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Die Kanadaschnepfe Scolopax minor ist eine Vogelart aus der Familie der Schnepfenvogel Scolopacidae Bei der im Osten Nordamerikas weit verbreiteten Art handelt es sich um einen gut erforschten Bewohner junger offener Walder und Lichtungen der sich auf die Jagd nach Erdwurmern spezialisiert hat Die Fortpflanzung und vor allem das Balzverhalten der Mannchen die mit charakteristischen ausdauernden Rufen versuchen moglichst viele Weibchen fur sich einzunehmen ist dabei fur Ornithologen von besonderem Interesse Die Kanadaschnepfe ist ein beliebtes Federwild noch immer werden jahrlich mehrere hunderttausend in freier Wildbahn lebende Exemplare von Jagern geschossen Dennoch gilt die Art in ihrem Fortbestand als nicht konkret gefahrdet Im Fruhjahr gehort die Kanadaschnepfe zu den fruhesten am Boden brutenden Vogelarten im Nordosten Nordamerikas KanadaschnepfeKanadaschnepfe Scolopax minor SystematikKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Schnepfenvogel Scolopacidae Gattung Eigentliche Schnepfen Scolopax Art KanadaschnepfeWissenschaftlicher NameScolopax minorGmelin JF 1789 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau und Aussehen 1 2 Jungvogel 1 3 Verwechslungskandidaten 1 4 Stimme und andere Lautausserungen 2 Verhalten 2 1 Habitat und Lebensweise 2 2 Ernahrung und Jagdverhalten 3 Fortpflanzung 3 1 Brutzeit und Balzverhalten 3 2 Nest und Eier 3 3 Inkubation und Jungvogel 4 Verbreitung und Migration 5 Gefahrdung und Schutzmassnahmen 6 Systematik 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenKorperbau und Aussehen Bearbeiten nbsp Das von Braun und Grautonen dominierte Gefieder bietet der Kanadaschnepfe eine gute Tarnung zwischen herabgefallenem Laub Kanadaschnepfen sind kompakte oft plump wirkende Vogel mit einem vergleichsweise grossen Kopf und kurzem kaum sichtbaren Hals Die grossen Augen mit dunkelbrauner Iris sitzen auffallig weit oben und hinten am Kopf 1 Durch diese Anordnung wird ein besonders weites Sichtfeld erlangt bei dem es sich moglicherweise um das grosste bei einer Vogelart uberhaupt handelt 2 Die Beine sind fur einen Schnepfenvogel verhaltnismassig kurz Der Schwanz ist ebenfalls kurz und keilformig geformt Die Flugel sind hingegen lang sehr breit und abgerundet Die drei aussersten Handschwingen sind in ihrer Breite stark reduziert bei Mannchen meist starker als bei Weibchen Diese unter Schnepfenvogeln einzigartige Eigenschaft sorgt im Flug fur ein charakteristisches pfeifendes Gerausch Der Schnabel ist an die Jagd auf in weicher Erde lebende Beute angepasst und daher besonders lang und gerade Der Oberschnabel ist daruber hinaus weich und biegsam eine spezielle Anordnung der Muskeln am Kopf erlaubt es diesen unabhangig vom etwas kurzeren Unterschnabel zu bewegen Die Fortbewegung am Boden erfolgt in der Regel laufend nur selten auch hupfend Bei der Art liegt hinsichtlich der Korpergrosse ein umgekehrter Sexualdimorphismus vor Weibliche Vogel erreichen ausgewachsen eine Grosse zwischen 27 und 31 cm und ein Gewicht von 151 bis 279 g wahrend ihre mannlichen Artgenossen 25 bis 28 cm und 116 bis 219 g erreichen konnen Die Lange des Schnabels macht etwa ein Viertel der Gesamtlange aus und liegt fur weibliche Exemplare bei 6 6 bis 7 8 cm bei Mannchen betragt sie zwischen 5 9 und 6 9 cm 1 Die Flugelspannweite betragt fur Weibchen etwa 14 