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Karl Ferdinand Friese 23 Juli 1770 auf dem Gut Kanten bei Elbing 5 Januar 1837 in Berlin war ein preussischer Staatssekretar und Prasident der Preussischen Hauptbank 1 2 3 4 5 6 7 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Freimaurer 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Ferdinand Friese wurde als Sohn von Jacob Friese Amtsrat und Generalpachter des koniglichen Domanenamtes Riesenburg auf dem Gut der Eltern seiner Mutter geboren das Gut seines Vaters lag bei Riesenburg Er wurde gemeinsam mit seinem jungeren Bruder durch Hauslehrer unterrichtet und kam im Alter von 16 Jahren 1786 auf die Juristenfakultat der Universitat Konigsberg Weil es dort nur einen Professor Dr Georg Friederich Holtzhauer gab wechselte Karl Ferdinand Friese zur Universitat Frankfurt Oder um sein Jurastudium dort fortzusetzen Auf Empfehlung seines Lehrers Ludwig Gottfried Madihn wechselte er am 9 Mai 1788 zur Universitat Halle und beendete dort unter Anleitung von Professor Ernst Christian Westphal 1790 sein Jurastudium und wurde im 13 November 1790 Auskultator bei dem spateren Oberlandesgericht in Marienwerder eingestellt Am 10 August 1793 wechselte er zum Landesjustizkollegium als Justizkommissar und Notar Am 11 September 1793 wurde er zum Assistenzrat der Justizdeputation der Kriegs und Domanenkammer in Marienwerder ernannt Aufgrund eines am 23 Januar 1793 geschlossenen Teilungsvertrages mit Russland erwarb Preussen Danzig Thorn und Sudpreussen mit rund 1 1 Millionen Einwohnern Ein weiter Teilungsvertrag vom 3 Januar 1795 zwischen Russland Osterreich und Preussen fuhrte dazu dass Preussen Masowien Warschau und Neuostpreussen zugesprochen bekam Damit vergrosserte sich Preussen um ein Drittel wahrend die Bevolkerungszahl von 5 4 auf 8 7 Millionen Untertanen wuchs Diese Erwerbungen fuhrten dazu dass die Justizpolizei und Finanzverwaltung neu geschaffen wurden und mit dem Personal der alten Provinzen besetzt wurden wodurch aber viele Stellen vakant wurden Im Alter von 26 Jahren wurde er nachdem er das Rigorosum in Berlin absolviert hatte 1796 zum Kriegs und Domanenrat ernannt sowie zum zweiten Justitiar bei der westpreussischen Kammer in Marienwerder nach der Pensionierung von Carl Achatius Wilhelm Moldenhauer 1730 1799 wurde er im Marz 1798 zum ersten Justitiar befordert Im Mai 1800 bildete er gemeinsam mit dem Kriegs und Domanenrat Ernst Ludwig Wloemer 1773 1831 sowie dem Landrat Ludwig von Schleinitz die Kommission zur Beforderung der Gemeinheitsaufhebungen in Westpreussen Am 26 September 1805 wurde er vortragender Rat im altpreussischen Departement des Generaldirektoriums unter Prasident Hans Jakob von Auerswald mit dem Charakter Geheimer Kriegs und Domanenrat gleichzeitig war er der Justitiar in diesem DepartementNach dem Frieden von Tilsit vom 9 Juli 1807 reduzierte sich sowohl die Landflache als auch die der Untertanen um die Halfte dies hatte zur Folge dass unter anderem die Polizei und Finanzgesetzgebung neu aufgestellt werden musste Der Staatsminister Freiherr Karl Wilhelm von Schrotter berief Karl Ferdinand Friese unter seine unmittelbare Leitung nach Berlin und ubertrug ihm Aufgaben im preussischen Departement des Generaldirektoriums am 26 September 1805 wurde Karl Ferdinand Friese zum Geheimen Kriegs und Domanenrat befordert Als Freiherr von Schrotter im Spatherbst 1806 Berlin verliess erhielt Karl Ferdinand Friese den Befehl diesen nach Preussen zu begleiten Ende 1808 wurde die Gesetzgebung die den Haushalt der Stadte und die Zusammenarbeit zwischen den obersten Verwaltungsbehorden regelt neu gestaltet Karl Ferdinand Friese hatte hieran einen massgeblichen Anteil besonders die Stadteordnung vom 19 November 1808 sowie die Instruktion fur die Oberprasidenten vom 23 November 1808 die Verordnung wegen veranderter Einrichtung der Provinzialpolizei und der Finanzbehorden vom 26 November 1808 und der Geschaftsordnung vom 