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Das Katholische Pfarramt Katholische Pfarrei Christus Konig steht in der Borstrasse 11 im Stadtteil Niederlossnitz der sachsischen Stadt Radebeul Darin befand sich bis zum Neubau der Gemeindekirche Christus Konig auf demselben Grundstuck der Kirchensaal der katholischen Christ Konigs Kapelle mit einer bemerkenswerten Ausstattung 1 insbesondere ein spatgotischer Schnitzaltar sowie ein barockes Altarkruzifix Das Gebaude welches ursprunglich durch die Baumeister Gebruder Ziller als grosse Villa Villa Anna errichtet wurde steht wegen des Kapellenraums bereits seit DDR Zeiten und auch weiterhin mitsamt Garten und Einfriedung unter Denkmalschutz 2 Vor der Pfarrei steht heute die moderne Kirche Christus Konig Katholisches Pfarramt links die Kante der Kirche Christus KonigInhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Villa 1 2 Garten 1 3 Kapelle 2 Geschichte 2 1 Romische Villa 2 2 Katholische Gemeinde in der Lossnitz 2 3 Pfarramt und Kapelle 2 4 Gemeindekirche Christus Konig 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenVilla Bearbeiten nbsp Katholisches Pfarramt von der Gartenseite ehemals mit der Kapelle Christus Konig Blick von der Meissner Strasse durch den winterlichen GartenBei dem als zweigeschossige romische Villa 3 entworfenen Gruppenbau handelt es sich um ein grosses Haupthaus auf der rechten Seite der Strassenansicht ein kleines giebelstandiges Nebengebaude links davon sowie einen Verbindungsbau dazwischen Dieses Gebaude liegt am oberen Ende eines grossen Eckgrundstucks an der Ecke Borstrasse Zillerstrasse welches sich hangartig die Zillerstrasse entlang bis an die tiefer gelegene Meissner Strasse erstreckt Die Bauten haben ein flaches Walmdach weit uberstehend mit sichtbarem Gebalk uber einem Kniestock beim Haupthaus sowie ein Satteldach mit Giebel beim Nebengebaude Das grosse Haupthaus mit funf Fensterachsen hat symmetrische Haupt und Nebenansichten In der Strassenansicht steht ein Soller mit Eisengitter auf Doppelpfeilern in der Gartenansicht dagegen steht ein dreiachsiger und dreigeschossiger Mittelrisalit mit einem Balkon auf Kragbalken gegliedert durch Lisenen Die Gebaudeecken werden durch Quaderungen betont Das schmale Nebengebaude hat zwei Fensterachsen der Verbindungsbau ist zur Gartenseite als Loggia ausgefuhrt Die grossen Fenster des Verbindungsbaus werden durch Sandsteinpilaster mit einfachen Kapitellen gefasst Die Fenster werden von profilierten Sandsteingewanden eingerahmt diejenigen im Obergeschoss weisen Verdachungen und Konsolen auf In der Mitte des Erdgeschosses befindet sich eine Glastur mit einer Freitreppe die zu der nach Suden zum Garten vorgelagerten grossen Terrasse fuhrt Diese wird durch Sandsteinpfeiler mit Holzgittern begrenzt Garten Bearbeiten Der durch eine Bruchsteinmauer eingefriedete landschaftliche Garten fallt von der Terrasse zur Meissner Strasse ab Das historische Wegesystem ist erhalten es verlauft durch wertvollen Altgeholzbestand aus Rotbuche Blutbuche Spitzahorn Stieleiche und Linde Kapelle Bearbeiten Die Decke der Kapelle im Inneren wurde durch den Kunstmaler Ermenegildo Carlo Donadini Sohn von Ermenegildo Antonio Donadini im Stil des Barock ausgemalt Der Graf Schonburg schenkte der Gemeinde zwei Glasfenster aus dem 15 Jahrhundert von denen das eine die Apostel Petrus und Paulus zeigt und das andere welches dreiteilig ist die Geheimnisse des Rosenkranzes Leihweise wurde dem neuen Pfarrer Joseph Just zu dessen Lebzeiten der gotische Flugelaltar uberlassen der aus seiner Heimat Wechselburg stammte Dieser war bis 1860 in der evangelischen Kirche zu Taura bei Burgstadt aufgestellt und wurde der Patronatsherrschaft des Grafen Schonburg uberlassen weil er zu katholisch aussah Nach einer notwendigen Renovierung war der Flugelaltar dann im Museum der Schlosskirche von Wechselburg aufgestellt gewesen 4 Die barockisierenden Malereien wurden bei der Umgestaltung des Altarraums Anfang 1964 entfernt der einen neuen marmornen Altar erhielt Zusatzlich wurde eine Taufkapelle eingerichtet