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Das Kloster Neuendorf war die einzige Niederlassung der Zisterzienserinnen in der Altmark Es liegt in der gleichnamigen Ortschaft im Norden Sachsen Anhalts Die Klosterkirche Sankt Maria Benedikt und Bernhard entstand in der Periode der Backsteingotik Sie dient heute als Pfarrkirche der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Kloster Neuendorf im Kirchenkreis Salzwedel der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Gelegentlich finden Konzerte statt Blick von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Klostergeschichte 2 Bau und Kunstgeschichte 2 1 Klosterkirche 2 2 Klausur und Wirtschaftsgebaude 3 Literatur 4 Archivalien 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKlostergeschichte Bearbeiten nbsp Innenraum unterhalb der Nonnenempore mit Kanzel und AltarDas Kloster wurde 1228 gegrundet und 1232 als Kloster Niendorp in einer Schenkungsurkunde von Johann I Markgraf von Brandenburg erstmals urkundlich erwahnt 1 Auch dank zahlreicher weiterer Schenkungen des Landadels erhielt das Kloster grossen Einfluss Um 1500 besass es 33 Ortschaften und Hebungen in 17 weiteren 2 Die Klosterheide im Norden der Colbitz Letzlinger Heide gehorte ihm ebenfalls Rund 60 Nonnen aus den angesehensten Geschlechtern der Altmark lebten in Kloster Neuendorf Zu ihren Aufgaben gehorte die Kranken und Armenpflege die Missionierung der Elbslawen die Landwirtschaft und der Anbau von Krautern 1289 wurde mit dem Kloster Stift zum Heiligengrabe eine Niederlassung in Heiligengrabe in der Prignitz gegrundet 1 Im 14 und 15 Jahrhundert wurde die Klosterkirche zur Grablege des Adelsgeschlechts von Alvensleben Aus dieser Zeit stammen die altesten Grabsteine in der Kirche In der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts begann ein Niedergang des Klosters der in den teilweisen Verfall der Hauser mundete 3 1450 entstand in der Sudwand ein reich ausgestattetes Aussenportal zuvor war die Kirche nur vom Kloster aus zuganglich 4 Unter der Abtissin Anna von der Schulenburg erfolgte in den 1480er Jahren eine Instandsetzung der Anlage Die Reformation stiess auf den Widerstand der Nonnen die erst 1579 eine Umwandlung des Klosters in ein evangelisches Damenstift zuliessen Bereits 1555 war die Kirche evangelische Pfarrkirche geworden Die Klosterguter standen ab 1544 unter landesherrlicher Verwaltung wurden zum landesherrlichen Amt Neuendorf umgewandelt das 1834 verkauft wurde Der Dachreiter aus der Erbauungszeit wurde 1749 durch einen barocken Turm ersetzt 1810 wurde das vormalige Kloster sakularisiert 3 Teile der Klostergebaude wurden anschliessend als Schnapsbrennerei genutzt das Klostergut 1834 verkauft Bau und Kunstgeschichte BearbeitenKlosterkirche Bearbeiten nbsp Dreifenstergruppe im Chor Glasmalereien um 1500Die Kirche ist ein einschiffiger Saalbau aus Backstein Der Turm stammt aus dem Barock und tragt eine Schweifhaube Die Ostfassade ist durch eine Dreifenstergruppe und einen Spitzbogenfries gepragt Nord und Sudseite besitzen im Osten zweibahnige Spitzbogenfenster im Westen wegen der dortigen Nonnenempore zwei Reihen ubereinander liegender Fenster 5 von denen die beiden ostlichen unteren Fenster vermauert sind Der Innenraum schliesst mit einer an den Langsseiten abgeschragten holzernen Flachdecke ab Die Nonnenempore umfasst mit 20 Metern Lange rund drei Funftel des Innenraumes Unter der Nonnenempore befinden sich in zwei Reihen je funf Kreuzgewolbe die in der Mitte von Pfeilern getragen werden Sie stammt aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts und wurde 1900 um ein Joch verkleinert und an der Stirnseite mit Rautenmasswerk verkleidet Gleichzeitig wurde je ein Fenster vermauert Zur Ausstattung gehoren ein romanisches Taufbecken ein weiteres Taufbecken eine mittig hinter dem Altar stehende Kanzel aus dem Barock und die 1869 gebaute Orgel von Adolf Reubke die 1988 mitsamt Prospekt von der profanierten Nicolaikirche zu Oebisfelde erworben wurde und mittig auf der Nonnenempore steht 4 Die Kirche ist fur ihre acht mittelalterlichen Glasfenster bekannt Sie entstanden im 14 und 15 Jahrhundert und befinden sich im Chorraum Die Fenster zeigen Szenen aus dem Leben Jesu das alteste Fenster stammt aus dem Jahr 1360 Die Bilder hatten unter anderem die Funktion einer Armenbibel Im 19 Jahrhundert wurden einige weitere Glasmalereien an das Berliner Kronprinzenpalais abgegeben wo sie 1945 im Krieg zerstort wurden 6 Die Kirche enthalt mehrere mittelalterliche Grabsteine die durch ein Ritzverfahren beschriftet wurden Der alteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1320 7 Um 1403 stiftete die Witwe Berta von Alvensleben einen silbernen vergoldeten Abendmahlskelch der bis heute vorhanden ist 8 Klausur