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Christian Gottlieb Ziller 9 Dezember 1807 in Radebeul 30 Juli 1873 in Oberlossnitz war ein deutscher Baumeister in der sachsischen Lossnitz nordwestlich der Residenzstadt Dresden Er stammte aus der sachsischen Baumeisterfamilie Ziller und war ein Vetter des in Potsdam wirkenden Regierungsbaurats Christian Heinrich Ziller sowie Vater des spater in Griechenland tatigen Baumeisters des griechischen Konigs Ernst Ziller sowie dessen jungerer Bruder der Gebruder Moritz und Gustav Ziller die die vaterliche Baufirma ab 1867 gemeinsam als Baufirma Gebruder Ziller kurz Gebr Ziller fortfuhrten Insgesamt sind in der Lossnitz etwa 30 Bauten Christian Gottlieb Ziller zuzuordnen wobei die meisten durch vielfache Umbauten ihre Zillersche Ursprunglichkeit verloren haben oder inzwischen abgebrochen wurden Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Rezension 3 Werk Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Entwurf Christian Gottlieb Zillers zu seinem Landhaus Augustusweg 4 nbsp Das Landhaus heute mit polygonalem Vorbau ohne rechtes NebengebaudeChristian Gottlieb der altere Sohn des Zimmermeisters Johann Christian Ziller in Alt Radebeul erlernte bei seinem Vater das Handwerk des Zimmermeisters Anfang der 1830er Jahre studierte er nach dem Vorbild seines alteren Vetters Christian Heinrich Ziller der inzwischen in Potsdam Regierungsbauinspektor war Architektur an der Akademie der Bildenden Kunste Dresden unter anderem bei dem Landbaumeister Carl August Benjamin Siegel und bei Joseph Thurmer Ab 1834 errichtete sich der Baumeister Ziller fur seine Familie und sein Baugeschaft auf dem grossen Grundstuck Augustusweg 4 einen durch seine klassizistische Ausbildung gepragten fur die Region neuen italienischen Haustyp ein Landhaus im Toskanastil Er war mit diesem sudlichen Bautyp funf Jahre fruher als Gottfried Semper der 1839 in Dresden die richtungsweisende Villa Rosa baute Das Haupthaus wurde rechts und links von zwei eingeschossigen Nebengebauden mit Satteldach eingefasst von denen heute das linke westliche noch vorhanden ist Nach Abschluss der Arbeiten am Haus 1836 verlegte er das von seinem Vater Johann Christian um 1800 in Radebeul gegrundete und von ihm ubernommene Baugeschaft nach Serkowitz ab 1839 Oberlossnitz auf sein neuerrichtetes Anwesen Das Grundstuck lag zu dieser Zeit auf Serkowitzer Weinbergsflur und kam mit der Gemeindegrundung im Jahr 1839 zu Oberlossnitz Von den 10 Kindern die Christian Gottlieb und seiner Frau Johanna Sophie geb Fichtner in diesem Haus geboren wurden kamen die erstgeborenen Ernst Moritz Theodor 1837 1923 und Moritz Gustav Ferdinand 1838 1895 noch in Serkowitz zur Welt alle anderen wie Gustav Ludwig 1842 1901 und Paul Friedrich 1846 1931 in Oberlossnitz Zwei der Tochter verstarben fruh Sophia Alwina Johanna mit drei Jahren und Sophie Eugenia mit 21 Jahren Auf diesem Anwesen verlebten die Kinder ihre Kindheit und erhielten sie ihre erste Lehrzeit Christian Gottlieb errichtete ab 1835 in Oberlossnitz zwischen dem alten Haus Steinbach und Haus Sorgenfrei die Villa Zembsch Im Jahr 1854 erneuerte er in Kaditz der fur ihn zustandigen Parochie die Dorfschule heute Alte Schule wo sein Onkel Johann Gottfried 35 Jahre lang als Schulmeister und Kantor gewirkt hatte und sein Vater der Zimmermann Johann Christian neben Reparaturen an der Emmauskirche selbst solche am Pfarr und Diakonatsgebaude welche speziell 1802 nach einem Brand sehr umfanglich ausfielen sowie an weiteren Kircheneinrichtungen wie der Schule der Scheune einer Pachterwohnung und der Wohnung seines Bruders des Kantors ausfuhrte Auch baute sein Vater im dortigen Pfarrhaus 1808 eine Raucherkammer sowie 1817 ein Taubenhaus Neben weiteren Villen und Landhausern war Christian Gottlieb Ziller an den Kirchenbauten in Lomnitz und in Lichtenberg in der Lausitz beteiligt Bemerkenswert ist in Lichtenberg die von acht Pfeilern getragene flachelliptische Kuppel die den Kirchenraum uberspannt Der Sohn Moritz trat 1859 in das vaterliche Unternehmen ein und firmierte es nach dem Eintritt des Bruders Gustav 1867 zur Baufirma Gebruder Ziller um Christian Gottlieb Ziller verstarb 1873 und wurde auf dem Kirchhof der Kirche in Kaditz beerdigt Rezension BearbeitenHofmann schreibt 1853 in Das Meissner Niederland Weiter an der Chaussee stehen etwas hoher in angenehmen Blumen und Weingarten die vor einigen Jahren vom Zimmermeister Ziller erbauten 4 ausserst geschmackvollen Villa s deren erste jetzt der russ Apotheker Stolle aus Moskau die zweite der Kaufm Schnabel die dritte vordem Kaufm Weiss und die vierte jetzt der Gerichtsdirek Norner besitzt Diesem folgt der schone grosse Gasthof zur goldenen Weintraube 1 Bei diesen