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Dieser Artikel bezieht sich auf das Kastell Alteburg bei Idstein Heftrich Zum Kastell bei Erlensee Ruckingen siehe Kastell Ruckingen siehe auch Flottenkastell Alteburg Koln bzw Kastell Oudenburg Belgien Das Kastell Alteburg ist ein romisches Numeruskastell das zur westlichen Taunus Strecke des Obergermanisch Raetischen Limes gehorte der seit 2005 UNESCO Weltkulturerbe ist Die Uberreste der Anlage befinden sich heute als Bodendenkmal unter einem Acker der anderthalb Kilometer sudlich des Idsteiner Stadtteils Heftrich im Rheingau Taunus Kreis in Hessen liegt Kastell Alteburg Kastell Alteburg Heftrich Kastell Heftrich Limes ORL 9 RLK Strecke RLK Obergermanischer Limes westliche TaunusstreckeDatierung Belegung kurz nach 150bis um 260 n Chr Typ NumeruskastellEinheit Numerus CattharensiumGrosse 78 93 m 0 7 ha Bauweise a Holz Erde Lagerb SteinkastellErhaltungszustand nur schwache BodenspurenOrt Idstein HeftrichGeographische Lage 50 12 30 6 N 8 19 58 6 O 50 208494444444 8 3329444444444 348Hohe 348 m u NHNVorhergehend ORL 8 Kastell Zugmantel westlich Anschliessend Kleinkastell Maisel ostlich Alteburger MarktgelandeAlteburger Marktgelande Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Forschungsgeschichte 2 Baugeschichte 2 1 Holz Erde Lager 2 2 Steinkastell 3 Truppe 4 Untergang und weiter Entwicklung 5 Verlauf des Limes vom Kastell Alteburg zum Kleinkastell Maisel 6 Fundverbleib und Denkmalschutz 7 Alteburger Markt 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenLage und Forschungsgeschichte BearbeitenDas Kastell diente wohl der Uberwachung eines alten Weges der hier die Limeslinie kreuzte Dieser Weg war im Mittelalter als Alter Mainzer Weg bekannt und verband die Rheinebene mit dem seit alters her besiedelten Limburger Becken 1893 fuhrte die Reichs Limeskommission RLK die bis heute einzigen archaologischen Ausgrabungen durch Heute ist die Lage des Kastells nur noch anhand von Gelandeverformungen wahrnehmbar sichtbare oberirdische Baufragmente gibt es keine mehr Baugeschichte BearbeitenHolz Erde Lager Bearbeiten In einigen hundert Meter Entfernung nordostlich des Steinkastells liegen unter den Ackern zwei altere holzerne Kleinkastelle die erst 1980 und 1989 auf Luftbildern entdeckt worden sind Sie entstanden vermutlich schon am Ende des 1 und zum Beginn des 2 Jahrhunderts und mussen als Vorgangerbauten des Steinkastells Alteburg Heftrich angesprochen werden Das dem Steinkastell naher gelegene grossere dieser beiden Lager war eintorig und wurde von einem Doppelspitzgraben gesichert das kleinere besass nur einen einfachen Graben Beide Holz Erde Lager sind bislang archaologisch nicht erforscht worden Steinkastell Bearbeiten Das Steinkastell wurde vermutlich bald nach Mitte des 2 Jahrhunderts angelegt Die rechteckige Anlage besitzt mit den Abmessungen von 78 93 Metern eine Grosse von gut 0 7 ha und entspricht damit dem benachbarten Feldbergkastell Die Umfassungsmauer war an allen vier Ecken abgerundet Spielkartenform und mit Wachturmen versehen An allen vier Seiten besass die Anlage eine mit Doppelturmen bewehrte Zufahrt Das Haupttor des Kastells die Porta Praetoria war nicht zum Limes hin ausgerichtet der in etwa 100 Metern nordwestlicher Richtung die Fortifikation passiert Stattdessen orientierte es sich nach Nordosten in Richtung auf die beiden in Holz Erde Technik errichteten Vorgangerlager Das Kastell