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Die Kapelle Peenemunde ist ein Kirchengebaude in Peenemunde im Norden der Insel Usedom Neben ihrer Funktion als Kapelle dient sie heute als Gedenkstatte fur die Opfer von Peenemunde Kapelle Peenemunde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Baubeschreibung 3 1 Das Aussere 3 2 Das Innere 3 3 Glocke 3 4 Gedenkstein 4 Gemeinde 5 Literatur 6 Quellen 6 1 Ungedruckte Quellen 6 2 Gedruckte Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPeenemunde liegt wie der Name aussagt an der Mundung des Peenstroms in den Bodden zur Ostsee Die Geschichte des Ortes lasst sich bis in das 13 Jahrhundert zuruckverfolgen 1282 wurde das Gebiet um die Peenebucht der Stadt Wolgast zugeteilt 1 1306 erhielt Wolgast von Bogislaw IV auch die Wiese Peenemunde Bereits damals muss sich an dieser Stelle ein Hafen befunden haben der fur die auf dem Festland liegende Hansestadt Wolgast mit Sitz der Pommerschen Herzoge von wirtschaftlicher Bedeutung war Aufgrund seiner geographischen Lage wurde Peenemunde in den folgenden Jahrhunderten Schauplatz historischer Ereignisse Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges landete am 26 Juni 1630 an dieser Stelle Konig Gustav II Adolf von Schweden der nach der Niederlage der deutschen Protestanten in den europaischen Religions und Staatenkonflikt eingriff Ein Gedenkstein vor der Kapelle erinnert an diese Begebenheit 2 Im 20 Jahrhundert ist der Name Peenemunde nicht nur in die deutsche Militargeschichte eingegangen Ab 1936 war das vormals kleine Fischerdorf nach Errichtung der Heeresversuchsanstalt Forschungsstelle und Versuchsfeld fur Raketen und ferngelenkte Waffen und militarisches Sperrgebiet Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Peenemunde bis 1952 durch die GSSD und anschliessend durch die NVA der DDR genutzt Baugeschichte Bearbeiten1876 wurde auf dem Friedhof des damaligen Fischerdorfes eine Friedhofskapelle errichtet Baumeister war Friedrich Krager dessen Name an einer Tafel am Eingang vermerkt ist Seit Errichtung des Raketenwerkes 1936 wurde die Kapelle die nun im militarischen Sperrgebiet stand vernachlassigt und war uber Jahrzehnte dem Verfall preisgegeben Den 50 Jahrestages des ersten Bombenangriffs auf Peenemunde in der Nacht vom 17 zum 18 August 1943 nahm die Kirchgemeinde 1993 zum Anlass die Kapelle wieder aufzubauen Diese war so stark beschadigt dass sie in historisierender Form 3 neu aufgebaut wurde Der Innenraum wurde neu gestaltet Die Kapelle soll heute auch als Gedenkstatte an die Opfer von Peenemunde dienen Die Einweihung erfolgte am Gedenktag am 18 August 1993 Baubeschreibung BearbeitenDas Aussere Bearbeiten nbsp Glockenstuhl mit GlockeDie Kapelle ist ein Fachwerkbau und als Oktogon einem Achteck ausgefuhrt Den oberen Abschluss bildet ein achtteiliges Dach mit einem laternenartigen Aufsatz welcher die Form der Kapelle im Kleinen wiederholt Die Dacheindeckung besteht aus spanischem Schiefer die Bleihaube auf der Laterne und das darauf stehende Edelstahlkreuz bilden eine geschmackvolle optische Einheit im Material Das Innere Bearbeiten Die Gestaltung des Innenraums ist nach einem neuen Konzept im Hinblick auf die veranderte Funktion der Kapelle auch als Gedenkstatte vom Stralsunder Maler und Restaurator Hermann Lindner entworfen worden Die Wande des Oktogons sind in Schwarz und Weiss gehalten Die von einer sternformig zulaufenden Balkenkonstruktion getragene Holzdecke ist ebenfalls in einem hellen Ton gefasst Der Raum soll so in seiner Neutralitat wirken Bestimmend dabei ist die Gestaltung der schwarz weiss diagonal gegliederten Altarwand Sie ist Trager einer holzernen Tafel die als freischwebende