fast sicheren Konvergenz auch nicht die Konvergenz im p ten Mittel Betrachtet man beispielsweise auf dem Wahrscheinlichkeitsraum 0 1 B 0 1 U 0 1 displaystyle 0 1 mathcal B 0 1 mathcal U 0 1 nbsp die Zufallsvariablen X n w n 2 1 0 1 n w displaystyle X n omega n 2 cdot mathbf 1 left 0 tfrac 1 n right omega nbsp so konvergiert diese fur w 0 1 displaystyle omega in 0 1 nbsp punktweise gegen 0 und damit auch ganz 0 1 displaystyle 0 1 nbsp fast sicher gegen 0 U 0 1 displaystyle mathcal U 0 1 nbsp bezeichnet hier die Gleichverteilung auf 0 1 displaystyle 0 1 nbsp so ist E X n p n 2 p 1 displaystyle operatorname E X n p n 2p 1 nbsp und die Folge ist demnach unbeschrankt fur alle p 1 displaystyle p geq 1 nbsp kann also nicht konvergieren Allerdings liefert die Satz von der majorisierten Konvergenz ein Kriterium unter dem diese Folgerung korrekt ist Konvergieren die X n displaystyle X n nbsp fast sicher und existiert eine Zufallsvariable Y displaystyle Y nbsp mit E Y p lt displaystyle operatorname E vert Y vert p lt infty nbsp und ist X n Y displaystyle X n leq Y nbsp fast sicher so konvergieren die X n displaystyle X n nbsp im p ten Mittel gegen X displaystyle X nbsp und auch fur X displaystyle X nbsp gilt E X p lt displaystyle operatorname E vert X vert p lt infty nbsp Beziehung zu Konvergenzbegriffen der Masstheorie BearbeitenKonvergenz lokal nach Mass Bearbeiten Nach dem Konvergenzsatz von Vitali ist eine Folge genau dann Konvergent im p ten Mittel wenn sie lokal nach Mass konvergent ist und gleichgradig integrierbar im p ten Mittel ist Auf die gleichgradige Integrierbarkeit kann dabei nicht verzichtet werden wie das folgende Beispiel verdeutlicht Setzt man p 1 displaystyle p 1 nbsp und definiert die Funktionenfolge f n n 2 x 0 1 n displaystyle f n n 2 chi 0 1 n nbsp auf dem Massraum 0 1 B 0 1 l 0 1 displaystyle 0 1 mathcal B 0 1 lambda 0 1 nbsp so konvergiert diese lokal nach Mass gegen 0 denn fur e 0 1 displaystyle varepsilon in 0 1 nbsp ist lim n l n 2 x 0 1 n e lim n 1 n 0 displaystyle lim n to infty lambda n 2 chi 0 1 n geq varepsilon lim n to infty frac 1 n 0 nbsp Aber sie ist nicht gleichgradig integrierbar im ersten Mittel denn es ist inf a 0 sup f f n n N a lt f f d l displaystyle inf a in 0 infty sup f in f n n in mathbb N int a lt f f mathrm d lambda infty nbsp Dem Konvergenzsatz von Vitali folgend ist sie auch nicht im ersten Mittel konvergent gegen 0 denn es ist lim n 0 1 f n d l lim n n 2 1 n displaystyle lim n to infty int 0 1 f n mathrm d lambda lim n to infty n 2 cdot frac 1 n infty nbsp Ebenso wenig kann auf die Konvergenz lokal nach Mass verzichtet werden denn wahlt man p 1 displaystyle p 1 nbsp und den Massraum 0 1 B 0 1 l 0 1 displaystyle 0 1 mathcal B 0 1 lambda 0 1 nbsp so ist die Funktionenfolge die durch f n x 0 1 2 fur n gerade x 1 2 1 fur n ungerade displaystyle f n begin cases chi 0 1 2 amp text fur n text gerade chi 1 2 1 amp text fur n text ungerade end cases nbsp definiert wird gleichgradig integrierbar im ersten Mittel da sie von der integrierbaren Funktion die konstant 1 ist majorisiert wird Aufgrund ihres oszillierenden Verhaltens kann die Folge aber nicht lokal nach Mass konvergieren denn fur die Grundmenge und e lt 1 2 displaystyle varepsilon lt tfrac 1 2 nbsp gibt es keine Funktion f displaystyle f nbsp so dass l f n f e displaystyle lambda f n f leq varepsilon nbsp klein wird Mit einem analogen Argument folgt dann auch dass die Funktionenfolge nicht im ersten Mittel konvergiert Konvergenz nach Mass Bearbeiten Aus der Konvergenz im p ten Mittel folgt die Konvergenz nach Mass denn es ist m f n f e 1 e p X f n f p d m 1 e p f n f p p displaystyle mu f n f geq varepsilon leq tfrac 1 varepsilon p int X f n f p mathrm d mu tfrac 1 varepsilon p Vert f n f Vert p p nbsp Nach dem Konvergenzsatz von Vitali ist die Konvergenz im p ten Mittel aquivalent zur Konvergenz nach Mass und der gleichgradigen Integrierbarkeit im p ten Mittel Dabei kann weder auf die Konvergenz nach Mass noch auf die gleichgradige Integrierbarkeit verzichtet werden Die Beispiele hierzu finden sich im Abschnitt Konvergenz lokal nach Mass Punktweise Konvergenz m fast uberall Bearbeiten Aus der punktweisen Konvergenz m fast uberall folgt im Allgemeinen nicht die Konvergenz im p ten Mittel Ebenso folgt aus der Konvergenz im p ten Mittel im Allgemeinen nicht die punktweise Konvergenz m fast uberall Ein Beispiel hierfur ist die Funktionenfolge f n x n 2 x 0 1 n x displaystyle f n x n 2 chi 0 tfrac 1 n x nbsp auf dem Massraum 0 1 B 0 1 l displaystyle 0 1 mathcal B 0 1 lambda nbsp Sie