Alteburg umschloss innerhalb des Lagervierecks einige gemauerte Gebaude wovon aber nur die Principia Stabsgebaude mit Sicherheit bestimmt werden konnte Die Deutung weitere Steinbaufundamente ist sehr unsicher da der romische Ursprungsbefund durch Steinraub und Baumassnahmen des Mittelalters stark gestort ist Ausserhalb des Lagers konnten jedoch noch Spuren des Vicus Zivilsiedlung und des Kastellbads lokalisiert werden Truppe BearbeitenBei der hier stationierten Auxiliartruppe handelte es sich um einen Numerus eine Einheit von etwa 160 Mann Starke Konkret nachgewiesen werden konnte der Numerus Cattharensium Untergang und weiter Entwicklung BearbeitenDas Kastell wurde wohl bei der Aufgabe des Limes in der Zeit der innen und aussenpolitischen sowie wirtschaftlichen Krise des Imperiums um die Mitte des 3 Jahrhunderts geraumt Limesfall Im Mittelalter wurde damit begonnen die Ruine als Steinbruch zu nutzen Unter anderem entstand aus dem abgetragenen Material eine 1178 an dieser Stelle errichtete Eremiten Klause mit einer dazugehorenden Kapelle fur den Heiligen Kilian Aus den an kirchlichen Festtagen abgehaltenen Jahrmarkten entwickelte sich der noch heute an drei Donnerstagen im Jahr hier stattfindende Alteburger Markt Von der Sakralbauanlage selbst ist heute ebenfalls nichts mehr zu sehen Verlauf des Limes vom Kastell Alteburg zum Kleinkastell Maisel BearbeitenSpuren der Limesbauwerke zwischen dem Kastellen Alteburg und Maisel ORL 1 Name Ort Beschreibung ZustandORL 9 2 Kastell Alteburg siehe obenWp 3 32 3 4 Wp 3 33 5 Wp 3 34 6 Wp 3 35 Auf dem Totenberg nbsp Lage des Wp 3 35 nbsp Grundriss und Schnitt des Wp 3 35 nbsp NW Grube bei Wp 3 35 Durch Wegebau zerstorte Turmstelle eines einzelnen Steinturmes 7 8 Wp 3 36 Aufgrund von hohem Brandschuttaufkommen vermutet aber nicht sicher nachgewiesene Turmstelle 9 8 Wp 3 37 Am Schlossborner Feld nbsp Wp 3 37 Steinturm 10 mit annahernd quadratischem Grundriss 11 bei einer Mauerstarke von rund 70 cm 8 Ergraben durch die RLK Im Limeswerk heisst es dazu Wachtposten 87 in der Nordwestecke des Bezirkes Holzwaldchen am Schlossborner Feld ist als flacher Schutthugel mit tiefen Ausgrabungsschnitten und an herumliegenden Mauersteinen zu erkennen 12 Eine Ersterwahnung der Turmstelle fand bereits 1784 im Hanauischen Magazin statt Oben gegen dem Dorfe Criftel zu ist eine kleine Schanze von aufgehauften Steinen etwa 10 Schritte ins Gevierte 13 Wp 3 37a Vermutete aber nicht archaologisch nachgewiesenen Turmstelle 14 Wp 3 38 Am Maisel nbsp Wp 3 38 Steinturm 15 mit annahernd quadratischem Grundriss 16 bei einer Mauerstarke von rund 80 cm 8 Wp 3 38 Auf der Hohe des Maisel nbsp Lage des Wp 3 38 Holzturmstelle 17 mit konzentrischem Doppelgraben 8 KK 18 Kleinkastell Maisel siehe Hauptartikel Kleinkastell MaiselFundverbleib und Denkmalschutz BearbeitenEine kleine Auswahl der Funde findet sich im Limesinformationszentrum des Rheingau Taunus Kreises am Hofgut Georgenthal Das Kastell Alteburg und die anschliessenden Limesbauwerke sind als Abschnitt des Obergermanisch Raetischen Limes seit 2005 Teil des UNESCO Welterbes Ausserdem sind sie Bodendenkmale nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde an die Denkmalbehorden zu melden Alteburger Markt BearbeitenAuf dem Gelande des ehemaligen Kastells findet er dreimal jahrlich statt am Donnerstag nach Pfingsten und jeweils am Donnerstag nach Jakobi das ist der zweite Altburger Markt der Jakobi Markt