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Inhaltsverzeichnis 1 Kapuzinerkloster 2 Augustinerkloster 3 Niederlassung der Borromaerinnen 4 Niederlassung der Franziskanerinnen 5 Gertrudenstift 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseIn der Geschichte der Stadt Saarlouis bildeten sich mehrere Niederlassungen katholischer Orden Kapuzinerkloster Bearbeiten nbsp Rekonstruktion der Stadt Wallerfangen vor der Zerstorung ganz rechts das Kapuzinerkloster jetzt Standort des Schlosses Villeroy nbsp Lage des neuen Kapuzinerklosters am Saarkanal nach der Umsiedelung Carte des environs de Sarrelouis 1765 Stadtisches Museum und Stadtarchiv Saarlouis das Klostergelande ist heute eine unbebaute Acker und Baumflache am Rande der Lisdorfer Aue Kapuzineraue nbsp Wallerfangen Schloss Villeroy errichtet auf den Grundmauern des ehemaligen KapuzinerklostersAuf Befehl des franzosischen Konigs Ludwig XIV wurde im Jahr 1691 das Wallerfanger Kapuzinerkloster heute Standort des Schlosses Villeroy in die Lisdorfer Au Kapzinerschanze an einer Saarfurt umgesiedelt Das Kloster in Wallerfangen war wahrend des Dreissigjahrigen Krieges im Jahr 1628 mit der wirtschaftlichen Forderung des lothringischen Herzogs Karl IV gegrundet worden Die Monche waren hauptsachlich in der Krankenpflege tatig Bereits im Jahr 1635 wurde die noch junge Klostergrundung wahrend der Eroberung Wallerfangens durch den kaiserlichen Generalleutnant und Feldzeugmeister Matthias Gallas erheblich zerstort Der Wiederaufbau lief nur schleppend voran sodass die finanziell geforderte Umsiedelung nach Saarlouis eine Chance bot Auf den Ruinen des Wallerfanger Klosters errichtete Albert de Lasalle Herr von Dillingen ab 1741 einen Herrschaftssitz der sich heute im Besitz der Familie Villeroy befindet 1 In das neue Klostergebaude in der Lisdorfer Aue Kapuzineraue zogen 25 Patres aus der Champagne ein Das Klostergebaude mit Mauern und Bastionen konnte im Angriffsfall auch als Zitadelle zum Schutz der Saarfurt genutzt werden Die Klosterkeller waren als Kasematten ausgebaut in denen im Bedarfsfall Soldaten untergebracht werden konnten Die Klosterkirche wurde im Jahr 1718 geweiht Im Zuge der Franzosischen Revolution forderte der Munizipalrat der Stadt Saarlouis im August 1790 von der Klosterleitung sowie den ubrigen Klostern der Umgebung der Abtei Wadgassen der Abtei Fraulautern sowie dem Saarlouiser Augustinerkloster die Erstellung einer Inventarliste ihrer Liegenschaften Daruber hinaus sei der Munizipalrat befugt alle Ordensmitglieder die das Kloster verlassen wollten von ihrem Gelubde zu entbinden Daraufhin wiesen die Kapuziner in einer von der Klosterleitung an den Munizipalrat gerichteten Bittschrift auf die Notwendigkeit der von ihnen an der Bevolkerung ausgeubten Seelsorge hin und hofften damit das Kloster erhalten zu konnen Die letzte Kapitelversammlung der Kapuziner fand am 7 Januar 1791 statt Im Juni 1791 wurden auf Beschluss der Departementsverwaltung die Karmeliter des Klosters auf dem Limberg und Kapuziner aus Saargemund im Klostergebaude einquartiert Im Juli 1791 ordnete die Departementsverwaltung den Verkauf des Klosterinventars an Als die Klosterleitung sich dagegen wehrte mit dem Hinweis das Kloster sei noch nicht aufgelost warf man den Monchen vor konterrevolutionare Sympathisanten und Feinde der Zivilkonstitution zu sein die unter dem Deckmantel der Religionsausubung gegen den Staat hetzerische Wuhlarbeit leisteten Das Kapuzinerkloster das an der aussersten Landesgrenze Frankreichs gelegen sei wo der revolutionare Geist sich noch nicht ausreichend etabliert hatte bedeute eine Gefahr fur die Sicherheit der franzosischen Nation Nach