konvergiert fast uberall punktweise gegen 0 aber es ist f n 1 n und damit lim n f n 1 displaystyle f n 1 n text und damit lim n to infty f n 1 infty nbsp Betrachtet man umgekehrt die Folge von Intervallen I n n N 0 1 0 1 2 1 2 1 0 1 3 1 3 2 3 2 3 1 0 1 4 1 4 2 4 displaystyle I n n in mathbb N 0 1 0 tfrac 1 2 tfrac 1 2 1 0 tfrac 1 3 tfrac 1 3 tfrac 2 3 tfrac 2 3 1 0 tfrac 1 4 tfrac 1 4 tfrac 2 4 dots nbsp und definiert die Funktionenfolge als f n x x I n x displaystyle f n x chi I n x nbsp so ist lim n f n 1 0 displaystyle lim n to infty f n 1 0 nbsp da die Breite der Intervalle gegen 0 konvergiert Die Folge konvergiert aber nicht fast uberall punktweise gegen 0 da an einer beliebigen Stelle x displaystyle x nbsp jeder der Werte 0 und 1 beliebig oft angenommen wird Allerdings besitzt jede im p ten Mittel konvergente Folge eine fast sicher konvergente Teilfolge mit demselben Grenzwert Im obigen Beispiel konnte man beispielsweise Indizes n k displaystyle n k nbsp auswahlen so dass I n k 0 1 m displaystyle I n k 0 tfrac 1 m nbsp fur m N displaystyle m in mathbb N nbsp ist Dann konvergieren auch die f n k displaystyle f n k nbsp fast sicher punktweise gegen 0 Ein Kriterium unter dem aus der punktweisen Konvergenz m fast uberall die Konvergenz im p ten Mittel folgt liefert der Satz von der majorisierten Konvergenz Er sagt aus dass wenn zusatzlich zur Konvergenz fast uberall noch eine Majorante aus L p displaystyle mathcal L p nbsp existiert auch die Konvergenz im p ten Mittel folgt Allgemeiner genugt es wenn anstelle der Existenz einer Majorante nur die gleichgradige Integrierbarkeit der Funktionenfolge gefordert wird denn aus der Konvergenz fast uberall folgt die Konvergenz lokal nach Mass Somit kann dann bei gleichgradiger integrierbarkeit im p ten Mittel mittels des Konvergenzsatzes von Vitali auf die Konvergenz im p ten Mittel geschlossen werden Die Majorante ist aus dieser Perspektive bloss ein hinreichendes Kriterium fur die gleichgradige Integrierbarkeit Gleichmassige Konvergenz m fast uberall Bearbeiten Im Falle eines endlichen Massraumes folgt aus der gleichmassigen Konvergenz fast uberall die Konvergenz im p ten Mittel mit p 0 displaystyle p in 0 infty nbsp denn mittels der Holder Ungleichung kann man zeigen dass f p m X 1 p f displaystyle f p leq mu X 1 p f infty nbsp gilt Fur nicht endliche Massraume ist dieser Schluss jedoch im Allgemeinen falsch Definiert man die beispielsweise die Funktionenfolge f n x 1 n x 0 n x displaystyle f n x tfrac 1 n chi 0 n x nbsp auf R B R l displaystyle mathbb R mathcal B mathbb R lambda nbsp so ist lim n f n lim n 1 n 0 aber lim n f n 1 1 displaystyle lim n to infty f n infty lim n to infty tfrac 1 n 0 text aber lim n to infty f n 1 1 nbsp Der Schluss von der Konvergenz im p ten Mittel zur gleichmassigen Konvergenz fast uberall ist sowohl in endlichen Massraumen als auch in allgemeinen Massraumen im Allgemeinen falsch Die Funktionenfolge f n x x n displaystyle f n x x n nbsp auf dem endlichen Massraum 0 1 B 0 1 l displaystyle 0 1 mathcal B 0 1 lambda nbsp konvergiert beispielsweise fur p 1 displaystyle p in 1 infty nbsp im p ten Mittel gegen 0 aber nicht fast uberall gleichmassig gegen 0 Schwache Konvergenz in Lp Bearbeiten Jede im p ten Mittel konvergente Folge konvergiert fur p 1 displaystyle p in 1 infty nbsp auch schwach denn aus der Holder Ungleichung folgt fur 1 p 1 q 1 displaystyle frac 1 p frac 1 q 1 nbsp X f n g d m X f g d m X f n f g d m f n f p g q displaystyle left int X f n g mathrm d mu int X fg mathrm d mu right leq int X f n f g mathrm d mu leq f n f p g q nbsp somit existiert eine konvergente Majorante Die Grenzwerte stimmen dann uberein Der Satz von Radon Riesz liefert unter einer Voraussetzung auch die Umkehrung Er besagt dass fur p 1 displaystyle p in 1 infty nbsp eine Funktionenfolge genau dann im p ten Mittel konvergiert wenn sie schwach konvergiert und die Folge der Normen der Funktionenfolge gegen die Norm der Grenzfunktion konvergiert Literatur BearbeitenChristian Hesse Angewandte Wahrscheinlichkeitstheorie 1 Auflage Vieweg Wiesbaden 2003 ISBN 3 528 03183 2 S 226 238 doi 10 1007 978 3 663 01244 3 Jurgen Elstrodt Mass und Integrationstheorie 6 korrigierte Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2009 ISBN 978 3 540 89727 9 doi 10 1007 978 3 540 89728 6 Achim Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie 3 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 36017 6 doi 10 1007 978 3 642 36018 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konvergenz im p ten Mittel amp oldid 231180596