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Friedrich Ferdinand Alexander Burggraf und Graf zu Dohna Schlobitten 29 Marz 1771 auf Schloss Finckenstein Westpreussen 31 Marz 1831 in Konigsberg war ostpreussischer Staatsmann und Politiker Alexander Graf zu Dohna Schlobitten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Militarzeit 3 Politische Zeit 4 Ruckzug aus der Staatspolitik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine Eltern waren Friedrich Alexander Burggraf und Graf zu Dohna Schlobitten 6 Juli 1741 8 April 1825 und dessen Ehefrau Luise Amalie Caroline geb Grafin Finck von Finckenstein 23 Oktober 1746 23 Februar 1825 Er entstammte einer militarischen Tradition Sein Grossvater mutterlicherseits Friedrich Ludwig Graf Finck von Finckenstein war preussischer Generalleutnant sein Grossvater vaterlicherseits Alexander Emil Burggraf und Graf zu Dohna Schlobitten war preussischer Oberst Sein Bruder Friedrich Burggraf und Graf zu Dohna Schlobitten wurde preussischer Feldmarschall Dohna Schlobitten studierte an der Brandenburgischen Universitat Frankfurt und der Georg August Universitat Gottingen Kameralistik Finanzwissenschaften Dann besuchte er die Busch sche Handelsschule in Hamburg wo er sich mit Alexander von Humboldt anfreundete 1790 trat er in die Kriegs und Domanenkammer in Berlin ein und wurde ein Jahrzehnt spater Direktor der Kriegs und Domanenkammer in Marienwerder Eine freundschaftliche Verbindung bestand zu dem evangelischen Theologen Friedrich Schleiermacher der von 1790 bis 1793 Hauslehrer im elterlichen Schloss Schlobitten war Uber beinahe 40 Jahre unterhielten Alexander Dohna und Schleiermacher eine umfangreiche Korrespondenz Militarzeit BearbeitenAls Preussen im Oktober 1806 seine Niederlage von Jena und Auerstedt erlebte versetzte Dohna Schlohbitten Danzig und Graudenz in den Verteidigungszustand Er setzte fur Westpreussen durch dass sich dort die Behorden verpflichteten nichts gegen die Besatzer zu unternehmen solange diese die Provinz in ihrer Gewalt hatten Als die Franzosen hierfur eine Geisel als Pfand forderten meldete sich Dohna Schlobitten als Freiwilliger um einem von den Eroberern hierfur ausgewahlten Alteren dieses Schicksal zu ersparen und er erlebte einige Wochen franzosische Geiselhaft Nachdem Napoleon Bonaparte Schloss Finckenstein zu seinem Hauptquartier gemacht hatte befahl er Dohna Schlobitten im April 1807 zu einer Audienz dorthin Der Usurpator hoffte uber ihn und dessen Vater dahingehend Einfluss nehmen zu konnen dass diese bei Konig Friedrich Wilhelm III fur einen franzosisch preussischen Separatfrieden und einen Austritt Preussens aus der Anti Napoleon Koalition eintraten Dohna Schlobitten gelang es Napoleon zu uberzeugen dass er gegenuber Westpreussen auf eine Kriegskontribution verzichtete In Anerkennung dieses Erfolges wurde er am 4 August 1807 von Friedrich Wilhelm III zum Prasidenten der Kriegs und Domanenkammer ernannt In dieser Funktion musste er mit seinem franzosischen Gegenspieler Marschall Nicolas Jean de Dieu Soult den Tilsiter Frieden vom 7 Juli 1807 umsetzen Politische Zeit BearbeitenDer preussische Reformer Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein wurde auf Dohna Schlobitten aufmerksam und schlug ihn zu seinem Nachfolger als Innenminister vor als er selbst auf Druck des Franzosenkaisers 1808 entlassen wurde Als Innenminister unterstutzte Dohna Schlobitten Wilhelm von Humboldt bei der Grundung der Humboldt Universitat zu Berlin die 1810 erfolgte Als er sich daran machte den Plan seines Vorgangers einer Zusammenfassung der obersten Staats und Verwaltungsbehorden im Staatsrat zu verwirklichen kam es zum Konflikt mit seinem Kabinettschef Karl August Furst von Hardenberg Der leitende Minister interpretierte die Schaffung einer uber ihm stehenden Zentralbehorde als einen Angriff auf seine Stellung Als Hardenberg Staatskanzler wurde nahm Dohna Schlobitten im November 1810 aus Protest gegen dessen autoritaren Fuhrungsstil seinen Abschied Von der Kabinettsdisziplin befreit konnte Dohna Schlobitten bei der Erhebung Ostpreussens gegen die napoleonische Fremdherrschaft eine fuhrende Rolle spielen Gemeinsam mit Stein trug er nach dem Brand von Moskau zum Zustandekommen der Zusammenkunft der