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Die Kettenschifffahrt franzosisch touage war eine in Frankreich entwickelte und ab 1839 auf der Seine betriebene Form des Binnenschiffsverkehrs Von dort breitete sich die Technik auf andere Flusse vor allem auch nach Deutschland aus Bei dieser speziellen Art des Schiffstransports wurden mehrere Schleppkahne von einem Kettenschleppschiff entlang einer im Fluss verlegten Kette gezogen Die Kettenschifffahrt sorgte fur das Uberleben der Schifffahrt nach Aufkommen der Konkurrenz durch die Eisenbahn und wurde selbst spater durch Rad und Schraubenschlepper sowie selbstfahrende Schiffe verdrangt Obwohl sich die Vorteile der Kettenschifffahrt vor allem in Flussabschnitten mit starkerem Gefalle oder geringer Wassertiefe zeigten gab es diese Art des Schiffzugs im Unterschied zu anderen Landern auch auf Kanalen Auf einschiffigen Kanalabschnitten und speziell in den sehr schmalen Schiffstunneln wurden Kettenschlepper mit Erfolg eingesetzt Die spater elektrisch betriebenen Kettenschlepper sind vereinzelt bis heute im Bereich von Kanaltunneln im Einsatz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliche Entwicklung der Technik 2 Die Kettenschifffahrt auf der Seine 2 1 Anfange der Kettenschifffahrt 2 2 Ausbreitung der Kettenschifffahrt 2 3 Technische und wirtschaftliche Details 2 4 Kanalisierung der unteren Seine und Ende der Kettenschifffahrt 3 Die Kettenschifffahrt auf anderen Flussen 4 Die Kettenschifffahrt auf Kanalen 4 1 Riquevaltunnel am Canal de Saint Quentin 4 2 Tunnel von Mauvages am Canal de la Marne au Rhin 4 3 Tunnel von Pouilly en Auxois am Canal de Bourgogne 4 4 Andere Kanale 5 Vergleich der Transportkosten 6 Versuche mit Kette ohne Ende 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichtliche Entwicklung der Technik Bearbeiten Hauptartikel Kettenschifffahrt Vor der Einfuhrung der Dampfschifffahrt zogen Menschen oder Tiere Schiffe muhsam die Flusse stromaufwarts Diese Art des Schiffstransportes wird Treideln genannt und stellte fur viele Jahrhunderte die einzige wirtschaftliche Moglichkeit der Fortbewegung im Bereich der Binnenschifffahrt dar Der Bedarf an Transportkapazitaten erhohte sich wahrend der Industrialisierung Frankreichs Ausserdem entstand ein zunehmender Bedarf die Transportgeschwindigkeit zu vergrossern Die Schifffahrt konkurrierte hierbei direkt mit der Eisenbahn Die Kettenschifffahrt ermoglichte den Schiffern einen schnelleren Transport ihrer Kahne zu gleichbleibend niedrigen Kosten Regelmassige Fahrplane erlaubten kalkulierbare Lieferzeiten Die technische Entwicklung der Kettenschifffahrt ging Anfang des 19 Jahrhunderts von Frankreich aus Gleich mehrere Erfinder beschaftigten sich ab 1820 mit dem Prinzip bei dem sich ein Schiff entlang eines Seiles oder einer Kette gegen die Stromung des Flusses zieht Die Technik der Kettenschifffahrt ermoglichte die damals noch geringe Leistung der Dampfmaschinen optimal auszunutzen Kettenschlepper waren den Raddampfern dort uberlegen wo der Fluss eine hohe Stromung aufwies Gleichzeitig reichte ihnen eine deutlich geringere Wassertiefe aus Die Kettenschifffahrt auf der Seine Bearbeiten nbsp Karte zur Verbreitung der Kettenschifffahrt in Frankreich nbsp Kettenschlepper auf der Seine mit PenichenDie Beschaffenheit des Flussbettes des Mittel und Oberlaufs der Seine ab der Einmundung der Yonne eignete sich besonders fur die Kettenschifffahrt Der Fluss war gleichmassig tief und hatte ein relativ starkes Gefalle Trotz ihres sandigen Betts fuhrte die Seine wenig leicht bewegliches Geschiebe mit sich Der Flussverlauf anderte sich nur wenig und die Gefahr einer Versandung der Kette war gering 1 Anfange der Kettenschifffahrt Bearbeiten Im Jahr 1839 wurde im Auftrag des General Inspektors der Schifffahrt Latour du Moulin der erste technisch und wirtschaftlich erfolgreiche Kettendampfer Hercule gebaut 2 Dieser verkehrte fur die Gesellschaft Societe pour etablir le touage dans la traversee de Paris 3 regelmassig auf einem etwa 5 bis 6 Kilometer langen stromungsreichen Abschnitt der Seine innerhalb des Stadtgebiets von Paris Das Treideln mit Pferden war in diesem Abschnitt zusatzlich durch die Uferkonstruktion erschwert 1 Die neue Technik hatte nicht nur Anhanger sondern