0 bis 14 6 cm fur Mannchen hingegen 12 8 bis 13 4 cm Insgesamt handelt es sich mit diesen Abmessungen um die kleinste Art aus der Gattung der Eigentlichen Schnepfen Scolopax Bei der Gefiederfarbung existiert zwischen den Geschlechtern kein Unterschied ebenso fehlt ein dezidiertes Prachtkleid Stattdessen dominieren das ganze Jahr uber Braun und Beigetone wodurch Kanadaschnepfen am Waldboden gut getarnt und oft nur schwer auszumachen sind Das Gefieder an Kopf und Nacken zeigt eine orange braune Grundfarbung die von einem feinen dunklen Augenstreif unterbrochen wird der vom Schnabel bis in den Nacken verlauft Parallel dazu zieht sich ein weiterer oft weniger klar abgegrenzter Streif uber die untere Wangenpartie Uber den hinteren Scheitel und das Genick verlaufen quer zwei bis drei breite schwarz braune Balken Kopf und Rucken sind durch eine silber graue V formige Zeichnung an den Randern des ansonsten braunen Mantels optisch voneinander getrennt An Burzel und Oberschwanzdecken findet sich erneut eine orange braune Grundfarbung die besonders in der Mitte dieser Korperpartien von dunkelbraunen Strichen und Tupfern durchzogen ist Die Steuerfedern sind dunkelgrau und mit sehr breiten silbrig weissen Spitzen versehen Die Vorderseite einschliesslich der Unterschwanzdecken und Achselfedern ist etwas heller gefarbt als die Ruckenpartien an der Brust findet sich eine meist nur angedeutete dunkelbraune Sprenkelung wahrend der Bauchbereich vor allem in der Mitte haufig leicht weisslich verwaschen wirken kann Schulter und Schirmfedern sind dunkelbraun bis fast schwarz und variabel weiss haselnussbraun oder grau gesaumt Die Flugeldecken sind zentral sehr dunkelbraun mit unregelmassigen breiten Saumen in haselnussbraun und graulichen Spitzen Die Schwungfedern sind einheitlich matt braun gefarbt und ganzlich ungemustert Die unbefiederten Laufe sind je nach Individuum grau gelb oder grunlich braun gefarbt Der Schnabel ist braunlich mit etwas hellerer Basis und dunkler zur Spitze hin Gelegentlich kommen auch leicht gelbliche oder grunliche Farbeinschlage vor 3 In seltenen Fallen werden Kanadaschnepfen mit teilweise albinistischem Gefieder gemeldet wobei komplett albinistische Vogel ebenso wie melanistische Exemplare bislang nicht bekannt sind 1 Daruber hinaus existiert offenbar eine extrem seltene Farbvariante mit uberwiegend kupferfarbenem Gefieder von der in einem Zeitraum von 40 Jahren lediglich drei Exemplare gemeldet worden sind 4 Jungvogel Bearbeiten Das Jugendkleid ist nur schwer vom Erwachsenengefieder zu unterscheiden Grundsatzlich sind die Farben weniger intensiv besonders an Wangen Kehle und Oberbrust tendiert die Grundfarbung eher ins Grau Braune Bei manchen Exemplaren findet sich ausserdem ein dunkelgraues Band im Bereich der Kehle das eine grobe Altersbestimmung ermoglicht 1 Eine wirklich eindeutige Abgrenzung juveniler Exemplare gelingt allerdings meist nicht im Feld sondern erfordert eine genaue Betrachtung der Armschwingen deren Unterseiten im Jugendkleid sehr blasse Spitzen und dunkle Subterminalbinden aufweisen die bei den Adulten fehlen 3 Das Erwachsenengefieder tragen Kanadaschnepfen nach Abschluss der zweiten vollstandigen Mauser 1 Verwechslungskandidaten Bearbeiten Eine Verwechslung der Kanadaschnepfe mit anderen Arten ist eher selten kommt aber gelegentlich mit einigen ahnlich gefarbten Arten wie den Schlammlaufern