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Der Keibul Lamjao Nationalpark Meitei Keibul Lamjao Leipakki Lampak befindet sich im Distrikt Bishnupur im indischen Bundesstaat Manipur Das am Loktak See gelegene Schutzgebiet dient der Erhaltung des ausschliesslich dort verbreiteten stark gefahrdeten Manipur Leierhirsches Der See hat zudem ein einzigartiges Okosystem aus im See treibenden Inseln aus Biomasse die Phumdi genannt werden Der Keibul Lamjao Nationalpark wird daher auch als einziger schwimmender Nationalpark der Welt bezeichnet 1 Keibul Lamjao NationalparkLage Distrikt Bishnupur Manipur IndienFlache 40 km WDPA ID 4609Geographische Lage 24 29 N 93 50 O 24 48 93 84 Koordinaten 24 28 48 N 93 50 24 OKeibul Lamjao Nationalpark Indien Einrichtungsdatum 28 Marz 1977f6f2 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Geschichte 2 Phumdi Okosystem und Umweltprobleme 3 Flora 4 Fauna 5 Tourismus 6 Film 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie und Geschichte BearbeitenDer Keibul Lamjao Nationalpark befindet sich 32 Kilometer sudlich von Imphal der Hauptstadt Manipurs und an der Sudostseite des Loktak Sees welcher seit Marz 1990 als Ramsar Gebiet ausgewiesen ist 2 Der Nationalpark umfasst eine Flache von ca 40 km und bildet zusammen mit einer Randzone des Loktak Sees 140 km und Pumlen Pat 43 km das Keibul Lamjao Schutzgebiet welches seit 2016 auf der Tentativliste Indiens fur den Status als UNESCO Welterbe steht 1 Wahrend der Norden des Nationalparks aus Phumdi besteht liegt der Suden etwas erhoht auf festem Boden Dort finden sich drei Hugel Chingjao Pabot und Toya 3 Das Schutzgebiet ist von zahlreichen Dorfern umgeben in denen vor allem Meitei leben 1 Der Loktak See ist der grosste Susswassersee im Nordosten Indiens und spielt eine wichtige Rolle fur die Bewasserung Trinkwasser und Nahrungsversorgung in der Region 4 Haupteinnahmequellen der Bevolkerung sind die Fischerei und Landwirtschaft 1 Jahrlich werden durch die uber tausend am See lebenden Fischer etwa 1500 Tonnen Fisch gefangen 4 Der jahrliche Gesamtniederschlag im Parkgebiet liegt bei 1250 mm Die Temperaturen variieren zwischen 4 C im Januar und 32 C im Juni 5 Das Nationalparkgebiet war ursprunglich ein Jagdgebiet fur Wasservogel 1954 wurde es als Schutzgebiet fur den Manipur Leierhirsch ausgewiesen 6 welches am 28 Marz 1977 den Nationalparkstatus erhielt 1 5 1983 wurde zur Stromerzeugung und zu Bewasserungszwecken sudlich des Loktak Sees am Fluss Manipur der Ithai Staudamm gebaut wodurch 83 000 Hektar Landwirtschaftsflache geflutet wurden An die betroffene Bevolkerung wurden jedoch keine Entschadigungen gezahlt und auch das Okosystem wurde stark beeintrachtigt 7 Nach Protesten wurde 2017 schliesslich durch die Regierung Manipurs die Prufung einer Stilllegung des Staudamms gefordert 8 9 Phumdi Okosystem und Umweltprobleme Bearbeiten nbsp Phumdi im Loktak See nbsp OpenStreetMap Karte mit dem Loktak See Keibul Lamjao Nationalpark grun und Ithai Staudamm grauer Marker Der Loktak See hat ein einzigartiges Okosystem Die sogenannten Phumdi sind Inseln bildende schwimmende Matten aus organischem Material Erde und Vegetation Die Phumdi kommen in unterschiedlichen Grossen und Starken vor Das grosste Phumdi Gebiet befindet sich auf der im Nationalpark liegenden Seeseite Ein Phumdi beginnt mit einer kleinen Masse unzersetzten organischen Materials oder einem dichten Bewuchs von Wasserhyazinthen sammelt Schwebstoffe an und wird nach und nach von Grasern und anderen krautigen Pflanzen besiedelt Phumdi weisen drei Schichten auf Die oberste Wurzelschicht ist im Allgemeinen 0 15 cm dick gefolgt von einer 25 65 cm dicken Mattenschicht und der untersten Torfschicht von 0 25 cm Dicke Die Tragmasse des Phumdi besteht aus organischem Kohlenstoff 36 Stickstoff 2 08 organischem Material 24 98 und anderen Ruckstanden einschliesslich mineralischer Substanz 37 94 Der hohe Pflanzenanteil sorgt fur den Auftrieb des Phumdi Wie bei einem Eisberg liegt jedoch ein Grossteil der Masse