auch Gegner Zahlreiche Ingenieure wollten die Schifffahrtsprobleme durch eine Kanalisierung des Flusses losen Beim Bau von dazu benotigten Schleusen storte aber die im Fluss verlegte Kette 1841 beantragte die Gesellschaft fur Kettenschifffahrt eine Konzession mit dem Zweck der Abschaffung des Treidelns mit Pferden zugunsten des Schiffszugs mit Dampf an der Kette Nach umfangreichen Ermittlungen folgte 1845 ein Verbot des Treidelns und der Ausbau der Kettenschifffahrt flussaufwarts bis zum Port a l Anglais bei Vitry pres Paris 4 Die Revolution 1848 beendete das Monopol da die Konzession im Widerspruch mit der Freiheit der Schifffahrt und der Unternehmen stand So dauerte es bis 1850 bis ein zweiter bereits 1846 durch den Ingenieur Dietz konstruierter Kettendampfer mit dem Namen Austerliz den Schleppbetrieb deutlich verbesserte 4 Ausbreitung der Kettenschifffahrt Bearbeiten Ein Dekret Kaiser Napoleons III aus dem Jahr 1854 erlaubte der Firma Eugene Godeaux und Sohne als einem der ersten Kettenschifffahrtsunternehmen zwischen den Pariser Schleusen an der Pariser Munze und bei Pontoise eine Kette zu Schleppzwecken in der Seine zu versenken Mit drei angehangten Kahnen betrug die Geschwindigkeit des Schleppverbandes 6 bis 7 Kilometer pro Stunde 2 Eugene Godeaux hatte aufgrund seines Erfolges den Gedanken die Kettenschifffahrt auch auf Gebiete ausserhalb von Paris auszudehnen Er gilt als Initiator fur die Verbreitung dieser Art des Schiffstransportes in Frankreich 3 Die kaiserliche Regierung erteilte ihm noch im gleichen Jahr die Konzession zur Grundung der Compagnie de Touage de la Basse Seine et de l Oise Diese verlangerte die Strecke um den 72 Kilometer langen Abschnitt der unteren Seine von Conflans an der Einmundung der Oise bis zum Port a l Anglais bei Paris und erweiterte die Zahl der Kettenschlepper bis 1857 auf sieben Boote 2 Diese Kettenschlepper wurden in Hull in England gebaut 5 Auf der oberen Seine erhielt die Compagnie de touage de la haute Seine 1856 die Konzession fur die Kettenschifffahrt Diese betraf die Strecke von der Schleuse de la Monnaie in Paris bis zur 106 Kilometer flussaufwarts liegenden Stadt Montereau an der Mundung der Yonne 3 Der Ausbau dieser Strecke erfolgte nach und nach zwischen 1856 und 1859 Die sieben Kettenschleppschiffe wurden von Charles Dietz 6 in Bordeaux gebaut und besassen eine Leistung von 16 bis 35 PS Vom letzten Kettendampfer mit dem Namen La Ville de Sans 1860 ist eine detaillierte Beschreibung uberliefert 7 Nach der Erteilung einer weiteren Konzession im Jahre 1860 erweiterte die Compagnie de touage de Conflans a la mer die Kette ausgehend von Conflans in Richtung Seinemundung Bis zum Jahr 1875 lag die Kette von Conflans bis Le Trait etwa auf halbem Weg zwischen Rouen und Le Havre Die restliche Strecke betrieb die Gesellschaft aufgrund der geringen Stromung und der ausreichenden Wassertiefe von Anfang an mittels Radschleppdampfern Im Jahr 1876 wurde die Kette unterhalb Rouen wegen starker Versandung aus dem Strom entfernt 3 Technische und wirtschaftliche Details Bearbeiten Zur Zeit des grossen Ausbaus der Kettenschifffahrt auf der unteren Seine 1856 war der Fluss sehr unregelmassig seichte Abschnitte und solche mit starkerem Gefalle wechselten sich ab die Stromung oft heftig und die Fahrwassertiefe verringerte sich vor allem in den trockenen Sommermonaten auf weniger als 1 5 Meter Die Kettenschifffahrt deren Aufgabe es war grosse Schleppzuge unter diesen fur Radschlepper widrigen Bedingungen preisgunstig zu ziehen hatte wahrend der Zeit vor der Flusskanalisierung unschatzbare Dienste geleistet Sie ersetzte den bis dahin ublichen Pferdezug sowie zahlreiche der frei fahrenden Radschleppdampfer und zog nahezu den gesamten Bergverkehr an sich so dass ihr Anteil bis zu 97 betrug 8 Der Talverkehr erfolgte zum grossen Teil durch blosses Treiben Die Zugkosten fur eine zu dieser Zeit typische Bootsform Pinasse reduzierten sich von 0 03 Francs auf etwa 0 01 Francs pro Kilometer und Tonne In den ersten 36 Jahren zogen die Kettenschlepper mehr als 1800 Millionen Tonnen Kilometer von Conflans bis Paris Dem Handel und der Industrie von Paris ergaben sich dadurch Einsparungen von etwa 30 Millionen Francs 8 Die schmiedeeiserne Kette die entlang der