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Der Canal de Bourgogne deutsch Burgund Kanal ist ein Schifffahrtskanal der fast ausschliesslich in der franzosischen Region Bourgogne Franche Comte verlauft jedoch auch die benachbarte Region Grand Est kurz beruhrt Mit seiner Lange von 243 1 Kilometern verbindet er die Yonne mit der Saone und damit uber weitere anschliessende Flusse und Kanale den Atlantik mit dem Mittelmeer Canal de BourgogneVerlauf des Canal de BourgogneVerlauf des Canal de BourgogneGewasserkennzahl FR F3 0172 FR 0172Lage Frankreich Regionen Bourgogne Franche Comte und Grand EstLange 243 km 1 Erbaut 1775 1843Klasse I Freycinet Klasse Beginn Abzweig von der Yonne bei MigennesEnde Mundung in die Saone in Saint Jean de LosneAbstiegsbauwerke 190Hafen Migennes Saint Florentin Tonnerre Montbard Pouilly en Auxois Dijon Saint Jean de LosneGenutzter Fluss Armancon Brenne Vandenesse OucheHerausragende Bauwerke Scheiteltunnel von Pouilly en AuxoisKilometrierung Richtung SaoneKanalhafen in DijonDer Kanal in der Nahe von FulvySchleuse 104 bei PerceyContrat einer 5 Obligation uber 4 000 Livres von Burgund fur die Finanzierung des Canal de Bourogne vom 11 November 1785 Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf und technische Infrastruktur 1 1 Koordinaten 1 2 Durchquerte Departements 1 3 Orte am Kanal 2 Geschichte 3 Scheiteltunnel Pouilly en Auxois 4 Wirtschaftliche Bedeutung 5 Anmerkungen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerlauf und technische Infrastruktur Bearbeiten nbsp Kanalbrucke uber die Armance bei Saint FlorentinDer Kanal vom Typus des Wasserscheidenkanals beginnt seinen Aufstieg bei Migennes an der Yonne auf einer Hohe von rund 80 Metern uber dem Meeresspiegel Nach 158 Kilometern und Uberwindung von 115 Schleusen effektiv sind es 114 Schleusen da die ersten beiden in Migennes zusammengelegt wurden erreicht er die Scheitelhohe auf 376 Metern bei Pouilly en Auxois Ab hier wird der Kanal durch einen 3333 Meter langen Tunnel den Voute de Pouilly en Auxois gefuhrt der die europaische Hauptwasserscheide zwischen Mittelmeer und Atlantik unterquert Nach dem Abstieg uber weitere 76 Schleusen auf einer Strecke von 92 Kilometern erreicht der Kanal bei Saint Jean de Losne die Saone auf einer Hohe von etwa 180 Metern Die Schleusen sind beidseits des Scheiteltunnels durchnummeriert beginnend in Pouilly en Auxois in Richtung Migennes sowie unmittelbar nach dem Tunnel bei der Schleuse Escommes in Richtung Saint Jean de Losne und mit dem Zusatz auch auf den Kilometersteinen am Treidelpfad Y Seite der Yonne oder S Seite der Saone versehen Die kleinste Distanz zwischen zwei Schleusen betragt 201 Meter zwischen den Schleusen 37 Y Pouillenay 1 und 36 Y Chassey 6 bei km 122 die grosste 10 Kilometer zwischen den Schleusen 13 Y Pont Royal und 12 Y Gissey km 137 und 147 Schleusenabmessungen 39 5 10 m Freycinet Mass Max Tiefgang 1 80 m der nordliche Teil bis Dijon hat nur einen Tiefgang von 1 40 m 2 Mindestdurchfahrthohe 3 40 m bei normalem Wasserstand Im Tunnel von Pouilly nur 3 10 m Koordinaten Bearbeiten Ausgangspunkt des Kanals 47 57 39 N 3 30 6 O 47 960833333333 3 5016666666667 Koordinaten 47 57 39 N 3 30 6 O Endpunkt des Kanals 47 6 4 N 5 15 35 O 47 