unter Wasser uber Wasser liegt nur etwa ein Funftel Ausserhalb der Monsunzeit wenn der Wasserstand im See niedriger ist kommen die Wurzeln des Phumdi mit dem Seeboden in Beruhrung und nehmen wichtige Nahrstoffe auf 1 3 4 Seit dem Bau des Ithai Staudamms steht das Wasser im Nationalpark jedoch ganzjahrig hoch da der Wasserpegel am Staudamm konstant auf 768 5 m uber dem Meeresspiegel gehalten wird Die in der Trockenzeit nicht mehr den Boden erreichenden Phumdi verlieren daher immer mehr an Dicke und Stabilitat Die normale Fliessrichtung im See ist zudem von Norden nach Suden jedoch dreht sich dies durch den Staudamm im August bis Marz um wenn die Staustufe geschlossen wird Die Wasserstromung treibt die Phumdi im Nationalpark dadurch nach Norden ab 4 7 5 Auch kommen einige Fischarten durch den Bau des Staudamms nicht mehr flussaufwarts was die Okologie und Wirtschaft am See schadigt 10 Weitere Umweltprobleme bestehen beispielsweise durch die umliegende Landwirtschaft die die Wasserqualitat beeintrachtigt 5 Flora BearbeitenIm Keibul Lamjao Schutzgebiet wurden insgesamt 185 Pflanzenarten verzeichnet die aus 50 verschiedenen Familien und 121 Gattungen stammen Davon kommen 90 Arten auf den Phumdi vor 19 Arten auf festem Boden und die restlichen 76 in beiden Lebenrsaumen Zu letzteren zahlen beispielsweise die Schilfrohrart Phragmites karka und die Sussgrasarten Leersia hexendra und Capillipedium assimile Auf den Phumdi dominieren Mandschurischer Wasserreis Zizania latifolia das Ingwergewachs Hedychium coronarium die Zypergrasart Cyperus difformis Springkrauter und Vogelknoteriche 1 Viele der Wasserpflanzen sind essbar 7 Fauna Bearbeiten nbsp Weiblicher Manipur Leierhirsch Panolia eldii eldii im NationalparkDer im Park lebende Manipur Leierhirsch Panolia eldii eldii ist eine Unterart aus der Gattung der Leierhirsche Er wird lokal als Sangai bezeichnet Sein Verbreitungsgebiet erstreckte sich historisch uber den Suden Manipurs nahm jedoch durch Bejagung und einen Ruckgang an Lebensraumen stark ab In den 1950er Jahren vermutete man bereits das Aussterben des Manipur Leierhirsches doch wurden 1953 von Edward Pritchard Gee einige Tiere entdeckt 1975 wurden bei einer Zahlung aus der Luft nur noch 14 Hirsche im Feuchtgebiet sudlich des Loktak Sees gezahlt Bis 2003 wuchs die Population jedoch auf 180 funf Jahre spater waren es 225 Tiere und 2013 wurden 204 Tiere gezahlt 11 Sie kommen dabei lediglich in 6 der 40 km des Parks vor 6 Ihre Hufe sind an das sumpfige Gelande der Phumdi angepasst 5 Wahrend der Monsunzeit halten sie sich auf den hohergelegenen Gebieten auf 6 Eine moglicherweise ernsthafte Bedrohung fur die Leierhirsche sind neben der geringen genetischen Vielfalt und moglichen Krankheiten Uberschwemmungen da sie hohergelegenen Areale nicht einfach erreichen konnen 11 5 Im Nationalpark gibt es auch eine Population von Axishirschen die 2013 insgesamt 212 Tiere zahlte 1 Weitere vorkommende Saugetiere sind unter anderem Fischkatzen Indische Zibetkatzen Rohrkatzen Asiatische Goldkatzen Fischotter Wildschweine Fuchse und Flughunde 6 5 BirdLife International listet den Nationalpark zudem als Important Bird Area bedeutendes Vogelschutzgebiet Zu den im Park anzutreffenden gefahrdeten Vogelarten zahlen der Bindenseeadler 12 der Schelladler 13 und der Sundamarabu 14 Potentiell gefahrdet sind zudem der Riesenstorch 15 der Orient Schlangenhalsvogel 16 und die Moorente 17 Auch die Mandarinente kommt im Park vor Insgesamt ist das Schutzgebiet Lebensraum fur uber 30 000 Wasservogel aus rund 60 verschiedenen Arten 18 1 Im Loktak See wurden zudem 25 Amphibienarten verzeichnet darunter die Schwarznarbenkrote der Asiatische Ochsenfrosch der Weissbart Ruderfrosch und Euphlyctis cyanophlyctis 19 Zu den vorkommenden Reptilienarten zahlen beispielsweise der Gelbgebanderte Krait die Kettenviper die Gewohnliche Fischnatter die Schonnatter und Pythons 5 Die Fischfauna umfasst 54 Arten aus 18 verschiedenen Familien Einige davon treten nur saisonal auf 1 Tiere im