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Die Kirche des Guten Hirten ist eine evangelisch lutherische Kirche der Stadt Guben in Brandenburg Sie gehort zum Kirchenbezirk Lausitz der Selbstandigen Evangelisch Lutherischen Kirche Kirche des Guten Hirten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Zusammenarbeit mit dem Naemi Wilke Stift 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Villa Wilke und KircheIn unmittelbarer Nahe der Kirche befand sich Anfang des 20 Jahrhunderts die Hutfabrik von Friedrich Wilke Als dessen Sohn Fritz im Juni 1901 bei einem Unfall ums Leben kam stiftete er der Gemeinde den Neubau einer Kirche 1 Die Baukosten wurden seinerzeit auf 61 500 Mark veranschlagt in einer Stadtchronik aus dem Jahr 1925 wird jedoch eine Summe von 130 000 Mark genannt 2 Das Gebaude wurde 1902 1903 nach Entwurfen der Berliner Architekten Otto Spalding und Alfred Grenander von dem Gubener Baugeschaft Budewitz errichtet Spalding und Grenander standen dabei vor der Herausforderung auf dem kleinen Grundstuck zwischen der Berliner Strasse und der Straupitzstrasse die Kirche geostet anzuordnen Durch die Platzierung in der Mitte des Grundstucks entstanden so nordlich und sudlich kleine Grunflachen sowie an der Straupitzstrasse ein Kirchenvorplatz mit einem Brunnen und einer Sitzbank Die Kirchweihe erfolgte im Juni 1903 Im Ersten und Zweiten Weltkrieg blieb das Bauwerk unbeschadigt obwohl 1945 ein Grossteil der Gubener Altstadt zerstort wurde In den 1980er Jahren wurde die Kirche umfassend renoviert Dabei wurden auch die heute noch erhaltenen Farbglasfenster von Werner Juza im Altarbereich eingebaut Das Gemalde Thumanns uber dem Altar wurde entfernt und rechts vom Chor angebracht Die Orgel restaurierte ein Orgelbauer von Januar 1992 bis August 1992 3 Baubeschreibung BearbeitenDas gesamte Gebaude entstand aus rotem Magdeburger Sandstein der teilweise mit einem hellgelben Mortelputz versehen wurde Hierdurch heben sich Portale Gesimse Sockel und Fenstereinfassungen ab Der Innenraum besteht aus einem rechteckigen zweieinhalbjochigen Raum mit einem Kreuzgewolbe Das Chorjoch wurde mit breiten Bogenoffnungen an den Langsseiten erweitert die an ein Seitenschiff erinnern Die Orgelempore ruht auf konsolartig abgeschlossenen Pfeilern in einem schmaleren Joch das nach Westen ausgerichtet ist Spalding und Grenander nutzten bei Formen und Dekor sowohl Elemente des Jugendstils wie auch der Romanik beides in dieser Region eher untypisch wie auch die Klappsitze und Schwenkturen im Innern Ausstattung BearbeitenNamensgebend fur die Kirche ist ein Gemalde Der gute Hirte von Paul Thumann Es zeigt Jesus als guten Hirten der ein Schaf auf dem Arm halt Thumann war mit den Wilkes befreundet und arbeitete seinerzeit in Gross Schacksdorf bei Forst Lausitz Es stand ursprunglich auf dem Altar wurde aber im Zuge einer Umgestaltung rechts neben den Altar gesetzt Damit hat der Betrachter einen freien Blick auf ein dreiteiliges Glasfenster im Chor Es handelt sich dabei um eine Arbeit des deutschen Malers Zeichners und Grafikers Werner Juza die zur 80 Jahrfeier der Kirche am 19 Juni 1983 eingeweiht wurde Im mittleren Fenster ist Jesus Christus mit den Wundmalen der Kreuzigung dargestellt Die funf Personen unter ihm symbolisieren die Kirchengemeinde die ihn anbetet Im linken Fenster ist eine Taube als Symbol fur Pfingsten auf Fest der Ausgiessung des Heiligen Geistes dargestellt darunter der barmherzige Samariter Im rechten Fenster ist ein Lamm als Symbol fur Jesus Christus dargestellt darunter Daniel in der Lowengrube Die drei farbigen Glasfenster in der ehemaligen Familienloge der Wilkes zeigen die drei Theologischen Tugenden Glaube Liebe Hoffnung und entstanden nach einem Entwurf Grenanders Links neben dem Altar steht eine Kanzel mit Einlegearbeiten aus Messing Im Kirchturm befinden sich drei Glocken die in Bochum entstanden Da sie aus Stahlguss