einer Verleumdungskampagne gegen das Kloster wurde zunachst die Klosterkirche geschlossen Im Juni 1792 wurde die Klosterglocke zum Einschmelzen requiriert Das Kloster wurde Ende August Anfang September 1792 endgultig geraumt Das Klosterinventar wurde versteigert und die Klostergebaude gelangten in den Besitz der Militarverwaltung die sie als Kaserne und Hospital nutzten Im Jahr 1795 sollten die Gebaude offentlich versteigert werden was allerdings dann doch unterblieb Das Klosterareal erhielt wahrend der preussischen Zeit im Jahr 1821 die Bezeichnung Fort Rauch Im Jahr 1889 wurde das gesamte Gelande eingeebnet 2 Augustinerkloster BearbeitenSiehe auch Canisianum Saarlouis nbsp Augustinerkloster Wallerfangen Conventus Walderfingensis Ord Erem S Augustini Provinciae Coloniensis Stich von Johann Matthias Steidlin auch Steudlin 1731 Am Standort der Klosterkirche befindet sich heute die Wallerfanger Pfarrkirche St Katharina nbsp Wallerfangen Kirche St Katharina Standort der ehemaligen Augustinerklosterkirche nbsp Fruheres Augustinerkloster Saarlouis um 1720 spateres College dann Gelande des Canisianums der dargestellte Weg vor dem Kloster ist die heutige Augustinerstrasse die linke seitliche Begrenzung des Klosterareals neben der Klosterkirche ist die heutige Stiftsstrasse im Bereich der Apsis der Klosterkirche befindet sich heute die Canisianumskapelle nbsp Wilhelm Peter Schmitz Saarlouis St Petrus Canisius InnenraumDas im Jahr 1306 3 gegrundete Wallerfanger Augustinerkloster wurde im Jahr 1691 mit der Halfte der Patres nach Saarlouis verlegt wahrend das Ursprungskloster weiterhin bestand 4 Die Monche bewohnten in Saarlouis zunachst einige Raume des Pavillons Die Erlaubnis zur Ubersiedelung hatte die Trierer Bistumsverwaltung in einem Schreiben vom 29 November 1687 erteilt Das Kloster gehorte verwaltungsmassig zur Kolner Ordensprovinz Die deutschen Monche waren ein Zugestandnis an den uberwiegend aus Wallerfangen stammenden deutschsprachigen Bevolkerungsteil der neuen Festungsstadt der im Hinblick auf die franzosischsprachige Seelsorge durch die Augustiner Rekollektenpatres in St Ludwig auf Sprachbarrieren stiess Daruber hinaus war St Ludwig aufgrund seiner geringen Gebaudekapazitat bei der damaligen hohen Zahl von Gottesdienstbesuchern auch auf eine Ausweichkirche angewiesen Die Augustiner errichteten in Saarlouis eine vierflugelige Klosteranlage die sich um einen gartnerisch gestalteten Innenhof legte Kirche und Konventsgebaude wurden in den Jahren von 1691 bis 1695 errichtet Die Ausbauarbeiten gingen allerdings uber das Jahr 1695 hinaus Der franzosische Konig Ludwig XIV hatte diesbezuglich dem Konvent eine Spende von 600 Livres zukommen lassen Dazu kamen zahlreiche Spenden der Bevolkerung Das Aussehen der neuerrichteten Anlage ist in einem Stich aus dem Jahr 1720 uberliefert Die Klosterkirche die von der Lange her etwas kurzer als die St Ludwigskirche angelegt worden war wurde dem heiligen Nikolaus von Myra geweiht Mit der Beerdigung des erst funfjahrigen Cornelius Mathieu am 1 August 1696 vollzog man die erste Bestattung innerhalb der Klosterkirche Konig Ludwig XIV bestatigte die neue Niederlassung in Saarlouis im Jahr 1705 in einem Schreiben und lobte dabei die Qualitat der Seelsorge und des Lateinunterrichtes fur die Jugend von Saarlouis Car tel est notre Plaisir Auf Befehl Konig Ludwigs XV mussten allerdings die Wallerfanger und Saarlouiser Augustinermonche im Jahr 1751 ihre beiden Kloster verlassen und wurden durch franzosischsprachige Monche ersetzt Ebenfalls durch konigliche Anordnung diesmal durch Ludwig XVI wurde der Wallerfanger und Saarlouiser Konvent mit Wirkung vom 22 Juli 1777 