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Das Kloster St Marien oder St Maria ad ripa lat dt St Maria am Ufer d h am Moselufer ab dem 12 Jahrhundert St Maria ad martyres lat dt St Maria zu den Martyrern war ein bischofliches Kloster vor den nordlichen Stadtmauern von Trier im heutigen Trier Nord Nach wechselvoller Geschichte folgte 1972 die Umwidmung zum Jugendzentrum Exzellenzhaus ExHaus Sankt Marien links die Mosel 1550 aus Sebastian Munsters Cosmographiae Universalis Abbildung des Klosters St Marien auf dem Trierer Gerichtsbild von 1589Der erhaltene Ostflugel Ehemalige Klosterruckseite und heutiges Jugendzentrum ExHausDie Ruckseite des Ostflugels mit Graffiti des JugendzentrumsWappen 1765 am Landhaus des Klosters Trier Am Stadion 1Das Kloster war eine der vier grossen Benediktinerabteien ausserhalb der Trierer Stadtmauern Die Abtei hatte ihre Anfange im 7 Jahrhundert und wurde unter Napoleon aufgelost und teilweise abgerissen Die verbliebenen Gebaude wurden im 19 Jahrhundert zunachst als Kaserne dann als Verwaltungssitz der in Trier stationierten preussischen Divisionskommandeure genutzt Einer Uberlieferung zufolge war hier die alteste Residenz der Trierer Bischofe in der Zeit Konstantins des Grossen bis der Bischof in den Trierer Dom uberwechselte 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Abteliste 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm 7 Jahrhundert errichteten hier Benediktiner ein Kloster dessen Front zur Mosel zeigte Mindestens bis 975 waren hinter dem Hauptaltar der Abteikirche die Gebeine des im 7 Jahrhundert verstorbenen Heiligen Beatus von Trier untergebracht Im Normannensturm im April 882 wurde St Marien stark beschadigt Im 10 Jahrhundert lebten zeitweilig Kanoniker in St Marien 1 Von 1006 bis 1015 kam es zur Moselfehde einem Streit um den Bischofsstuhl des Trierer Erzbistums Obwohl der Erzbischof Megingod papstlich bestatigt war konnte sich der Gegenkandidat Adalbero von Luxemburg neun Jahre lang in Trier halten Er vertrieb die Monche aus dem bischoflichen Kloster St Marien und ersetzte sie durch Kanoniker Erst nach dem Tod von Megingod kam es zu einer Einigung der Parteien und 1017 erlangte der Nachfolger Megingauds Poppo von Babenberg den Trierer Bischofssitz zuruck Fast unmittelbar darauf liess Poppo das Kloster wieder herrichten und noch im gleichen Jahr konnten die Monche nach St Marien zuruckkehren Poppo war es auch der die Gebeine von St Beatus in ein Kloster vor Koblenz uberfuhren liess aus dem spater die Koblenzer Kartause hervorging die genauen Grunde fur die Ubereignung lassen sich heute nicht mehr klaren 2 Im 12 Jahrhundert nahm St Marien als Reaktion auf die weit verbreitete Heiligenverehrung den Namen St Marien ad martyres an Das Kloster bluhte und wurde zeitweilig reicher als die nahe Abtei St Martin Im 14 Jahrhundert begannen jedoch wirtschaftliche Schwierigkeiten nbsp Wallfahrtskapelle GiersterklausZweimal musste das Kloster nach Zerstorungen neu aufgebaut werden Beruchtigt war seine Niederreissung 1675 durch die Franzosen wahrend des Hollandischen Krieges Deren Kommandeur Graf Vignory liess alle Gebaude ausserhalb der Stadtbefestigung niederreissen um Angreifern weder Deckung noch Unterschlupf zu bieten siehe Schlacht an der Konzer Brucke Das Kloster St Marien liess er verschont Nachdem aber bald darauf ein Sturz vom Pferd Graf Vignory das Leben gekostet hatte befahl dessen Nachfolger Marschall Crequy den Abriss auch dieses Klosters Um 1730 wurde die Klosteranlage im Barockstil neu gestaltet Nach der Eroberung Triers 1794 durch die Franzosen zu Beginn der franzosischen Revolutionskriege diente es nach Vertreibung der Monche als Kaserne Nach erfolgter Sakularisation 1797 wurden zur Zeit Napoleon Bonapartes die Klosterkirche und Teile der Wohngebaude zwischen 1804 05 und 1807 abgerissen Nur der Ostflugel die Ruckseite des Klosters verblieb Nachdem Trier auf dem Wiener Kongress an Preussen gefallen und Teil der Rheinprovinz geworden war nutze die preussische Armee das Gebaude