101111111111 5 2597222222222Durchquerte Departements Bearbeiten Yonne Cote d Or Aube auf etwa 1 Kilometer Lange bei Marolles sous LignieresOrte am Kanal Bearbeiten Migennes Brienon sur Armancon Saint Florentin Flogny la Chapelle Dannemoine Tonnerre Tanlay Argenteuil sur Armancon Ravieres Rougemont La Grande Forge bei Buffon die modellhafte 1768 vom grossen Naturforscher Georges Louis Leclerc Comte de Buffon erbaute Schmiede Montbard Venarey les Laumes Alise Sainte Reine Ausgrabung der galloromischen Stadt Alesia Flavigny sur Ozerain Pouilly en Auxois Hier befindet sich der Scheiteltunnel des Canal de Bourgogne Chateauneuf La Bussiere sur Ouche mit der ehemaligen Zisterzienserabtei La Bussiere Dijon Hauptstadt des Burgunds Saint Jean de LosneGeschichte Bearbeiten nbsp Kanalbrucke uber die OucheDie ersten Planungen fur diesen Kanal gehen auf Konig Ludwig XII 1498 1515 und Konig Franz I 1515 1547 zuruck schon sie wollten eine Wasserverbindung zwischen Armelkanal Atlantik und dem Mittelmeer schaffen lassen 1511 wurde eine Studie ausgearbeitet um den Fluss Ouche zwischen Dijon und der Saone etwa 30 km schiffbar zu machen 1530 gab Franz I den Auftrag mit den Arbeiten zu beginnen Aber die Religionskriege ruinierten sowohl das Land als auch das Projekt 1603 beauftragte der Minister Sully den Verantwortlichen fur die Damme im Konigreich den Hollander Humphrey Bradley mit der erneuten Planung des erwahnten Abschnitts Bradley entwickelte jedoch den ursprunglichen Plan aus dem 16 Jahrhundert weiter die Flusse Yonne und Saone miteinander zu verbinden Dagegen wehrte sich die Stadt Dijon wurde sie doch auf diese Weise ihre Funktion als Umladestation und damit viele Arbeitsplatze und Einnahmen verlieren Trotzdem begann man im Jahre 1606 wahrend der Regierungszeit Heinrichs IV 1589 1610 diese Wasserstrasse erneut ernsthaft zu planen Unter anderem wurde eine Alternative gepruft die ungefahr dem heutigen Verlauf des Canal du Centre entsprochen hatte weiter geschah aber nichts 1676 beauftragte der Minister Colbert den Erbauer des Canal du Midi Pierre Paul Riquet mit einem Gutachten Riquet hielt das Projekt fur unrealisierbar Vauban beschrieb 1696 in einem Gutachten die verschiedenen Moglichkeiten wie man die Meere miteinander verbinden konnte Aber weitere 28 Jahre vergingen ungenutzt Die burgundische Verwaltung beauftragte den Ingenieur Joseph Abeille am 18 Mai 1724 damit die Plane fur eine Wasserstrasse zwischen der Yonne und der Saone zu erstellen Bedingung war dass die Scheitelhaltung bei Pouilly en Auxois eingerichtet wurde Die Plane mit einer Streckenfuhrung die der tatsachlichen spater sehr ahnlich sah waren 1727 fertig und 1752 ergab ein Gutachten dass die Wasserversorgung des Kanals auf der Linienfuhrung uber Pouilly en Auxois besser gewahrleistet sei als auf der Linienfuhrung des Canal du Centre Aber weitere Jahrzehnte mussten vergehen bis 1773 Ludwig XV ein ein Jahr spater von Ludwig XVI bestatigtes Edikt unterschrieb wonach der Kanal zu erstellen sei Das Budget des Konigs wurde den Teil zwischen Migennes und Pouilly en Auxois finanzieren wahrend Burgund den Teil zwischen Pouilly en Auxois und Saint Jean de Losne zu ubernehmen hatte Die Gesamtkosten wurden auf 7 179 000 livres veranschlagt Zur