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Das Kaliwerk Gross Rhuden war ein Kalibergwerk in Gross Rhuden in Niedersachsen Zu ihm gehorten die Schachte Carlsfund I Carlsfund II 51 95293 10 08802 und Hermann II 51 96076 10 11879 Kaliwerk Gross RhudenAllgemeine Informationen zum BergwerkHunt zur Erinnerung an den Kalibergbau in Gross RhudenAndere Namen Gewerkschaft CarlsfundInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Gewerkschaft Carlsfund Deutsche Kaliwerke AGBeschaftigte 320 1 Betriebsbeginn 1893Betriebsende 1929Nachfolgenutzung IndustriegelandeGeforderte RohstoffeAbbau von Carnallit HartsalzCarnallit HartsalzFloznameMachtigkeit 40 mRohstoffgehalt 16 19 Grosste Teufe 970 mGeographische LageKoordinaten 51 57 13 6 N 10 6 24 7 O 51 953787 10 106849 Koordinaten 51 57 13 6 N 10 6 24 7 OKaliwerk Gross Rhuden Niedersachsen Lage Kaliwerk Gross RhudenStandort Am Schlorbach 19Gemeinde Gross RhudenLand Land NiedersachsenStaat DeutschlandRevier Sudhannoverscher Kalibezirk Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Geologie 2 Geschichte 2 1 Gewerkschaft Carlsfund 2 2 Gewerkschaft Hermann 2 3 Konsolidierung 2 4 Grube Georg Engelhardt 2 5 Stilllegung 2 6 Untertageverlagerung Otmar 2 7 Verwahrung 3 Nachnutzung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie BearbeitenDas Kaliwerk liegt in den Gemarkungen Gross Rhuden und Konigsdahlum Geographische Lage Bearbeiten Das Kalifloz liegt unter dem Heberg nordlich von Gross Rhuden und sudlich von Konigsdahlum Geologie Bearbeiten Das Deckgebirge besteht fast ausschliesslich aus Buntsandstein der auf dem Anhydrit aufliegt und ein machtiges Steinsalzlager des Jungeren Steinsalzes uberlagert Das Liegende des Jungeren Steinsalzes bildet das aus Carnallit und Hartsalz bestehende Kalifloz Das Liegende der Lagerstatte wird vom Alteren Steinsalz gebildet Das etwa 40 m machtige Kalilager fallt von Sud nach Nord mit etwa 20 25 ein Geschichte BearbeitenAm westlichen Rand von Rhuden gab es eine Salzquelle Bereits seit dem 17 Jahrhundert existierte in Rhuden eine Saline die Jobst Edmund von Brabeck gehorte 2 Gewerkschaft Carlsfund Bearbeiten Die Gewerkschaft Carlsfund wurde 1893 in Magdeburg 3 als Bohrgesellschaft gegrundet Nach dem Erbohren des Kalilagers wurde sie 1896 in eine Bergrechtliche Gewerkschaft umgewandelt Die Mutung umfasste ein Grubenfeld von 27 000 ha in den Gemarkungen Gross Rhuden Wohlhausen Ammenhausen und Mechtshausen Bereits im Oktober 1900 wurde auf Carlsfund I eine Chlorkaliumfabrik zur Herstellung von Kalidunger in Betrieb genommen Die Anlage konnte taglich 200 t Carnallit und 100 t Hartsalz verarbeiten Die Verwaltung sass in Gross Rhuden 1 2 Der Rundschacht Carlsfund I hatte einen Durchmesser von 5 5 m Teufbeginn war am 7 Februar 1896 im Jahre 1900 war die Endteufe von 691 m erreicht Der Schachtansatzpunkt lag etwas oberhalb der Tagesanlagen im Wald so dass die Schachtforderung nicht bis uber Tage erfolgte sondern bis zur Hangebank des Fabrikstollns uber den und die anschliessende Forderbrucke die Hunte direkt zur Aufbereitung liefen Fullorter wurden bei 607 628 643 658 und 683 m ausgesetzt Der zweitrumige Schacht hatte ein 10 m hohes einetagiges Deutsches Strebengerust und war mit einer 600 PS starken Dampffordermaschine ausgerustet Mit der Forderung auf Carlsfund I wurde am 25 Juli 1900 begonnen Im Jahre 1898 erhielt das Werk Bahnanschluss an die Strecke Derneburg Seesen Dazu wurde unterhalb des Rothenberges der Rangierbahnhof Rothenberg erbaut Die Strecke war 2 2 km lang Zeitnah mit der Aufnahme der Kaliforderung liess die Werksleitung fur die zugezogenen Arbeiter 32 Wohnhauser errichten die sogenannte Kolonie Carlsfund Die Gewerkschaft Carlsfund hielt im 1909 erneuerten Kalisyndikat eine Beteiligungsziffer von 19 08 4 Schacht Carlsfund II war ebenfalls ein Rundschacht mit einer Teufe von zunachst 386 m Mit dem Abteufen wurde am 10 Oktober 1913 begonnen um eine zweite Tagesoffnung zu schaffen Bis zu einer Teufe von 146 5 m war er mit Tubbingen ausgebaut darunter ausgemauert 1914 wurde das Abteufen vermutlich wegen