Zeitweilig lebte auf dem Areal der jeweilige Trierer Divisionschef 3 Von diesen Offizieren leitet sich der heutige Name des Exhauses ab Vom Generalleutnant aufwarts stand ihnen in Preussen die Anrede Exzellenz zu Die ursprunglich wohl nur umgangssprachliche Bezeichnung Exzellenzhaus hielt dann irgendwann Einzug in den offiziellen Sprachgebrauch und wurde schliesslich zu Exhaus verkurzt Als Hinterlassenschaft der Klosterzeit sind in der Region mehrere Hofhauser Kasel Wiltingen und die Wallfahrtskapelle Maria Himmelfahrt Girsterklause erhalten Erst nach dem Ersten Weltkrieg verliess das Militar das Gebaude in dem daraufhin Verwaltung untergebracht wurde Nach dem Zweiten Weltkrieg benutzten die in Trier stationierten Franzosen den Bau als Lagerraume Unter anderem wurden im Keller die Kartoffeln untergebracht die die Bauern der Umgebung als Steuern zu entrichten hatten 3 In den 50er und 60er Jahren wurde nicht mehr das gesamte Gebaude genutzt und es verfiel zunehmend Am 9 Mai 1972 wurde von jungen Leuten darunter dem spateren Trierer Oberburgermeister Helmut Schroer der Verein Exzellenzhaus als selbstverwaltetes Jugendzentrum gegrundet das heute vor allem Jugendkulturarbeit durchfuhrt Der ehemalige Klosterbau wurde daraufhin von der Stadt Trier zum Jugendzentrum Exzellenzhaus ublicherweise abgekurzt als ExHaus umgestaltet 1980 musste der Sudteil wegen Baufalligkeit geschlossen werden Ab 1983 wurde das Gebaude schrittweise saniert musste aber wegen Baumangeln 2019 komplett geschlossen werden 4 Abteliste BearbeitenName AmtszeitDeodat 973Hildebold 980Warinarius 1000Uroldus Uraldus 11 Jh Bernhard 1115Petrus 1136Ludwig 1153Rainbald 1162Hermann 1196Dietrich 1201Richard von der Brucke 1220Theodor 1242Robert von Warsberg Rollingen 1261 1263Agidius von Manderscheid 1263Peter 1278Theodor 1285Ja 1293Walram 1307Gerhardus 1329 1368Theodor 1368Matthias Stumpf von Waldeck 1417 1427Heinrich I Wolff von Sponheim 1429 1451Heinrich II von Blenich 1447 1477Johannes I von Breda 1477 1492Johannes II aus Trier 1492 1509Caspar von Breda 1509 1526Johann Schenen 1526 1544Petrus von Alff 1544 1548Johannes IV aus Kobern 1548 1565Petrus VI aus Karweiler 1565 1581Lukas Sehl 1581 1586Petrus VII aus Bernkastel 1586 1595Jakob II aus Guls 1595 1607Johannes Jodocus Milvius aus Bernkastel 1607 1624Johannes V Lack aus Mainz 1624 1632Aegidius II Wahl 1632 1634Johannes Petrus Mertert 1634 1636Johannes VI Kalter 1636 1678Matthias Scholer 1678 1704Petrus VIII Questor 1704 1711Jakob III Horst 1711 1730Benedikt Scholer 1730 Petrus IX Cremes 1761Thomas Valentini 1761 1786Placidus Mannebach 1786 1801Literatur BearbeitenFriedhelm Jurgensmeier die Manner und Frauenkloster der Benediktiner in Rheinland Pfalz und Saarland in Verbindung mit Regina Elisabeth Schwerdtfeger Germania Benedictina IX Rheinland Pfalz und Saarland hrsg von der Bayerischen Benediktinerakademie Munchen in Verbindung mit dem Abt Herwegen Institut Maria Laach St Ottilien 1999 Weblinks BearbeitenBenediktinerabtei Sankt Marien zu den Martyrern In kuladig deEinzelnachweise Bearbeiten a b Elisabeth Adams Rundgang Kloster und Kirchen ausserhalb der Stadtmauern Memento vom 25 Juni 2007 im Internet Archive PDF In Eine Stadt im Mittelalter Trier im Mittelalter ein Stadtfuhrer fur Gross und Klein Projektstudie zum mittelalterlichen Trier an der Universitat Trier im Wintersemester 2002 03 PDF abgerufen am 24 Oktober 2007 S 44 laut Ortwin Reich Der Beatusberg Antike Kultstatte am Verkehrsknoten zwischen Rhein und Mosel Memento vom 15 Dezember 2011 im Internet Archive Teil von Vom Beatusberg zum Fort Konstantin Kirche Kloster Festung Beides auf www oreich de S 6 8 PDF abgerufen am 24 Oktober 2007 a b Geschichte I auf www exhaus de abgerufen 25 Oktober 2007 Jorg Pistorius Bauprobleme Trier macht Kulturzentrum Exhaus vollig uberraschend komplett dicht Update 7 Februar 2019 abgerufen am 13 Juli 2021 49 769722222222 6 6472222222222 Koordinaten 49 46 11 N 6 38 50 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster St Marien amp oldid 236821643