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Kartoffeldeutsche danisch Kartoffeltyskerne ist die Bezeichnung fur die in Sud und Mitteljutland eingewanderten deutschstammigen Familien 1 Sie kamen zwischen 1759 und 1762 auf Einladung des danischen Konigs aus Baden Wurttemberg der Pfalz und aus Hessen in die jutlandischen Heidelandschaften sie sollten diese urbar machen und kultivieren Die Lynghede bei Vrads sudlich von Silkeborg Danemark Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ansiedlungsgebiete 3 Die Kartoffeldeutschen 4 Kartoffeldeutsche heute 5 Wappen der Kartoffeldeutschen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Kirche in Frederiks erbaut 1766 Im 18 Jahrhundert bestanden Jutland und Schleswig Holstein aus ungefahr einer Million Hektar Heidelandschaft Der danische Konig Friedrich V 1723 1766 hatte um 1740 in Jutland brachliegende Heidelandschaften erworben und verstaatlicht er war nun bestrebt diese in fruchtbares Ackerland umzuwandeln Bei den zukunftigen Ackergebieten handelte es sich um die Gegend um Alheden bei Viborg und Randbol Hede bei Billund Er versprach den angeworbenen deutschen Bauern und Abenteurern eigenen Grund und Boden sie durften Haustiere halten und erhielten eine Art von Aussteuer Er stellte sie fur 20 Jahre vom Militardienst frei und garantierte ihnen ein steuerfreies Leben Den zukunftigen Kolonisten sie wurden auch als Pfalzer bezeichnet wurde zugesichert ihre eigene Sprache und ihr Brauchtum zu pflegen Diese Privilegien schurten bei der angestammten Bevolkerung von Mittel und Sudjutland Unzufriedenheit 1764 bekamen die Kolonisten fur das von ihnen bewirtschaftete Land Pachtvertrage 1852 wurden die Pachtvertrage aufgehoben und das Land teilweise fur einen symbolischen Preis an die Siedler verkauft Sudlich der Karuper Heide wurde in Frederiks benannt nach Konig Friedrich V im Jahre 1766 eine Kirche fur die deutschen Einwanderer errichtet in der bis 1870 noch in deutscher Sprache gepredigt wurde Aus Anlass des 200 Jubilaums 1959 setzte die Gemeinde Frederiks an der Kirche einen Gedenkstein zur Erinnerung an die ersten deutschen Einwanderer Ansiedlungsgebiete Bearbeiten nbsp Ansiedlungsgebiete deutscher Einwanderer in JutlandDie ersten deutschen Einwanderer kamen 1759 nach Alheden Hier ist die ostlich gelegene Heidelandschaft in Mitteljutland an ihrem westlichen Rand liegt die Kleinstadt Karup und im sudlichen Grenzgebiet Frederiks In der Mitte der Landschaft liegt heute der Kongenshus Mindepark eine Erinnerungsstatte an die Urbarmachung der Heideflachen Bei Karup liegt die NATO Base Karup das noch verbliebene Heidegebiet wird teilweise als Truppenubungsplatz genutzt die nachste grossere Stadt ist Viborg In Alheden wurden 2 Kolonien mit 30 Doppelhofen errichtet 2 Ein weiteres Ansiedlungsgebiet war die sudwestlich von Randbol gelegene Randbol Heide Randbol Hede sie umfasst etwa 750 Hektar zur Zeit der Einwanderer um etwa 1761 62 war sie konigliches Eigentum Am nordlichen Heiderand liegt heute die Stadt Billund mit ihrem Flughafen dem Dreh und Angelpunkt fur den europaweiten Flugbetrieb Die Kartoffeldeutschen Bearbeiten nbsp KartoffelknolleDie Bezeichnung Kartoffeltyskerne die Kartoffeldeutschen 3 die keine herabsetzende Bedeutung innehatte leitet sich von der Tatsache ab dass die deutschen Einwanderer die Kartoffel als Lebensmittel einfuhrten Als weitere Gemusearten brachten sie Weisskohl Rotkohl Karotten mit Die danische Bevolkerung betrachtete die Kartoffel zu dieser Zeit als Viehfutter Verteilt auf die beiden Ansiedlungsgebiete kamen 265 Familien mit 965 Personen nach Danemark Der Ansturm der Einwanderungswilligen konnte durch den danischen Staat nicht bewaltigt werden Es kam zu unerlaubten Ansiedlungen und schon nach kurzer Zeit verliessen mehrere Familien dieses unfruchtbare Land einige mussten auch ausgewiesen werden Viele von diesen Ungeduldeten wie sie genannt wurden zogen nach Russland und siedelten sich bei Sankt Petersburg und an der Wolga an Einige zogen aber auch wieder in ihre deutsche Heimat Endgultig sesshaft wurden 59 Familien Die Neubauern und Neuburger hatten zunachst geringe Erfolge zu verzeichnen die Ernte reichte gerade fur die eigene Ernahrung und die Arbeit in der Landwirtschaft war hart und beschwerlich