genannt wurde und der letzte Markt ist am Donnerstag nach Bartholoma Die Namenstage findet man im Kalender Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle am Obergermanisch Raetischen LimesLiteratur BearbeitenDietwulf Baatz Heftrich In Die Romer in Hessen Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 58 9 Dietwulf Baatz Der Romische Limes Archaologische Ausfluge zwischen Rhein und Donau Gebr Mann Berlin 2000 ISBN 3 7861 2347 0 Louis Jacobi Das Kastell Alteburg Heftrich Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches Abteilung B Band II 1 Kastell Nr 9 1904 Margot Klee Der romische Limes in Hessen Geschichte und Schauplatze des UNESCO Welterbes Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2009 ISBN 978 3 7917 2232 0 S 88 89 Margot Klee Der Limes zwischen Rhein und Main Vom Beginn des obergermanischen Limes bei Rheinbrohl bis zum Main bei Grosskrotzenburg Theiss Stuttgart 1989 ISBN 3 8062 0276 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kastell Alteburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kastell Alteburg auf der Seite der Deutschen Limeskommission Kastell Alteburg auf der Seite des privaten Limes Projekts taunus wetterau limes deAnmerkungen Bearbeiten ORL Nummerierung der Limesbauwerke gemass der Publikation der Reichs Limeskommission zum Obergermanisch Ratischen Limes ORL XY fortlaufende Nummerierung der Kastelle des ORL Wp Wachposten Wachturm Die Ziffer vor dem Schragstrich bezeichnet den Limesabschnitt die Ziffer hinter dem Schragstrich in fortlaufender Nummerierung den jeweiligen Wachturm Ein zusatzliches Sternchen bezieht sich auf einen Wachposten der alteren Limeslinie Wp 3 32 bei 50 12 29 26 N 8 19 44 62 O 50 208127777778 8 3290611111111 Wp 3 33 bei 50 12 39 43 N 8 20 8 13 O 50 210952777778 8 3355916666667 Wp 3 34 bei 50 12 44 19 N 8 20 31 66 O 50 212275 8 3421277777778 Wp 3 35 bei 50 12 50 9 N 8 21 8 39 O 50 214138888889 8 3523305555556 a b c d e Margot Klee Der romische Limes in Hessen Geschichte und Schauplatze des UNESCO Welterbes Pustet Regensburg 2009 ISBN 978 3 7917 2232 0 S 89 Wp 3 36 bei 50 12 53 74 N 8 21 43 05 O 50 214927777778 8 3619583333333 Wp 3 37 bei 50 12 56 72 N 8 22 17 67 O 50 215755555556 8 371575 Nordseite 4 00 m Ostseite 3 84 m Sudseite 3 90 m Westseite 3 74 m Oscar von Sarwey Felix Hettner Ernst Fabricius Friedrich Leonhard Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches Abteilung A Band 2 Strecke 3 Die Limesanlagen im Taunus von der Aar bis zum Kopperner Tal bei der Saalburg 1935 S 94 Georg Philipp Kraus Umstandliche Nachricht von dem Zug des Polgrabens uber das Gebirg von dem Ort Kemel her bis an den Feldberg In Hanauisches Magazin vom Jahr 1784 mit Kupfern S 9 24 hier S 21 Wp 3 37a bei 50 12 59 31 N 8 22 42 35 O 50 216475 8 3784305555556 Wp 3 38 bei 50 13 2 51 N 8 23 0 31 O 50 217363888889 8 3834194444444 Nordseite 4 40 m Ostseite 4 40 m Sudseite 4 25 m Westseite 4 25 m Wp 3 38 bei 50 12 45 42 N 8 23 5 51 O 50 212617222222 8 3848644444444 KK nicht nummeriertes Klein KastellKarte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Kastelle des Obergermanischen Limes ORL Strecke 3 westlicher Taunus Kleinkastell Adolfseck Kastell Zugmantel Kastell Alteburg Kleinkastell Maisel Kastell Kleiner Feldberg Kleinkastell Altes Jagdhaus Kleinkastell Heidenstock Kastell Saalburg Kleinkastell Lochmuhle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Alteburg amp oldid 238251176