und Wirtschaftsgebaude Bearbeiten nbsp Kreuzgang am ehemaligen Refektorium nbsp Klosterhof mit OstflugelDie ebenfalls aus Backstein auf einem Felssteinsockel errichtete rechteckige rund 35 Meter 50 Meter messende Klausur liegt westlich der Kirche und war mit ihr durch eine gewolbte Halle verbunden Der Sudflugel wurde im 19 Jahrhundert zum Pfarrhaus umgebaut Er hatte als Refektorium und Dormitorium gedient 9 Auf der Nordseite des Sudflugels die sich zum Klosterhof offnet ist ein Kreuzgang mit sieben Jochen erhalten 10 Der Ostflugel wurde ab 1862 als Schulgebaude genutzt Der Westflugel wurde abgebrochen der Nordflugel ist als Ruine erhalten 10 Sudlich der Kirche steht das vormalige Malz und Brauhaus das Renaissancegewolbe des Vorgangerbaus aufweist jedoch erst 1860 entstand Das benachbarte Gebaude aus dem Jahr 1561 wurde Hundeloch genannt und diente als Gefangnis des Amtes Getreidespeicher und zum Trocknen des Klosterkases 11 Literatur Bearbeitenalphabetisch aufsteigendMonika Boning Autorin Ulrich Hinz Regestenteil Die mittelalterlichen Glasmalereien in der ehemaligen Zisterzienserkirche Kloster Neuendorf Akademie Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 05 004377 7 Lieselott Enders Die Altmark Geschichte einer kurmarkischen Landschaft in der Fruhneuzeit Ende des 15 bis Anfang des 19 Jahrhunderts Klaus Neitmann Hrsg Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Band 56 Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 8305 1504 3 Heiderose Engelhard Jurgen Weinert Kloster Neuendorf Heft 611 3 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2003 ohne ISBN Otto Korn Beitrage zur Geschichte des Zisterzienser Nonnenklosters Neuendorf in der Altmark Aussere Geschichte Entwicklung der klosterlichen Grundherrschaft In Sachsen und Anhalt Band 5 1929 DNB 570801141 S 104 219 Cornelia Oefelein Neuendorf Zisterzienserinnen In Heinz Dieter Heimann Klaus Neitmann Winfried Schich und Weitere Hrsg Brandenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts Band II Klaus Neitmann im Auftrag Brandenburgische Historische Kommission und in Verbindung Brandenburgisches Landeshauptarchiv Hrsg Brandenburgische Historische Studien Band 14 2 Bande Be Bra Wissenschaft Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 937233 26 0 S 903 914 Archivalien BearbeitenUrkundenuberlieferung des Klosters Neuendorf im Landesarchiv Sachsen Anhalt Abteilung Magdeburg Historische Uberlieferung des Amtes Neuendorf im Landesarchiv Sachsen Anhalt Abteilung Magdeburg Digitalisat des Urkundenverzeichnisses fur die Urkunden des Klosters Neuendorf von 1233 1575 Signatur LASA Cop Nr 1915a im Landesarchiv Sachsen Anhalt Abteilung Magdeburg Digitalisat der Abschriften einiger das Jungfrauenkloster Neuendorf in der Alten Mark betreffenden Urkunden von Elias Caspar Reichard 1781 Signatur LASA Cop Nr 1915c im Landesarchiv Sachsen Anhalt Abteilung MagdeburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Neuendorf Sammlung von Bildern Informationen bei altmark pur eu Das Adelsgeschlecht von Alvensleben in Kloster NeuendorfEinzelnachweise Bearbeiten a b Jurgen Weinert Heiderose Engelhard Kloster Neuendorf Heft 611 3 Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ohne ISBN S 4 Lieselott Enders Die Altmark Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 8305 1504 3 I Kirche Geistlichkeit und religiose Gemeinschaften 4 Religiose Gemeinschaften und Aktivitaten a Stifte und Kloster im Mittelalter S 1208 1211 a b Jurgen Weinert Heiderose Engelhard Kloster Neuendorf Heft 611 3 Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ohne ISBN S 6 a b Jurgen Weinert Heiderose Engelhard Kloster Neuendorf Heft 611 3 Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ohne ISBN S 8 Jurgen Weinert Heiderose Engelhard Kloster Neuendorf Heft 611 3 Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ohne ISBN S 7 Jurgen Weinert Heiderose Engelhard Kloster Neuendorf Heft 611 3 Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ohne ISBN S 10 Jurgen Weinert Heiderose Engelhard Kloster Neuendorf Heft 611 3 Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ohne ISBN S 11 Die von Alvensleben in Kloster Neuendorf abgerufen am 24 August 2015 Jurgen Weinert Heiderose Engelhard Kloster Neuendorf Heft 611 3 Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ohne ISBN S 12 a b Jurgen Weinert Heiderose Engelhard Kloster Neuendorf Heft 611 3 Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ohne ISBN S 13 Jurgen Weinert Heiderose Engelhard Kloster Neuendorf Heft 611 3 Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ohne ISBN S 14 52 525722222222 11 459083333333 Koordinaten 52 31 32 6 N 11 27 32 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Neuendorf Kloster amp oldid 221919124