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Karl Borromaus Maria Heinrich Graf von Spreti 21 Mai 1907 auf Schloss Kapfing bei Landshut 5 April 1970 in San Pedro Ayampuc Guatemala 1 war ein deutscher Architekt Politiker CSU und Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Beruf 3 Partei 4 Abgeordneter 5 Botschafter 6 Ehrungen 7 Literatur 8 Siehe auch 9 Einzelnachweise 10 WeblinksFamilie BearbeitenKarl Graf von Spreti aus dem deutsch italienischen Adelsgeschlecht der Grafen von Spreti war der zweite Sohn des Gutsbesitzers Adolf Graf von Spreti 1866 1945 und dessen zweiter Frau Anna Maria Grafin Yrsch 1874 1944 Er hatte drei Bruder Cajetan 1905 1989 Maximilian 1910 1945 und Franz 1914 1990 Karl heiratete die osterreichische Diplomatentochter Helene Sabina Riedl von Riedenstein 1915 1995 aus der Ehe stammten die Kinder Maria Gaetana 1943 2001 2 Arardo Constantin 1946 und Alessandro 1958 Leben und Beruf BearbeitenVon Spreti besuchte humanistische Gymnasien u a das St Michaels Gymnasium der Benediktiner von Metten und das Kolleg Stella Matutina in Feldkirch Das Abitur legte er am Gymnasium Neubrandenburg ab Danach studierte er wie sein Ururgrossvater Leo von Klenze ab 1930 Architektur an der Technischen Hochschule Munchen 1933 legte er das Vordiplom ab beendete aber sein Studium nicht Bereits 1932 war als Architekt fur die Bavaria Film AG tatig und ging 1935 als einer der Filmtechniker um den Regisseur Franz Osten nach Malad einem Vorort von Mumbai in Indien und war bis 1938 als Filmarchitekt bei Bombay Talkies tatig 1939 40 war er Soldat arbeitete dann wieder als Architekt in Ulm und Berlin 1944 wurde er erneut eingezogen und geriet kurze Zeit spater in amerikanische Kriegsgefangenschaft Nach Ruckkehr aus der Gefangenschaft liess er sich in Lindau Bodensee wieder als Architekt nieder 3 Nach einer von 1949 bis 1956 wahrenden Abgeordnetentatigkeit im Deutschen Bundestag wurde Graf von Spreti Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Luxemburg 1956 bis 1959 Anschliessend war er in Kuba 1959 bis 1962 Jordanien 1963 bis 1965 der Dominikanischen Republik 1966 bis 1968 und Guatemala 1969 bis 1970 tatig Wahrend seines Dienstes dort wurde er am 31 Marz 1970 von der linksextremistischen Guerilla FAR entfuhrt Die Gruppierung verlangte von guatemalischen Regierung die Freilassung von Gefangenen sowie ein Losegeld in Hohe von 700 000 US Dollar Weil die Regierung nicht auf die Forderungen einging wurde von Spreti am 5 April von den Terroristen erschossen Noch am selben Tag entdeckten die Behorden seine Leiche 16 Kilometer ausserhalb von Guatemala Stadt 4 Die Geschehnisse sorgten fur den zwischenzeitlichen Abbruch der bundesdeutsch guatemalischen Beziehungen Partei BearbeitenVor 1933 gehorte Graf von Spreti der volkskonservativen Bewegung zuletzt der Bayerischen Volkspartei BVP an 1945 beteiligte er sich an der Grundung der Christlich Demokratischen Partei CDP deren Kreisvorsitzender er 1947 in Lindau wurde Die CDP ging 1956 in der CSU auf nachdem die Stadt Lindau in den Freistaat Bayern wieder eingegliedert worden war Abgeordneter BearbeitenVon 1948 bis 1956 war Spreti zunachst Stadtrat in Lindau Er gehorte fur die CSU dem Deutschen Bundestag seit der ersten Bundestagswahl 1949 an und verblieb bis zum 5 Marz 1956 im Parlament Spreti vertrat den Wahlkreis Kempten in dem er 1949 Wahlkreis 46 und 1953 Wahlkreis 241 direkt gewahlt wurde Bei der Bundestagswahl 1953 erhielt er 61 7 der Erststimmen Im Deutschen Bundestag war er unter anderem Berichterstatter des Auswartigen Ausschusses fur das Luxemburger Abkommen dem 1952 geschlossenen ersten Ubereinkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel Er war Mitglied der Interparlamentarischen Union Von 1953 bis 1956 war er auch Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Er war 1954 der deutsche Kandidat bei der Wahl fur den Posten des stellvertretenden Generalsekretars und Verwaltungschefs des Europarates 5 Botschafter BearbeitenGraf von Spreti wurde 1956 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Luxemburg bis 1959 Anschliessend war er in Kuba 1959 bis 1963 Kubakrise Jordanien 1963 bis 1965 der Dominikanischen Republik und Haiti 1967 bis 1969 und Guatemala 1969 bis 1970 tatig 6 7 1957 war Graf von Spreti als Nachfolger von Wolfgang Jaenicke als Botschafter beim Heiligen Stuhl im Gesprach 8 Ehrungen BearbeitenGraf von Spreti wurde 1969 das Grosse Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen Nach ihm ist die Karl Graf Spreti Stiftung mit Sitz in Munchen benannt Die Tochter Spretis Maria Gaetana 2 die mit dem New Yorker Galeristen Pierre Matisse verheiratet war hatte testamentarisch verfugt dass das Andenken ihres Vaters geehrt werden solle Nach ihrem Tod wurde 2003 zunachst ein Sonderfonds