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Das Kollegiatstift Altotting bestand zuerst als Kloster von 876 877 bis 907 und dann als Kollegiatstift von 1228 bis 1803 Im Jahr 1930 wurde das Kollegiatstift ohne eigenes Vermogen wiedererrichtet Inhaltsverzeichnis 1 Gebiet des ehemaligen Kollegiatstifts 2 Geschichte 2 1 Grundung und Untergang des Klosters Otting 2 2 Wiedererrichtung als Kollegiatstift im 13 Jahrhundert 2 3 Geschichte des Kollegiatstifts 1228 1803 2 4 Propste und Administratoren des Kollegiatstifts 2 5 Wiedergrundung als Ehrenkanonikatsstift im 20 Jahrhundert 3 Bauwerke 4 EinzelnachweiseGebiet des ehemaligen Kollegiatstifts BearbeitenDem Kollegiatstift Altotting waren die Pfarreien Altotting Waldotting das heutige Kastl und Unterneukirchen inkorporiert Diese Pfarreien wurden mit Kanonikern besetzt Im Jahr 1401 kamen Neuotting Alzgern Burgkirchen am Wald Hirschhorn Perach und Rogglfing hinzu Im Jahr 1404 wurde auch Eggenfelden inkorporiert 1424 Oberaichbach Der umfangreiche Grundbesitz des Stifts wurde 1803 im Zuge der Sakularisation enteignet die Pfarreien wurden selbststandig 1 Geschichte BearbeitenGrundung und Untergang des Klosters Otting Bearbeiten Konig Karlmann stiftete 876 877 das Kloster Otting dem er die Pfalzkapelle zu Altotting und die Abtei Mattsee ubergab Im Jahr 880 fand Karlmann in dem von ihm gegrundeten Kloster seine Grabstatte Auch sein Sohn Arnolf von Karnten starb 898 in Altotting und wurde hier auch begraben Dessen Sohn Ludwig das Kind wiederum war 893 in Altotting geboren worden Bereits kurz nach der Grundung des Klosters durfte eine Stiftskirche entstanden sein die den Heiligen Maximilian und Felicitas geweiht war Wahrscheinlich uberstand das Kloster Otting die Ungarneinfalle im fruhen 10 Jahrhundert da auch spater noch vereinzelte Hinweise uberliefert sind Allerdings durfte das klosterliche Leben im Laufe des 10 spatestens aber im 11 Jahrhundert zum Erliegen gekommen sein 1 Wiedererrichtung als Kollegiatstift im 13 Jahrhundert Bearbeiten Der Wittelsbacher Herzog Ludwig der Kelheimer veranlasste um 1228 die Wiedergrundung des Klosters als Kollegiatstift Da 1224 die Stadt Neuotting gegrundet worden war wurde es als Kollegiatstift Altotting bezeichnet Dieses war mit zwolf Kanonikern besetzt die der Leitung eines Propstes und eines Dekans unterstellt waren Im Jahr 1231 wurde das Stift vom Salzburger Erzbischof Eberhard bestatigt der gleichzeitig die Stiftskanoniker zur Einhaltung der Aachener Regel verpflichtete 1 Geschichte des Kollegiatstifts 1228 1803 Bearbeiten Bereits im Jahr 1228 war mit dem Neubau einer Stiftskirche begonnen worden 1245 konnte die dreischiffige Basilika im Stile der Romanik schliesslich geweiht werden Im Zuge der immer starker einsetzenden Wallfahrt nach Altotting wurde Ende des 15 Jahrhunderts der Neubau der bis heute bestehenden Stiftspfarrkirche St Philipp und Jakob mit dem zugehorigen Kollegiatstifts Kreuzgang notwendig Die spatgotische Hallenkirche wurde im Jahr 1511 fertiggestellt 1 Im Jahr 1491 erlaubte Papst Innozenz VIII die Einfuhrung des weniger strengen Passauer Ritus der sich am Zusammenleben des Passauer Domkapitels orientierte Seit dem 16 Jahrhundert residierte dementsprechend der Propst des wohlhabenden Stifts meist nicht mehr in Altotting Um 1500 unterstanden dem Scholaster der Stiftsschule bereits drei Lateinlehrer 1571 erliess Propst Martin Eisengrein fur eine dreiklassige Elementar und Lateinschule eine neue Studienordnung 1 Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Bayern