Limnodromus spec oder der Wilsonbekassine Gallinago delicata vor Schlammlaufer sind auf den ersten Blick vor allem an den langeren Beinen zu erkennen Daruber hinaus sind sie geselliger und bevorzugen offenere Habitate als Kanadaschnepfen Der Wilsonbekassine hingegen fehlen die auffalligen breiten Querstreifen an Scheitel und Genick Ein seltener Irrgast in Nordamerika ist ausserdem die verwandte Waldschnepfe S rusticola die jedoch deutlich grosser und schwerer und allgemein dunkler gefarbt ist 1 Stimme und andere Lautausserungen Bearbeiten source source Aufnahme des typischen peent Rufs der balzenden MannchenAusserhalb der Brutzeit gelten Kanadaschnepfen als wenig ruffreudige fast ganzlich stille Vogel Dies andert sich allerdings wahrend der Balz wenn die Mannchen ihre teils sehr ausdauernden Zurschaustellungen am Boden und in der Luft beginnen Am Balzplatz geben sie dabei wahrend der Morgen und Abenddammerung einen typischen wie ein summendes peent klingenden Laut von sich der von einem sehr kurzen gurrenden chako eingeleitet wird 3 Dieser lautstarke fur Menschen oft noch aus mehr als 200 m Entfernung horbare Ruf wird haufig eine halbe Stunde teilweise auch bis zu 45 Minuten lang standig wiederholt Oft sind mannliche Kanadaschnepfen zu dieser Zeit die ersten Vogel die am Morgen zu horen sind und gehoren auch in den Abendstunden zu den letzten noch zu horenden Sangern Als Hauptfunktion ihrer Rufe wird das Anlocken der Weibchen vermutet Ebenso verhalt es sich mit weiteren Lauten die wahrend spiralformiger Fluge uber dem Balzplatz ausgestossen werden Dabei erzeugen die Mannchen mit Hilfe der Luft die durch die Zwischenraume ihrer reduzierten Handschwingen stromt einen recht melodischen zwitschernden Klang Fruhe Forscher die sich mit der Art beschaftigten nahmen zunachst an dass es sich dabei um den eigentlichen Gesang der Kanadaschnepfe handeln musse Tatsachlich wird dieses Gerausch jedoch rein mechanisch durch die vorbeistromende Luft erzeugt 1 Neben diesen mit der Balz in Verbindung stehenden Lautausserungen ist von mannlichen Kanadaschnepfen ausserdem ein hartes cac cac cac bekannt das bei aggressiven Zusammenstossen zwischen Artgenossen zum Einsatz kommt Die insgesamt deutlich stilleren Weibchen verfugen uber einen vergleichsweise selten gehorten pfeifenden Ruf 3 Verhalten BearbeitenHabitat und Lebensweise Bearbeiten Die Kanadaschnepfe bevorzugt junge offene Walder mit buschigem Unterwuchs und vergleichsweise vielen Lichtungen als Lebensraum Daruber hinaus bieten auch wenig intensiv genutzte Wiesen und Felder der Art ein geeignetes Habitat insbesondere als Schauplatz der Balz der Mannchen und als Ruheplatz an denen sich die ansonsten solitar lebenden Vogel in kleinen Gruppen sammeln um zu schlafen Obwohl es sich um Einzelganger handelt sind sie ausserhalb der Brutzeit nicht territorial oder aggressiv gegenuber Artgenossen ein festes Revier besetzen sie nicht Besonders hohe Populationsdichten erreicht die Art in Regionen mit fruchtbaren lockeren Boden wie etwa dem Tal des Sankt Lorenz Stroms im Sudosten Kanadas da diese die Nahrungssuche erheblich erleichtern Umgekehrt sind Kanadaschnepfen in Gebieten mit Lehm oder recht sauren nahrstoffarmen Boden eher selten anzutreffen Besonders wahrend der Migration konnen die Vogel auch in ansonsten eher ungeeignetem Habitat wie beispielsweise von Menschen gepflegten Rasenflachen