in der der historische Flugelaltar aufgestellt wurde Im Jahr 1986 erhielt die Gemeinde eine einmanualige Jehmlich Orgel Nach der Weihe der neuen Gemeindekirche Christus Konig mit ihrem neuen Altar vorn im Grundstuck an der Strasse wurde der gotische Flugelaltar restauriert und in die neuerbaute Familienferienstatte St Ursula im Struppener Ortsteil Naundorf verbracht Der bisherige Kapellenraum wird seitdem als Aufenthalts und Veranstaltungsraum genutzt Geschichte BearbeitenDer von Christian Gottlieb Ziller errichtete Ursprungsbau wurde 1853 bei Hofmann in Das Meissner Niederland als erster von vieren erwahnt Weiter an der Chaussee stehen etwas hoher in angenehmen Blumen und Weingarten die vor einigen Jahren vom Zimmermeister Ziller erbauten 4 ausserst geschmackvollen Villa s deren erste jetzt der russ Apotheker Stolle aus Moskau die zweite der Kaufm Schnabel die dritte vordem Kaufm Weiss und die vierte jetzt der Gerichtsdirek Norner besitzt Diesem folgt der schone grosse Gasthof zur goldenen Weintraube 5 Romische Villa Bearbeiten nbsp Romische Villa fur Carl Christian Petzold von der Gartenseite aus Entwurf von 1876Im Jahr 1876 entwarfen die Lossnitz Baumeister Gebruder Ziller Sohne des Zimmermeisters Ziller fur den Bauunternehmer Carl Christian Petzold eine grosse Villa in Form eines Gruppenbaus stilisiert als romische Villa Die Baugenehmigung erfolgte zwei Jahre spater 1878 ebenso die Errichtung durch die Ziller Bruder Der 1889 dort wohnende Kammerherr Werner von Blumenthal koniglich preussischer Zeremonienmeister und Major a D 6 7 sicherte sich vertraglich bei den Gebrudern Ziller die Halfte des Abwassers der Fontane auf der Zillerstrasse Spater wohnte dort der Landtagsabgeordnete Konig welcher sie finanziell nicht behalten konnte 4 Katholische Gemeinde in der Lossnitz Bearbeiten Infolge der Reformation verliess 1537 8 oder 1539 4 der letzte katholische Pfarrer Dr Eisenberg die Lossnitz Die weiter dort lebenden Katholiken gehorten danach zur Gemeinde der Dresdner Hofkirche und spater zur St Josephs Gemeinde in Dresden Pieschen Ab Januar 1926 war durch das Bistum Dresden Meissen in Kotzschenbroda wieder ein Seelsorgeamt eingerichtet das neben den Lossnitzgemeinden auch Coswig Moritzburg und Radeburg betreute Als erster Pfarrer wurde Joseph Just eingesetzt der bis dahin Kaplan an der Hofkirche Leiter der hoheren Religionsschule in Dresden sowie Konrektor am St Benno Gymnasium Dresden gewesen war Im Marz 1927 wurde in dem ehemaligen Atelierbau des Bildhauers Matthaus Wolfenter auf dem Grundstuck der Mietvilla Heinrich Volkel in der nach diesem benannten Heinrichstrasse 9 eine provisorische St Joseph Kapelle eingeweiht Auch der Pfarrer konnte in dieser Mietvilla wohnen Die Gemeinde erwarb fur einen symbolischen Preis das Winzerhaus Meissner Strasse 172 nebst Grundstuck um dort eine Kirche zu errichten Da der Mieter das Grundstuck jedoch nicht verliess scheiterte der Plan Spater wurde das Winzerhaus zum Jugendheim der Gemeinde ausgebaut Pfarramt und Kapelle Bearbeiten Daraufhin konnte das Anwesen in der Borstrasse 11 erworben werden Im Oktober 1927 beantragte das katholische Seelsorgeamt fur Kotzschenbroda auf der nach Suden gelegenen Gartenseite des Haupthauses sowie des Verbindungsbaus eine Kapelle einzurichten Deren Ausfuhrung erfolgte durch den Kotzschenbrodaer Baumeister Franz Jorissen Der erste Gottesdienst dort konnte am 4 Marz 1928 abgehalten werden die feierliche Benediktion erfolgte durch den Erzpriester Bodenburg Die weltliche Feier fand vier Tage spater im Saal des Gasthofs Goldene Weintraube statt Im Jahr 1939 uberarbeitete der Architekt Max Czopka die Stilisierung des Gebaudes dabei wurden samtliche Bauzier 1 entfernt und die Fassade mit einem neuen Glattputz versehen Die Bauausfuhrung ubernahm erneut der Baumeister Franz Jorissen Im Jahr 1952 wurde wegen des Anwachsens der Gemeinde auf der linken Seite der Strassenansicht eine gebrauchte Fertigteilbaracke vor dem Nebengebaude als Seitenkapelle aufgestellt Anfang 1964 wurde der Altarraum umgestaltet und durch eine