miteinander verschmolzen Folge war dass die letzten Wallerfanger Monche nun nach Saarlouis umsiedelten Der Wunsch zur Zusammenlegung war von den Monchen selbst ausgegangen Die Seelsorge in Wallerfangen versahen sie allerdings weiter und die Wallerfanger Klosterkirche blieb ebenfalls weiter bestehen wahrend die ubrigen Wallerfanger Konventsgebaude samtlich abgerissen wurden Die Klosterbibliothek verbrachte man nach Saarlouis Der wertvolle Bucherbestand ging in den Wirren der Franzosischen Revolution vollstandig verloren Im Gefolge der Franzosischen Revolution wurden im Jahr 1790 alle Orden aufgehoben Die austrittswilligen Kleriker erhielten mit zeitlicher Unterbrechung in der Terreurphase eine staatliche Pension wahrend sich diejenigen Monche die weiterhin in klosterlicher Gemeinschaft leben wollten in sogenannte maisons de reunion ziehen mussten Nonnen wurde bis zum Jahr 1792 gestattet in ihren Klostern zu leben Ordensgewander durften nicht mehr getragen werden Bereits am 5 Oktober 1790 beabsichtigte die Saarlouiser Distriktsverwaltung im Klostergebaude Verwaltungsburos einzurichten Der Stadtrat plante seit dem 18 Februar 1791 in den Raumen ein stadtisches Unterrichtskolleg einzurichten Der Konvent wurde Ende des Jahres 1790 aufgehoben Am 20 November 1791 machte der Saarlouiser Jakobinerklub die Klostergebaude zu seinem Sitzungslokal Die Distriktsverwaltung beabsichtige das Klosterareal zu veraussern Als sich kein geeigneter Kaufer fand versuchte man die Raume ab Januar 1792 zu vermieten Nach einer kurzen Renovierung geschah dies am 13 Marz 1792 mit der Unterzeichnung eines Mietvertrages durch einen Saarlouiser Burger worauf die noch im Gebaude verbliebenen restlichen Monche zwangsausgesiedelt wurden Schon im Jahr 1793 wurde der Mietvertrag gekundigt und das Kloster in ein Gefangnis umgewandelt Die Klosterkirche wurde im Jahr 1806 abgerissen Die sonstigen Klosterraume nutzte man zur Zeit Napoleons als kaiserliches College bis im Jahr 1816 ein koniglich preussisches Progymnasium eingerichtet wurde Allerdings reduziertes man diese padagogische Einrichtung schon im Folgejahr auf eine einklassige Mittelschule Auf dem ubrigen Klostergelande errichtete man ein Hospital heutiges Canisianum Saarlouis Die letzten barocken Gebaudeteile beseitigte man im Jahr 1840 um dort durch den Koblenzer Architekten Johann Claudius von Lassaulx das neue Hospitienhaus zu errichten Die zugehorige Krankenhauskapelle erbaute im Jahr 1901 der Trierer Dombaumeister Wilhelm Peter Schmitz im Stil der rheinischen Neospatromanik 5 Ursprunglich besass die Apsis der Kapelle ein Rippengewolbe das im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde und beim Wiederaufbau durch einen flachen Deckenabschluss ersetzt wurde Dabei konstruierte man die Dachneigung der Apis wesentlich niedriger als sie ursprunglich gewesen war Die Neuverglasung der Chorfenster geschah im Jahr 1951 Bei dieser Massnahme wurden die Kleeblattfenster des Schiffes alle zugemauert Nach der Verlegung des stadtischen Krankenhauses kaufte im Jahr 1929 der Jesuitenorden das Anwesen Der Orden richtete hier ein Schulerheim ein das allerdings im Jahr 1931 bereits wieder seine Pforten schliessen musste 6 In den Jahren 1979 bis 1980 erfolgte eine umfassende Restaurierung der Anlage Ein Teil der Raumlichkeiten diente den dort lebenden Jesuitenpatres als Wohn und Arbeitsbereich der Rest wurde als Buro und Praxisraume vermietet Im Jahr 2007 gaben die Jesuiten ihre bisherige Niederlassung in Saarlouis auf und die Kirche wurde profaniert Die Gebaude gingen wieder in das Eigentum der Stadt Saarlouis uber die die Kirche und das Klostergebaude drei Jahre spater im Jahr 2010 an