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Das Kloster Marienthal ist ein ehemaliges Augustinerinnenkloster in Marienthal einem Ortsteil von Dernau in Rheinland Pfalz Es wurde 1137 gegrundet und ist das alteste Kloster des Ahrtals Nach Zerstorungen im Dreissigjahrigen Krieg wurde es wieder aufgebaut Als Folge der Sakularisation Anfang des 19 Jahrhunderts unter Napoleon wurden die Klostergebaude 1811 auf Abbruch verkauft und zum Teil abgetragen Erhalten haben sich die Ruine der gotischen Klosterkirche einzelne Gebaudeteile und das Abtissinnenhaus Kloster Marienthal und das Ahrtal Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBaubeschreibung Bearbeiten nbsp Ruine der KlosterkircheVom Kloster hat sich im Wesentlichen die barocke Klosterkirche als Ruine erhalten Sie ist ein Langhaus mit hohen Lanzettfenstern und Rundapsis Die Aussenwande sind in weiten Teilen mit Efeu und Parthenocissus uberwuchert Der Gebauderest wird heute als Veranstaltungsort genutzt Vom Kloster haben sich ausserdem Teile des Kreuzganges sowie der Ost und Nordflugel und Aussenmauerreste eines weiteren Gebaudeflugels erhalten Des Weiteren besteht das Abtissinnenhaus als ein 1762 im Rokokostil errichteter Gartenpavillon 1 An die historischen Baureste wurden 1925 Gebaude der Weinbaudomane Marienthal im Stil klosterlicher Klausurgebaude angesetzt Dadurch entstand ein Innenhof der heute gastronomisch genutzt wird Von den historischen Gebauden aus dem 12 Jahrhundert sind Tonnengewolbe erhalten und beherbergen heute einen Weinkeller Unterhalb des Kreuzganges wurde 2012 ein Grabgewolbe entdeckt 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Kloster Marienthal mit Gebauden der fruheren WeinbaudomaneAls Grunder des Klosters gilt der im benachbarten Mayschoss auf der Saffenburg residierende Adolf I von Saffenberg Er war wie sein Vater Vogt der Abtei Klosterrath in den heutigen Niederlanden nbsp Ausschnitt aus den Annales Rodenses Bauanfang des Klosters Marienthal 1137 Im Jahr 1136 ermachtigte er die dortigen Augustinermonche im Hubachtal an der Ahr ein Kloster zu errichten Der Bach Hubach bildete die Ostgrenze der Herrschaft Saffenburg zu Ahrweiler Das Tal war zu dieser Zeit noch bewaldet und unbewohnt Nach Rodungsarbeiten wurde dort das Kloster erbaut Im Jahr 1137 kamen 37 Augustinerinnen aus dem Klosterrather Mutterhaus und bezogen das als Mariae vallis bezeichnete Kloster 1138 feierte man die erste Messe und 1141 wurde die Klosterkirche vom Kolner Erzbischof Arnold I geweiht Nach sparlichen Hinweisen in den Klosterrather Annalen ist bekannt dass es sieben Werkstatten eine Brennerei eine Backerei und ein Gastehaus gab nbsp Aussenmauern eines fruheren Gebaudeflugels mit offenen Fensteroffnungen nbsp Innenraum der Klosterkirche1259 befreite der Kolner Erzbischof Konrad von Hochstaden das Kloster von Beitragen zur Stadtbefestigung Ahrweiler 1336 beschrankte der Kolner Erzbischof die Zahl der Nonnen auf 40 Kloster Marienthal war ein edles Kloster denn die Augustinerinnen entstammten dem niederen Dienstadel der Grafen von Are Are Hochstaden und Saffenburg Es wurde von einer Abtissin geleitet die als Fraw Meistersche oder lateinisch magistra fur Meisterin bezeichnet wurde Die Namen der Abtissinnen sind seit 1613 uberliefert 3 Durch Einzug von Schwestern aus dem Bonner Kloster Engeltal wurde das Marienthaler Kloster 1486 reformiert Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges plunderten und beschadigten 1632 schwedische Truppen das Kloster wobei das Klosterarchiv verloren ging 1646 gegen Ende des Krieges geschah dies durch franzosische Truppen unter Marschall Henri de Turenne Mit dem Wiederaufbau der Klosteranlage wurde 1699 begonnen Nach der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch franzosische Revolutionstruppen flohen die Nonnen auf das rechte Rheinufer nach Arienheller Im Jahre 1802 wurde das Kloster durch den franzosischen Staat sakularisiert und ab 1803 versteigert 4 Die Einrichtung der Klosterkirche kam in andere Kloster und Kirchen der Region 5 Zu diesem Zeitpunkt gehorten dem Kloster in Marienthal neben dem Gebaudebestand eine Muhle zwei Garten drei Weingarten einige Wiesen und 15 Morgen Land In Ahrweiler bestand Besitz an einem halben Morgen Weinberg in Dernau und Mayschoss waren es Acker Wiesen ein Baumgarten und Anteile an der Weinernte Daruber hinaus verpachtete das Kloster gegen Naturalien zahlreiche Landereien und Hofe in der Umgegend Die Klostergebaude wurden 1811 auf Abbruch veraussert und das Steinmaterial von der Bevolkerung fur eigene Bauten weiterverwendet nbsp Das 1910 errichtete HerrenhausWahrend des 19 Jahrhunderts wechselten die Eigentumer der Klosterruine mehrfach 1910 liess ein Besitzer im Terrassengarten ein Herrenhaus errichten das spater als Verwaltungsgebaude der Ahrtalbahn diente Ab 1925 war das ehemalige Kloster Preussische Staatliche Weinbaudomane im Weinbaugebiet Ahr dessen Verwaltung in neu errichtete Gebaude einzog Ab 1952 war es Domane des Landes Rheinland Pfalz und der Staatlichen Lehr und Versuchsanstalt in Ahrweiler angeschlossen 2004 verkaufte das Land das Anwesen und die Weinberge an vier Winzerunternehmen aus der Region 6 die an dem Standort gemeinsam das Weingut Kloster Marienthal mit 4 5 Hektar Rebflachen betreiben Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Marienthal Ahr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Klostergeschichte bei Wirtschafts Sozial und Verkehrsgeschehen im Rheinland Jakob Rausch Marienthal an der Ahr in Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1957Einzelnachweise Bearbeiten Bonner kauft altes Kloster in Rhein Zeitung vom 26 Juli 2010 Christine Schulze Die enge Gruft bewahrt ihr Geheimnis in General Anzeiger vom 4 Juli 2012 Arnulf Krause Kloster Marienthal Entstehungsort eines der schonsten mittelalterlichen Marienlieder in Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1998 Hans Georg Klein Die Versteigerung der franzosischen Nationalguter in Ahrweiler und Marienthal in Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1995 Gerhard Kreuter Die Ara Kurt Broicher 1957 1970 in der Staatsdomane Marienthal in Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2007 Staatliche Weinbaudomane wird zum Weingut Kloster Marienthal in Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 200550 53721 7 05785 Koordinaten 50 32 14 N 7 3 28 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Marienthal Ahr amp oldid 237420095