Taufkapelle erganzt Wahrend die Kapelle einen neuen Altar erhielt kam der Flugelaltar in die Taufkapelle Im Jahr 1986 erhielt die Gemeinde eine einmanualige Jehmlich Orgel Gemeindekirche Christus Konig Bearbeiten nbsp Katholisches Gotteshaus der Christkonig Gemeinde Radebeul Architekten Behnisch amp Partner 2001 davor die geschutzte Einfriedung mit TorUm fur die wachsende Gemeinde eine Kirche bauen zu konnen wurde 1997 1998 unter acht eingeladenen Architekturburos ein Wettbewerb durchgefuhrt Anhand ihres Siegesbeitrags errichtete das Stuttgarter Buro Behnisch amp Partner auf dem Grundstuck Borstrasse 11 zwischen Nebengebaude und Strasse sowie an Stelle der dort stehenden Fertigteilbaracke die neue Katholische Gemeindekirche Christus Konig ein aussergewohnliches Gebaudes uber einem gleichseitigen dreieckigen Grundriss und mit glasernen Wanden Dieses wurde am 25 November 2001 geweiht Zum Einzugsbereich der katholischen Pfarrei gehort heute auch die Nachbargemeinde Friedewald Am 21 November 2001 erfolgte der letzte Gottesdienst in der Kapelle des Pfarramtsgebaudes Am 25 November 2001 Christkonigsfest jenes Jahres und gleichzeitig 75 Jahrestag der Wiedererrichtung der katholischen Pfarrei in der Lossnitz wurde die neue Gemeindekirche Christus Konig durch Bischof Joachim Reinelt geweiht Literatur BearbeitenFrank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Markus Hansel Thilo Hansel Thomas Gerlach Nachwort Auf den Spuren der Gebruder Ziller in Radebeul Architekturbetrachtungen 1 Auflage Notschriften Verlag Radebeul 2008 ISBN 978 3 940200 22 8 Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 Reiner Tischendorf Die liturgischen Gegenstande der Katholischen Pfarrei Christus Konig Radebeul PDF 1 2 MB 2000 abgerufen am 26 Marz 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Katholisches Pfarramt Radebeul Sammlung von Bildern Katholische Pfarrei Christus Konig Radebeul Abgerufen am 19 Januar 2013 Kunst am Bau In Internetseite Reiner Tischendorf abgerufen am 26 Marz 2009 Katholische Gemeindekirche Christus Konig Radebeul In Bauweltkartei Bauwelt abgerufen am 19 September 2012 Weihe der neuen Kirche Christus Konig in Radebeul am 25 11 2001 Bistum Dresden Meissen abgerufen am 19 September 2012 Fotos zur Radebeuler Christ Konigs Kapelle bei der Deutschen FotothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Stadt Radebeul SAX Verlag Beucha 2007 S 85 Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal ID 08950464 PDF inklusive Kartenausschnitt Villa Anna Kath Pfarrei Christus Konig Abgerufen am 31 Marz 2021 Markus Hansel Thilo Hansel Thomas Gerlach Nachwort Auf den Spuren der Gebruder Ziller in Radebeul Architekturbetrachtungen 1 Auflage Notschriften Verlag Radebeul 2008 ISBN 978 3 940200 22 8 S 54 55 a b c Aus der Geschichte der Pfarrei Christus Konig Radebeul PDF 148 kB Nicht mehr online verfugbar In Internetseite Katholische Pfarrei Christus Konig Radebeul archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 22 April 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www christuskoenigradebeul de Karl Julius Hofmann Das Meissner Niederland in seinen Naturschonheiten und Merkwurdigkeiten oder das sachsische Italien in den Meissner und Dresdner Gegenden mit ihren Ortschaften Ein Volksbuch fur Natur und Vaterlandsfreunde topographisch historisch und poetisch dargestellt Louis Mosche Meissen 1853 S 712 Online Version Adressbuch und Wohnungs und Geschaftshandbuch der Lossnitzortschaften folgende Gemeinden umfassend Kotzschenbroda mit Ortstheil Furstenhain Niederlossnitz Naundorf Zitzschewig und Lindenau sowie Radebeul Serkowitz Oberlossnitz und die Bewohner des Lossnitzgrundes Kotzschenbroda 1895 S 53 Laut Adressbuch von Dresden und Vororten 1915 Teil VI S 356 Frank Andert Redaktion Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Grosse Kreisstadt Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 S 102 51 106388888889 13 652638888889 Koordinaten 51 6 23 N 13 39 9 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katholisches Pfarramt Radebeul amp oldid 210404386