einen Architekten verkaufte Dieser verausserte das entwidmete Sakralgebaude im selben Jahr an ein Bestattungsunternehmen weiter das es als Urnenbegrabnisstatte Kolumbarium nutzen wollte Trager sollte die Altkatholische Kirche werden da dem saarlandischen Bestattungsgesetz zufolge nur Religionsgemeinschaften die Korperschaften des offentlichen Rechts KdoR sind Friedhofe einrichten durfen 7 Die Plane sahen auch die gleichzeitige Nutzung der Kirche durch die altkatholische Gemeinde in Saarbrucken vor 8 Da die Stadt Saarlouis dies jedoch nicht genehmigte zerschlug sich das Unterfangen 9 Im Jahr 2012 erwarb unter Vermittlung des damaligen Pfarrers von St Ludwig Ralf Hiebert sowie des Oberburgermeisters von Saarlouis Roland Henz die Priesterbruderschaft St Petrus das leerstehende Kirchengebaude zum Preis von 150 000 um dort taglich die Heilige Messe nach traditionellem tridentinischem Ritus zu zelebrieren Die Wiedereroffnung und Benediktion der Kirche erfolgte am 10 Juni 2012 10 Noch im gleichen Jahr konnte die Petrusbruderschaft auch das an die Kirche angrenzende fruhere Wohnhaus der Jesuiten kaufen und richtete dort eine Priesterwohnung und Gemeinderaume ein 11 Im Jahr 2014 wurde die Kirche des Canisianums innen gereinigt und vereinzelt fehlende Teile der historistischen Ausmalung ersetzt Im Jahr 2016 erfolgt unterstutzt von einem eigens gegrundeten Forderverein Forderverein Canisianum Saarlouis e V gegrundet 2014 und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die Renovierung des Dachgebalks sowie der Fassade In einem zweiten Bauabschnitt soll die Rekonstruktion der Apsis und die Offnung der zugemauerten Blindfenster geschehen 12 Niederlassung der Borromaerinnen Bearbeiten nbsp Johann Claudius von Lassaulx Ehemaliges Hospitalgebaude auf dem Gelande des fruheren Augustinerstiftes in der Saarlouiser StiftstrasseIm Jahr 1687 fusionierten die Guter und Ertrage des Wallerfanger St Anna Stiftes mit der Saarlouiser Kasse des Armenhospitals Hospice de charite Bereits im Jahr 1698 wurde die stadtische Armenpflege ganz an die Pfarrei St Ludwig ubertragen Im Jahre 1783 begrundete die Pfarrei in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von Saarlouis die Einrichtung des Krankenhauses in der Bierstrasse Nr 7 als selbstandiges Armen und Krankeninstitut im Auftrag Konig Ludwigs XVI 13 Das Hospital wurde wahrend der Franzosischen Revolution im Jahr 1792 verstaatlicht Die ersten Borromaerinnen kamen am 30 Juli 1810 nach Saarlouis und ubernahmen im stadtischen Hospital in der Bierstrasse die Krankenpflege Der Orden war im Jahr 1652 im lothringischen Nancy als Schwestern der Liebe vom hl Karl Borromaus gegrundet worden Aufgrund der beengten Platzverhaltnisse in der Bierstrasse wurde ein neues Hospital im Jahr 1841 auf dem Eckgrundstuck Augustinerstrasse Stiftstrasse eingerichtet auf dem zuvor das alte Augustinerkloster gestanden hatte Den Entwurf des Hospitienhauses erstellte der Koblenzer Architekt Johann Claudius von Lassaulx der mit Karl Friedrich Schinkel eng zusammenarbeitete Das Gebaude ist zweigeschossig und verfugt uber ein hohes Satteldach Der Wechsel von einem Fries aus weit gespannten Dreiecken und engeren Rundbogen teilt den Bau optisch in zwei Bereiche 14 Die Hospizkapelle wurde im Folgejahr 1842 geweiht Zur Forderung der Madchenbildung eroffneten die Borromaerinnen im Jahr 1859 eine dreiklassige hohere Tochterschule In den Jahren 1865 bis 1867 wurden die Gebaude der Schwesternniederlassung erweitert Infolge des Kulturkampfes wurde funf Schwestern die als Volksschullehrerinnen tatig waren die padagogische Tatigkeit durch den Staat verboten Zwei Jahre spater im Jahr 1878 ubertrug man