gleichen Zeit wie der Canal de Bourgogne wurden auch der Canal du Charolais heute Canal du Centre und der Kanal durch die Franche Comte in Auftrag gegeben nbsp Schleusentreppe vor der Scheitelhaltung bei Pouilly en Auxois1775 begannen die ersten Vorarbeiten zwischen der Yonne und Tonnerre Auf der Seite der Saone begann man erst 1781 Durch den gleichzeitigen Bau des Canal du Centre unter dem Chef Ingenieur der Ponts et Chaussees von Burgund Emiland Marie Gauthey waren die finanziellen Mittel sehr eingeschrankt so dass man auf der Seite der Saone zunachst nur das Teilstuck von Saint Jean de Losne bis Dijon baute Dieses wurde am 14 Dezember 1808 seiner Bestimmung ubergeben Wahrend der Revolution bis 1793 wurde der die Fortsetzung des Kanals bis Pont de Pany bildende Bauplatz verlassen und in der Regierungszeit von Napoleon Bonaparte ab 1807 ging der Weiterbau nur sehr schleppend voran Das 20 km lange Teilstuck von Dijon bis Pont de Pany wurde 1814 fertig dann ruhten die Arbeiten erneut bis 1822 Auf Betreiben des obersten Ingenieurs fur das Strassen und Bruckenwesen Joseph Michel Dutens und des Generaldirektors fur das Strassen und Bruckenwesen Louis Becquey wurde in diesem Jahr auch die Compagnie de l Emprunt du Canal de Bourgogne also eine Aktiengesellschaft fur die Herausgabe von Staatsanleihen gegrundet um die Fertigstellung des Kanals zu ermoglichen nbsp Treidelzugmaschine am Canal de Bourgogne 1911Am 28 Dezember 1832 befuhr das erste Kanalschiff den Scheiteltunnel es erreichte am 3 Januar 1833 Dijon Ende 1843 nach der Fertigstellung der funf Stauwerke von Cercey Chazilly Grosbois Le Tillot und Panthier fur die Wasserversorgung der Scheitelhaltung bei Pouilly en Auxois konnte der Kanal vollstandig seiner Bestimmung ubergeben werden Als im Jahre 1851 die Eisenbahnlinie zwischen Dijon und Laroche Migennes Stuck um Stuck ihren Betrieb aufnahm wurde die wirtschaftliche Bedeutung des Canal de Bourgogne sehr gering Dennoch wurde der Kanal bis 1882 weiter technisch verbessert Dabei wurde auch der Freycinet Standard eingefuhrt und ein zusatzlicher Speichersee am Armancon gebaut Von den 6 Speicherseen mit einem gesamten Fassungsvermogen von 30 5 Millionen Kubikmetern speisen je drei die Seite Yonne und die Seite Saone des Kanals und zwar uber Graben von insgesamt 70 km Lange die teilweise unterirdisch gefuhrt werden 1873 wurde am Canal de Bourgogne erstmals in Frankreich eine dampfbetriebene Treidelbahn erprobt 1911 gab es erste Versuche mit einer Zugmaschine mit Verbrennungsmotor zu treideln 3 Der Canal de Bourgogne ist eines der Beispiele dafur wie aufgrund der endlosen Verzogerungen beim Bau die Fertigstellung des Kanals beinahe mit der Erstellung der Eisenbahnlinien zusammenfiel so dass eine wirtschaftliche Nutzung nur uber eine kurze Zeit moglich war Die Bahnlinie Migennes Dijon verlauft im Grossen und Ganzen parallel zum Kanal uber weite Strecken in einem Abstand von nur einem Kilometer so dass sie das gleiche Einzugsgebiet wie der Kanal aufweist Konkurrenzlos war der Kanal somit nur wahrend weniger Jahre Scheiteltunnel Pouilly en Auxois Bearbeiten nbsp Tunnelmund des Scheiteltunnels in Pouilly en AuxoisJeder Kanal der eine Wasserscheide uberwindet benotigt in der Scheitelhaltung