savannenartigen Landschaften oder von Sauergrasern dominierten Feuchtgebieten angetroffen werden Die Nahe zu offenen Wasserflachen wird selten gescheut im Gegenteil schwimmen Kanadaschnepfen auch gelegentlich in tieferem Wasser um dort zu baden Die Aktivitatsphasen der Art variieren saisonal wahrend sie sich im Fruhling und Sommer vornehmlich wahrend des Tages auf Nahrungssuche begeben sind die Vogel den Rest des Jahres uber eher dammerungs und nachtaktiv Werden sie gestort bleiben sie zunachst mit vor und zuruck schaukelndem Korper stehen und beobachten den Eindringling aufmerksam Zieht sich dieser nicht zuruck ergreifen sie mit einem schnellen aufwartsgerichteten Flug die Flucht 1 Ernahrung und Jagdverhalten Bearbeiten source source source source source source source source Kanadaschnepfe bei der NahrungssucheKanadaschnepfen sind auf die Jagd nach Regenwurmern und anderen Wenigborstern spezialisiert die mit dem langen biegsamen Schnabel aus der weichen Erde gezogen und direkt verzehrt werden Hinzu kommen andere oberirdisch lebende Wirbellose wie Schnecken Tausendfusser Spinnen Schnepfenfliegen Kafer oder Hautflugler Die genaue Zusammensetzung der Ernahrung kann dabei regional stark variabel sein und sich insbesondere zwischen Brutgebiet und Winterquartier erheblich unterscheiden Insgesamt machen Wirbellose typischerweise circa 80 der Gesamtnahrung aus Erganzt wird der Speiseplan durch pflanzliche Nahrung darunter etwa Samereien von Fuchsschwanz Rosengewachsen oder Sauergrasern Der Flussigkeitsbedarf wird uber die Nahrung gestillt zusatzliches Wasser wird nicht aufgenommen 1 Bei der Jagd auf Erdwurmer bewegen sich Kandaschnepfen langsam gehend fort und bleiben gelegentlich mit vor und zuruck wippendem Korper stehen das Gewicht auf dem vorderen Fuss und den Kopf vollig still haltend Einige Ornithologen nehmen an dass es dabei um eine Methode handelt Vibrationen im Boden zu erzeugen die die Wurmer dazu verleiten sich in Bewegung zu setzen wodurch sie fur den Vogel leichter auszumachen sind Dies gilt jedoch nicht als endgultig erwiesen 5 Eine andere Moglichkeit versteckte Wurmer aufzuspuren konnten langsame oft weit auseinander gesetzte Stiche mit dem Schnabel in den Boden sein die oft der eigentlichen deutlich hektischeren Jagd mit schnell aufeinander folgenden gezielten Stichen vorausgehen Der biegsame empfindsame Oberschnabel fungiert dabei als Tastorgan 6 Fortpflanzung BearbeitenBrutzeit und Balzverhalten Bearbeiten Die Brutzeit beginnt in sudlichen Regionen Anfang Februar selten auch bereits im Januar wahrend weiter nordlich nicht vor April mit dem Brutgeschaft begonnen wird Dennoch gehort die Art im Norden zu den fruhesten Bodenbrutern Die letzten Bruten verlassen normalerweise Ende Juni die Nistplatze Kanadaschnepfen pflanzen sich polygyn fort die Mannchen sind bemuht sich in einer Saison mit moglichst vielen Weibchen zu paaren Ansonsten beteiligen sie sich nicht am Nestbau oder der Aufzucht der Nachkommen Geschlechtsreife Mannchen wahlen idealerweise im Abstand von einigen hundert Metern voneinander eine offene Lichtung oder ein Feld als Ort fur ihre Zurschaustellungen den sie gegen Konkurrenten verteidigen Zu echten Kampfen mit korperlichem Kontakt kommt es dabei allerdings nur sehr selten meist lassen sich Eindringlinge durch lautes Rufen und enge Verfolgungsfluge vertreiben Dieselbe Lichtung wird oft uber