somit westlich der Goldenen Weintraube Landesbuhnen Sachsen auf der Nordseite der Meissner Strasse stehenden Villen handelt es sich um die Villa Borstrasse 9 Brandkatasternummer 8 spater Teil von Dr Kadners Sanatorium sowie um die Villa Borstrasse 7 Brandkatasternummer 7 die im Jahr 1845 errichtet 1865 von Christians Sohn Moritz aufgestockt wurde Laut Adressbuch der Parochie Kotzschenbroda 1869 Band II fur Niederlossnitz besass der ehemalige Gerichtsdirektor Theodor Norner das Anwesen mit der Brandkatasternummer 6 welches der Meissner Strasse 162 entspricht 2 Das letzte Gebaude ware noch zu identifizieren Werk Auswahl Bearbeiten nbsp Villa Steinbach Villa Zembsch Insgesamt sind in der Lossnitz etwa 30 Bauten Christian Gottlieb Ziller zuzuordnen wobei die meisten durch vielfache Umbauten ihre Zillersche Ursprunglichkeit verloren haben oder inzwischen abgebrochen wurden 1834 Landhaus Christian Gottlieb Ziller Wohnhaus von Vater Christian Gottlieb Ziller und Geburtshaus aller Ziller Geschwister 1835 Villa Zembsch 1840 1841 Kirchbau in Lomnitz zusammen mit Amtsmaurermeister Karl August Ehrig nach Entwurf des Dresdner Architekten Ernst Hermann Arndt 3 4 5 1840 1841 Lichtenberger Kirche in Lichtenberg nach Entwurf von Ernst Hermann Arndt 1845 Villa Borstrasse 7 in Niederlossnitz spater durch Moritz Ziller aufgestockt 1848 Grundbau fur die spatere Villa Moritz Ziller in Serkowitz Augustusweg 5 1870 durch Moritz Ziller umgebaut um 1850 Gotisches Haus in Niederlossnitz Heinrich Zille Strasse 5 2007 wegen Baufalligkeit abgebrochen um 1850 Villa Borstrasse 9 in Niederlossnitz spater Teil von Dr Kadners Sanatorium um 1850 wohl Kernbau des Mohrenhauses in Niederlossnitz 1853 erwahnt Villa Borstrasse 11 in Niederlossnitz 1853 erwahnt Villa Meissner Strasse 162 in Niederlossnitz 1853 1854 Schulhaus mit Betsaal seit 1992 Grundschule Oberlossnitz Augustusweg 42 zusammen mit Maurermeister Gotze Niederlossnitz 1854 Erneuerung Alte Schule in Dresden Kaditz Altkaditz 32 zusammen mit Maurermeister Gotze Niederlossnitz Ziegelbrennofen direkt oberhalb der Gaststatte Wilhelmshohe 6 WahnsdorfLiteratur Bearbeiten nbsp Familienbegrabnis Christian Gottlieb Ziller sowie der Kinder Moritz Helene Mathilde Angelika Pauline Henriette Antonie und Johanna Sophie auf dem Kirchhof Kaditz Nordwand der KircheFrank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Friedbert Ficker Gert Morzinek Barbara Mazurek Ernst Ziller Ein sachsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland Die Familie Ziller Kunstverlag Josef Fink Lindenberg i Allgau 2003 ISBN 3 89870 076 3 Markus Hansel Thilo Hansel Thomas Gerlach Nachwort Auf den Spuren der Gebruder Ziller in Radebeul Architekturbetrachtungen 1 Auflage Notschriften Verlag Radebeul 2008 ISBN 978 3 940200 22 8 Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 Barbara Mazurek Der Ziegelbrennofen im Fiedlergrund eine Konstruktion von Christian Gottlieb Ziller In Vorschau und Ruckblick Monatsheft fur Radebeul und Umgebung Radebeul 2003 7 S 2 4 Gert Morzinek Historische Streifzuge mit Gert Morzinek Die gesammelten Werke aus 5 Jahren StadtSpiegel premium Verlag Grossenhain 2007 Weblinks BearbeitenBarbara Mazurek Christian Gottlieb Ziller In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Foto der Kirche Lomnitz Fotothek der SLUB vor 1914 Foto des Ziegelbrennofens neben der Wilhelmshohe Datum unbekannt Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive In Manfred Richter Radebeul auf historischen Postkarten von anno dazumal Einzelnachweise Bearbeiten Karl Julius Hofmann Das Meissner Niederland in seinen Naturschonheiten und Merkwurdigkeiten oder das sachsische Italien in den Meissner und Dresdner Gegenden mit ihren Ortschaften Ein Volksbuch fur Natur und Vaterlandsfreunde topographisch historisch und poetisch dargestellt Louis Mosche Meissen 1853 S 712 Online Version Adressbuch Radebeul 1939 S 100 Cornelius Gurlitt Die Kunstdenkmaler von Dresdens Umgebung Theil 2 Amtshauptmannschaft Dresden Neustadt In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Band 26 C C Meinhold amp Sohne Dresden 1904 S 79 Digitalisat Foto der Kirche Lomnitz Fotothek der SLUB vor 1914 Die Lomnitzer feiern ihre Kirche Memento vom 12 Januar 2011 im Internet Archive Gottfried Thiele Radebeul In Die Reihe Archivbilder Sutton Verlag Erfurt 1997 ISBN 3 89702 006 8 S 116 Normdaten Person GND 139937161 lobid OGND AKS VIAF 103262170 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ziller Christian GottliebKURZBESCHREIBUNG deutscher Zimmermeister und BaumeisterGEBURTSDATUM 9 Dezember 1807GEBURTSORT Alt RadebeulSTERBEDATUM 30 Juli 1873STERBEORT Oberlossnitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Gottlieb Ziller amp oldid 234982180