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Karol Kuzmany 16 November 1806 in Briesen Konigreich Ungarn 14 August 1866 in Bad Stuben Konigreich Ungarn war ein slowakischer Schriftsteller und evangelischer Theologe Karl Kuzmany Lithographie von Josef Kriehuber 1866Karol Kuzmany Universitat Wien Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie und Nachkommen 3 Bedeutung 4 Ehrungen 5 Werke 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarol Kuzmany wurde als zehntes und letztes Kind des evangelischen Pfarrers Jan Kuzmany 10 Marz 1824 in Briesen und dessen Ehefrau Zuzana geb Prjewitzka 1 15 April 1766 geboren In der aus Dalmatien stammenden Familie spielte der evangelische Glaube immer eine bedeutende Rolle was auch ein Beweis dafur ist dass die Ahnen von Karol Kuzmany uber Generationen hinweg evangelische Pfarrer waren Karol besuchte zuerst das Gymnasium in Dobschau in Komitat Gemer danach wechselte er nach Sajogomor um die ungarische Sprache zu erlernen Theologie studierte er in Pressburg und dann an der Universitat in Jena besuchte daruber hinaus die Universitaten Berlin Leipzig und Halle und horte Vorlesungen von Hegel und Schleiermacher Nach dem Studium arbeitete er zunachst als Lehrer am evangelischen Lyceum in Kasmark Am 12 August 1830 wurde er von Superintendenten Adam David Lovich 2 in Neusohl zum Pfarrer ordiniert Danach wirkte er als Pfarrer von 1830 bis 1832 in Altsohl und von 1832 bis 1849 in Neusohl Er war ein Vertreter des im 19 Jh ublichen theologischen Rationalismus Er grundete 1836 die literarische Zeitschrift Hronka 3 Dort erschien auch sein Briefroman Ladislav und sein Versroman Bela Im Revolutionsjahr 1848 verfasste er das hymnische Gedicht Slava sľachetnym das spater von Stefan Fajnor 4 vertont unter dem Titel Kto za pravdu hori Wer fur die Wahrheit brennt in der Slowakei popular wurde Dieser Hymnus fand auch Aufnahme in das Slowakische Evangelische Gesangbuch Des Panslawismus verdachtigt musste er nach 1848 aus der damals von Ungarn beherrschten Slowakei nach Wien ubersiedeln Als Theologieprofessor lehrt er dort zwischen 1849 und 1863 Praktische Theologie und Kirchenrecht Am 23 September 1862 wurde ihm die Ehrendoktorwurde der Universitat Wien verliehen Die Wiener Zeitung schreibt Folgendes daruber Die k k evangelisch theologische Fakultat zu Wien hat zur Feier des ersten Jahrestages der Verleihung des Allerhochsten Patents vom 8 April 1861 zum ersten Male von ihrem Promotionsrechte Gebrauch gemacht und mit Genehmigung Sr Majestat des Kaisers vier evangelischen Theologen unter dem Datum des 23 September d J die Doktorwurde honoris causa verliehen namlich den Herren Karl Kuzmany o o Professor an der k k evangelisch theologischen Fakultat und Superintendent zu Wien Die betreffenden Diplome sind den Herrn am 15 d M zugeschickt worden 5 Ab 1860 war er Superintendent der evangelischen Kirche in Neusohl In Wien arbeitete Kuzmany in der Kommission fur slawische juristisch politische Terminologie unter Pavel Jozef Safarik mit Er war Mitbegrunder und zweiter Vorsitzender der Matica slovenska dieses Kulturinstitut wurde 1863 als Ausdruck des slowakischen nationalen Kulturbewusstseins unter ungarischer Herrschaft gegrundet Es gilt als nationale Institution aller Slowaken Karol Kuzmany starb nach langerer Krankheit am 14 August 1866 in Bad Stuben Nach seinem Tod wurden seine sterblichen Uberreste nach St Martin an der Turz uberfuhrt Uber seinem Tod schrieb die Pressburger Zeitung folgenden Beitrag Man berichtet dem Wdr aus Neusohl vom 15 d Superintendent K u z m a n y ist gestern im Bade Stubna am Typhus abdominalis gestorben Karl Kuzmany Dr der Theologie Ritter des Kaisers russischen St Annenordens 2 Klasse mit der Krone des Stanislausordens 3 Klasse Inhaber der koniglichen preussischen Verdienstmedaille fur Kunst und Wissenschaft erster Pfarrer der evangel A B Kirchengemeinde zu Turocz St Marton und erster Vizeprasident der slowakischen Matica war am 16 November 1806 zu Bries im Sohler Comitate geboren 6 Die sterblichen Uberreste von Karol Kuzmany wurden unter grosser Anteilnahme der Bevolkerung am Slowakischen Nationalfriedhof in St Martin an der Turz zur letzten Ruhe gebettet Familie und Nachkommen BearbeitenKarol Kuzmany heiratete am 7 August 1832 Caroline Susanne Kellner 9 August 1814 in Neusohl 28 August 1866 in St