des Kriegsausbruches zunachst gestundet Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden die Arbeiten 1919 wieder aufgenommen und bis zu einer Teufe von 427 m fortgesetzt Der Schachtdurchmesser betrug 4 5 m Fullorter wurden bei 290 320 390 und 405 m ausgesetzt Mit der Forderung auf Carlsfund II wurde am 1 Juli 1914 begonnen 1922 wurde Carlsfund II stillgelegt und verfullt Um den bergpolizeilich vorgeschriebenen zweiten Fluchtweg zweite Tagesoffnung zu schaffen wurde ein Vertrag mit der Gewerkschaft Hermann II abgeschlossen in dem vereinbart wurde dass beide Gewerkschaften den jeweils anderen Tagesschacht als Fluchtweg nutzen Um beide Grubenfelder untertagig zu verbinden wurde auf dem Niveau der 600 m Sohle des Bergwerks Carlsfund ein insgesamt 1200 m langer Querschlag jeweils bis zur Markscheide vorgetrieben der am 2 August 1911 durchschlagig wurde nbsp Schacht Carlsfund I nbsp Letztes erhaltenes Gebaude der Chlorkaliumfabrik Carlsfund vermutlich das Labor Davor eine Betonstutze der Forderbrucke nbsp Schacht Carlsfund II nbsp Die Mannschaftskaue von Carlsfund II jetzt Gaststatte nbsp Blick auf die Kolonie Carlsfund nbsp Kolonie Carlsfund die Verzierung am Risalit stellt einen Salzkristall im Zahnrad darGewerkschaft Hermann Bearbeiten 1894 wurde in Othfresen wo es bereits Eisenerzbergbau und ein Stahlwerk gab die Kalibohrgesellschaft Othfresen gegrundet 1897 wurde offenbar nach wenig erfolgreichen Bohrversuchen der Name in Kalibohrgesellschaft Bestandigkeit geandert Schliesslich wurde nach dem Erbohren des etwa 7 9 m machtigen Kalilagers am Nordhang des Hebergs die Kalibohrgesellschaft am 18 Dezember 1899 in die Gewerkschaft Hermann II umgewandelt Es wurde ein Feld von 2500 Morgen etwa 655 ha in der Gemarkung Konigsdahlum gemutet Mit dem Abteufen des Schachtes Hermann II wurde am 16 September 1905 begonnen und der Schacht zunachst bis 885 m niedergebracht 1909 hatte er seine Endteufe von 977 m erreicht Der Schacht hat einen Durchmesser von 5 5 m Fullorte wurden bei 584 838 867 920 und 957 m Teufe ausgesetzt 1906 wurde das Werk uber den bereits vom Nachbarwerk Carslfund genutzten Rangierbahnhof Rothenberg an die Bahnstrecke Derneburg Seesen angeschlossen Die Stichstrecke war 3 5 km lang Am 26 Februar 1909 begann die Kaliforderung auf Hermann II Die Schachtanlage Hermann II hatte eine eigene Chlorkaliumfabrik mit einer Kapazitat von 300 t Carnallit pro Tag 1908 1912 war Carl Ludwig Reimer Direktor dieser Chlorkaliumfabrik Am 23 September 1909 trat die Gewerkschaft Hermann II dem Deutschen Kalisyndikat bei und erhielt eine Beteiligung von 15 18 4 nbsp Schachtabdeckung nbsp ehemaliges VerwaltungsgebaudeKonsolidierung Bearbeiten Im Jahre 1919 erwarb die Gewerkschaft Carlsfund die Kuxe der Gewerkschaft Hermann II Nach der Grundung des Deutschen Kalisyndikats erhielt das Werk am 1 November 1924 fur den Schacht Carlsfund I eine Durchschnittsbeteiligung von 125 fur Carlsfund II 100 und fur Hermann II 65 Grube Georg Engelhardt Bearbeiten Die Braunkohlengrube Georg Engelhardt war ein Braunkohlebergwerk in Bornhausen am Harz 5 das im gemeinschaftlichen Eigentum der beiden Gewerkschaften Carlsfund und Hermann II stand 6 Es steht zu vermuten dass die Braunkohle in den Fabriken der Schachtanlagen Carlsfund I und Hermann II als Brennstoff eingesetzt wurde Stilllegung Bearbeiten Nachdem Schacht Carlsfund II bereits 1922 abgeworfen wurde wurde das Kaliwerk infolge des Konzentrationsprozesses in der deutschen Kaliindustrie 1925 stillgelegt Die Anschlussbahn wurde 1928 stillgelegt Untertageverlagerung Otmar Bearbeiten Das Bergwerk war unter der Nummer 5504 als Untertageverlagerung Otmar vorgesehen 7 Verwahrung Bearbeiten Der Schacht Carlsfund I wurde nach Einstellung der Forderung 1926 mit einer Plombe versehen Carlsfund II nach Verkauf an einen neuen Eigentumer vermutlich von diesem mit den Abbruchmassen der Tagesanlagen verfullt Im Jahre 1933 ging die Plombe in Carlsfund I ab und das Bergwerk ersoff 2011 sollten die Schachte Carlsfund I und Hermann II durch den Rechtsnachfolger K S verwahrt werden 8 