mehrere Jahre hinweg immer wieder aufgesucht Haben die Mannchen einen geeigneten Ort gefunden versuchen sie die Weibchen mit lautem Rufen und spiralformigen Flugen bei denen ihre Handschwingen ein zwitscherndes Gerausch verursachen zu sich zu locken Dabei sind sie ausserst ausdauernd viele Exemplare setzen dieses Verhalten noch lange fort nachdem der Grossteil der Weibchen bereits mit der Eiablage und Bebrutung begonnen hat Auch wenn bereits die meisten Kuken geschlupft sind konnen oft noch immer die Rufe vereinzelter Mannchen gehort werden Zeigt sich ein interessiertes Weibchen an einem Gesangsplatz nahert sich das Mannchen diesem mit ausgebreiteten Flugeln und aufgefachertem Schwanz und gibt dabei einen gurrenden Laut von sich Die Begattung erfolgt nur ein einzelnes Mal woraufhin das Weibchen sich entfernt und kurz darauf mit der Auswahl des Nistplatzes beginnt Trotz der polygynen Fortpflanzungsweise haben genetische Untersuchungen ergeben dass eine Brut jeweils nur von einem Mannchen abstammt was darauf hindeutet dass Weibchen sich nicht mit mehreren Partnern paaren 1 Nest und Eier Bearbeiten nbsp Nest mit drei EiernBevorzugte Nistplatze konnen regional in recht unterschiedlichen Habitaten gelegen sein So werden in den sudlichen Vereinigten Staaten Nester gern in mittelalten und offenen von Hartlaubgewachsen dominierten Waldern angelegt Weiter nordlich zeigt sich eine Praferenz fur menschengemachte Umgebungen wie Obstwiesen oder Stoppelfelder wahrend ganz im Norden des Brutgebiets Nester meist in jungen relativ hochgelegenen Mischwaldern gebaut werden Der Standort ist dabei nie allzu weit normalerweise hochstens 140 m von den Singplatzen der Mannchen entfernt Das eigentliche Nest wird in jedem Fall direkt am Boden angelegt Es handelt sich dabei um eine einfache Vertiefung von durchschnittlich 12 cm Durchmesser und 3 8 cm Tiefe Meist bieten bereits vorhandene Blatter und Zweige eine gewisse Isolierung zusatzliches Nistmaterial wird allerdings scheinbar nicht herangeschafft Manche Weibchen verzichten auch ganz auf das Aufscharren einer Mulde und legen ihre Eier stattdessen einfach auf einem kleinen Haufen toter Blatter und Astchen ab 1 Die Gelegegrosse liegt normalerweise bei vier Eiern gelegentlich kommen auch Gelege mit einem bis drei Eiern vor In seltenen Fallen gefundene Nester mit funf oder mehr Eiern sind moglicherweise das Resultat von mehreren Weibchen die ihre Eier aus unklaren Grunden in dasselbe Nest ablegen 7 Die Eier selbst sind birnen bis eiformig geformt bei 20 vermessenen Gelegen lagen ihre durchschnittlichen Masse bei 38 8 29 7 mm Das Lebendgewicht betragt etwa 17 5 g oder circa 8 5 des Gewichts eines durchschnittlichen Weibchens Die Schale zeigt eine graulich orange Grundfarbe mit unregelmassigen Tupfern und Sprenkeln in braun violett oder blau grau die am dickeren Ende des Eis konzentriert auftreten Die Oberflache ist leicht glanzend 1 Inkubation und Jungvogel Bearbeiten nbsp Kuken in der Fort Custer Recreation Area Michigan Vereinigte StaatenDas Weibchen beginnt nach der Ablage des letzten Eis mit der Bebrutung die Inkubationszeit liegt bei 20 bis 22 Tagen Unfruchtbare Eier werden erst nach bis zu 38 Tagen endgultig aufgegeben In dieser Zeit verbringt die Mutter fast ihre gesamte Zeit in aufrechter Haltung und mit gesenktem Kopf auf den Eiern sitzend lediglich in der Morgen und Abenddammerung unternimmt