ostpreussischen Stande am 5 Februar 1813 in Konigsberg bei Zusammen mit Johann David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg lenkte und leitete er die Verhandlungen des Standetages Mit seinem Bruder und dem wie Stein in russischen Diensten stehenden Carl von Clausewitz arbeitete er einen Landwehrordnungs Entwurf aus und sorgte durch eine geschickte Leitung der Beratungen fur dessen Annahme Er wurde zum Vorsitzenden der Generalkommission fur die Volksbewaffnung gewahlt und begann ohne Verzug gegen den Widerstand der Behorden mit der Organisation der Landwehr Erst nachtraglich legitimierte der preussische Konig dieses selbstandige Vorgehen der Ostpreussen Am 17 Marz 1813 genehmigte er den Plan zur Errichtung der Landwehr Zwei Tage spater beauftragte er den auf dem Standetag zum Vorsitzenden der Generalkommission fur die die Volksbewaffnung ernannten Dohna Schlobitten mit dieser Volksbewaffnung und ernannte ihn daruber hinaus zum Zivilgouverneur fur Preussen ostlich der Weichsel Siehe auch Ostpreussische Landwehr 1813 Trotz dieser Gunstbezeugungen kam eine Ruckkehr in das preussische Ministerium wegen seines Gegensatzes zu Hardenberg nicht in Frage Als nach dem Ende der napoleonischen Kriege am 3 Juni 1814 auch seine Zivilgouverneurstelle aufgehoben wurde zog sich Dohna Schlobitten aus der aktiven Politik nach Schlobitten zuruck 1 Ruckzug aus der Staatspolitik BearbeitenAls Generallandschaftsdirektor wozu er bereits am 28 September 1813 gewahlt worden war und nach der Einfuhrung der provinzialstandischen Verfassung 1824 als Abgeordneter des Landkreises Mohrungen hat er auch ohne Staatsamt im offentlichen Leben der Provinz starken Einfluss ausgeubt Dohna Schlobitten nutzte ihn zur Unterstutzung der liberalen Opposition seines Freundes Theodor von Schon Er zeigte in der anschliessenden Zeit der Restauration und Reaktion Zivilcourage So veranlasste er 1820 einen Protest gegen die von seinem eigenen Konig mitgetragenen Karlsbader Beschlusse Literatur BearbeitenDenkmal der Erinnerung an den Herrn Friedrich Ferdinand Alexander Grafen zu Dohna Schlobitten Unzer Konigsberg 1831 Johannes Voigt Das Leben des konigl preussischen Staatsministers Friedrich Ferdinand Alexander Reichs Burggraf und Graf zu Dohna Schlobitten General Landschafts Director von Ostpreussen Ritter des rothen Adlerordens und des eisernen Kreuzes dargestellt von Brockhaus Leipzig 1833 2 Georg Friedrich Felix Eberty Friedrich Ferdinand Alexander Burggraf zu Dohna Schlobitten In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 299 302 Aretin Karl Otmar Freiherr von Dohna Schlobitten Friedrich Ferdinand Alexander Burggraf und Graf zu In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 53 Digitalisat Friedrich Schleiermacher Kritische Gesamtausgabe V Abt Band 1 Briefwechsel 1774 1796 Hrsg Andreas Arndt Wolfgang Virmond Walter de Gruyter Berlin New York 1985 S XLI 295 358 ISBN 3 11 008595 X Eva Ziebura Frank Bauer Im Dienste Preussens Charles de la Roche Aymon Alexander und Ludwig zu Dohna Schlobitten Biographien amp Dokumente Kupfergraben Verlag Berlin 2003 ISBN 3 89181 031 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Ferdinand Alexander zu Dohna Schlobitten im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dohna Schlobitten Friedrich Ferdinand Alexander Burggraf und Graf zu In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Einzelnachweise Bearbeiten Siegmar Graf Dohna Die Dohna s Aufzeichnungen uber die Vergangenheit der Familie Dohna Als Manuscript gedruckt Auflage Theil 1 3 Das Haus Schlobitten Finckenstein Brunau Konigliche Geheim Ober Hofbuchdruckerei R v Decker Berlin 1877 S 78 79 google de abgerufen am 25 Oktober 2022 Rezension in Blatter fur literarische UnterhaltungNormdaten Person GND 116170972 lobid OGND AKS LCCN n2005061700 VIAF 37660268 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dohna Schlobitten Friedrich Ferdinand Alexander zuALTERNATIVNAMEN Dohna Schlobitten Friedrich Ferdinand Alexander Burggraf und Graf zuKURZBESCHREIBUNG PolitikerGEBURTSDATUM 29 Marz 1771GEBURTSORT Schloss Finckenstein Westpreussen STERBEDATUM 31 Marz 1831STERBEORT Konigsberg Preussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Ferdinand Alexander zu Dohna Schlobitten amp oldid 230192555