Flusse in Frankreich zum Einsatz kam hatte meistens einen Durchmesser von 21 Millimetern gemessen an einem der zwei zylindrischen Teile jedes Kettenglieds Die einzelnen Kettenglieder waren im Gegensatz zu den ublichen Ankerketten ohne zentralen Steg als Rundstahlkette ausgefuhrt Die Kette hatte eine Masse von neun bis zehn Kilogramm pro Meter Das grossere Gewicht gegenuber einem Drahtseil war trotz der hoheren Anschaffungskosten einer der Hauptgrunde fur die Entscheidung gegen die Seilschifffahrt Ein weiterer Grund war die einfachere Reparaturmoglichkeit bei einem Bruch Bei einer Kette musste nur das defekte Kettenglied ausgetauscht werden wahrend das Drahtseil aufwandig uber Spleissen zusammengefugt werden musste 3 Die franzosischen Kettenschleppdampfer der Gesellschaften an der Seine in Frankreich als toueur und in deutscher Literatur haufig auch als Tauer bezeichnet waren mit Ausnahme des holzernen Decks aus Eisen gebaut Die typische Lange der Schlepper betrug etwa 40 Meter wahrend ihre Breite bei etwa 6 Metern lag Der Schiffsboden war flach und bei normaler Belastung lag der mittlere Tiefgang bei 1 20 Metern untere Seine beziehungsweise bei etwa 50 Zentimetern obere Seine 2 Bug und Heck des Schiffes waren halbkreisformig begrenzt 3 Die eigentliche Fortbewegung an der Kette erfolgte uber ein Trommelwindwerk wobei die Kette mehrfach uber zwei hintereinander angeordnete Trommeln gefuhrt wurde Jedes Schiff war zusatzlich mit zwei Schrauben versehen so dass es sich mit abgeworfener Kette frei bewegen konnte Die Bedienungsmannschaft bestand aus sieben Personen von denen sich vier auf dem Deck Kapitan zwei Steuerleute ein Schiffsjunge und drei an der Maschine Maschinist und zwei Heizer befanden 3 Ein Kettenschleppdampfer zog typischerweise gleichzeitig zehn bis funfzehn beladene Boote flussaufwarts Er hatte je nach Gegebenheiten des Flusses auch zwanzig ziehen konnen aber durch eine polizeiliche Verordnung vom 24 Mai 1860 wurde die Lange eines Schleppverbandes auf 600 Meter begrenzt 9 Kanalisierung der unteren Seine und Ende der Kettenschifffahrt Bearbeiten nbsp Kettenschiff vor Charenton le Pont um 1910Zwischen 1838 und 1868 wurde die untere Seine uberall auf eine Mindestfahrwassertiefe von 1 60 Meter ausgebaut Dazu wurde der Flussbereich in verschiedene durch Schleusen getrennte Abschnitte Haltungen aufgeteilt Die Schleusen waren maximal fur Schiffe mit einer Lange von 50 Metern und einer Breite von 8 Metern vorgesehen 10 Dadurch verbesserte sich die Situation auf dem unteren Teil der Seine zwischen Paris und Rouen fur die frei fahrenden unter dem Namen Guepes Wespen bekannten Radschleppdampfer der Compagnie de touage et remorquage de l Oise die eine zunehmende Konkurrenz fur die Kettenschlepper darstellten 10 Da sich die Fahrtiefe von 1 6 Metern jedoch bald als unzureichend erwies wurde durch ein Gesetz des Jahres 1878 der Ausbau der unteren Seine auf eine Minimaltiefe von 3 2 Meter beschlossen Der vom Staat durchgefuhrte Umbau der Strecke bis Paris war in seiner Gesamtheit bis 1886 abgeschlossen An jedem Wehr wurden zusatzlich grosse Schleusen 141 Meter lang und 11 94 Meter breit eingerichtet in denen gleichzeitig entweder sechs Schiffe mit 45 Meter Lange und 8 Meter Breite oder neun Penichen von 38 5 Meter Lange und 5 Meter Breite passieren konnten Die alten Schleusen blieben weiterhin erhalten und dienten leeren oder weniger beladenen Schiffen Die Schleuse in Bougival bei Paris war mit einer Lange von 220 Metern dafur vorgesehen sogar ganze Schleppzuge aus Kettenschlepper und 15 Pinassen auf einmal durchzulassen Dies war sinnvoll da in diesem Flussabschnitt sowohl die Schiffe zur Seinemundung als auch zur belgischen Grenze verkehrten 10 In den wasserarmen Sommermonaten waren die beweglichen Wehre grosstenteils geschlossen und garantierten so die volle Wassertiefe von 3 2 Metern bei einer relativ geringen Fliessgeschwindigkeit von 0 5 Metern pro Sekunde In den wasserreichen Wintermonaten waren bei teilweise bis ganz geoffneten Wehren ebenfalls immer 3 2 Meter Fahrtiefe garantiert Insgesamt kam es nach dem Ausbau der Seine an maximal 12 Tagen im Jahr zum Beispiel durch Eisgang oder extreme Hochwasser zu Unterbrechungen der Schleppschifffahrt Durch die Kanalisierungsarbeiten