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Die gleichmassige Konvergenz m fast uberall ist ein Konvergenzbegriff der Masstheorie fur Funktionenfolgen Sie wird auch ℒ Konvergenz oder Konvergenz in ℒ genannt da sie der Konvergenz bezuglich der L displaystyle mathcal L infty Norm entspricht Somit handelt es sich bei der gleichmassigen Konvergenz m fast uberall sowohl um einen Grenzfall der Konvergenz im p ten Mittel als auch um eine Abschwachung der gleichmassigen Konvergenz Es existieren noch weitere Konvergenzbegriffe mit dem Zusatz fast uberall wie beispielsweise die punktweise Konvergenz m fast uberall Um Verwechslungen zu vermeiden sollte daher immer der vollstandige Name des Konvergenzbegriffes genannt werden Wird nur von der Konvergenz fast uberall gesprochen so ist meist die punktweise Konvergenz fast uberall gemeint Ebenso sollte die gleichmassige Konvergenz m fast uberall nicht mit der fast gleichmassigen Konvergenz verwechselt werden diese ist ein schwacherer Konvergenzbegriff Inhaltsverzeichnis 1 Definition 1 1 Gleichmassige Konvergenz m fast uberall 1 2 Konvergenz in ℒ 2 Beziehung zu anderen Konvergenzbegriffen 2 1 Fast gleichmassige Konvergenz 2 2 Konvergenz im p ten Mittel 2 3 Punktweise fast uberall nach Mass und lokal nach Mass 3 Allgemeine Formulierung 4 LiteraturDefinition BearbeitenEs lassen sich zwei verschiedene Definitionen angeben eine unter Verwendung der L displaystyle mathcal L infty nbsp Norm und eine unter der Verwendung der gleichmassigen Konvergenz Beide Definitionen sind aquivalent Gegeben sei ein Massraum X A m displaystyle X mathcal A mu nbsp und messbare Funktionen f X K f n X K n N displaystyle f colon X to mathbb K f n colon X to mathbb K n in mathbb N nbsp Gleichmassige Konvergenz m fast uberall Bearbeiten Die Funktionenfolge f n n N displaystyle f n n in mathbb N nbsp heisst m fast uberall gleichmassig konvergent wenn eine m Nullmenge A displaystyle A nbsp existiert so dass f n displaystyle f n nbsp auf dem Komplement von A displaystyle A nbsp also auf X A displaystyle X setminus A nbsp gleichmassig gegen f displaystyle f nbsp konvergiert Es gilt also lim n sup x X A f n x f x 0 displaystyle lim n rightarrow infty sup x in X setminus A left f n x f x right 0 nbsp Konvergenz in ℒ Bearbeiten Gegeben sei die durch das wesentliche Supremum definierte Halbnorm f L e s s sup f displaystyle Vert f Vert mathcal L infty mathrm ess sup f nbsp Dann heisst die Funktionenfolge f n n N displaystyle f n n in mathbb N nbsp konvergent in L displaystyle mathcal L infty nbsp wenn lim n f n f L 0 displaystyle lim n to infty Vert f n f Vert mathcal L infty 0 nbsp ist Beziehung zu anderen Konvergenzbegriffen BearbeitenFast gleichmassige Konvergenz Bearbeiten Aus der gleichmassigen Konvergenz m fast uberall folgt die fast gleichmassige Konvergenz Diese fordert die gleichmassige Konvergenz auf einer Menge beliebig kleinen Masses Da bei der gleichmassigen Konvergenz m fast uberall aber immer gleichmassige Konvergenz mit Ausnahme einer Nullmenge vorliegt ist dies immer erfullt Die Umkehrung gilt nicht So ist beispielsweise auf dem Massraum 0 1 B 0 1 l 0 1 displaystyle 0 1 mathcal B 0 1 lambda 0 1 nbsp die Funktionenfolge f n x x n displaystyle f n x x n nbsp fur beliebiges kleines ϵ gt 0 displaystyle epsilon gt 0 nbsp auf den Intervall 0 1 ϵ displaystyle 0 1 epsilon nbsp gleichmassig gegen 0 konvergent damit auch fast gleichmassig gegen 0 konvergent auf den Intervall 0 1 displaystyle 0 1 nbsp Jedoch ist die Funktionenfolge nicht m fast uberall gleichmassig konvergent Konvergenz im p ten Mittel Bearbeiten Im Falle eines endlichen Massraumes folgt aus der gleichmassige Konvergenz m fast uberall die Konvergenz im p ten Mittel mit p 0 displaystyle p in 0 infty nbsp denn mittels der Holder Ungleichung kann man zeigen dass f p m X 1 p f displaystyle f p leq mu X 1 p f infty nbsp gilt Fur nicht endliche Massraume ist dieser Schluss jedoch im Allgemeinen falsch Definiert man die beispielsweise die Funktionenfolge f n x 1 n x 0 n x displaystyle f n x tfrac 1 n chi 0 n x nbsp auf R B R l displaystyle mathbb R mathcal B mathbb R lambda nbsp so ist lim n f n lim n 1 n 0 aber lim n f n 1 1 displaystyle lim n to infty f n infty lim n to infty tfrac 1 n 0 text aber lim n to infty f n 1 1 nbsp Der Schluss von der Konvergenz im p ten Mittel zur gleichmassigen Konvergenz fast uberall ist sowohl in endlichen Massraumen als auch in allgemeinen Massraumen im Allgemeinen falsch Die Funktionenfolge f n x x n displaystyle f n x x n nbsp auf dem endlichen Massraum 0 1 B 0 1 l displaystyle 0 1 mathcal B 0 1 lambda nbsp konvergiert beispielsweise fur p 1 displaystyle p in 1 infty nbsp im p ten Mittel gegen 0 aber nicht fast uberall gleichmassig gegen 0 Punktweise fast uberall nach Mass und lokal nach Mass Bearbeiten Da sowohl die punktweise Konvergenz m fast uberall als auch die Konvergenz nach Mass und die Konvergenz lokal nach Mass aus der fast gleichmassigen Konvergenz folgen folgen nach dem obigen Abschnitt aus der gleichmassigen Konvergenz m fast uberall bereits alle drei Konvergenzarten Allgemeine Formulierung BearbeitenDie gleichmassige Konvergenz fast uberall lasst sich analog fur Funktionen mit Werten in einem metrischen Raum M d displaystyle M d nbsp definieren eine Funktionenfolge heisst dann fast uberall gleichmassig Konvergent wenn eine Nullmenge A displaystyle A nbsp existiert so dass lim n sup x X A d f n x f x 0 displaystyle lim n to infty sup x in X setminus A d f n x f x 0 nbsp gilt Literatur BearbeitenJurgen Elstrodt Mass und Integrationstheorie 6 korrigierte Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2009 ISBN 978 3 540 89727 9 doi 10 1007 978 3 540 89728 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gleichmassige Konvergenz m fast uberall amp oldid 209171095