die Verwaltung des Hospitals der Armenkommission Auf Anregung des katholischen Frauenvereins von St Ludwig riefen die Borromaerinnen im Jahr 1883 eine Kinderbewahranstalt ins Leben Auf Initiative des Vaterlandischen Frauenvereins Saarlouis wurden die Borromaerinnen im Folgejahr 1884 zur Leitung einer zusatzlichen Kinderbewahranstalt berufen Im Jahr 1887 eroffneten die Schwestern eine Handarbeitsschule fur junge Madchen Fur den Neubau einer Krankenhauskirche beauftragten die Borromaerinnen den Metzer und Trierer Dombaumeister Wilhelm Schmitz der das neoromanische Sakralbauwerk die heutige Canisianumskapelle in den Jahren 1900 1901 errichtete Das ubrige Hospitalgebaude wurde in den Jahren 1904 bis 1906 umgebaut Die Armen und Hospitalverwaltung trennte man im Jahr 1908 rechtlich voneinander Als die Kaibelkaserne in der Vaubanstrasse in den Jahren 1926 bis 1928 durch Stadtbaurat Kleefisch Stadtbaumeister Schmitt sowie Architekt Winz zu einem modernen Krankenhaus der Stadt Saarlouis umgebaut wurde siedelten die Borromaerinnen dorthin uber Nach andauernden Schikanen durch das NS Regime verliess der Orden im Jahr 1939 die Stadt 15 Das im Jahr 1942 nach Luftangriffen schwer beschadigte Krankenhaus in der Vaubanstrasse wurde ab 1945 in mehreren Etappen wieder aufgebaut Im Juli 1984 ubernahm die gemeinnutzige Krankenhaus GmbH der Schwesternschaften Saarbrucken Rheinpfalz vom Deutschen Roten Kreuz heute DRK Krankenhaus GmbH Saarland die Tragerschaft Das Krankenhaus besitzt heute Hauptfachabteilungen fur Chirurgie Innere Medizin Geburtshilfe und Gynakologie Anasthesie und Intensivmedizin sowie Belegabteilungen fur Urologie Neurochirurgie Gynakologie und Geburtshilfe 16 2022 verliessen die letzten beiden Barmherzigen Schwestern das St Nikolaus Hospital in Wallerfangen und kehrten ins Mutterhaus nach Trier zuruck Niederlassung der Franziskanerinnen Bearbeiten nbsp Rosa Flesch Gemalde um 1866 von Octavie de Lasalle nbsp St Elisabeth Klinik Saarlouis Gebaude der Franziskanerinnen Niederlassung aktueller Zustand nach Zerstorung im Zweiten Weltkrieg und verandertem WiederaufbauIm Jahr 1875 grundete die im Jahr 2008 seliggesprochene Rosa Flesch auf Vermittlung der Saarlouiser Burgerin Delphine Motte eigentlich Gertrud Bernhardine Delphine Motte 11 Juli 1816 in Fremersdorf bis 5 Februar 1898 in Metz die Saarlouiser Niederlassung der Franziskanerinnen von der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln Waldbreitbacher Franziskanerinnen zunachst in der Augustinerstrasse dann in der Herrenstrasse Die Franziskanerinnen sollten in der Krankenpflege in Saarlouis tatig werden Die Eroffnung des ersten Gebaudes erfolgte am 11 Mai 1875 Delphine Motte Tochter und nach dem Tod ihrer drei Schwestern Alleinerbin des im Jahr 1863 verstorbenen Saarlouiser Notars Louis Henri Motte 1781 1863 seit 1817 Notar in Saarlouis und dessen Ehefrau Elisabeth geb Valette 1783 1883 hatte in ihrem Haus in der Augustinerstrasse drei Franziskanerinnen zu karitativen Zwecken eine eingerichtete Wohnung uberlassen und die kleine Ordensniederlassung in der Folgezeit mit zahlreichen Spenden und Grundstucksuberlassungen bedacht Delphine Motte wohnte ab dem Jahr 1870 auf dem von ihrem Vater erworbenen Landgut in Ancy sur Moselle bei Metz besuchte allerdings mehrmals im Jahr ihre Saarlouiser Stiftung Auch fur den neogotischen Neubau des abgebrannten Kirchturmes von St Ludwig und den Guss der Turmglocken stiftete Delphine Motte reichlich Delphine Mottes Onkel war der Saarlouiser Heimatforscher Nikolaus Bernhard Motte 1777 1860 der Autor des grundlegenden Werkes Manuscrit tire des archives meme de Sarrelouis et de ses environs 17 Weitere Saarlouiser