konnte der Warenverkehr von 1879 von 2 24 Millionen Tonnen bis 1890 auf 3 55 Millionen Tonnen erhoht werden 10 Durch die Kanalisierung veranderte sich das Profil des Flusses erheblich Die einstige Uberlegenheit der Kettenschifffahrt war abgesehen von Hochwasserzeiten nicht mehr gegeben Ausserdem erhohte sich durch verbesserte Dampfmaschinen die Leistungsfahigkeit der frei fahrenden Schlepper erheblich Diese neue Technik konnte jedoch nicht in die alten Kettenschleppdampfer eingebaut werden Fur das Treibenlassen bei der Talfahrt reichte die Flussstromung nicht mehr aus und die Schiffe wurden von den Radschleppdampfern und Schraubendampfern die fur diese Aufgabe deutlich besser geeignet waren als die Kettenschlepper auch talwarts geschleppt Der Anteil der Kettenschifffahrt am Frachtverkehr reduzierte sich daraufhin von ursprunglich 97 auf etwa 50 im Jahre 1892 8 Ein letzter Versuch die Kettenschifffahrt wieder konkurrenzfahig zu machen erfolgte durch den franzosischen Ingenieur de Bovet Er entwickelte einen neuen Kettenzugapparat auf Basis der damals noch jungen Elektrotechnik Die Kette wurde nur noch eine dreiviertel Umschlingung um die Kettentrommel gefuhrt und die notige Haftung erfolgte uber elektromagnetische Krafte Hauptartikel Kettenschleppschiff Im Jahre 1892 setzte die Gesellschaft Touage et Remorquage sur la Seine et sur l Oise T R S O die 1885 aus der Compagnie de Touage de la Basse Seine et de l Oise hervorgegangen war nach uber dreijahriger Testphase insgesamt vier Kettenschlepper dieses Typs ein Die neue Technik half die Anzahl der Kettenbruche deutlich zu reduzieren Ausserdem konnten die neuen Schlepper ohne Kette zu Tal fahren und auf dieser Strecke sogar als vollwertige Schraubenschlepper eingesetzt werden Die Gesellschaft liess in den Folgejahren noch funf Schlepper ahnlicher Konstruktion aber geringerer Abmessung bauen Sie sollten auf der Oise und dem Oise Seitenkanal eingesetzt werden Es kam jedoch nicht mehr zur Auslegung der Kette in diesem Bereich und die Schiffe dienten als reine Schraubenschlepper De Bovets fortschrittliche Erfindung war zu spat gekommen als dass sie den Niedergang der Kettenschifffahrt auch auf den nordfranzosischen Wasserstrassen noch hatte aufhalten konnen Trotzdem dauerte es noch bis 1931 ehe die letzten Kettendampfer auf der Seine ausser Betrieb gestellt wurden Es waren die vier Dampfer nach dem Prinzip de Bovet sowie zwei Exemplare der alteren Bauweise 2 Die Kettenschifffahrt auf anderen Flussen BearbeitenDie Gesellschaft Le touage de l Yonne erhielt 1873 die Konzession fur die 93 Kilometer lange Strecke auf der Yonne von Montereau Mundung der Yonne in die Seine bis Auxerre Der Schleppdienst erstreckte sich anfangs jedoch nur bis Laroche weil die Kanalisierung der Yonne zwischen Laroche und Auxerre noch nicht beendet war 3 Ab 1836 wurde das Wasser der Loire flussabwarts von Saint Leger des Vignes nahe der Einmundung des Flusses Aron aufgestaut Dadurch sollte oberhalb des Wehrs genugend Wassertiefe entstehen um mit dem Schiff uber die Loire vom Canal lateral a la Loire Loire Seitenkanal zum Canal du Nivernais oder zuruck zu wechseln Die Uberquerung konnte allein durch diese Massnahme nicht sichergestellt werden und Charles Seme schlug am 6 Marz 1869 vor diesen Flussabschnitt von knapp zwei Kilometer Lange durch Kettenschlepper zu verbinden Im Jahr 1870 verkehrte der erste der Kettenschlepper auf dieser Strecke er hatte eine Leistung von 18 kW 25 PS und funktionierte mit Dampf Sein Nachfolger loste den Kettendampfer 1907 ab Ab 1933 kam der Kettenschlepper Ampere V mit zwei Dieselmotoren mit einer Leistung von etwa 15 kW 20 PS und 7 kW 10 PS Diese trieben einen Generator an der ein elektrisches Getriebe zur Bewegung der Kette speiste Durch die immer starkere Motorisierung der Schiffe wurde der Kettenschlepper immer weniger benutzt und 1974 11 aufgrund zu geringer Nachfrage ausser Dienst gestellt Er ist jetzt als Teil eines Informationszentrums in Saint Leger des Vignes zu besichtigen 12 Die Kettenschifffahrt wurde auch auf Flussen getestet deren Quelle in der Alpenregion liegt Die Hochwasser waren hier deutlich starker als an der Seine und fuhrten grosse Mengen Sand und Geroll mit sich Auf der Rhone zeigte sich dass dieser Fluss