sie kurze Fluge zur Nahrungsaufnahme Bei Bedrohungen fliegt das Weibchen schnell auf landet in Sichtweite und tauscht zitternd und mit herabhangenden Flugeln eine Verletzung vor um den Eindringling vom Nest abzulenken Fortgesetzte Storungen durch Menschen fuhren besonders in fruhen Phasen der Inkubation regelmassig zur Aufgabe einer Brut 1 Daruber hinaus fuhren fortgesetzter Schneefall und Pradation durch Raubtiere zu einem Verlust von bis zu 50 der Nester Um dies auszugleichen starten viele Weibchen nach dem Verlust einer Brut einen weiteren Versuch in derselben Saison 8 Ist die erste Brut erfolgreich folgt jedoch kein weiterer Brutvorgang mehr im selben Jahr In erfolgreichen Nestern schlupfen alle Jungvogel innerhalb eines Zeitraums von vier bis funf Stunden woraufhin sie von der Mutter gehudert werden bis ihr weiches bei der Geburt vorhandenes Daunenkleid getrocknet ist Dieses ist zunachst von hellgrauer Grundfarbe und in verschiedenen Brauntonen gemustert was den Kuken direkt eine gute Tarnung am Erdboden beschert Die Augen sind schon bei der Geburt geoffnet 1 Junge Kanadaschnepfen sind Nestfluchter die den Nistplatz bereits im Alter von wenigen Stunden gemeinsam mit der Mutter verlassen Nach wenigen Tagen beginnen sie bereits im Boden mit dem Schnabel nach Fressbarem zu suchen werden jedoch zunachst auch noch gefuttert Erste kurze Fluge unternehmen sie im Alter von etwa zwei Wochen und sind schon nach einer weiteren Woche geubte Flieger Nach funf Wochen sind die Jungvogel dann vollkommen unabhangig und verlassen die Obhut der Mutter 7 Bereits im Alter von einem Jahr sind Kanadaschnepfen geschlechtsreif und bruten selbst oder versuchen erstmals sich fortzupflanzen 1 Verbreitung und Migration Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der KanadaschnepfeBrutgebieteGanzjahrigWinterquartiereDie Kanadaschnepfe bewohnt ein sehr grosses Verbreitungsgebiet das weite Teile des ostlichen Nordamerikas umfasst Die wichtigsten Brutgebiete liegen in einem Gebiet zwischen den kanadischen Seeprovinzen und dem sudostlichen Manitoba sudwarts bis nach Virginia Kentucky Missouri Kansas Illinois Tennessee und North Carolina in den Vereinigten Staaten Im Westen folgt die Grenze des Brutgebiets grob dem 98 Breitengrad Sudlich dieser Region sind Bruten bis nach Zentral Florida und Ost Texas bekannt jedoch in deutlich geringerer Zahl als weiter nordlich 1 Das nordlichste bekannte Nest wurde in York Factory 9 das westlichste im Riding Mountain Nationalpark beide in Manitoba gelegen dokumentiert 10 Kanadaschnepfen sind Zugvogel die sich im Herbst auf den Weg Richtung Suden in ihre Winterquartiere begeben die sich bis an die Golfkuste der Vereinigten Staaten erstrecken Im Winter gelingen die sudlichsten Sichtungen meist ganz im Suden von Texas Zwischen Brutgebieten und Winterquartieren besteht eine erhebliche Uberschneidung Ob manche Populationen in zentralen Regionen moglicherweise nicht migrieren und stattdessen das ganze Jahr uber standorttreu bleiben ist bislang unbekannt Die ersten Vogel beginnen ihren Zug im September und erreichen ihre Ziele Ende Oktober etwa ab Mitte Dezember ist der Grossteil der Kanadaschnepfen in den Winterquartieren angekommen Ab Mitte Januar begeben sich die ersten Vogel bereits auf den Ruckweg wobei Mannchen typischerweise fruher starten als ihre weiblichen Artgenossen Bis Ende Februar haben sich