26 November 1808 In der Folge dieser Gesetze wurden drei Ministerien Ministerium des Innern Ministerium der Justiz und Ministerium der Finanzen errichtet Innenminister wurde Graf Friedrich Ferdinand Alexander zu Dohna Schlobitten Das Innenministerium erhielt vier Abteilungen Polizei Gewerbe Unterricht und Gesetzgebung Die erste Abteilung leitete der Minister personlich und in dieser wurde Karl Ferdinand Friese am 6 Dezember 1808 als Erster Vortragender Rat mit dem Charakter Staatsrat angestellt Im Dezember 1809 wurde der Sitz der Regierung wieder nach Berlin verlegt und er kehrte nun dorthin zuruck Eine weitere Gesetzgebung betraf die Verfassung der landlichen Gemeinden und eine allgemeine Verpflichtung zum Militardienst Karl Ferdinand Friese entwarf im Auftrag des Innenministers eine landliche Kommunalordnung und einen Entwurf zur allgemeinen Verpflichtung zum Militardienst Die Gesetzgebung zur Einfuhrung der allgemeinen Militarpflicht trat am 3 September 1814 ein Am 6 Juni 1810 wurde Furst Karl August von Hardenberg als Staatskanzler an die Spitze der Verwaltung gestellt Karl Ferdinand Friese verblieb in seiner Stellung bei der Abteilung fur die Polizei Am 22 Oktober 1813 erhielt er vom Staatskanzler den Auftrag einer Behorde als Mitglied beizutreten die nach dem Sieg bei Leipzig zur gemeinsamen Verwaltung der von den Verbundeten eroberten Lander unter der Leitung des Staatsministers Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein bestellt wurde Diese Behorde begleitete auch das vorruckende Militar bis nach Paris Nach dem Abschluss des Friedens vom 30 Mai 1814 erhielt Preussen die Verwaltung der Gebiete zwischen Maas und Mosel bis auf dem Kongress in Wien weiter entschieden wurde Karl Ferdinand Friese begleitete Staatsminister von Stein nach Wien dort uberliess Russland die Verwaltung von Sachsen den Preussen Er erhielt am 28 Oktober 1814 nachdem er Direktor im Ministerium des Innern wurde den Auftrag von Wien nach Dresden zu reisen und bei der preussischen Verwaltung unter Gouverneur Generalleutnant Friedrich Wilhelm Leopold von Gaudi die Leitung der Finanzgeschafte zu ubernehmen so wurde Karl Ferdinand Friese Leiter der Finanzen beim Generalgouvernement Sachsen Am 18 Mai 1815 wurde ein Vertrag zwischen Preussen und Sachsen abgeschlossen der die koniglich sachsische Regierung im Juni 1815 wieder in den Besitz des ihr verbliebenen Gebietes setzte Daraufhin trat eine Friedensvollziehungskommission in Dresden zusammen um auszuhandeln welche Rechte und Pflichten Vermogen und Schulden zwischen den Staaten bestehen Karl Ferdinand Friese nahm im Auftrag des Fursten von Hardenberg an den Verhandlungen teil und verliess Dresden erst 1817 Durch den am 30 Mai 1814 Erster Pariser Frieden abgeschlossenen Friedensvertrag war die Wiederherstellung des preussischen Staates in den Zustand des Jahres 1806 zuruckgesetzt worden Der Konig erliess daher Anordnungen am 3 Juni 1814 und ernannte Friedrich von Schuckmann zum Minister des Innern Unter dessen Leitung nach einer weiteren Bestimmung vom 14 Oktober 1814 wurde Karl Ferdinand Friese die Leitung der ersten und dritten Abteilung dieses Ministeriums als Direktor ubertragen allerdings ubte er diese Tatigkeit niemals aus weil er bei der Ruckkehr aus Dresden unmittelbar dem Staatskanzler von Hardenberg untergeordnet wurde Durch die Verordnung vom 4 Dezember 1817 wurden die Aufsicht uber den Handel die Fabriken und das Bauwesens vom Finanzministerium getrennt und als ein selbstandiges Ministerium dem Grafen Hans von Bulow bisher Finanzminister ubertragen Der Staatsminister Wilhelm Anton von Klewiz erhielt die Leitung der Finanzangelegenheiten Die von diesem bisher verwalteten Geschafte das Staatssekretariat mit dem Vorsitz bei der Oberexaminationskommission fur die Finanz und Polizeiverwaltung und das Prasidium bei der Koniglichen Hauptbank und im Schatzministerium gingen an Karl Ferdinand Friese uber 1819 musste das Schatzministerium