zu viele starke Krummungen besass und die Kette durch Hochwasser auf weiten Strecken von Sand und Geroll begraben wurde Zuweilen mussten einzelne Abschnitte der Kette aufgegeben werden 1 Auf der Rhone kamen daher statt Kettendampfern acht Seilschleppschiffe zum Einsatz 13 Aus den gleichen Grunden scheiterten auch die Versuche der Kettenschifffahrt auf der Saone 1 Die Kettenschifffahrt auf Kanalen Bearbeiten nbsp Kettenschleppschiff in MauvagesIn Frankreich gab es starke Bestrebungen ein Netz aus Schifffahrtskanalen aufzubauen das den Osten und Suden Frankreichs mit Paris und der unteren Seine verbinden sollte von denen sie eine Wasserscheide trennt Die Kanale mussten daher mit einem System von Schleusen versehen werden durch das die Niveauunterschiede uberwunden werden konnten Der hochstgelegene Kanalabschnitt auch Scheitelhaltung genannt wurde uber Speicher mit Wasser versorgt die den Wasserverlust beim Schleusen ausglichen Die Scheitelhaltung musste eine ausreichende Lange besitzen damit sich der Wasserstand bei Schleusungsvorgangen nicht wesentlich anderte Gelandebedingt sind in Frankreich mehrere Kanale in diesem Bereich sehr schmal und daher nur einschiffig zu befahren Tiefe Einschnitte oder Kanaltunnel erschweren hier die Anlage von guten Leinpfaden Mit zunehmendem Querschnitt der Schiffe erhoht sich der Widerstand auf engen einschiffigen Kanalabschnitten der Scheitelhaltungen uberproportional da das Wasser zwischen Schiff und Kanalwand nach hinten zuruckfliessen muss Im Vergleich zu zweischiffigen Streckenabschnitten ist bei den in Frankreich vorherrschenden Kanaldimensionen etwa die vierfache Zugkraft erforderlich 14 Erzeugt das Zugfahrzeug zusatzliche Stromungen so verstarkt sich der Widerstand deutlich Dies sollen auch Versuche auf dem sehr engen Canal du Nivernais gezeigt haben Ein frei fahrender Schleppdampfer mit drei Kahnen im Anhang soll fur eine Geschwindigkeit von 0 6 Meter pro Sekunde 2 1 Kilometer pro Stunde eine Leistung von 52 kW 71 PS benotigt haben Die gleiche Geschwindigkeit soll ein Kettenschlepper mit nur 7 kW 10 PS erreicht haben 14 Im Bereich der Kanaltunnel sorgten in Frankreich daher haufig Kettenschiffe fur den Schiffstransport Aufgrund der mangelnden Entluftung der Tunnelanlage wurden die elektrisch betriebenen Kettenschlepper auch nach Einfuhrung der selbstfahrenden Motorschiffe weiter verwendet und sind zum Teil auch heute noch in Betrieb Riquevaltunnel am Canal de Saint Quentin Bearbeiten nbsp Einfahrt zum Tunnel von Riqueval Canal de Saint Quentin nbsp Museumsschlepper Ampere I Musee du Touage Hauptartikel Riquevaltunnel Der 5670 Meter lange Tunnel von Riqueval wurde zwischen 1801 und 1810 im Auftrag Napoleon Bonapartes errichtet und ist Teil des Canal de Saint Quentin der Paris mit dem Norden Frankreichs und Belgien verbindet Anfangs treidelten die Schiffer ihre Boote auf zwei links und rechts des Kanals angeordneten Wegen selbst durch den Tunnel was etwa 20 Stunden dauerte Im Laufe der Jahre wurden Pferde fur den Schiffstransport eingesetzt die Dauer fur die Tunnelpassage wurde jedoch kaum reduziert da gleichzeitig der Wasserwiderstand durch immer grossere Schiffe erhoht wurde Erst durch das Entfernen eines der beiden Wege im Jahr 1861 verbreiterte sich der Kanal auf 6 6 Meter wodurch sich der Wasserwiderstand drastisch reduzierte 15 Ab 1867 wurden auf der 20 1 Kilometer langen meist einschiffigen Scheitelhaltung dampfbetriebene Kettenschiffe zum Schiffstransport eingesetzt Innerhalb dieses Kanalabschnitts liegen zwei Tunnel von 5670 und 1098 Meter Lange Sechs staatliche Kettenschiffe entwickelten eine Leistung von jeweils 20 bis 30 kW 25 40 PS Wegen des starken Schiffsverkehrs nach Paris mussten sehr lange und schwere Schleppzuge transportiert werden Der Normalzug bestand aus 25 beladenen Schiffen es konnten aber auch bis zu 35 Schiffe gezogen werden Als Schleppgeschwindigkeit wurden mit Anhang nur 0 9 bis 1 1 Kilometer pro Stunde erreicht Die Starke der Kette betrug anfangs 18 Millimeter und wurde mit der Zeit im grossen Tunnel auf 30 Millimeter erhoht Bei der Durchfahrt durch den grossen Tunnel wurde der Wasserspiegel um 25 bis 45 Zentimeter aufgestaut und es dauerte eine halbe bis eine Stunde bis sich dieser Aufstau wieder abgebaut