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Josef Staudigl 14 April 1807 in Wollersdorf Niederosterreich 28 Marz 1861 in Wien war ein osterreichischer Sanger Bass und Vater des gleichnamigen Baritons Josef Staudigl Hofopernsanger Josef Staudigl Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Kompositionen 4 Rollen Auswahl 5 Schuler Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Josef Staudigl Lithographie von August Weger nbsp Gedenktafel am Geburtshaus in WollersdorfStaudigl war der Sohn eines Forstbeamten Er besuchte das Gymnasium in Wiener Neustadt und wirkte dort immer wieder im Schulerchor mit Mit Wirkung vom 7 November 1816 wurde er vom Regens Chori in den Chor der Stiftskirche aufgenommen Mit den Jahren stieg er dort bis zum Solisten auf 1823 kam er ins Stift Zwettl Zisterzienser um dort seine Schulzeit zu beenden und sich fur seinen Eintritt ins Kloster vorzubereiten Am 1 November 1825 trat Staudigl im Benediktinerstift Melk sein Noviziat an Parallel dazu studierte er Musik und trat in dieser Zeit regelmassig bei kirchlichen Festen als Sanger auf Mit der Zeit wurden aber seine Zweifel an seiner Bestimmung als Monch immer grosser und mit Wirkung vom 13 September 1827 bekam er Dispens aus seinem Orden wieder auszutreten Noch im selben Jahr ging Staudigl nach Wien um dort Chirurgie zu studieren u a am Josephinum bei Johann Nepomuk Isfordink Bedingt durch seine Mittellosigkeit begann er nebenbei zu singen da er schon seit seiner Kindheit mit einer schonen Stimme aufgefallen war Da er mit diesen Auftritten seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten konnte bewarb er sich fur den Chor der Hofoper und wurde am 1 September 1828 auch engagiert Da er infolge seines dauerhaften Engagements immer haufiger auftreten konnte und auch Johann Rudolf Czernin von und zu Chudenitz ihn immer wieder ans Hoftheater holte gab er sein Medizinstudium auf Der Direktor des Karntnertor Theaters Louis Duport wurde ebenfalls zu einem Forderer Staudigls Durch Duport erlebte er dort seinen kunstlerischen Durchbruch als er am 17 Oktober 1830 den Pietro sang 1 An diesem Abend machte Staudigl die Bekanntschaft des Giuseppe Ciccimarra Weitere erfolgreiche Auftritte folgten und 1831 wurde ihm durch Kaiser Franz I der Titel Hofopernsanger verliehen Franz Ignaz von Holbein bemuhte sich Staudigl langere Zeit ans Burgtheater zu binden und schuf fur ihn extra den Posten eines kunstlerischen Vizedirektors aus administrativen Grunden verbot aber das Oberstkammeramt diesen Posten Wahrend dieser Zeit trat Staudigl auch immer wieder bei Konzerten Tonkunstler Gesellschaft auf 1841 unternahm Staudigl eine sehr erfolgreiche Tournee nach London und 1843 konnte er diesen Erfolg in Birmingham noch uberbieten Auch am Theater an der Wien sang er sich von Erfolg zu Erfolg 1845 trat er einige Male zusammen mit Jenny Lind und Johann Baptist Pischek auf Als Vertretung Staudigls wahrend der langeren Zeiten seiner Abwesenheit kam auf dessen eigene Empfehlung hin 1846 Franz Josef Schutky ans Theater an der Wien 2 3 1848 musste Theaterdirektor Franz Pokorny jedoch aufgrund finanzieller Schwierigkeiten dem gesamten Ensemble kundigen 4 Seine letzte Vorstellung gab Staudigl am 18 Februar 1854 als Ruben in Mehuls Joseph und zog sich dann von der Buhne zuruck Am Palmsonntag 1856 sang er zum letzten Mal bei der Schopfungsmesse mit Bereits ab dieser Zeit machten ihm Depressionen zu schaffen Am 5 April 1856 wollte er als Vertretung eines Kollegen in Brunn auftreten konnte diesen Termin aber nicht mehr wahrnehmen Zunehmend auch geistig verwirrt musste Staudigl 1857 in die Landesirrenanstalt eingewiesen werden Kollegen wie Alois Ander Johann Nepomuk Beck oder Rosa Czellag besuchten ihn gelegentlich aber bald schon erkannte er sie nicht mehr Die Hoffnung auf Genesung war vergebens und am 28 Marz 1861 starb Staudigl dort am Schlagfluss Seine letzte Ruhestatte fand er auf dem Katholischen Matzleinsdorfer