Burger kamen fur die Versorgung der jungen Ordensniederlassung mit Nahrungsmitteln auf Durch den engen Kontakt mit infizierten Kranken starben in der Anfangszeit der Grundung mehrere Schwestern und drei der Oberinnen an Tuberkulose Wahrend des Kulturkampfes war es dem sozial karitativen Orden bis zum Jahr 1882 verboten junge Frauen ins Noviziat zu ubernehmen Delphine Motte erwarb im Oktober 1888 von Johann Baptist Steffen aus Nancy in der Herrenstrasse 33 ein Wohnhaus in dem zuvor der Saarlouiser Landrat Heinrich Friedrich von Selasinsky gewohnt hatte und schenkte es den Franziskanerinnen Die Wohnung im Haus von Delphine Motte in der Augustinerstrasse ging wieder in deren Besitz uber Delphine Motte schenkte nun ihr ganzes Haus in der Augustinerstrasse der Pfarrei St Ludwig die es als Magdehaus den Borromaerinnen uberliess Auf Anregung von Pfarrer Alexander Subtil sollten hier stellenlose Dienstmadchen eine vorubergehende Unterkunft finden Gegen Kost und Logis arbeiteten diese dann in der Hauswirtschaft der Borromaerinnen Im August 1890 eroffnete die Pfarrei in diesem Magdeheim auch eine Handarbeitsschule und eine Bewahranstalt An das Haus der Waldbreitbacher Franziskanerinnen in der Herrenstrasse wurde bald eine neogotische Kapelle angebaut Der Einzug in die Marienhaus genannte Niederlassung erfolgte im Sommer 1889 Bereits im Vorjahr 1888 hatte der Trierer Bischof Michael Felix Korum den Zustandigkeitsbereich der Saarlouiser Schwestern gegeneinander abgegrenzt Die ambulante Krankenpflege sollten die Franziskanerinnen ubernehmen wahrend die stationare den Borromaerinnen oblag Durch das finanzielle Vermachtnis der im Jahr 1898 verstorbenen Delphine Motte konnten die Franziskanerinnen ab dem Herbst 1899 ein grosses Gebaude im neogotischen Stil errichten und am Osterfest des Jahres 1902 30 Marz 1902 eroffnen Pralat Alexander Subtil weihte den Neubau mit Kapelle ein Den 22 Ar grossen Baugrund hatte der Saarlouiser Stadtrat den Schwestern zum Selbstkostenpreis uberlassen Weitere Saarlouiser Burger spendeten grosse Summen zum Neubau der Schwesternniederlassung Das Haus in der Herrenstrasse wurde nun veraussert Der Dillinger Arzt Dr Poller der bisher in der Saarlouiser Nachbargemeinde in seinem Elternhaus eine Privatklinik betrieben hatte bezog in den Raumen des Saarlouiser Schwesternhauses seinen stationaren medizinischen Dienst Das Haus musste bereits im Jahr 1907 erweitert werden und wurde im Jahr 1942 offiziell nach der heiligen Elisabeth von Thuringen St Elisabeth Klinik benannt Bereits im Jahr 1920 hatte die Pfarrei St Ludwig ihren gesamten Teilbesitz an der Unternehmung mit Haus und Garten den Schwestern ubertragen Ab dem Jahr 1951 erweiterte man den neogotischen Klinikbau Ein neues Bettenhaus wurde am 11 Juni 1971 bezogen und in den Jahren 2004 bis 2008 renoviert Im Januar 2007 fusionierten die Verwaltungen der Saarlouiser Klinik und des Volklinger St Michael Krankenhauses Am 1 Juni 2012 schlossen sich die St Elisabeth Klinik Saarlouis und das Caritas Krankenhaus Dillingen zum Marienhaus Klinikum Saarlouis Dillingen zusammen 18 Gertrudenstift Bearbeiten nbsp Standort des ehemaligen Gertrudenstiftes heute Gymnasium am Stadtgarten errichtet 1958 1960 anstelle des im Jahr 1957 abgerissenen Militarhospitals von 1680 1685 die barocke Subkonstruktion besteht noch nbsp Saarlouis Lazarettgebaude abgerissen 1957 heute Standort des Saarlouiser Gymnasiums am Stadtgarten Aufnahme um 1900 Archiv des Museums Wallerfangen Das in den Jahren 1680 bis 1685 errichtete Militarhospital heute Standort des Saarlouiser Gymnasiums am Stadtgarten hatte bis zum Jahr 1920 dem preussischen Militarfiskus unterstanden