einen uber das Jahr hinweg ausreichenden Zufluss an Wasser Zudem sollte die Scheitelhaltung auch lang genug sein oder muss durch Stauseen erganzt werden damit der Wasserverlust durch das Schleusen der Schiffe nicht spurbar ist Am Canal de Bourgogne ist die Scheitelhaltung 6 km lang diese Lange war gelandebedingt nur durch einen Tunnel realisierbar dieser ist 3333 m lang und ganz gerade so dass man vom einen Ende her das andere Ende sieht er liegt bis 34 m unter der Erdoberflache So weit wie moglich wurde der Kanal auf den Tunnel hin offen in jeweils einem Einschnitt mit steilen Wanden gefuhrt uber dem Tunnel liegt eine Allee mit einem Rad und Spazierweg Der Tunnel wurde zwischen 1826 und 1832 zuerst von zivilen Straflingen im Kaiserreich dann von spanischen und englischen Kriegsgefangenen erstellt Als erstes wurden entlang der Trasse von der Oberflache her 32 Luftungsschachte gegraben 11 von ihnen sind noch heute zu sehen sie messen etwa 2 m im Durchmesser und ragen an der Oberflache rund 3 m uber den Boden hinaus Von jedem Schacht aus wurde der Tunnel nach beiden Seiten vorgetrieben der Schutt wurde uber die Schachte entfernt dann wurde der Tunnel ausgemauert Im Tunnel ist der Kanal 6 20 m breit und der Scheitel liegt 3 10 m uber der Wasserflache Im Tunnel gibt es keinen Treidelpfad das Begehen oder Befahren am Rand entlang ist verboten Ursprunglich mussten die Matrosen ihre Schiffe mittels Stangen durch den Tunnel staken spater an einer an der Tunnelmauer befestigten Kette entlangziehen man benotigte auf diese Weise bis zu 8 Stunden um den Tunnel zu durchqueren Die Kapazitat des Tunnels war entsprechend gering selbst wenn man in Konvois fuhr Da eine Begegnung im Tunnel unmoglich war wurde die Durchfahrt mit einem Stundenplan geregelt es galt ein 24 Stunden Betrieb nbsp Oberleitungs Kettenboot mit angehangtem und mit einer Peniche beladenen Bac am Scheiteltunnel1867 wurde ein Dampfboot in Betrieb genommen mit dem man mehrere Schiffe auf einmal durch den Tunnel zog Dieses Dampfboot fuhr Tag und Nacht um 6 Uhr morgens und 18 Uhr abends war Abfahrt in Pouilly en Auxois um 12 Uhr mittags und um Mitternacht war Abfahrt bei der Schleuse von Escommes Seite Saone 1893 wurde der Betrieb elektrifiziert zwei hydroelektrische Kraftwerke produzierten Strom und der Kettenschlepper franzosisch toueur fuhr nun elektrisch mit zwei Stromabnehmern an zwei der drei unter dem Tunnelscheitel befestigten Fahrdrahte Der Kettenschlepper zog sich an einer auf dem Kanalgrund liegenden Kette entlang die uber ein Antriebs Zahnrad auf dem Schlepper gefuhrt wurde er konnte 5 beladene oder 15 leere Kahne ziehen die Durchfahrt zwischen den Hafen von Pouilly en Auxois und Escommes dauerte zwei Stunden bei einer Geschwindigkeit von etwa 3 km h Nach dem Ersten Weltkrieg kamen immer mehr Schiffe mit eigenem Motor in Betrieb so dass der Schlepperbetrieb zwischen den beiden Weltkriegen eingestellt wurde Seine definitiv letzte Fahrt machte der Schlepper 1987 er ist heute beim Hafen von Pouilly en Auxois ausgestellt und kann von aussen besichtigt werden in der Nahe befindet sich eine Ausstellung uber den Kanal unter anderem mit einem Modell des Schleppers nbsp Elektrisch betriebener Kettenschlepper im Hafen von Pouilly