bestehen gingen sie im Ersten und Zweiten Weltkrieg nicht verloren Die grosste Glocke wiegt 20 Zentner und tragt die Inschrift Ehre sei Gott in der Hohe Die beiden kleineren wiegen zehn bzw sieben Zentner und tragen die Inschrift Friede auf Erden und Den Menschen ein Wohlgefallen 1 Zur weiteren Kirchenausstattung gehort holzerne Lutherstatue die Max Wilke und seine Frau Luise anlasslich ihrer Silberhochzeit im Jahr 1815 der Kirche stifteten sowie eine von Muschelkalk umrahmte Bronzetafel fur die 13 gefallenen Gemeindemitglieder des Ersten Weltkrieges aus dem Dezember 1925 Links neben dem Ausgang befindet sich ein Stifterportrat aus Messing Es stammt aus der Giesserei Hermann Gladenbecks und kam Mitte Dezember 1909 in die Kirche Orgel BearbeitenDie Orgel stammt vom Orgelbauer Wilhelm Sauer aus Frankfurt Oder aus dem Jahr 1903 Sie verfugt uber pneumatische Kegelladen und acht Register verteilt auf zwei Manualen und Pedal Die Disposition lautet 4 I Manual C f31 Principal 8 2 Flote 8 3 Gambe 8 4 Octave 4 II Manual C f35 Gedackt 8 6 Salicional 8 7 Flauto dolce 4 Pedal C d18 Subbass 16 Koppeln II I I P II P Tutti Zusammenarbeit mit dem Naemi Wilke Stift BearbeitenBereits 1887 stiftete Wilke der Stadt ein Kinderkrankenhaus das Naemi Wilke Stift nachdem seine Tochter Naemi im Alter von fast 13 Jahren am 18 April 1874 an Typhus gestorben war 5 Das Krankenhaus grundete im Laufe der nachsten 50 Jahre zahlreiche Aussenstellen im Deutschen Reich Nach der Deutschen Teilung musste das Stift neue Wege suchen die Zusammenarbeit mit den in der BRD tatigen Schwestern aufrechterhalten zu konnen 1951 grundet man daher das Diakonissenwerk der evangelisch lutherischen altlutherischen Kirche Heute gehoren beide Einrichtungen zur Selbstandigen Evangelisch Lutherischen Kirche SELK der Nachfolgerin der evangelisch lutherischen altlutherischen Kirche Ein Pfarrer der Kirchengemeinde ist gleichzeitig auch Rektor des Stifts und gehort dem Krankenhausvorstand an der andere Pfarrer arbeitet nicht nur als Gemeindepfarrer der Kirchengemeinde des Guten Hirten sondern auch als Krankenhausseelsorger 6 Literatur BearbeitenChristiane Salge in gotisierenden Formen und doch nicht antiquarisch Die Villa Wilke und die Lutherische Kirche in Guben von Otto Spalding und Alfred Grenander In Xenia Riemann Hrsg Dauer und Wechsel Festschrift fur Harold Hammer Schenk zum 60 Geburtstag Lukas Verlag Berlin 2004 ISBN 3 936872 20 1 S 170 184 online bei Google Bucher Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche des Guten Hirten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09125149 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Historische Aufnahmen der Kirche Internetseite der Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde des Guten HirtenEinzelnachweise Bearbeiten a b Andreas Peter Die Kirche des Hutfabrikanten Ein Gubener Kleinod im Jugendstil veroffentlicht in Forderkreis Alte Kirchen Berlin Brandenburg Hrsg Offene Kirchen 2021 S 75 bis 77 Christiane Salge in gotisierenden Formen und doch nicht antiquarisch Die Villa Wilke und die Lutherische Kirche in Guben von Otto Spalding und Alfred Grenander In Xenia Riemann Hrsg Dauer und Wechsel Festschrift fur Harold Hammer Schenk zum 60 Geburtstag Lukas Verlag Berlin 2004 ISBN 3 936872 20 1 S 170 184 zu den Baukosten S 175 online bei Google Bucher Altlutherische Kirche Zum Guten Hirten Webseite der Orgelwerkstatt Scheffler abgerufen am 1 Juli 2013 Orgel in Guben gesehen 29 Juli 2016 139 Todestag von Naemi Wilke Memento des Originals vom 5 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www selk de Webseite der Selbstandigen Evangelisch Lutherischen Kirche abgerufen am 1 Juli 2013 Naemi Wilke Stift Guben Webseite des Stifts abgerufen am 1 Juli 2013 51 951698 14 715081 Koordinaten 51 57 6 1 N 14 42 54 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche des Guten Hirten Guben amp oldid 227263429