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Wolfgang Jaenicke 17 Oktober 1881 in Breslau 5 April 1968 in Lenggries war ein deutscher Politiker DStP und Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Deutsches Kaiserreich 1 2 Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenDeutsches Kaiserreich Bearbeiten Wolfgang Jaenicke wurde 1881 als Sohn des damaligen Burgermeisters der Stadt Breslau Karl Jaenicke und der Bettina Asch 1857 1931 geboren Seine Mutter stammte aus einer judischen Familie Seine Schwester Kaethe heiratete den Komponisten Edmund Nick 1 In seiner Jugend besuchte Jaenicke das Gymnasium in Breslau wo er 1900 das Abitur ablegte Anschliessend studierte 1900 bis 1904 Rechts und Staatswissenschaften in Freiburg Berlin und Breslau 1904 wurde er Referendar 1908 Gerichtsassessor und 1909 juristischer Hilfsarbeiter beim Magistrat Berlin Lichtenberg 1910 wurde er Magistratsrat in Elbing Im selben Jahr wurde er Stadtrat in Potsdam Nachdem er bereits von 1909 bis 1913 Stadtrat in Zeitz gewesen war amtierte Jaenicke der 1910 heiratete von 1913 bis 1914 als Burgermeister in Elbing 1918 wurde er Oberburgermeister in Zeitz Im Ersten Weltkrieg wurde er mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen und mit dem osterreichischen Militarverdienstkreuz III Klasse mit Schwertern ausgezeichnet Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten 1919 wurde Jaenicke zum Regierungsprasidenten von Breslau ernannt Als die Stadt Breslau am 13 Marz 1920 von Anhangern der Berliner Putschregierung um Wolfgang Kapp besetzt wurde gelang es Jaenicke sich anders als der Oberprasident Philipp und der Polizeiprasident Voigt der Verhaftung durch die Putschisten zu entziehen da er sich an diesem Tag ausserhalb der Stadt aufhielt In den folgenden Tagen agierte er gegen die Putschisten und unterhielt Kontakte zu Vertretern der SPD und der Gewerkschaften sowie zu den loyalen Teilen der Breslauer Beamtenschaft 2 Nach dem Abzug der Putschisten aus Breslau am 17 Marz konnte Jaenicke sein Amt wieder offiziell aufnehmen Insgesamt amtierte er noch knapp zehn Jahre lang bis ins Jahr 1930 als Breslauer Regierungsprasident Zur Bewaltigung der Nachwirren des Kapp Putsches erhielt Jaenicke 1920 zusatzlich das Amt des Regierungskommissars fur den Ausnahmezustand uber die Gesamtprovinz Schlesien Ferner war er von 1919 bis 1926 als Reichs und Staatskommissar fur die Durchfuhrung der Uberleistung der gemass dem Friedensvertrag von Versailles an Polen abzutretenden Gebiete Sudposens und Mittelschlesiens zustandig Hinzu kam das Amt des Staatskommissars fur die Breslauer Messe In den Jahren 1928 1929 war Jaenicke als Sonderbeauftragter der Reichsregierung in Indien und Burma tatig Am 7 Juni 1930 wurde Jaenicke Regierungsprasident von Potsdam ausserdem oblag ihm die Verwaltung der Wasserstrassen zwischen Elbe und Oder 1933 wurde er aus diesem Amt von den Nationalsozialisten entlassen Politisch organisiert war Jaenicke in der Weimarer Republik in der Deutschen Staatspartei DStP Bei der Reichstagswahl vom September 1930 zog Jaenicke in den Reichstag ein in dem er bis zur Wahl vom Juli 1932 den Wahlkreis 8 Liegnitz als Abgeordneter vertrat Ende 1933 wurde Jaenicke auf den diplomatischen Aussenposten eines Beraters der chinesischen Nationalregierung fur Verwaltungsreformen abgeschoben In China regte er eine Verkleinerung des Verwaltungsapparates der Provinzhauptstadte und einen verstarkten Einsatz der Beamtenschaft auf Kreisebene an um so die Verbindung zur Bevolkerung zu starken 3 1936 kehrte er schliesslich nach Deutschland zuruck Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Jaenicke Ende 1945 zum Staatskommissar fur Fluchtlingswesen in der Bayerischen Landesregierung ernannt der er als einziger Protestant und Parteiloser angehorte Seit 1947 fuhrte er den Titel eines Staatssekretars 1952 wurde Jaenicke als erster deutscher Botschafter fur Pakistan nach Karatschi entsandt 4 Im Marz 1954 wurde Jaenicke von Konrad Adenauer zum deutschen Botschafter beim Heiligen Stuhl ernannt wo er bis 1957 blieb In seinen letzten Lebensjahren wurde Jaenicke vielfach geehrt So erhielt er 1953 das Grosse Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland 1959 den Bayerischen Verdienstorden und 1963 die Ehrendoktorwurde Dr jur hc der Juristischen Fakultat der Universitat zu Koln zum Dr jur hc 5 Schriften BearbeitenVergleichstabelle der preussischen Regierungsbezirke Breslau 1926 Vier Jahre Betreuung der Vertriebenen in Bayern 1945 1949 1950 Arbeit schafft Heimat Munchen 1950 La Silesie une gage de paix Gottingen 1959 Die Bedeutung Schlesiens fur Deutschland Stuttgart 1962 Tagebuch wahrend des Kapp Putsches in Herbert Hupka Hrsg Leben in Schlesien Munchen 1962 Das Ringen um die Macht im Fernen Osten Vorgeschichte des Chinesisch Japanischen Krieges 1937 auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet und die Auswirkungen auf die Gegenwart Wurzburg 1963 Denke ich an Schlesien s l e a Neuauflage von Leben in Schlesien Ehrungen BearbeitenGrosses Verdienstkreuz mit Stern 1953 und Schulterband 1956 der Bundesrepublik Deutschland 1959 Bayerischer Verdienstorden 1961 Schlesierschild der Landsmannschaft Schlesien 1965 Ehrenplakette des Bundes der VertriebenenLiteratur BearbeitenWilhelm Meridies Wolfgang Jaenicke zum 100 Geburtstag in Schlesien 26 1981 S 241 244 Heinz Sasse Jaenicke Wolfgang In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 287 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Leben in Schlesien Erinnerungen aus funf Jahrzehnten 1964 S 307 T Hunt Tooley National Identity and Weimar Germany 1997 S 147 Bernd Martin Deutsch chinesische Beziehungen 1928 1937 2003 S 31 G Schulze Bearb Die Protokolle des Preussischen Staatsministeriums 1817 1934 38 Bd 11 II In Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Hrsg Acta Borussica Neue Folge Olms Weidmann Hildesheim 2003 S 611 Online PDF 2 2 MB Deutsche Akademie Ostdeutsche Monatshefte 1963 S 125 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfgang Jaenicke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wolfgang Jaenicke in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Wolfgang Jaenicke in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Jaenicke Wolfgang In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Eintrag In Gerhard Kobler Wer war wer im deutschen Recht Online Version Nachlass Bundesarchiv N 1135VorgangerAmtNachfolgervakantDeutscher Botschafter beim Heiligen Stuhl 1954 1957Rudolf Alfred Emanuel Graf StrachwitzNormdaten Person GND 124461484 lobid OGND AKS LCCN no2008099975 VIAF 42771965 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jaenicke WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DStP MdR und DiplomatGEBURTSDATUM 17 Oktober 1881GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 5 April 1968STERBEORT Lenggries Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Jaenicke amp oldid 226732138