fast alle Exemplare auf den Weg gemacht die nordlichen Brutgebiete werden dann ab Mitte Marz allerspatestens bis Mitte April wieder besiedelt Besonders die Herbstmigration ist eher unvorhersehbar und offenbar stark durch das Wetter beeinflusst Besonders das Fehlen starker Kaltfronten kann diese Wanderung in manchen Jahren verzogern Gezogen wird in eher geringen Hohen allein oder in kleinen Gruppen wahrend der Nacht Fruhe Berichte aus der Zeit vor den Bestandsruckgangen der Art erwahnen hingegen noch Schwarme von einigen hundert Individuen Die Orientierung erfolgt sehr wahrscheinlich visuell anhand markanter geografischer Objekte wie dem Mississippi River und dessen Nebenflussen oder den Ozark Mountains 1 Gefahrdung und Schutzmassnahmen Bearbeiten nbsp William Heath Woodcock Shooting undatiert Die Kanadaschnepfe gilt als noch immer haufiger und weit verbreiteter Vogel erreicht jedoch in moderner Zeit nicht mehr die historischen Populationszahlen die vor Beginn des 20 Jahrhunderts Nordamerika besiedelten BirdLife International schatzt den Bestand im Jahr 2020 auf etwa 3 500 000 adulte Exemplare Die IUCN stuft die Art vor allem auf Grund dieser hohen Zahl auf der niedrigsten Gefahrdungsstufe least concern nicht gefahrdet ein 11 Obwohl ihre Beliebtheit in den letzten 60 Jahren graduell nachgelassen hat 12 ist die Art sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Kanada noch immer ein gefragtes Federwild das vor allem fur den eigenen Verzehr geschossen wird In den 1970er Jahren wurden allein in den USA jahrlich circa 1 500 000 Vogel von 500 000 Jagern getotet mit weiteren 120 000 geschossenen Exemplaren in Kanada 13 Anfang der 1990er Jahre war diese Zahl auf etwa 400 000 Jager und 1 100 000 getotete Kanadaschnepfen gesunken 12 Aktuellere Zahlen aus den Jagdsaisons der Jahre 2010 und 2011 nennen 333 000 Abschusse jahrlich 14 Bereits um das Jahr 1900 herum kamen bei Forschern erste Bedenken auf dass die starke Bejagung der Kanadaschnepfe zu Bestandseinbruchen und langfristig zum Verschwinden der Art fuhren konnte 15 Neben dieser direkten Bejagung stellt der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft eine konstante Bedrohung dar Hinzu kommen Vergiftungen mit Schwermetallen wie Blei und Cadmium die in die Umwelt eingetragen werden und sich im Boden in den dort lebenden Erdwurmern anreichern welche die Hauptbeute der Kanadaschnepfe darstellen Forscher gehen davon aus dass die Art zunachst von menschengemachten Veranderungen ihres Lebensraums wie der Offnung einstmals dichter Walder und der Schaffung offener Flachen wie Farmen und Plantagen profitieren konnte Viele dieser neu geschaffenen Habitate sind jedoch mittlerweile entweder durch naturliche Sukzession oder Siedlungsdruck wieder verschwunden Als bodenbrutender Vogel steht die Kanadaschnepfe ausserdem auf dem Speiseplan einer ganzen Reihe sowohl naturlich vorkommender als auch eingeschleppter Pradatoren In der Nahe menschlicher Siedlungen sind hier im Speziellen Hauskatzen zu nennen die sowohl adulte Vogel als auch noch flugunfahige Jungen erbeuten Zu den weiteren Beutegreifern zahlen unter anderem Habicht Accipiter gentilis Virginia Uhu Bubo virginianus Schleiereule Tyto alba Amerikanischer Nerz Mustela vison Waschbar Procyon lotor und Graufuchs Urocyon cinereoargenteus Die Gelege fallen daruber hinaus regelmassig diversen Schlangenarten zum Opfer Ungefahr