die Mittel zur Bestreitung der Staatsausgaben herbei schaffen und gleichzeitig die Ruckstande tilgen wahrend die laufenden Einnahmen nicht einmal den laufenden Bedarf deckten Karl Ferdinand Friese bat in dieser Situation am 11 Januar 1819 um die Entbindung aus dem Prasidium im Schatzministerium Ihm wurde die Leitung der koniglichen Hauptbank in Berlin und ihrer Nebenbanken in den Provinzen ubertragen so dass er sich nun um die Verbesserung der preussischen Finanzen ohne weitere Nebenaufgaben kummern konnte Obwohl er nicht wie sein Vorganger im Staatssekretariat zum Staatsminister erklart worden war hatte er dennoch Sitz und Stimme im Staatsministerium und schied erst aus als er von dem Prasidium des Schatzministeriums entbunden wurde Seitdem beschrankten sich seine Geschafte als Staatssekretar auf den Staatsrat und die Oberexaminationskommission Im Dezember 1836 bat er aus gesundheitlichen Grunden um die Entlassung als Staatssekretar und Vorsitzender bei der Oberexaminationskommission die der Konig am 18 und 24 Dezember 1836 bewilligte Sein Amt als Prasident der Koniglichen Hauptbank ging nach seinem Tod 1837 an Christian von Rother Er heiratete am 2 Februar 1796 Juliane Dorothee Friese geb Gunther Als er starb hinterliess er eine Witwe sowie drei im Staatsdienst angestellte Sohne und zwei Tochter Namentlich sind von seinen Kindern bekannt Carl Gottfried Hermann Friese 17 August 1803 in Marienwerder 6 Juli 1868 koniglich preussischer Regierungsrat Ehrungen BearbeitenKarl Ferdinand Friese erhielt am 30 Mai 1814 das Eiserne Kreuz am weissen Bande Am 17 Januar 1816 nach dem Abschluss des zweiten Pariser Friedens erhielt er den Roten Adlerorden dritter Klasse Nach Beendigung seiner Teilnahme an der Auseinandersetzungskommission in Dresden erhielt er am 17 Januar 1818 die zweite Klasse des Roten Adlerordens am 18 Januar 1831 wurde ihm der Stern hierzu verliehen In der Folge seiner Teilnahme an den Verhandlungen mit Russland und Polen erhielt er 1819 den kaiserlich russischen St Annenorden zweiter Klasse 1830 bekam er den koniglich polnischen St Stanislausorden erster Klasse Freimaurer BearbeitenKarl Ferdinand Friese gehorte den Freimaurern an 1806 war er Zeremonienmeister der Berliner Loge Urania zur Unsterblichkeit und von 1812 bis 1815 Reprasentant der Urania bei der Grossen Loge Royal York zur Freundschaft 8 Einzelnachweise Bearbeiten Neuer Nekrolog der Deutschen Voigt 1839 google de abgerufen am 17 Januar 2018 Johann Gottfried Hoffmann Nachlass kleiner Schriften staatswirtschaftlichen Inhalts Walter De Gruyter Incorporated 1847 google de abgerufen am 8 Juni 2018 Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 S 285 Walter de Gruyter 2009 ISBN 978 3 598 44130 1 google de abgerufen am 9 Juni 2018 Rebekka Horlacher Daniel Trohler August 1817 1820 S 297 Walter de Gruyter 2013 ISBN 978 3 11 030443 5 google de abgerufen am 9 Juni 2018 Wilhelm Treue Wirtschafts und Technikgeschichte Preussens S 271 Walter de Gruyter 1984 ISBN 978 3 11 009598 2 google de abgerufen am 9 Juni 2018 Berlin Chronik der Konigl Haupt und Residenzstadt Berlin 1837 1840 S 25 27 Gropius 1840 google de abgerufen am 9 Juni 2018 Johann Gottfried Hoffmann Nachlass kleiner Schriften staatswirtschaftlichen Inhalts S 688 708 Walter De Gruyter Incorporated 1847 google de abgerufen am 9 Juni 2018 Uta Motschmann Handbuch der Berliner Vereine und Gesellschaften 1786 1815 Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 2015 ISBN 978 3 11 038093 4 google de abgerufen am 9 Juni 2018 Normdaten Person GND 1070174602 lobid OGND AKS VIAF 315580441 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friese Karl FerdinandALTERNATIVNAMEN Friese Carl FerdinandKURZBESCHREIBUNG preussischer Staatssekretar und Prasident der Preussischen HauptbankGEBURTSDATUM 23 Juli 1770GEBURTSORT Gut Kanten bei ElbingSTERBEDATUM 5 Januar 1837STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Ferdinand Friese amp oldid 207017608