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Die Ligurer auch Ligyer oder Ligurier lateinisch Ligures altgriechisch Ligyes Ligyes genannt waren die vorromische Bevolkerung der Gegend um den Golf von Genua Ursprunglich hatten sie aber einen wesentlich ausgedehnteren Raum besiedelt der vermutlich von der Poebene Nord und Mittelitalien der franzosischen und italienischen Riviera Korsika und Elba dem Rhonegebiet und Aquitanien in Sudfrankreich bis nach Spanien reichte Sie waren die Trager der ligurischen Sprache einer wohl eigenstandigen indoeuropaischen Sprache 1 Volker auf der Apenninhalbinsel zu Beginn der Eisenzeit Ligurer Veneter Etrusker Picener Umbrer Latiner Osker Messapier Westgriechen Inhaltsverzeichnis 1 Vor und Fruhgeschichte 2 Historische Zeit 3 Literatur 4 AnmerkungenVor und Fruhgeschichte BearbeitenDie Vor und Fruhgeschichte der Ligurer ist nur unsicher aus verschiedenen linguistischen und archaologischen sowie Nennungen in antiken griechischen Quellen zu erschliessen Darunter gelten insbesondere die auf antiken Flur Orts und Flussnamen beruhenden Deutungen der Namenforschung Onomastik als besonders unsicher 2 Die Griechen trieben wohl schon seit dem 8 Jahrhundert v Chr archaische Periode mit den Ligurern uber das Mittelmeer Handel und grundeten im 7 Jahrhundert Massilia das heutige Marseille in ligurischem Gebiet Die Ligurer werden deshalb bereits in fruhen schriftlichen Quellen wie den Aufzeichnungen des Geographen Hekataios von Milet ca 560 480 v Chr und dem Periplus des Pseudo Skylax 4 Jahrhundert v Chr erwahnt 3 Der Name der Ligurer konnte auf eine indogermanische Wurzel zuruckgehen und ursprunglich so viel wie Die Hellen bedeutet haben 4 Die Ligurer wurden in der alteren Forschung traditionell zu den alteuropaischen vor indogermanischen Volkern gezahlt und waren vermutlich die Trager der Terramare Kultur einer bronzezeitlichen Kultur in Oberitalien Mittlerweile werden sie aber aufgrund ihrer wohl indogermanischen Sprache eher den Indogermanen zugerechnet auch wenn sie sich mit alteuropaischen Volkern vermischt haben konnten Uber die Sprache ist vor der Vermischung mit dem Keltischen nicht viel bekannt ausser wenigen Orts und Flurnamen Bisher wurden keine Inschriften gefunden Entsprechend spekulativ sind alle Aussagen zur Verwandtschaft der nichtindogermanischen Ligurer in linguistischer Hinsicht Ein Hauptort der Ligurer war der Kustenort Albingaunum oder Album Ingaunum heute Albenga des ligurischen Stamms der Ingauni Ligurische Stamme waren u a die Apuaner Bagienner Dekieten Ingauni Oxybier StatielliHistorische Zeit BearbeitenSeit 700 v Chr wurden die Ligurer von den Kelten aus den meisten ihrer Wohngebiete auf das heute als Ligurien bezeichnete Kustengebiet zuruckgedrangt bildeten aber vor allem im Rhonetal eine den Keltiberern vergleichbare Mischbevolkerung mit keltischen Stammen Ab 238 236 v Chr gerieten sie unter die Herrschaft der Romer 5 nachdem sie bereits in der Zeit zuvor Hilfstruppen in den romischen Legionen gestellt hatten 187 bis 175 v Chr leisteten sie erbitterte Widerstandskriege gegen die Romer die dabei verschiedene Ruckschlage hinnehmen mussten Den Konsuln Marcus Baebius Tamphilus und Publius Cornelius Cethegus gelang erst im Jahr nach ihrem Konsulat 180 v Chr die Unterwerfung des ligurischen Stammes der Apuaner die nach Samnium umgesiedelt wurden 6 und seither als Ligures Baebiani und Ligures Corneliani bezeichnet wurden 7 173 172 v Chr kampften die Romer gegen das ligurische Volk der Statielli das sie besiegten und versklavten 8 154 v Chr schlug der von den Massalioten zur Unterstutzung herbeigerufene Konsul Quintus Opimius die ligurischen Stamme der Dekieten lateinisch Deciates und Oxybier 9 Literatur BearbeitenR Del Ponte I Liguri etnogenesi di un popolo 1999 Gunter Neumann Ligurer In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 18 Walter de Gruyter Berlin New York 2001 ISBN 3 11 016950 9 S 400 Silvia Paltineri The Ligurians In Gary D Farney Guy Bradley Hrsg The Peoples of Ancient Italy De Gruyter Boston Berlin 2017 ISBN 978 1 61451 520 3 S 673 699 doi 10 1515 9781614513001 033 Anmerkungen Bearbeiten Die Einleitung folgt Gunter Neumann Ligurer In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 18 Walter de Gruyter Berlin New York 2001 ISBN 3 11 016950 9 S 400 Emil Vetter Ligures In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XIII 1 Stuttgart 1926 Sp 525 532 hier Sp 527 Digitalisat Silvia Paltineri The Ligurians In Gary D Farney Guy Bradley Hrsg The Peoples of Ancient Italy De Gruyter Boston Berlin 2017 ISBN 978 1 61451 520 3 S 673 699 doi 10 1515 9781614513001 033 hier S 673 F R Hodson John Frederick Drinkwater Ligurians In The Oxford Classical Dictionary 4 Auflage Oxford University Press Oxford 2012 ISBN 978 0 19 954556 8 Giulio Imberciadori The Bright Ligurians In Beitrage zur Namenforschung Band 57 Nr 1 2022 S 81 97 Zonaras 8 18 2 Eutropius 3 2 1 Titus Livius 40 38 3 40 41 4 Plinius der Altere Naturalis historia 3 105 Livius 42 7 3 42 9 6 Polybios 33 10f Livius periochae 47 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ligurer amp oldid 239185086