www.wikidata.de-de.nina.az
Das Koln Dusseldorfer Verbruderungsfest in der rheinischen Landesgeschichte auch Rhein Fest und Verbruderungsfahrt Kolner Burger nach Dusseldorf genannt war eine politische Demonstration rheinischer Burger die im Sommer 1843 in Dusseldorf stattfand Sie richtete sich vor allem gegen den Entwurf fur ein preussisches Strafgesetzbuch dessen Inhalt gegenuber dem geltenden Rheinischen Recht als Ruckschritt empfunden und zuruckgewiesen wurde Geschichte Bearbeiten1826 wurde von dem preussischen Justizminister Heinrich von Danckelmann eine allgemeine Revision der preussischen Gesetzgebung in den Blick genommen Sein Ministerium war zu dem Schluss gekommen war dass eine komplette Neufassung des Strafrechts und der Systematik seiner Kodifikation notwendig sei weil das 1794 erlassene Allgemeine Landrecht fur die Preussischen Staaten in den Grundzugen und im System fur eine blosse Revision unbrauchbar sei Trotz Bedenken Friedrich Wilhelms III begann eine 1826 gegrundete Kommission mit der Erarbeitung eines gesonderten Strafgesetzbuchs 1827 legte sie einen Entwurf fur einen allgemeinen Teil vor 1830 fur einen besonderen Teil Danckelmanns Nachfolger Karl Albert von Kamptz legte diese Entwurfe allerdings wieder beiseite und machte sich an die Erarbeitung einer Revision des bestehenden Strafrechts Seine Bemuhungen fuhrten uber einen Entwurf aus dem Jahr 1833 zu einer Vorlage zur Revision der Strafgesetze der preussischen Staaten im Jahr 1836 Unter Von Kamptz Nachfolger Friedrich Carl von Savigny kam es 1842 schliesslich zu einem Entwurf fur das Strafgesetzbuch den der Preussische Staatsrat Konig Friedrich Wilhelm IV vorlegte Anschliessend wurde dieser Entwurf auch dem 7 Provinziallandtag der preussischen Rheinprovinz in Dusseldorf vorgelegt Wie in anderen Landern am Rhein galt in der Rheinprovinz damals das Rheinische Recht des Code civil aus der Franzosenzeit Dieses Recht das im Geiste der Aufklarung geschrieben war wurde von den Abgeordneten des rheinischen Provinziallandtages als fortschrittlicher und freiheitlicher eingeschatzt als der von dem preussischen Staatsrat zur Beratung vorgelegte Gesetzentwurf Ohne jede Diskussion wiesen sie die Vorlage am 21 Juni 1843 einstimmig zuruck und baten den Konig um einen neuen Entwurf Dafur erhielt der Provinziallandtag Dankadressen aus allen Teilen der Rheinprovinz In Dusseldorf loste die Zuruckweisung am 22 Juni 1843 eine Demonstration von Burgern aus die die Abgeordneten fur ihren Beschluss durch einen Fackelzug ehrten Dem schlossen sich auch uber tausend Kolner Burger an die mit zwei Schiffen aus der Domstadt herbeigekommen waren Es bildete sich eine Kommission von 18 Mannern unter ihnen die amtierenden Gemeinderate Dietze und Coninx die spateren Stadtverordneten Cramer Euler Trinkaus Weiler und Windscheid der Beigeordnete Luckemeyer sowie der Arzt Muller von Konigswinter die ein Fest zu Ehren des Provinziallandtages organisierten und hierzu die Amts und Wurdentrager der Rheinprovinz einluden Im Beckerschen Saal am Flinger Steinweg fand dann am 4 Juli 1843 das Fest mit rund 500 Personen statt Als hochste Ehrengaste wurden der Oberprasident der Rheinprovinz Eduard von Schaper und der Dusseldorfer Regierungsprasident Adolph von Spiegel Borlinghausen begrusst Nach traditionellen Trinkspruchen auf den Konig brachte der Elberfeld Barmer Handelskammerprasident Carl Hecker einen Trinkspruch auf das Rheinische Recht aus Dies wurde mit einer solchen Begeisterung aufgenommen dass die Ruhe nicht mehr herzustellen war Der Oberprasident der Regierungsprasident und die meisten ihrer Beamten verliessen sodann die Veranstaltung Nach zeitgenossischen Berichten endete sie tumultuarisch Als Konig Friedrich Wilhelm IV davon erfuhr emporte er sich uber die unanstandigen Auftritte Seinen Beamten verbot er die Teilnahme an solchen Veranstaltungen In dieser Reaktion zeigte sich eine Kluft zwischen den Rheinlandern und der Person des Konigs der bis dahin noch ein gewisses Ansehen genossen hatte Der nachste der 8 Provinziallandtag fand auf seine Anordnung nicht in Dusseldorf sondern in Koblenz statt Der Kolner Regierungsprasident Karl von Gerlach wurde am 14 Mai 1844 nach Erfurt versetzt da er die Fahrt Kolner Burger nach Dusseldorf nicht verhindert hatte Literatur BearbeitenAugust Klein Das Koln Dusseldorfer Verbruderungsfest von 1843 In Festschrift fur Bernhard Bergmann Ratingen 1963 S 178 185 Hugo Weidenhaupt Kleine Geschichte der Stadt Dusseldorf Triltsch Verlag Dusseldorf 1983 S 106 f Weblinks BearbeitenDusseldorf wahrend der Revolutionsjahre 1848 49 Webseite im Portal jaegercorps1844 de Quelle www historisches zentrum wuppertal de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koln Dusseldorfer Verbruderungsfest amp oldid 230745650