Osterreich und dem Erzbistum Salzburg setzten dem Stift stark zu So war im Jahr 1608 die Anzahl der Kanoniker auf nur mehr drei geschrumpft 1627 wurde die Anzahl der Pfrunden von acht auf zehn erhoht diese waren aber nicht von Dauer Zehn Jahre spater 1637 wurden fur das Absingen der marianischen Tagzeiten an der Gnadenkapelle sechs Kaplanstellen gestiftet Diese sechs Kaplane der Hofmarkspfarrer und der Waldpfarrer die dem Stift zugeordnet waren stiegen 1672 in den Rang von Kanonikern auf und bildeten das so genannte jungere Stiftsgremium Somit bestanden nunmehr sechzehn Prabenden von denen im 18 Jahrhundert zumeist vier wegen mangelnden Einkommens unbesetzt blieben Ende des 18 Jahrhunderts wurden die Kanoniker mit violetter Chorkleidung nebst Kapitelzeichen ausgestattet Im Jahr 1803 wurde das Kollegiatstift Altotting im Zuge der Sakularisation aufgelost 1 Propste und Administratoren des Kollegiatstifts Bearbeiten Hauptartikel Liste der Propste und Administratoren des Klosterstifts Altotting Bislang sind nur wenige Propste und Administratoren des Klosterstifts Altotting bekannt von denen das Klosterstift das vom Mittelalter bis ins 19 Jahrhundert den Rang einer Stiftshofmark ohne eigenstandige Verwaltung 1 innehatte vermutlich meist nur als zusatzlich gewinnbringende Pfrunde wahrgenommen wurde Wiedergrundung als Ehrenkanonikatsstift im 20 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1925 wurden die Privilegien auf Mitra und Bischofsring fur Mitglieder des Kollegiatstifts erneuert Unter diesen Vorzeichen wurde 1930 das Kollegiatstift als Ehrenkanonikatsstift St Rupertus ohne eigenes Vermogen wiederbelebt Seither besetzen uberwiegend pensionierte Priester der Diozese Passau das Stiftskapitel Diese betatigen sich vor allem als Ansprechpartner und Beichtvater fur die zahlreichen Altotting Wallfahrer Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurden die Bischofsprivilegien wieder abgeschafft aber seit 1990 2 darf der Stiftspropst nach einem Privileg von Papst Johannes Paul II wieder als Insigne die Mitra tragen nicht jedoch den Bischofsstab 1 3 Bauwerke Bearbeiten nbsp 360 Panorama Kapellplatz nbsp Stiftspfarrkirche St Philipp und Jakob nbsp Die Gnadenkapelle nbsp Hotel zur PostKapellplatz achteckige Anlage von Enrico Zuccalli mit Gnadenkapelle im Kern von ca 700 mit Gnadenaltar von 1670 und einem Umgang mit uber 2 000 Votivbildern Bestattungsort von Herzen bayerischer Herrscher Stiftspfarrkirche St Philipp und Jakob gotische Hallenkirche 1499 1511 mit anschliessendem Kreuzgang des Kollegiatstifts St Magdalena Kirche barocke Wallfahrtskirche 1697 1700 Kongregationssaal der Marianischen Mannerkongregation Stiftspropstei 13 Jahrhundert 1683 barockisiert heute Berufsfachschule fur Musik Alter Chorherrenstock Neuer Chorherrenstock von Zuccalli Stiftsdekanei heute Pfarrhof und Wallfahrtsmuseum Hotel zur Post vormals Hoftaverne von Zuccalli Marienbrunnen von Santino Solari 1635 1637 Stiftung des Erzbischofs Paris Lodron Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Kollegiatstift Altotting Basisdaten und Geschichte Laura Scherr Christian Lankes Altotting Kollegiatstift im Herzen Altbayerns in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Brief Prot N 857 89 der Kongregation fur den Gottesdienst und die Sakramentenordnung an den Bischof von Passau vom 15 Januar 1990 Kollegiatstift Altotting Online auf regiowiki pnp de abgerufen am 25 Januar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kollegiatstift Altotting amp oldid 223758948