en AuxoisNahe der ersten Schleuse auf der Saone Seite am sudlichen Ende des Vorhafens in Escommes ist gleich neben dem Kanal eine interessante Einrichtung zu sehen ein mit Toren abschliessbares Becken mit einem Bac Anm 1 genannten darin abgesenkten Schwimmdock Da einerseits die Oberleitungen im Tunnel die fur den elektrischen Kettenschlepper notwendig wurden die ohnehin geringe Durchfahrtshohe auf nur noch 3 10 m einschrankten andererseits die Penichen zudem hoher geworden waren wurde ab 1910 der Bac dazu verwendet leere Penichen die fur die Tunneldurchfahrt zu stark aufschwammen um 60 cm abzusenken Das war dadurch moglich dass durch die schwere Bauweise des Bac die Penichen in ihm tiefer lagen als wenn sie selbststandig fuhren Zum Verladen der zu hoch liegenden Penichen wurde der Bac durch Offnen der Schutze auf den Grund gesenkt damit die Peniche mittels einer Winde uber ihn gezogen werden konnte Dann wurden die Tore das Beckens geschlossen und das sich im Becken und im Bac befindliche Wasser durch ein in einen Graben fuhrendes Rohr abgelassen 4 Dadurch senkte sich die Peniche auf den am Grund liegenden Bac Nunmehr wurden die Schutze des Bac geschlossen und das Becken aus dem Kanal wieder geflutet so dass der Bac mit der geladenen Peniche aufschwamm und in den Tunnelschleppzug eingestellt werden konnte Anders als das Becken benotigte der Bac kein bewegliches Einfahrtstor sondern nur eine feste Schwelle die bei schwimmendem Bac hoch genug uber dem Wasser und bei abgesenktem Bac tief genug unter Wasser war so dass eine leere Peniche daruber hinwegkam Obwohl der Vorgang keine Pumpen benotigte war er doch recht kompliziert und zeitaufwendig so dass man in der letzten Zeit der Schleppschifffahrt im Tunnel als der Verkehr auf dem Kanal stark nachgelassen hatte den Bac teilweise gar nicht mehr benutzte sondern leere Penichen durch den Tunnel brachte indem man das Wasserniveau in der Scheitelhaltung ganz einfach kurzzeitig entsprechend absenkte Wann genau letztmals eine Peniche mit dem Bac durch den Tunnel geschleppt wurde ist nicht genau bekannt Wahrend das Becken mit dem in ihm abgesenkten Bac in Escommes noch vorhanden ist ist auf der anderen Tunnelseite im Hafen von Pouilly nur noch die vordere Halfte des dortigen Beckens mit dem Einfahrtstor zu sehen die hintere Halfte des Beckens fur den Bac wurde zum Bau der Ausstellungshalle fur den einstigen Kettenschlepper verfullt Heute ist die Durchfahrt durch den Tunnel wie folgt geregelt Man meldet sich beim Schleusenwarter der letzten Schleuse vor dem Tunnel dieser klart mit dem Kollegen oder der Kollegin am anderen Tunnelende ab ob der Tunnel frei ist ist dies der Fall handigt der Schleusenwarter dem Schiffsfuhrer eine schriftliche Erlaubnis aus die Durchfahrt muss dann unverzuglich ausgefuhrt und innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums beendet werden Auf diese Weise ist es moglich den Tunnel innerhalb der Betriebszeiten grundsatzlich jederzeit zu befahren ohne die Bildung von Konvois abwarten zu mussen Wirtschaftliche Bedeutung Bearbeiten nbsp Penichette bei Migennes nbsp Hausboote am Stutzpunkt in Saint FlorentinWirtschaftliche Bedeutung hat der Kanal heute nicht mehr er wird fast nur noch von Touristen mit Sport und