seit Mitte der 1980er Jahre wird versucht die jahrlichen Verluste der Art durch eine Regulierung der Jagd und die Einfuhrung einer Schonzeit zu begrenzen Seit 1990 sind diese Bemuhungen im sogenannten American Woodcock Management Plan des United States Fish and Wildlife Service festgeschrieben der im Jahr 2008 durch den American Woodcock Conservation Plan erganzt wurde Letzterer teilt das Verbreitungsgebiet in eine Reihe von Zonen ein und nennt fur jede davon mogliche Massnahmen die den langfristigen Erhalt der Art sicherstellen sollen Einzelne Pilotprojekte etwa in der Moosehorn National Wildlife Refuge im Bundesstaat Maine hatten bereits gezeigt dass Kanadaschnepfen in kurzer Zeit positiv auf die Schaffung neuer geeigneter Lebensraume reagieren 1 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung der Kanadaschnepfe stammt aus dem Jahr 1789 und geht auf den deutschen Zoologen Johann Friedrich Gmelin zuruck der zugrundeliegende Holotyp war im US Bundesstaat New York gesammelt worden Als wissenschaftlichen Namen der neuen Art wahlte Gmelin das Binomen Scolopax minor Das Artepitheton stammt aus dem lateinischen und bedeutet in etwa kleiner was sich auf die geringere Korpergrosse der Kanadaschnepfe im Vergleich zur aus Europa bekannten Waldschnepfe bezieht Die Art gilt als monotypisch ausserdem wird die 1839 von John James Audubon beschriebene Art Microptera americana heute als Juniorsynonym von Scolopax minor betrachtet Die Kanadaschnepfe bildet nach moderner Auffassung gemeinsam mit der Waldschnepfe und sechs weiteren allesamt altweltlich verbreiteten Arten die Gattung der Eigentlichen Schnepfen Scolopax Wahrend die Verwandtschaftsverhaltnisse dieser anderen Arten untereinander recht eindeutig sind ist die genaue Abstammung der Kanadaschnepfe hingegen bislang unklar Aus dem fruhesten Pleistozan Nordamerikas ist mindestens eine weitere fossile Scolopax Art bekannt die vermutlich recht eng mit der heutigen Kanadaschnepfe verwandt gewesen sein durfte Daruber hinaus wurden in Alabama Florida Missouri Tennessee und Virginia circa 0 6 Millionen Jahre alte Fossilien aus dem Spatpleistozan gefunden bei denen es sich eindeutig um Kanadaschnepfen handeln durfte 1 Literatur BearbeitenWilliam G Sheldon The Book of the American Woodcock University of Massachusetts Press Boston 1967 ISBN 0 87023 021 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kanadaschnepfe Scolopax minor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aufnahmen von Rufen und Gesangen bei xeno canto orgEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Daniel G McAuley Daniel M Keppie R Montague Whiting Jr American Woodcock Scolopax minor version 1 0 In Birds of the World 2020 doi 10 2173 bow amewoo 01 Michael P Jones Kenneth E Pierce Daniel Ward Avian Vision A Review of Form and Function with Special Consideration to Birds of Prey In Journal of Exotic Pet Medicine Band 16 Nr 2 2007 S 69 87 doi 10 1053 j jepm 2007 03 012 a b c d Peter Hayman John Merchant Tony Prater Shorebirds An identification guide to the waders of the world Christopher Helm London 1986 ISBN 0 7470 1403 5 S 346 347 Austin Loomer Rand An abnormaly colored Woodcock In The Canadian Field Naturalist Band 64 1950 S 153 William H Marshall Does the Woodcock Bob or Rock and Why In The Auk Band 99 Nr 4 1982 S 791 792 doi 10 1093 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