hatte Bei dem langen Aufenthalt im Tunnel waren die Menschen starken Rauchbelastungen ausgesetzt 16 Seit 1906 werden elektrisch angetriebene Kettenschiffe verwendet Das Kettenschiff ist 25 m lang funf Meter breit und besitzt einen Tiefgang von einem Meter Es kann bis zu 32 Penichen durch den Tunnel von Riqueval ziehen Die Geschwindigkeit betragt 2 5 km h Die im Kanal verlegte Kette ist 8 Kilometer lang und wiegt 96 Tonnen Nachdem am Tunnel eine mechanische Luftungsanlage installiert worden war und die Auslastung des Tunnels zuruckging ist nur noch einer der beiden Kettenschlepper in Betrieb 17 Der andere Kettenschlepper mit Namen Ampere I liegt am Eingang des Tunnels und ist zum Museum fur Kettenschifffahrt Musee du Touage ausgebaut 18 Tunnel von Mauvages am Canal de la Marne au Rhin Bearbeiten Der Tunnel von Mauvages am Canal de la Marne au Rhin wurde 1842 bis 1847 erbaut und 1853 in Betrieb genommen Ab 1887 verkehrten im Bereich der Scheitelhaltung auf einer Lange von 7 3 Kilometern davon 4877 Meter im Tunnel zwei Kettendampfer Sie entwickelten im Schlepptau eine Leistung von 21 kW 28 PS und erreichten mit einem Anhang von 17 Schiffen eine Geschwindigkeit von 1 26 Kilometer pro Stunde 16 Seit 1912 verkehrte ein elektrisch betriebener Kettenschlepper Den Strom fur die knapp funf Kilometer lange Strecke bezog er uber zwei Stromleitungen an der Tunneldecke Nach der Konstruktion von Entluftungsschachten zur Oberflache 19 wurde im Jahr 2011 das Schleppen eingestellt 20 Die Schiffe fahren heute mit eigener Kraft durch den Tunnel Tunnel von Pouilly en Auxois am Canal de Bourgogne Bearbeiten nbsp Elektrisch betriebener Kettenschlepper im Hafen von Pouilly en Auxois nbsp Schematische Darstellung des elektrischen KettenschleppersDer Canal de Bourgogne verbindet die franzosischen Flusse Yonne und Saone Im Bereich der etwa 6 Kilometer langen Scheitelhaltung befindet sich der etwa 3 3 Kilometer lange Tunnel bei Pouilly en Auxois Ursprunglich mussten die Matrosen ihre Schiffe mittels Stangen durch den Tunnel staken spater an einer an der Tunnelmauer befestigten Kette entlangziehen wofur sie bis zu 8 Stunden benotigten Ab dem Jahr 1867 zog ein Dampfboot mehrere Schiffe auf einmal als Schleppverband durch den Tunnel 16 Ab Juli 1893 ersetzten elektrische Kettenschleppschiffe nach dem System Galliot die mit Dampf betriebenen Schlepper Der Wasserausfluss beim Entleeren der beiden Schleusen am Ende der Scheitelstrecke trieb je eine Turbine mit angeschlossenem Generator an Deren Leistung betrug zusammen maximal 35 PS Das Kettenschleppschiff griff den erzeugten Strom von Drahtleitungen an der Decke des Tunnels uber Stromabnehmer ab und zog sich und die angehangten Boote durch den Tunnel 21 Zur Pufferung der Energie war auf dem Schlepper ein Akkumulator untergebracht der fur zwei Hin und Herfahrten genugte Ein Mann reichte zur Fuhrung des gesamten Schleppers 22 Der Elektroschlepper besass eine Lange von 15 Metern eine Breite von 3 2 Metern und einen Tiefgang von 0 5 Metern Die Schleppkette hatte eine Starke von 16 Millimetern Je nach Lange des Anhangs wurden Geschwindigkeiten von 2 5 bis 4 km h erreicht Die Betriebskosten sollen um 25 unterhalb der des Dampfschiffes gelegen haben 23 Durch die entlang der Decke des Tunnels gefuhrten Stromleitungen reduzierte sich die maximale Durchfahrtshohe fur die Schiffe auf 3 1 Meter Die Brucken im Rest des Kanals waren aber alle auf eine Durchfahrtshohe von 3 4 Metern ausgelegt Um diesen Engpass zu vermeiden der sich insbesondere fur weit aus dem Wasser ragende unbeladene Schiffe ergab wurde ab 1910 eine Art Schiffsfahre bac transporteur eingesetzt Dabei handelte es sich um einen schwimmenden Trog mit einer festen Einfahrtsschwelle die bei schwimmendem Trog hoch genug uber dem Wasser und bei abgesenktem Trog tief genug unter Wasser war damit eine leere Peniche uber sie hinwegkam Befand sich die zu transportierende Peniche uber dem abgesenkten Trog im Becken wurde das Becken geschlossen und das Wasser im Becken wie auch im Trog uber ein Rohr in einen Graben abgelassen 24 so dass sich die eingefahrene Peniche auf den Boden des Trogs absenkte Nach dem Schliessen der Schutze des Trogs konnte das Becken aus dem Kanal wieder geflutet werden und der Trog schwamm