Der erste brauchbare umgewandelte Heideboden konnte erst nach fast 100 Jahren erfolgreich im Jahre 1864 von einigen wenigen Familien erlebt werden Sie hatten mit ihren Familien uberstanden und dominierten in den Ortschaften noch heute weisen Namen wie Bitsch Cramer Dickes Frank Hermann oder Olschlager auf die Kartoffeldeutschen hin Kartoffeldeutsche heute Bearbeiten nbsp Erinnerungsstein an die ersten Einwanderer in FrederiksIm Jahr 1852 erklarte die danische Regierung dass sie die Hofe bei Alheden nicht langer unterstutzen wolle Die dort Ansassigen konnten frei entscheiden ob sie die Hofe mit sofortiger Barzahlung erwerben oder als Erbpacht ubernehmen wollen Einige zogen es vor den eigenen Hof aufzugeben andere zogen mit ihrer Familie zu ihren Verwandten und wieder andere ubernahmen die Hofe Die Landschaft hat sich bis heute von einer reinen Heidelandschaft in Ackerbau sowie Holz und Forstwirtschaft verandert Nur einige Hektar sind noch ursprungliches Heideland inmitten dieses Urlandes liegt der Kongenshus Mindepark ein Erinnerungspark uber die Urbarmachung der Heide Die ersten Nachkommen blieben zunachst noch 2 3 Generationen untereinander verbunden sie heirateten und zogen ihre Kinder nach deutschem Muster auf Die Familien hatten eine Grosszahl an Kindern die sich zwischen 8 und 10 Nachkommen bewegten Die Einheirat in ansassige danische Familien und die Assimilation begann erst um 1800 das lag daran dass sich nun auch mehrere danische Bauern im ehemaligen Heideland ansiedelten Auch nach erfolgter Assimilation pflegten einige Kartoffeldeutsche weiterhin ihre Traditionen und hielten auch Verbindungen in die alte Heimat In Frederiks hat sich 1985 der Heimatverein der Kartoffeldeutschen gegrundet und halt mit noch 29 Familien 4 die Geschichte wach 1959 wurde die 200 Wiederkehr des Einwanderungsjahres begangen und eine Gedenkfeier abgehalten 1984 zum 225 Jubilaum wurde in Frederiks das von einem danischen Kunstler geschaffene Kartoffelmadchen danisch Kartoffelpigen aufgestellt In regelmassigen Abstanden besuchen die Vereinsmitglieder die deutschen Herkunftsstatten und aus Deutschland erfolgen Gegenbesuche wie zum Beispiel zur 250 Jahresfeier im Jahr 2009 5 Wappen der Kartoffeldeutschen BearbeitenDas dreigeteilte Wappen zeigt im oberen linken Teil auf blauem Hintergrund das Landeswappen Hessens im unteren linken Teil auf goldenem Hintergrund das Wappen Wurttembergs Die rechte Halfte zeigt die Flagge Danemarks Im Zentrum steht eine mit Silber hinterlegte Raute mit der Zahl 1759 und einem goldfarbenen Abbild des sogenannten Kartoffelmadchens 6 Literatur BearbeitenSachliteraturAlexander Eichhorn Jacob Eichhorn Mary Eichhorn Die Einwanderung deutscher Kolonisten nach Danemark und deren weitere Auswanderung nach Russland in den Jahren 1759 1766 The immigration of German colonists to Denmark and their subsequent emigration to Russia in the years 1759 1766 1 Auflage Eichhorn Bonn 2012 ISBN 978 3 00 035073 3 deutsch und englisch Etlar Kramer Johansen From foreign lands they came History of the Potato Germans Viborg Bogtrykkeri Viborg 2000 englisch 64 S marquart org PDF 668 kB abgerufen am 15 Dezember 2019 danisch Fra fremmed land de kom Kartoffeltyskernes historie Viborg 1999 Ubersetzt von Kurt Marquart BelletristikGerda Hauge Nielsen Fata Morgana 1 Auflage bogForm Randers 2003 ISBN 87 986423 5 9 danisch Weblinks BearbeitenDie deutschen Kolonisten in der jutlandischen Heide Alhede Geschichte und Geschichten aus Reichenbach Ausgewandert Kartoffeldeutsche Kartoffeltysker Kartoffeltyskerne pa Alheden Webprasenz des Heimatvereins Kartoffeltyskerne danisch Kartoffeltyskernes historie danisch Einzelnachweise Bearbeiten Die Kartoffeldeutschen Hvem er Kartoffeltyskerne Wer waren die Kartoffeldeutschen danisch Der Kartoffeldeutsche Kartoffeltysker die Kartoffeldeutschen Kartoffeltyskerne das sind Kartoffeldeutsche Kartoffeltyskerne Kartoffeltyskerne pa Alheden 1 Auch einige Gronauer Familien pflegen einen regen Kontakt mit Nachfahren der Kartoffeldeutschen in Danemark Bergstrasser Anzeiger Montag 20 September 2010 2 Auswanderung 1759 Kartoffeldeutsche in Danemark Wappen in der Deutschen Digitalen Bibliothek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kartoffeldeutsche amp oldid 239128137