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Das Kloster Reinbek war ein Kloster der Zisterzienserinnen in der heutigen Stadt Reinbek in Schleswig Holstein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kloster geht auf eine 1224 der Heiligen Maria Magdalena gestiftete Kapelle zuruck an der sich dank einer Stiftung von Graf Albrecht von Orlamunde eine Kongregation von Nonnen sammelte 1 Der Erzbischof Gebhard von Bremen bestatigte 1226 die Stiftung des Klosters Reinbek in Hoibek heute im Ortsteil Sachsenwaldau Graf Adolf IV von Schauenburg und Holstein der nach der Schlacht von Bornhoved zahlreiche Kloster und Kirchen stiftete bestatigte 1229 die Grundung des schon bluhenden Klosters 1233 verlegte das Kloster seinen Sitz in das am Oberlauf der Bille gelegene Kothel Schon 1235 konnten von hier aus 15 Nonnen ausgesandt werden um das Kloster Uetersen zu grunden 2 1238 stattete Adolf IV das Kloster grosszugig mit Landereien aus 3 Mehrere der heutigen Ortsteile Reinbeks verdanken ihre erste Erwahnung dieser Schenkung Um 1251 wurde das Kloster zum zweiten Mal verlegt als in der Nahe von Hinschendorf am dortigen Muhlenteich neue Gebaude errichtet wurden Dort behielt das Kloster seinen Sitz Anders als im Zisterzienserorden sonst ublich unterstand das Kloster nicht dem Abt des benachbarten Zisterzienserkloster Reinfeld sondern direkt dem Erzbistum Hamburg Bremen Sowohl die Landesherren von Holstein als auch von Lauenburg bedachten das an der Grenze beider Gebiete liegende Kloster mit Spenden Das Kloster verfugte daher uber reichen Landbesitz in der Umgebung sowohl in Stormarn als auch in Lauenburg und Hamburg Neben Reinbek selbst gehorten dazu u a Reitbrook Kirchsteinbek 4 Wentorf und Wohltorf Die Nonnen zumeist Tochter wohlhabender Hamburger Familien die oft als Kinder ins Kloster gegeben worden waren wandten sich schon fruh der Reformation zu 1523 predigte Stephan Kempe in den Klosterraumen 1528 empfingen sie Johannes Bugenhagen Damals hatten schon mehrere Nonnen das Kloster verlassen um zu heiraten 5 Das Kloster Reinbek wurde als eins der ersten Kloster im Land sakularisiert Wohl auch wegen des finanziellen Drucks den Friedrich I von Danemark auf die Geistlichen ausubte verliessen die verbliebenen 42 Nonnen mehr oder weniger freiwillig am 7 April 1529 das Kloster und losten den Konvent damit auf Der letzte Klosterpropst Detlev von Reventlow organisierte dass die Nonnen die auf holsteinischem Grund gelegenen Gebaude und Landereien fur 12 000 Mark an Konig Friedrich verkauften Jede Nonne erhielt 300 Mark Nach dem Auszug wurden die verlassenen Gebaude von Hamburger Burgern ausgeplundert 6 Der Besitz des Klosters gehorte ab diesem Zeitpunkt dem danischen Konig der in Personalunion Herzog von Holstein war und war dessen sudlichster Grenzpunkt Herzog Magnus von Lauenburg zog die Stiftungen seiner Vorfahren wieder ein was zur Teilung von Kothel in einen lauenburgischen und einen Stormarner Teil fuhrte und einen 150 Jahre dauernden Prozess nach sich zog 5 Lubecker Soldner unter dem Hauptmann Marx Meyer zerstorten bei kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Lubeck und Danemark der sogenannten Grafenfehde am 15 Mai 1534 das ehemalige Nonnenkloster Bei der Teilung der Herrschaft in Schleswig Holstein zwischen Konig Christian III und seinen Brudern 1544 gelangten die Klosterbesitzungen an die Herzoge von Schleswig Holstein Gottorf und wurden in das Amt Reinbek umgewandelt 1572 liess Herzog Adolf auf dem Gelande des zerstorten Klosters ein dreiflugeliges Renaissance Schloss erbaut Dabei diente die Klosterruine als Steinbruch Die Reste wurden 1599 abgetragen Trotz umfangreicher Ausgrabungen und Untersuchungen ist eine genaue Lokalisierung der fruheren Gebaude heute nicht mehr moglich Siehe auch BearbeitenListe der Kloster in Schleswig HolsteinLiteratur BearbeitenHans Heuer Das Kloster Reinbek Beitrage zur Geschichte d Landschaft Stormarn Erstausgabe 1938 In Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig Holsteins Wachholtz Neumunster 1985 Neudruck ISBN 3 529 02186 5 Anna Therese Grabowsky Reinbek Zisterzienserinnen In Oliver Auge Katja Hillebrand Hrsg Klosterbuch Schleswig Holstein und Hamburg Kloster Stifte und Konvente von den Anfangen bis zur Reformation Regensburg 2019 Band 2 S 465 483 Weblinks BearbeitenKloster und Guter Kloster Reinbek Mariamagdalenenkloster Reinbek beim Klosterprojekt der Universitat KielEinzelnachweise Bearbeiten Georg Christian Friedrich Lisch Die Bewidmung des Klosters Reinbek durch den Grafen Albert von Orlamunde Grafen von Nordalbingien und die Besitzungen des Klosters in Meklenburg In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 25 1860 S 190 202 mvdok lbmv de Hellwig Bergedorfs Beziehungen zum Bistum Ratzeburg In Archiv des Vereins fur die Geschichte des Herzogthums Lauenburg S 62 1906 2 Glauben Wissen Leben Kloster in Schleswig Holstein Ausstellungsbegleitband der Schleswig Holsteinischen Landesbibliothek Kiel 2011 S 107 dort auch Abbildung der Urkunde Topographie vom Kirchspiel Kirch Steinbek a b Dieter Jurgen Mehlhorn Kloster und Stifte in Schleswig Holstein 1200 Jahre Geschichte Architektur und Kunst 2007 S 129 Kai Fuhrmann Die Ritterschaft als politische Korporation in den Herzogtumern Schleswig und Holstein von 1460 bis 1721 2002 S 176 179Normdaten Korperschaft GND 4025489 6 lobid OGND AKS 53 507261944444 10 253408888889 Koordinaten 53 30 26 N 10 15 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Reinbek amp oldid 230430523