ging dann in die Verwaltung der Regierungskommission des Saargebietes uber und wurde von dieser an den Caritas Verband Saarbrucken vermietet Der Verband stellte das Gebaude der Kongregation der Schwestern vom heiligen Josef Trier zur Verfugung Das Gebaude diente nun unter dem Namen Gertrudenstift als Kloster benannt nach der Ordensgrunderin Mutter Gertrud Josephine Grafin Schaffgotsch 1850 1922 19 Der Orden betrieb im Gebaude eine Bildungsstatte fur junge schutzbedurftige Madchen die hier in Hauswirtschaft und dem Schneiderhandwerk unterrichtet wurden 20 Die im Gertrudenstift tatige judischstammige Schwester Mirjam Else Michaelis 1889 1942 wurde von der Ordensleitung nach der Angliederung des Saargebietes an das nationalsozialistische Deutsche Reich von Saarlouis aus in die Niederlande gebracht um sie der Verfolgung durch das Regime zu entziehen Sie wurde aber am 2 August 1942 aufgegriffen und am 9 August 1942 in Auschwitz ermordet 21 Das Gertrudenstift wurde im Jahr 1936 geschlossen da das Haus als ehemaliges Militargebaude von der Wehrmacht zuruckverlangt wurde Wahrend die Madchen im Kloster zum Guten Hirten in Trier untergebracht wurden zogen die Schwestern nach Gersweiler wo die Pfarrei ihnen das Angebot machte das dortige St Josefshaus zu ubernehmen 22 Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg betrieb die Polstermobelfabrik Flasche im Gebaude eine Fabrikationsstatte 23 Im Jahr 1957 riss man das barocke Lazarettgebaude auf dem Hornwerk im Stadtgarten ab und errichtete von 1958 bis 1960 nach Planen von Heinrich Latz den Neubau des Gymnasiums am Stadtgarten der im November 1960 bezogen werden konnte Nur die Substruktionsmauern des traditionsreichen Barockgebaudes aus der Zeit Ludwigs XIV blieben erhalten 24 Siehe auch BearbeitenListe von Klostern und Stiften im SaarlandLiteratur BearbeitenSeverin Delges Geschichte der katholischen Pfarrei St Ludwig in Saarlouis Saarlouis Lisdorf 1931 Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952 Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985 Jorg Sonnet 330 Jahre Pfarrkirche St Ludwig Saarlouis 1685 2015 In Unsere Heimat Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis fur Kultur und Landschaft 40 Jg Heft 1 2015 S 28 34 Einzelnachweise Bearbeiten Theodor Liebertz Wallerfangen und seine Geschichte nach archivalischen Quellen bearbeitet Wallerfangen 1953 S 281 282 Die Kunstdenkmaler der Kreise Ottweiler und Saarlouis bearbeitet von Walter Zimmermann 2 Auflage Saarbrucken 1976 S 236 Severin Delges Geschichte der katholischen Pfarrei St Ludwig in Saarlouis Saarlouis Lisdorf 1931 Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952 Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985 Teil 1 S 134 138 Konventsgrundung 1306 Kirchenbau 1309 siehe Saarforschungsgemeinschaft Hrsg Die Kunstdenkmaler der Kreise Ottweiler und Saarlouis bearbeitet von Walter Zimmermann 2 unveranderte Auflage Saarbrucken 1976 S 295 Theodor Liebertz Wallerfangen und seine Geschichte nach archivalischen Quellen bearbeitet Wallerfangen 1953 S 277 280 Heiner Bonnaire Zur Geschichte des Staatlichen Gymnasiums Saarlouis in 300 Jahre Gymnasium Saarlouis am Stadtgarten Saarlouis 1991 S 16 61 Roland Henz u Jo Enzweiler Hrsg Saarlouis Stadt und Stern Sarrelouis Ville et Etoile Text Oranna Dimmig Ubertragung ins Franzosische Anne Marie Werner Saarbrucken 2011 S 69 und 118 Katholisches Pfarramt St Ludwig in Saarlouis Hrsg St Ludwig Saarlouis Erolzheim 1960 S 11 Jorg Schmitz Leben und Werk des Architekten Wilhelm Peter Schmitz 1864 1944 Dombaumeister Denkmalpfleger Kunstschriftsteller und Lothringischer Konservator Ein Rheinischer Architekt des Spathistorismus