Hausbooten sowie Hotelschiffen umgebaute Frachtkahne genutzt Eine gewisse zusatzliche Bedeutung besitzt er dank des durchgehenden fast durchgangig guten und breiten Treidelpfades der von Radfahrern rege benutzt wird die am Kanal entlangfahren In ihrer wirtschaftlichen Bedeutung entsprach die Eroffnung eines Kanals im 19 Jahrhundert der Eroffnung einer wichtigen Autobahn im 20 Jahrhundert Kanale wie der Canal de Bourgogne zogen eine Vielzahl und grosse Vielfalt von Gewerben und Berufen an die zu ihrem Betrieb notig waren und sie ermoglichten erstmals die Produkte aus der entlang des Kanals liegenden Region zu exportieren nicht zuletzt nach Paris Der Canal de Bourgogne hatte denn auch von Anfang an grossen Erfolg Im Jahr 1836 wurden in Dijon 2360 vorbeifahrende Lastschiffe gezahlt in Pouilly en Auxois 1259 und in Tonnerre 1347 Transportiert wurde vor allem Kohle Bauholz Wein Schmiedeeisen aus den Schmieden entlang des Kanals Buffon Aisy Fraugey Natursteine fur verschiedene Verwendungszwecke Kalk Zement Sand Kies und nicht zuletzt Getreide und Zucker Der Kanal war mit dem Kohlengebiet von Epinac durch eine Bahnstrecke verbunden die in Pont d Ouche auf den Kanal traf 5 Nicht alles wurde uber die ganze Lange des Kanals transportiert viele Schiffe verkehrten nur zwischen Ortschaften entlang des Kanals Der Kanal hatte zur Folge dass sich zahlreiche Unternehmen in seiner Nahe ansiedelten Vor allem die Steinbruche man sieht sie noch heute die meisten aufgelassen entlang des Kanals z B im Gebiet von Ravieres erlebten einen enormen Aufschwung Von diesem Aufschwung profitierten auch die Dorfer und Stadtchen entlang des Kanals und letztlich die ganze Region In den Jahren 1842 bis 1847 transportierte der Kanal zwischen 1 2 und 1 4 Millionen Tonnen pro Jahr danach sank der Transport auf 700 000 bis 800 000 Tonnen in 1852 1853 6 Weil aber der Kanal zu spat eroffnet worden war erlebte er auch schon bald einen Niedergang Die Konkurrenz der Eisenbahn war zu machtig Nach der Eroffnung der Bahnlinie Migennes Dijon sank denn auch die auf dem Kanal beforderte Tonnage schlagartig von 200 000 auf 125 000 t Das Transportaufkommen stieg dann zwar im Laufe der Jahre wieder an aber in sehr viel geringerem Umfang als bei der Eisenbahn Die Erweiterung des Kanals auf den Freycinet Standard die zu spat kam sowie die Beschleunigung der Durchfahrt durch den Scheiteltunnel bei Pouilly en Auxois konnten den relativen und absoluten Niedergang nicht aufhalten Der Erste Weltkrieg versetzte der Kanalschifffahrt einen ersten schweren Schlag Zahlreiche junge Manner die auf und am Kanal arbeiteten wurden eingezogen und es fielen weniger Transporte an Nach dem Krieg stieg die Tonnage zwar nochmals an auf 800 000 t aber der Zweite Weltkrieg bedeutete einen erneuten Schlag von dem sich der Kanal nicht mehr erholte In der Zwischenzeit war ja auch der Strassenverkehr als scharfer Konkurrent hinzugekommen 1980 wurden auf dem Canal de Bourgogne noch 400 000 t transportiert davon das meiste zwischen Dijon und der Saone Es wurde kaum mehr Last uber die ganze Lange des Kanals transportiert am ehesten war das noch beim Getreide der Fall Zwischen 1980 und 1995 sank die Tonnage um 90 Heute ist sie sofern uberhaupt noch vorhanden vollig