bei der Bayerischen Volksstiftung eingerichtet 2008 wurde diese Organisationsform zugunsten einer eigenstandigen Stiftung der Karl Graf Spreti Stiftung aufgelost Die Stiftung wird finanziell von der Matisse Foundation unterstutzt Gefordert werden wissenschaftliche kunstlerische und kulturelle Vorhaben zur Erinnerung an Karl Graf von Spreti einerseits und die wissenschaftliche Durchdringung der Aussenbeziehungen Bayerns in deren ganzer Bandbreite andererseits Nach seinem Tode fand am 13 April 1970 eine Trauerfeier im Plenarsaal des Bundestages im Beisein von Bundesprasident Gustav Heinemann und Bundeskanzler Willy Brandt sowie weiterer Mitglieder der Bundesregierung des Bundestages und des diplomatischen Korps statt in der Bundesaussenminister Walter Scheel und Bundestagsprasident Kai Uwe von Hassel den Verstorbenen ehrten Er erhielt ein Staatsbegrabnis Er wurde postum mit hohen guatemaltekischen und deutschen Orden ausgezeichnet 9 Guatemalas Aussenminister Alberto Fuentes Mohr ehrte ihn mit dem Grosskreuz des Ordens vom Quetzal 10 Karl Graf von Spreti war seit 1938 Mitglied des Souveranen Malteserordens 6 1952 wurde er von Kardinal Grossmeister Nicola Kardinal Canali zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 1 Mai 1952 durch Lorenz Jaeger Grossprior der deutschen Statthalterei investiert zuletzt war er dessen Grossoffizier Literatur BearbeitenJorg Zedler Karl Graf von Spreti Bilder einer diplomatischen Karriere Spreti Studien Bd 1 Herbert Utz Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 8316 0768 6 Jorg Zedler Wenn Briefe Geschichte n erzahlen Karl Graf von Spretis Schreiben aus Indien 1935 1938 zur debatte hrsg Katholische Akademie in Bayern 2021 Jahrgang 51 Heft 1 42 49 Katrin Neuhaus Un error de calculo El secuestro y asesinato del Embajador Karl Graf von Spreti a la luz de nuevas fuentes documentales In GIZ Hrsg Ziviler Friedensdienst Guatemala 2018 spanisch ziviler friedensdienst org Ryszard Kapuscinski Dlaczego zginal Karl von Spreti Czytelnik Warszawa 2010 ISBN 978 83 07 03222 1 Heinrich Graf von Spreti Spreti Grafen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 753 f Digitalisat Siehe auch BearbeitenListe getoteter BotschafterEinzelnachweise Bearbeiten Protokoll einer Entfuhrung Hamburger Abendblatt 11 April 1970 abgerufen am 10 August 2015 a b Tana Matisse 58 a Force in Art Foundation The New York Times 22 April 2001 abgerufen am 7 Juni 2017 englisch Karl Graf von Spreti Munzinger Archiv 15 Juni 1970 abgerufen am 7 Juni 2017 Bernhard Blumenau The United Nations and Terrorism Germany Multilateralism and Antiterrorism Efforts in the 1970s Palgrave Macmillan Basingstoke 2014 ISBN 978 1 137 39196 4 S 41 45 Schwarz zu Schwarz Der Spiegel 9 Juni 1954 abgerufen am 7 Juni 2017 a b Jorg Zedler Karl Graf von Spreti Bilder einer diplomatischen Karriere Utz Verlag 2008 Ausfuhrungen des Herrn Bundeskanzlers in der 33 Kabinettssitzung Das Bundesarchiv 25 Mai 1954 abgerufen am 7 Juni 2017 Vatikan Botschaftertauglich fur Rom Der Spiegel 27 Februar 1957 archiviert vom Original am 6 Marz 2016 abgerufen am 7 Juni 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www spiegel de Frank Lambach Streifzug durch ein Leben im Diplomatischen Dienst Erfahrungen im Deutschen Auswartigen Dienst der 2 Halfte des 20 Jahrhunderts epubli 2012 Seite 35 Hatten wir denn anders gekonnt Der Spiegel 13 April 1970 abgerufen am 7 Juni 2017 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Graf von Spreti im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek www spreti stiftung de Homepage der Familie Graf von Spreti Guatemala Memoria del Silencio SECUESTRO Y EJECUCION ARBITRARIA DEL EMBAJADOR DE ALEMANIA KARL VON SPRETI spanisch Trauerfeier Karl von Spreti Deutschland 1970 Video VorgangerAmtNachfolgerJosef JansenDeutscher Botschafter in Luxemburg 1956 1959Bernd Eugen Mumm von SchwarzensteinHenry Paul JordanDeutscher Botschafter in Kuba 1959 1963Paulus von StolzmannKonrad von SchubertDeutscher Botschafter in Jordanien 1963 1965Hans Joachim HilleWilhelm Helmuth van AlmsickDeutscher Botschafter in der Dominikanischen Republik 1967 1969Wolfgang SchultheissFranz Malsy MinkDeutscher Botschafter in Haiti 1967 1969Wilhelm Helmuth van AlmsickDeutscher Botschafter in Guatemala 1969 1970Wolfram HuckeNormdaten Person GND 135748860 lobid OGND AKS LCCN n2009022099 VIAF 67690400 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spreti Karl Graf vonALTERNATIVNAMEN Spreti Karl Borromaus Maria Heinrich von Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CSU MdB und DiplomatGEBURTSDATUM 21 Mai 1907GEBURTSORT auf Schloss KapfingSTERBEDATUM 5 April 1970STERBEORT San Pedro Ayampuc Guatemala Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Graf von Spreti amp oldid 236659413