Nationalpark nbsp Wasservogel am Loktak See darunter eine Mandarinente nbsp Blaue Schonechse Calotes mystaceus nbsp Weisslingsart Delias pasithoeTourismus BearbeitenDer Keibul Lamjao Nationalpark ist einer der weniger bekannten Nationalparks Die geeignetste Besuchszeit ist im Dezember bis Mai 6 Die Sangai sind vor allem beim Grasen am fruhen Morgen und am Nachmittag anzutreffen 5 Film BearbeitenDer Dokumentar und Kurzfilm The Return of Sangai aus dem Jahr 2017 erzahlt vom Nationalpark und der Ruckkehr der Sangai 20 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Keibul Lamjao Nationalpark Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Keibul Lamjao Conservation Area UNESCO abgerufen am 8 November 2023 Loktak Lake In Ramsar Sites Information Service Abgerufen am 8 November 2023 a b Kiranbala Takhelmayum und Susmita Gupta Aquatic insect diversity of a protected area Keibul Lamjao National Park in Manipur North East India In Journal of Asia Pacific Entomology Band 18 Nr 2 2015 S 335 341 doi 10 1016 j aspen 2015 04 002 a b c d The Floating Islands of India In NASA Earth Observatory NASA 7 Mai 2018 abgerufen am 11 November 2023 englisch a b c d e f g h i Sinsit Singh Brow antlered deer Cervus eldi eldi in Keibul Lamjao National Park Manipur India In Workshop on Eld s Deer Conservation and Restoration 2003 S 19 23 archive org PDF a b c d e Sharad Singh Negi Handbook of National Parks Wildlife Sanctuaries and Biosphere Reserves in India 2002 ISBN 81 7387 128 0 S 69 a b c Neeta Satam Manipur Ithai Dam Threatens the Loktak Wetland Pulitzer Center 2017 abgerufen am 11 November 2023 englisch Jaya Thakur The Ithai barrage of Manipur To decommission or not Observer Research Foundation 2020 abgerufen am 12 November 2023 Arunabh Saikia Manipur asks for a review after the ruling BJP wants Loktak hydroelectricity project broken down In scroll in 12 August 2017 abgerufen am 12 November 2023 Khundrakpam Jugindro Singh The Ithai Barrage of Manipur Its Emerging Impacts On Anthropogenic and Ecosystem to the Catchment Areas In IOSR Journal Of Humanities And Social Science Band 23 Nr 5 2018 S 67 72 doi 10 9790 0837 2305066772 a b Leierhirsch Rucervus eldii EN in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Eingestellt von T N E Gray S M Brook W J McShea S Mahood M K Ranjitsingh A Miyunt S A Hussain amp R Timmins 2014 Abgerufen am 9 November 2023 Bindenseeadler Haliaeetus leucoryphus EN in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Eingestellt von BirdLife International 2021 Abgerufen am 11 November 2023 Schelladler Clanga clanga VU in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Eingestellt von BirdLife International 2021 Abgerufen am 11 November 2023 Sundamarabu Leptoptilos javanicus VU in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 11 November 2023 Riesenstorch Ephippiorhynchus asiaticus NT in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 11 November 2023 Orient Schlangenhalsvogel Anhinga melanogaster NT in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 11 November 2023 Moorente Aythya nyroca NT in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Eingestellt von BirdLife International 2019 Abgerufen am 11 November 2023 Keibul Lamjao National Park BirdLife International abgerufen am 9 November 2023 englisch Banita Ningombam amp Sabitry Bordoloi Amphibian Fauna of Loktak Lake Mainpur India with ten new records for the state In Zoo s Print Journal Band 22 Nr 5 2007 ISSN 0973 2535 S 2688 2690 The Return of Sangai in der Internet Movie Database englisch und auf YouTube englisch Nationalparks in Indien Anamudi Shola KL Anshi KA Balphakram ML Bandhavgarh MP Bandipur KA Bannerghatta KA Betla JH Bhitarkanika OR Bison Rajbari TR Blackbuck Velavadar GJ Buxa WB Campbell Bay AN Chandoli MH City Forest Salim Ali JK Clouded Leopard TR Col Sherjung Simbalbara HP Corbett UT Dachigam JK Desert RJ Dibru Saikhowa AS Dinosaurier Fossilien MP Dudhwa UP Eravikulam KL 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