mit der Peniche auf Auch wenn der Trog naturlich eine grossere Flache als eine Peniche hatte lag diese durch die schwere Bauweise des Trogs im Trog um 60 Zentimeter tiefer als selbstfahrend Diese Prozedur der Schiffsverladung erfolgte in den entsprechenden Becken fur den Trog in den Vorhafen auf beiden Seiten des Tunnels in Pouilly en Auxois und in Escommes 25 26 27 28 Im Mai 1987 fand die letzte Fahrt des elektrischen Kettenschleppers statt Heute ist er in einer Halle ausgestellt welche in Form und Grosse den Tunnel nachbildet 29 Gegenuber befindet sich das Institut du Canal ein interaktives Museum mit Informationstafeln und Modellen zum Thema Schleppschifffahrt und Canal du Bourgogne 30 Der Trog wurde in den letzten Jahren seines Betriebs nur noch selten verwendet da der Frachtverkehr auf dem Kanal stark nachgelassen hatte und man daher fur die Durchfahrt einer Leerpeniche durch den Tunnel teilweise einfach das Wasserniveau in der Scheitelhaltung entsprechend absenkte Andere Kanale Bearbeiten Der Canal du Nivernais verbindet die beiden franzosischen Flusse Loire und Yonne und fuhrt an der Scheitelhaltung durch drei Tunnel 758 268 und 212 Meter lang Ab 1899 bestand eine staatliche Kettenschifffahrt auf diesem 3 7 Kilometer langen Kanalabschnitt Da es auf dem Kanal nur ein geringes Verkehrsaufkommen gab zog ein mit einer Gasmaschine Petroleum betriebenes Kettenschiff mit einer Leistung von etwa 7 kW 10 PS einen Anhang von 3 bis 12 Schiffen vorwarts Es erreichte dabei eine Schleppgeschwindigkeit von 1 2 bis 2 5 Kilometern pro Stunde 16 Der Canal Saint Martin befindet sich im Nordosten von Paris Auf der vierten Haltung des Kanals wurde die Kettenschifffahrt seit 1862 auf einer Lange von 2650 Metern davon 1850 Meter im Tunnel betrieben 31 Die Bedeutung des Schiffsverkehrs auf diesem Kanalabschnitt war gross Der Kettenschlepper hatte eine Leistung von 15 kW 20 PS und erreichte im Schleppbetrieb eine Geschwindigkeit von 2 Kilometern pro Stunde 16 Der Canal de la Meuse damals noch Nordabschnitt des Canal de l Est verbindet Belgien mit dem Grossraum Paris Mit nur einem Kettenschiff von 13 kW 18 PS wurden ab 1880 bis zu vier Schiffe gleichzeitig geschleppt 1887 lag der Jahresverkehr bei etwa 500 Tausend Tonnen Die Strecke liegt in einer kurzen Haltung und fuhrt 565 Meter durch den Tunnel von Ham 16 31 Auf der mittleren Scarpe gab es gleich zwei Abschnitte mit Kettenschifffahrt Der erste war 3200 Meter lang und befand sich stromabwarts der Schleuse Douai der zweite lag stromaufwarts der Schleuse des Augustins und hatte eine Lange von 1800 Metern Der Jahresverkehr lag 1888 auf beiden Strecken jeweils bei knapp 1 9 Millionen Tonnen 31 Vergleich der Transportkosten BearbeitenIn der Mitte des 19 Jahrhunderts existierten fur den Schiffstransport hauptsachlich folgende Techniken Treideln durch Menschen und Tiere sowie die Schleppschifffahrt mit Kettendampfschiffen oder Raddampfern Ein Vergleich der Transportpreise von 1863 ergab folgende Aussagen Das Ziehen von Schiffen durch den Menschen war sehr anstrengend und erfolgte daher in Frankreich vor allem auf Kanalen Die Kosten fur den Transport betrugen fur diese Art der Fortbewegung im Mittel etwa 0 0077 Francs pro Tonne und Kilometer Als mittlere Tagesleistung konnte auf den Kanalen so eine Strecke von etwa 11 Kilometern erreicht werden 7 Durch den Einsatz von Pferden als Zugtiere konnte die pro Tag auf Kanalen zuruckgelegte Strecke auf etwa 22 Kilometer verdoppelt werden gleichzeitig erhohten sich die mittleren Kosten fur den Transport auf etwa 0 0197 Francs pro Tonne und Kilometer 7 Auf den Flussen waren die Kosten und Transportzeiten fur das Treideln stark von den Gegebenheiten des jeweiligen Flusses abhangig wie Wassertiefe und Stromung Verblockungen usw aber auch von der Ufergestaltung sowie der Qualitat der Leinpfade Ausserdem wurden die Preise fur das Treideln individuell verhandelt und richteten sich nach Angebot und Nachfrage So betrugen die Kosten 1842 fur das Treideln mit Pferden an der Seine zwischen 0 035 und 0 050 Francs pro Tonne und Kilometer wahrend fur die Yonne in der Literatur Werte von 0 085 und 0 088 Francs pro Tonne und Kilometer angegeben werden Die durchschnittliche Strecke die 1842 per Pferdezug pro Tag zuruckgelegt