Martin an der Turz Sie war die Tochter von Michael Kellner eines deutschen Farbers tinctor in Neusohl der es zu Wohlstand und Ansehen gebracht hatte In den Oberungarischen Bergstadten lebten in der damaligen Zeit zahlreiche Deutsche und deshalb dominierte dort auch die deutsche Sprache Aus der Ehe die als glucklich bezeichnet werden kann gingen sechs Kinder hervor Die Kinder wuchsen zweisprachig auf Deutsch und Slowakisch auch wenn durch den starken Einfluss der Mutter das Deutsche dominierte und innerhalb der Familie uberwiegend Deutsch gesprochen wurde Wichtige und intime Familienereignisse vermerkte Kuzmany in der Familienbibel die er bei seiner Ordination erhielt ebenfalls in Deutsch So schreibt er nach der Geburt seines ersten Sohnes Gott der Herr moge ihn erhalten zu Seinen Preis und Ehre Bedeutung Bearbeiten nbsp Grab von Karl Kuzmany in MartinKuzmany war eine bedeutende Person der slowakischen Kulturgeschichte des 19 Jahrhunderts Er kampfte zunachst fur die Einheit der tschechischen und slowakischen Sprache seine fruhen Werke schrieb er auf Tschechisch Als Schriftsteller wird Kuzmany dem Klassizismus zugerechnet setzte sich aber fur die romantische Bewegung ein So verteidigte er den tschechischen Schriftsteller Karel Hynek Macha gegen Kritiker Kuzmany sammelte und edierte slowakische Trauergesange Evangelicky funebral 1838 er ubersetzte die Werke von Homer Alexander Sergejewitsch Puschkin und Adam Mickiewicz Ehrungen BearbeitenIm Jahre 1998 wurde Kuzmany ein Denkmal im Arkadenhof der Universitat Wien errichtet Im Jahre 2005 wurde Kuzmany zusammen mit Stefan Moyzes vor der katholischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Neusohl eine bronzene Statue errichtet Im Jahre 2006 hat die Slowakische Nationalbank anlasslich des 200 jahrigen Geburtsjubilaums von Karol Kuzmany eine silberne Gedenkmunze im Wert von 200 Sk herausgegeben Werke BearbeitenBela Versroman Erstveroffentlichung in Hronka 1 1836 Ladislav Briefroman Erstveroffentlichung in Hronka 3 1838 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Kuzmany Karl In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 13 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1865 S 437 439 Digitalisat Pavol Bujnak Dr Karol Kuzmany Zivot a dielo Krupina 1916 slowakisch Evanjelicka encyklopedia Slovenska Bratislava 2001 ISBN 80 968671 4 8 slowakisch Karl Schwarz Karol Kuzmany In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 4 Bautz Herzberg 1992 ISBN 3 88309 038 7 Sp 851 853 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Karl W Schwarz Von Leonhard Stockel bis Ruprecht Steinacker Biographische Perspektiven der Protestantismusgeschichte im Karpatenbogen Berlin 2014 ISBN 978 3 89693 603 5 S 111ff Gottas Kuzmany Karol In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1969 S 380 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karol Kuzmany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bujnak Karol Kuzmany slowakisch Einzelnachweise Bearbeiten Zuzana war die Tochter des evangelischen Pfarrers Samuel Prjewitzky der zuerst in Szulyovaralja und dann in Kremnitz pastoralen Dienst tat Adam David Lovich 1760 in Szielnic Komitat Liptau 1831 in Neusohl Superintendent Autor zahlreicher geistlicher Lieder die in das erste slowakische Gesangbuch Cithara sanctorum Tranoscius Eingang fanden Zwischen 1815 und 1831 war er Superintendent des Montan Berg Distriktes der Ungarlandischen Evangelischen Kirche A B Das von Karol Kuzmany gegrundete Kulturmagazin Hronka erschien 3x jahrlich in Neusohl Wegen finanzieller Schwierigkeiten musste es jedoch bereits 1838 wieder eingestellt werden Stefan Fajnor 16 Februar 1844 in Birkenhain Konigreich Ungarn 26 April 1909 in Wien Osterreich Ungarn war ein slowakischer Rechtsanwalt und Komponist Er war ein bekannter Sammler von slowakischer Volkskunst und von Volksliedern Wiener Zeitung 20 Oktober 1862 Pressburger Zeitung 17 August 1866Normdaten Person GND 121675211 lobid OGND AKS LCCN no90010900 VIAF 45163207 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuzmany KarolKURZBESCHREIBUNG slowakischer Schriftsteller und evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 16 November 1806GEBURTSORT BreznoSTERBEDATUM 14 August 1866STERBEORT Turcianske Teplice Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karol Kuzmany amp oldid 227604989