bedeutungslos Der Canal de Bourgogne war gerade noch so lange in einem den Unterhalt lohnenden Betrieb dass er als Bauwerk nicht zerfiel bis die touristische Schifffahrt aufkam Vor allem britische Schiffsvermieter begannen sich am Kanal anzusiedeln nachdem sie am Canal du Midi gute Erfahrungen gemacht hatten Heute ist der Canal de Bourgogne bei Hausboot Mietern sehr beliebt eine grosse wirtschaftliche Bedeutung hat diese stark auf die Sommermonate konzentrierte Nutzung jedoch nicht nbsp Canal de Bourgogne in Dijon nbsp Obelisk im Hafen von Dijon zur Einweihung des Kanals nbsp Hausboot EauVive 930 bei der Einfahrt in eine Schleuse nbsp Hausboote auf dem Kanal nbsp Leere Schleusenkammer nbsp Schleuse 82 Argenteuil SchleusenwarterhausAnmerkungen Bearbeiten Wortlich Wanne auch die deutsche Schiffersprache kennt den Begriff Bak fur LeichterSiehe auch BearbeitenListe der schiffbaren Flusse und Kanale in FrankreichLiteratur BearbeitenCatherine Parinet texte Alain Parinet photographies Les canaux de Bourgogne Itineraires de decouvertes Editions Ouest France 2009 ISBN 978 2 7373 4673 6 Angelika Maschke und Harald Bockl Burgund Kanal Mit dem Hausboot unterwegs Der Burgund Kanal von Migennes bis St Jean de Losne 2 Auflage Edition Hausboot Bockl 2007 ISBN 978 3 901309 18 2 Mit dem Hausboot durch Burgund Burgund Kanal Nivernais Kanal Yonne Loire Seitenkanal Zentrums Kanale Saone Seille Doubs Canal du Rhone au Rhin Marne Saone Kanal 4 Auflage Edition Bockl 2006 ISBN 978 3 901309 04 5 Josette Chevolleau Jacques Clouteau Le canal de Bourgogne Guide du randonneur Editions du Vieux Crayon 2005 mit additif 2008 ISBN 978 2 9516797 6 4 Ernest Grangez Precis Historique et Statistique des Voies Navigables de la France 1855 Kompendium der Schifffahrtsstrassen Frankreichs Librairie de la Centrale de Napoleon Paris 1855 Reprint Kessinger Publishing 2010 ISBN 978 1 162 41741 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Canal de Bourgogne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Canal de Bourgogne In Structurae Informationen zum Kanal im Projekt Babel franzosisch Le canal de Bourgogne a velo Informationszentrum des Burgund Kanals Der Gewolbetunnel von Pouilly en AuxoisEinzelnachweise Bearbeiten a b Die Angaben zur Kanallange beruhen auf den Informationen uber den Canal de Bourgogne Aufstieg zur Scheitelhaltung bei SANDRE franzosisch und den Canal de Bourgogne Abstieg von Scheitelhaltung bei SANDRE franzosisch abgerufen am 28 November 2011 gerundet auf volle Kilometer Guide Fluvial Borgogne Franche Comte Nr 03 Editions du Breil Castenaudary 2020 ISBN 978 2 913120 62 4 S 86 Gerard Bianchi Les Cahiers du Musee de la Batellerie La traction mecanique sur berge en France Association des amis du Musee de la Batellerie Conflans Sainte Honorine 2015 ISBN 2 909044 69 6 S 2 McKnight Hugh Frankreichs Flusse und Kanale Handbuch fur Binnenskipper Verlag Rheinschiffahrt Bad Soden Ts 1989 S 222 Precis Historique et Statistique des Voies Navigables de la France 1855 S 106 Precis Historique et Statistique des Voies Navigables de la France 1855 S 111 Normdaten Geografikum GND 4229724 2 lobid OGND AKS VIAF 245722948 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Canal de Bourgogne amp oldid 233722635