Aachen Koln Trier Metz Band 1 Biographie und Abbildungsteil Band 2 Werkverzeichnis Tonning u a 2005 Severin Delges Geschichte der katholischen Pfarrei St Ludwig in Saarlouis Saarlouis Lisdorf 1931 Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952 Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985 Teil 1 S 124 134 Severin Delges Geschichte der katholischen Pfarrei St Ludwig in Saarlouis Saarlouis Lisdorf 1931 Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952 Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985 Teil 1 S 149 Hans Jorg Schu Geschichte des Canisianums in Informationsblatt der Priesterbruderschaft St Petrus Juni 2012 S 7 Saarlandisches Gesetz uber das Friedhofs Bestattungs und Leichenwesen 2 Memento vom 23 August 2017 im Internet Archive Johannes Werres Ein Gotteshaus fur die letzte Ruhe Memento vom 21 Februar 2014 im Internet Archive In Saarbrucker Zeitung 8 November 2010 Saarlandisches Gesetz uber das Friedhofs Bestattungs und Leichenwesen 4 Memento vom 23 August 2017 im Internet Archive Johannes Werres Macht Vielfalt Friedhofe teurer In Saarbrucker Zeitung 21 Mai 2011 Johannes Werres Tagliche Messen im alten Ritus In Saarbrucker Zeitung 4 Mai 2012 Informationsblatt der Priesterbruderschaft St Petrus Juni 2012 S 4 6 petrusbruderschaft de Memento vom 20 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 15 Marz 2016 Pater Andre Hahn FSSP Wir renovieren In Informationsblatt der Priesterbruderschaft St Petrus April 2016 S 3 schriftliche Mitteilung durch Pater Andre Hahn FSSP vom 15 Marz 2016 drk kliniken saar de abgerufen am 19 Marz 2016 Oranna Elisabeth Dimmig Saarlouis Stadt und Stern Sarrelouis Ville et Etoile Ubertragung ins Franzosische Anne Marie Werner hrsg v Roland Henz und Jo Enzweiler Saarbrucken 2011 S 118 Severin Delges Geschichte der katholischen Pfarrei St Ludwig in Saarlouis Saarlouis Lisdorf 1931 Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952 Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985 Teil 1 S 139 141 Teil 2 S 7 8 drk kliniken saar de abgerufen am 19 Marz 2016 Severin Delges Geschichte der katholischen Pfarrei St Ludwig in Saarlouis Saarlouis Lisdorf 1931 Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952 Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985 Teil 1 S 147 148 lokalesbuendnis saarlouis de abgerufen am 20 Marz 2016 saarland biografien de Memento vom 31 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 20 Marz 2016 Wallraffsche Kartei Band XLIV Mi Mo Archiv des Landkreises Saarlouis Katholisches Pfarramt St Ludwig in Saarlouis Hrsg St Ludwig Saarlouis Erolzheim 1960 S 11 12 Severin Delges Geschichte der katholischen Pfarrei St Ludwig in Saarlouis Saarlouis Lisdorf 1931 Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952 Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985 Teil 1 S 141 147 marienhaus klinikum saar de abgerufen am 19 Marz 2016 josefsschwestern trier de abgerufen am 28 September 2015 Severin Delges Geschichte der katholischen Pfarrei St Ludwig in Saarlouis Saarlouis Lisdorf 1931 Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952 Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985 Teil 1 S 148 149 josefsschwestern trier de abgerufen am 28 September 2015 adolfbender de abgerufen am 28 September 2015 Ordensarchivs der Josefsschwestern zum Gertrudenstift c flasche de abgerufen am 28 September 2015 Oranna Dimmig Saarlouis Stadt und Stern Sarrelouis Ville et Etoile hrsg von Roland Henz u Jo Enzweiler Ubertragung ins Franzosische Anne Marie Werner Saarbrucken 2011 S 54 55 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster in Saarlouis amp oldid 232843365