Friedhof Sein Grab mit einem lebensgrossen Denkmal von Vincenz Pilz ist auch nach Aufhebung des Friedhofs noch heute vorhanden und befindet sich im Graberhain 1872 wurde die Staudiglgasse in Wien Favoriten nach ihm benannt An seinem Geburtshaus in Wollersdorf befindet sich eine Gedenktafel 5 Bedeutung BearbeitenJosef Staudigl war einer der bedeutendsten Bassisten seiner Zeit Er hatte grosse Erfolge auf der Opernbuhne war aber als Interpret von Liedern und als Oratoriensanger noch hervorragender So war er der bevorzugte Sanger des Tiroler Komponisten Josef Netzer und Widmungstrager einiger seiner Lieder wie Hakons Lied oder Lust der Sturmnacht Staudigl schatzte Netzer ebenso und meinte nach der Premiere von dessen Konzertarie Weiss und Grun Meyerbeer konnte sich glucklich schatzen diesen Festchor komponiert zu haben ich kenne Ihre Werke und hab viel erwartet aber so etwas Grossartiges nicht 6 Kompositionen BearbeitenAn Emma D Moll Bariton Mollys Abendlied Sopran Der Gast Bass Rollen Auswahl BearbeitenPietro La muette de Portici Daniel Francois Esprit Auber Sarastro Die Zauberflote Wolfgang Amadeus Mozart Leporello Don Giovanni Wolfgang Amadeus Mozart Thoas Iphigenie en Aulide Christoph Willibald Gluck Ruben Joseph Etienne Nicolas Mehul Bertram Robert der Teufel Giacomo Meyerbeer Kaspar Der Freischutz Carl Maria von Weber Osmin Die Entfuhrung aus dem Serail Wolfgang Amadeus Mozart Rocco Fidelio Ludwig van Beethoven Der Komthur Don Giovanni Wolfgang Amadeus Mozart Oroveso Norma Vincenzo Bellini Moses Moses in Agypten Gioacchino Rossini Zuccaria Nabucco Giuseppe Verdi Schuler Auswahl BearbeitenFrancesco Maria Dalle Aste 1820 1886 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Staudigl Joseph In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 37 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1878 S 251 266 Digitalisat Eusebius Mandyczewski Staudigl Joseph In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 512 f Ludwig Eisenberg Grosses biographisches Lexikon der deutschen Buhne im 19 Jahrhundert List Leipzig 1903 S 988 989 Michael Jahn Die Wiener Hofoper von 1848 bis 1870 Personal Auffuhrungen Spielplan Publikationen des Instituts fur osterreichische Musikdokumentation 27 Tutzing 2002 ISBN 3 7952 1075 5 C Hoslinger Staudigl Joseph d A In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 13 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2010 ISBN 978 3 7001 6963 5 S 120 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Josef Staudigl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Michael Jahn Staudigl Joseph In Oesterreichisches Musiklexikon online letzte inhaltliche Anderung 15 Mai 2006 abgerufen am 29 Janner 2023 Josef Staudigl Sanger 1807 im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten als Vertretung seines Kollegen Siebert Thomas Seedorf Mehr als ein Sanger Franz Josef Schutky 1817 1893 in Stuttgart In Musik in Baden Wurttemberg Jahrbuch 2017 18 Band 24 Jubilaumsband J B Metzler Stuttgart 2018 ISBN 978 3 476 04681 9 S 154 Franz Josef Schutky In Osterreichisches Biographisches Lexikon Band 11 Lfg 53 1998 S 297 f biographien ac at PDF Thomas Seedorf Mehr als ein Sanger Franz Josef Schutky 1817 1893 in Stuttgart In Musik in Baden Wurttemberg Jahrbuch 2017 18 Band 24 Jubilaumsband J B Metzler Stuttgart 2018 ISBN 978 3 476 04681 9 S 154 Staudigl Ehrentafel Website Wollersdorf Abgerufen am 11 Februar 2022 Bothe fur Tirol und Vorarlberg Nr 87 15 April 1854 zu finden in Rudolf Pascher Josef Netzer Komponist und Kapellmeister aus Zams Biografie Werkverzeichnis und Analyse Eigenverlag Prutz 2008 Normdaten Person GND 117223298 lobid OGND AKS LCCN no2010125993 VIAF 20451873 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Staudigl JosefKURZBESCHREIBUNG osterreichischer BassGEBURTSDATUM 14 April 1807GEBURTSORT WollersdorfSTERBEDATUM 28 Marz 1861STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Staudigl Sanger 1807 amp oldid 237030987