9 2015 war Schacht Hermann II verwahrt 10 Nachnutzung BearbeitenAuf dem Gelande der Fabrik Carlsfund I befindet sich ein Industriebetrieb auf Carlsfund II ein Campingplatz Das Gelande der Schachtanlage Hermann II sollte zunachst als Campingplatz nachgenutzt werden spater wurde der Flachennutzungsplan dahingehend geandert dass nunmehr die Flache mit Photovoltaik bestuckt werden soll 10 Literatur BearbeitenZeitschrift fur praktische Geologie mit besonderer Berucksichtigung der Lagerstattenkunde J Springer Berlin 1895 archive org Rainer Slotta Technische Denkmaler in der Bundesrepublik Deutschland Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbaumuseum Band 3 Die Kali und Steinsalzindustrie Nr 17 Deutsches Bergbaumuseum Bochum 1980 ISBN 3 921533 16 3 S 780 Thomas Reuter Die Schachte des Kalibergbaues in Deutschland In Stadtverwaltung Sondershausen Hrsg SONDERSHAUSER HEFTE zur Geschichte der Kali Industrie Nr 13 Stadtverwaltung Sondershausen Fachbereich Kultur Sondershausen 2009 ISBN 978 3 9811062 3 7 S 209 Einzelnachweise Bearbeiten a b Albert Gieseler Kalibergwerk Carlsfund In albert gieseler de Abgerufen am 25 Marz 2018 a b Geschichtstafeln zu Rhuden und naherer Umgebung Verein der Natur und Heimatfreunde Rhuden am Harz e V S 36 51 abgerufen am 25 Marz 2018 Bestand R 10 V Deutsches Kalisyndikat GmbH 2 1 Allgemeines In argus bstu bundesarchiv de Bundesarchiv abgerufen am 25 Marz 2018 a b B Kartelle Syndikate und ahnliche Vereinigungen 3 Kalisyndikat In Berliner Jahrbuch fur Handel und Industrie Bericht der Altesten der Kaufmannschaft von Berlin Jahrgang 1909 Otto Reimer Berlin 1910 V Wirtschaftliche Entwicklung in Berlin S 166 170 booksnow1 scholarsportal info PDF 60 1 MB abgerufen am 25 Marz 2018 IG BCE Arbeiter Bad Grund Herbstwanderung Bornhausen 2010 Nicht mehr online verfugbar In igbce badgrund de tl Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 19 Oktober 2015 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot igbce badgrund de tl Lars Baumgarten Die Kali u Steinsalzschachte Deutschlands 4 3 Carlsfund In lars baumgarten de Abgerufen am 25 Marz 2018 Thomas Krassmann Untertageverlagerungen der Rustungsindustrie im sudlichen Niedersachsen In untertage com Grubenarchaologische Gesellschaft abgerufen am 25 Marz 2018 Sandy Heinzel Carlsfund und Hermann II sollen verfullt werden Nicht mehr online verfugbar In Seesener Beobachter beobachter online de 5 Januar 2011 archiviert vom Original am 21 Oktober 2015 abgerufen am 25 Marz 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www beobachter online de Ulrich Kiehne Rund 1800 Lkw Ladungen zur Verfullung notig Nicht mehr online verfugbar In Seesener Beobachter beobachter online de 14 Februar 2011 archiviert vom Original am 21 Oktober 2015 abgerufen am 25 Marz 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www beobachter online de a b Flachennutzungsplan Bockenem PDF 2 6 MB 28 Anderung Nicht mehr online verfugbar 3 August 2015 ehemals im Original abgerufen am 25 Marz 2018 1 2 Vorlage Toter Link webcache googleusercontent com Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaliwerk Rhuden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lars Baumgarten Die Kali u Steinsalzschachte Deutschlands 4 3 Carlsfund In lars baumgarten de Abgerufen am 25 Marz 2018 Matthias Hoffmann Hannover Sud HS In Salzschachte Abgerufen am 25 Marz 2018 fotos aller drei Schachtanlagen Christoph Guder Christiane Evers Dietmar Brandes Kalihalden als Modellobjekte der kleinraumigen Florendynamik dargestellt an Untersuchungen im nordlichen Harzvorland PDF 1 45 MB Nicht mehr online verfugbar In Braunschw naturkdl Schr Oktober 1998 S 641 665 ehemals im Original abgerufen am 18 Oktober 2015 1 2 Vorlage Toter Link rzbl68 biblio etc tu bs de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Messtischblatt 1 25000 4026 Lamspringe JPEG Image 1654 1756 pixels In greif uni greifswald de Universitat Greifswald 1908 abgerufen am 19 Oktober 2015 Lage mit Anschlussbahn nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaliwerk Rhuden amp oldid 225924133