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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Kellwassertal ist das am starksten von Gletschern des Eiszeitalters geformte Nebental des Oberharzer Okertals Es erstreckt sich uber rund acht Kilometer vom Altenauer Ortsteil Torfhaus nordwestwarts hinab zur Okertalsperre in deren Vorsperre das unterste Talstuck einbezogen ist Das Tal ist benannt nach dem Bachlauf Kellwasser und ist 60 bis 150 Meter tief in die Nordabdachung des Hochharzes und in die etwas niedrigere Oberharzer Rumpfflache eingeschnitten Das Tal ist nahezu vollstandig von Forstflachen eingenommen in denen die Fichte dominiert Das Kellwassertal Inhaltsverzeichnis 1 Reliefformen und das Steile Wand Kar 2 Geologie 3 Hanggraben und Wasserfalle 4 Touristische Erschliessung und Naturschutz 5 LiteraturReliefformen und das Steile Wand Kar BearbeitenDer untere Talabschnitt ist kerbtalartig in die wellige zur Okertalsperre hin leicht eingemuldete Oberharzer Hochflache eingeschnitten mit nicht sehr hohen massig steilen Hangen Talaufwarts mit dem Anstieg des Gebirges zum Brockenfeld und zum Bruchberg hin wird der Talboden allmahlich breiter mit zunehmend hohen sehr steilen Hangen und endet dann scheinbar in einem kesselartigen Talschluss der von der bis zu 80 Meter fast senkrecht aufragenden Steilen Wand halbkreisformig eingeschlossen wird Er ist ein eiszeitliches Gletscherkar das fur die nordlichen Mittelgebirge aussergewohnlich klar ausgepragt ist An beiden Seiten sturzen Bache kaskadenartig in den Talkessel hinab von Osten her uber Felsblocke der einstige Oberlauf des Kellwassers der im Talboden durch einen Hangkanal zum Dammgraben abgeleitet wird von Westen her in fast klammartiger Schlucht der oberhalb uberwiegend ebenfalls zum Dammgraben abgeleitete Nebenbach Nabe Beide Bache sind durch die einstigen Gletscherrander an die Talflanken gedrangt worden und dort nach deren Abschmelzen durch Seitenmoranen fixiert worden Die Nabe scheint fruher erst parallel zum Kellwassertal weiterlaufend uber das Grosse Spritzental zum Kellwasser gelangt zu sein bevor sie eines Tages doch zum unmittelbar daneben und viel tiefer verlaufenden Kellwassertal ausbrechen konnte und nachfolgend die Schlucht mit kleinen Wasserfallen einschnitt Dieser grosse Talkessel stellt eine Mischform dar zwischen einer Konfluenzstufe und einem Gletscherkar Die Konfluenzstufe entstand dort wo vom Nordrand des Plateaugletschers zwischen Bruchberg und Brocken ein Teil des Eises zu einer Gletscherzunge gebundelt nach Norden abstromte Das diesen Talkessel etwas nach Sudwesten hin ubertiefende Gletscherkar wurde vor allem durch verfestigten Schnee geformt der zuvor vom Bruchberg her angeweht worden war und sich hier in dessen Windschatten ansammeln konnte nbsp Blick auf den Talschluss mit dem Steile Wand KarGeologie BearbeitenDas Kellwassertal ist grosstenteils in Grauwacken des Unterkarbons eingesenkt die von Tonschieferlagen durchsetzt sind Es sind aber auch altere Gesteine des Oberdevon angeschnitten wovon besonders die dunklen Banke der Kellwasserkalke bemerkenswert sind die von einem der grossten Massenaussterben der Erdgeschichte zeugen das als Kellwasser Ereignis bezeichnet wird Die Typlokalitat ist als Geotop geschutzt Der obere steilhangigere Talabschnitt ist in den Quarzitsandstein des Acker Bruchberg Zuges eingeschnitten Das Quellgebiet liegt im Bereich des Brockengranits Die Steile Wand ist in ihrem ostlichen Teil von porphyrischen Graniten aufgebaut in ihrem fast senkrechten Mittelteil von Kieselschiefern die im Kontaktbereich zur einstigen Glutschmelze des heutigen Granits zu Hornfelsen verfestigt sind und im Nordwestteil von Kammquarzit Im Kellwassertal verlauft zum Teil der Bockswieser Gangzug eine zu den Oberharzer Erzgangen zahlende Gangstorung 1850 wies hier der Geologe und Botaniker Friedrich Adolph Roemer an einem geologischen Aufschluss dem Kellwasserkalk das Massenaussterben von Flora und Faunaarten an der Frasnium Famennium Grenze vor etwa 372 2 Millionen Jahren nach Diese biologische Zasur heisst heute noch das Kellwasser Ereignis Hanggraben und Wasserfalle BearbeitenDurch das obere Kellwassertal gelangt heute bei Niedrigwasserabfluss nur eine deutlich verringerte Wassermenge zur Oker da oberhalb und unterhalb der Steilen Wand das Wasser in Kunstgraben abgefangen und uber den Dammgraben nach Westen in Richtung Clausthal Zellerfeld geleitet wird Dort wird es heute nicht mehr bergbautechnisch genutzt sondern wieder der Oker zugeleitet Die Graben sind Teil des technisch aufwandigen historischen Oberharzer Wasserregals Vom Flussgebiet der Radau fuhrt der Abbegraben Wasser dem einstigen Oberlauf des Kellwassers zu so wie vom Flussgebiet der Oder der Florichshaier Graben Daher sind die Kaskaden des Abbegrabens ostlich des Kessels meist eindrucksvoll Unterhalb wird das Wasser aus dem Tal in einen Stollen der Oberharzer Wasserlaufe abgeleitet und in einem kleinen Aquadukt uber die Schlucht der Nabe hinweg geleitet Der oberen Nabe wiederum wird uber den Clausthaler Flutgraben Wasser von der Sudseite des Bruchberges zugeleitet das dann im Bachbett der Nabe sturzbachartig dem Beginn der sogenannten Wiege des Dammgrabens zustromt Der bekannte Nabentaler Wasserfall ist ein wasserbautechnischer Begriff fur diesen Abschnitt in dem das Grabenwasser frei fallt In der anschliessenden durch die Wasserableitung fast trocken gefallenen weglosen Schlucht bildet die Nabe jedoch echte Wasserfalle Touristische Erschliessung und Naturschutz BearbeitenDas Kellwassertal ist Ausflugsziel zum Wandern Fahrradfahren oder Skilaufen Auf Hohe des Okerstausees beginnt ein teilweise asphaltierter Weg durch das Tal der an der Bundesstrasse 4 zwischen Braunlage und Bad Harzburg endet Auf ihm verlauft der Fliessgewasser Naturlehrpfad Kellwasser Der interessanteste Teil das Steile Wand Kar wird zumeist vom Parkplatz am Hedwigsblick an der Steile Wand Strasse in Augenschein genommen aber auch uber den Magdeburger Weg am Fuss der Wandflucht erwandert Er geht in den Wasserwanderweg Dammgraben uber Die Wasserfalle und der Karboden sind durch das Wegegebot im Nationalpark Harz fur die Allgemeinheit unzuganglich Literatur BearbeitenErnst Andreas Friedrich Niedersachsen Schatzkammer der Natur Hannover 1987 Landbuch Verlag GmbH ISBN 3 7842 0369 851 813055555556 10 494722222222 Koordinaten 51 48 47 N 10 29 41 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kellwassertal amp oldid 225644097