werden konnte lag bei etwa 14 7 Kilometern 7 Keine funfzehn Jahre spater wird in der Literatur fur das Treideln mit Pferden die mittlere pro Tag zuruckgelegte Strecke mit etwa 20 5 Kilometern angegeben Diese Erhohung der Tagesleistung um etwa 40 ist mit dem Ausbau des Flusses und des Ufers zu begrunden und fuhrte ausserdem zu einer Reduzierung der Kosten auf 0 0205 Francs pro Tonne und Kilometer was etwa der Halfte der Kosten von 1842 entspricht 7 Die Kosten fur die Kettenschifffahrt waren einheitlich per Dekret festgesetzt und wesentlich einfacher zu kalkulieren Der Preis setzte sich aus zwei Anteilen zusammen Der erste Teil richtete sich nach der moglichen Nutzlast des zu ziehenden Schiffs und betrug 0 0035 Francs pro Tonne und Kilometer Hinzu kam ein zweiter Preis der sich an der tatsachlichen Ladung des Schiffes orientierte und mit 0 015 Francs pro Tonne und Kilometer festgelegt war Fur ein voll beladenes Schiff ergab sich damit ein durchschnittlicher Preis von 0 0185 Francs pro Tonne und Kilometer Bei halber Ladung war hingegen ein erhohter Preis von 0 022 Francs pro Tonne und Kilometer zu zahlen Mit einem Kettenschiff konnte ein Schleppverband pro Tag eine Strecke von 33 3 Kilometer zurucklegen 7 Auch wenn die Schatzungen Ungenauigkeiten enthalten konnten liessen sich aus diesen Zahlen wichtige Schlussfolgerungen ziehen Der billigste Transport war das Treideln durch den Menschen das jedoch auf Kanale mit sehr geringer Fliessgeschwindigkeit beschrankt war Ausserdem war die enorme korperliche Belastung zu berucksichtigen die nicht selten zum fruhen Tod fuhrte 7 Die Kettenschifffahrt war auf der Seine etwas billiger als das Treideln mit Pferden Ausserdem legte ein Schleppzug an der Kette pro Tag eine deutlich grossere Strecke zuruck Die Kettenschifffahrt bot feste kalkulierbare Preise und einen regelmassigen Transport Der Transport im Schleppverband sparte ausserdem Personalkosten da weniger Besatzung notig war 7 Havarien waren seltener und schneller repariert als beim Treideln mit Pferden 32 Versuche mit Kette ohne Ende Bearbeiten nbsp Prinzip der Fortbewegung mit Kette ohne EndeUm die hohen Anschaffungskosten einer Kette bzw eines Kabels zu vermeiden wurden von Dupuy de Lome auf der Rhone Versuche mit einer Endloskette durchgefuhrt Dabei war der Schlepper mit seiner eigenen Kette ausgerustet Sie wurde am Vorderschiff Bug ins Wasser gelassen und legte sich durch das Eigengewicht auf den Flussgrund Am Hinterschiff Heck wurde die Kette aus dem Wasser gezogen und gelangte durch den Kettenantrieb uber das Deck des Schiffes wieder nach vorne Unter der Voraussetzung dass der untere Teil der schweren in sich geschlossenen Kette durch die Flusssohle am Gleiten gehindert wurde zog sich das Schiff vorwarts Diese Antriebsart kam jedoch wirtschaftlich nicht zum Einsatz da bei ihr eine vernunftige Kraftubertragung nur bei einer exakt an die jeweilige Wassertiefe angepassten Kettenlange gegeben ist Ist die Wassertiefe zu gross so verringert sich die Lange des Kettenabschnitts der auf der Flusssohle zu liegen kommt und damit die erforderliche Reibung Bei zu geringer Wassertiefe hat die Kette eine zu grosse Lange und wurde nicht langgezogen sondern klumpenweise am Boden zu liegen kommen Wechselnde Flusstiefen erschweren daher die Steuerfahigkeit des Schiffs erheblich 33 Literatur BearbeitenGustav Carl Julius Berring Die Tauerei Schiffahrt auf der Seine In Centralblatt der Bauverwaltung Berlin 1881 S 189 191 Jacques Henri Maurice Chanoine und Henri Melchior de Lagrene No 72 Sur la traction des bateaux In Annales des ponts et chaussees Partie technique Memoires et documents relatifs a l art des constructions et au service de l ingenieur Paris 1863 S 229 322 Volltext in der Google Buchsuche Compagnie du touage de la haute Seine Reglement de la caisse de la prevoyance In Reformes introduites dans l organisation du travail par divers chefs d industrie patrons et ouvrirs de Paris Paris 1880 S 84 85 franzosisch Maxime Du Camp Paris ses organes ses fonctions et sa vie dans la seconde moitie du XIXe siecle Band 1 Hachette 1879 S 319 332 M Lermoyez Sur le touage des bateaux dans les souterains du canal de Saint Quentin In Annales des ponts 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