Flache erscheint mit abgewinkelter Altarplatte Durch die beidseitigen originalen Sprossenfenster ist der Lichteinfall auf die Altarplatte gerichtet 4 Glocke Bearbeiten Die Glocke im Kirchenvorhof wurde 1993 zum Gedachtnis fur die Opfer von Peenemunde gestiftet und geweiht Sie befindet sich in einem freistehenden Glockenstuhl Die Inschrift auf der Glocke gibt den Stiftungsanlass wieder und nimmt direkten Bezug auf das Bauwerk als Mahnmal gegen den Krieg Gedenkstein Bearbeiten nbsp GedenksteinAuf dem Friedhof steht ein Gedenkstein der 1930 zuerst etwas erhoht in einer kleinen Denkmalanlage am Uferrand des Peenestroms aufgestellt wurde 5 Der Plan zur Aufstellung des Steins stammte von der Greifswalder Gesellschaft der Freunde zum Studium Schwedens Der aus Schweden stammende und in einer Wismarer Werkstatt bearbeitete Stein wurde am 26 Juni 1930 anlasslich des 300 Jahrestages der Anlandung der schwedischen Armee unter Konig Gustav II Adolf wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1630 bei Peenemunde von den Studentischen Korporationen der Greifswalder Universitat mit dem dortigen Professor Paul aufgestellt Er tragt die Inschrift Verzage nicht Du Hauflein klein Gustav Adolf landete hier Mitsommer 1630 Deutsche Verehrer seines Volkes errichteten 1930 diesen Stein 6 Gemeinde BearbeitenBis 1945 gehorte die Kapelle zu der am gegenuberliegenden Ufer des Peenestroms gelegenen Kirchengemeinde Kroslin Nach der Wende gehort Peenemunde zur Kirchengemeinde Krummin Karlshagen Zinnowitz mit dem Pfarramt Zinnowitz der Pommerschen Evangelischen Kirche und seit 2012 zur Propstei Pasewalk im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Literatur BearbeitenKarin Hosch Krummin Karlshagen Peenemunde Passau 1994 ISBN 3 930102 24 2 S 19 22 Landesamt fur Denkmalpflege Mecklenburg Vorpommern Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale in Mecklenburg Vorpommern Vorpommersche Kustenregion Henschelverlag Berlin 1995 ISBN 3 89487 222 5 S 344 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03081 6 S 405 Brigitte Metz Kirchen auf Usedom Usedom 1994 ISBN 3 937040 23 4 S 73 Dirk Schleinert Die Geschichte der Insel Usedom Rostock 2005 ISBN 3 356 01081 6 Quellen BearbeitenUngedruckte Quellen Bearbeiten Universitatsarchiv Greifswald 2 3 Theologische Fakultat Dekanatsakten 1832 1925 Deutsche Gesellschaft zum Studium Schwedens bei der Einweihung des Gustav Adolf Steines 2 5 Juristische Fakultat Nr 32 Einweihung eines Gustav Adolf Steines 1924 1934 Stadtarchiv Stralsund 2 2 1 Handschriften Nr 6 Chroniken und Landesbeschreibungen Nachrichten uber Peenemunde 1 3 12 Kirchenverwaltung der Stadt Stralsund 1707 Nr 1403 Vom Weihetag in Peenemunde 1 Juli 1930 Landesarchiv Greifswal Postkartensammlung Nr 161 Peenemunde Stadtarchiv Wismar Prozessakten des Tribunals 1653 1803 Nr 25 darin uber Kosten aus dem Prozess des Pastors Eichmann mit den Einwohnern zu Peenemunde wegen Quartalsgeld und Messkorn 1701 1702 Gedruckte Quellen Bearbeiten Pommersches UrkundenbuchWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kapelle Peenemunde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Kapelle Peenemunde in der Landesbibliographie MV Evangelische Kapelle PeenemundeEinzelnachweise Bearbeiten PUB 2 Band 2 Abt 1885 S 475 476 Karin Hosch Peenemunde Gedachtniskapelle 1994 S 19 Die Bau und Kunstdenkmale in Mecklenburg Vorpommern Vorpommersche Kustenregion 1995 S 344 Karin Hosch Peenemunde Gedachtniskapelle 1994 S 21 Siehe die historische Postkarte Brigitte Metz Kirchen auf Usedom 2009 S 73 54 139688333333 13 771491111111 Koordinaten 54 8 22 9 N 13 46 17 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapelle Peenemunde amp oldid 206286508