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Franz Josef Anm 1 1 Schutky 30 Juli 1817 in Kratzau 9 Juni 1893 in Stuttgart war ein aus Bohmen stammender Sanger Bassbariton Komponist Chorleiter und Opernregisseur Franz Josef Schutky gemalt von Joseph Achten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kompositorisches Schaffen 3 Werke Auswahl 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 AnmerkungenLeben BearbeitenFranz Josef Schutky wurde als Sohn eines Beamten im bohmischen Kratzau geboren Sein Vater betatigte sich in seiner Freizeit als Laienschauspieler eine Leidenschaft die auch den Sohn ergriff Schon fruh zeigte sich auch Josefs musikalisches Talent Er erhielt Violin und Gesangsunterricht 2 und sang bis zum Stimmbruch in der Kirche Solosopran Daneben kam er in Kontakt mit der Bildenden Kunst und erhielt von Wenzel Fuhrich Zeichenunterricht Joseph Max weckte in ihm ausserdem die Liebe zur Bildhauerei Da er aber das Leinengeschaft seines Grossvaters ubernehmen sollte erlernte er das Handwerk des Webers und arbeitete zunachst als Geselle in Komotau Aufgrund seiner schonen Stimme wurde Schutky dazu gedrangt seinen Beruf aufzugeben und sich dem Gesang zu widmen Schliesslich ging er ans Konservatorium in Prag wo er von 1837 bis 1840 bei Giovanni Gordigiani Gesangsausbildung erhielt 1840 debutierte er am Landstandischen Theater in Linz in der Titelrolle von Donizettis Oper Belisario 1842 kehrte Schutky nach Prag zuruck Nachdem er in einer Konservatoriumsauffuhrung von Mozarts Oper Don Giovanni gesungen hatte wurde er von Johann August Stoger fur das Standetheater verpflichtet 1844 wechselte er an das Graflich Skarbek sche Theater in Lemberg Das Lemberger Theater gehorte neben denen in Prag und Budapest zu den bedeutendsten Provinzbuhnen der Habsburgermonarchie 3 Dort konnte Schutky grosse Erfolge feiern und zwar sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik die ihn als Perle unserer Oper bezeichnete 1 Aufgrund politischer Unruhen die zwei Jahre spater zur Revolution von 1848 fuhrten musste er die Stadt jedoch bereits 1846 wieder verlassen Auf Empfehlung des bekannten Bassisten Josef Staudigl kam Schutky als dessen Vertreter an das von Franz Pokorny geleitete Theater an der Wien 2 Dort blieb er bis 1848 als Pokorny aufgrund finanzieller Schwierigkeiten dem gesamten Ensemble kundigen musste Nachdem Schutky kurz das Stadttheater Salzburg geleitet hatte ging er 1849 nach Hamburg an das dortige Stadttheater Bis 1854 trat er dort etwa 800 Mal auf Dabei sang er 70 Partien in 59 verschiedenen Opern 1 1853 vertrat er auf Empfehlung von Mathilde von Marlow die ihn aus ihrer Hamburger Zeit kannte 4 als Gastsanger am Koniglichen Hoftheater in Stuttgart den Bariton Johann Baptist Pischek Bereits sein erster Auftritt in Die Hugenotten von Giacomo Meyerbeer war ein sehr grosser Erfolg was den Tenor Heinrich Sontheim zu der Bemerkung veranlasste Kommt der Schutky von Hamburg und singt hier die ganz nebensachliche Rolle des St Bris und erhalt mehr Beifall als die Valentine der Raoul und Marcell mit einander Heinrich Sontheim 1 Im darauf folgenden Jahr wechselte Schutky endgultig nach Stuttgart wo er bis zu seinem Tod fast 40 Jahre spater bleiben sollte Er sang 138 Partien in 120 Opern 2 auch bei zahlreichen Gastspielen in Prag und verschiedenen deutschen Stadten Dabei lagen ihm nach Aussage von Adolf Palm vor allem Rollen mit damonisch dusterem Kolorit wie etwa der Pizarro in Fidelio der Kaspar in Der Freischutz Mephisto in Faust oder die Titelrolle in Der fliegende Hollander komodiantische Rollen dagegen weniger 4 Ab 1862 war Schutky zusatzlich als Opernregisseur tatig Ausserdem ubersetzte er mehrere fremdsprachige Opernlibretti ins Deutsche Neben seiner Buhnenarbeit trat er haufig als Konzert und Oratoriensanger auf vor allem in Auffuhrungen des Vereins fur Klassische Kirchenmusik 1 Ab 1858 leitete Schutky den Kirchenchor der Stadtpfarrkirche St Eberhard 1867 war er Mitbegrunder und anschliessend langjahriger Leiter des Wurttembergischen Cacilienvereins Von 1868 bis 1872 lehrte er ausserdem am Stuttgarter Konservatorium Schutky genoss in Stuttgart enorme Popularitat 1 Er starb im Alter von 75 Jahren in Stuttgart Sein Grab befindet sich auf dem Pragfriedhof 1 Zwei Tochter von Franz Josef Schutky wurden ebenfalls Sangerinnen namlich die Sopranistinnen Fernande Anna Schutky 1845 1889 und Amelie Schmautz Schutky 1856 Kompositorisches Schaffen BearbeitenFranz Josef Schutky komponierte vor allem Musik fur den Gebrauch im Gottesdienst darunter 7 Messen ein Te Deum und verschiedene Gradualien aber auch weltliche Lieder und Chore Mehrere seiner Werke erschienen noch zu seinen Lebzeiten im Ebner Verlag in Stuttgart und wurden nicht nur in Deutschland sondern auch in der Schweiz und in Amerika haufig gesungen 5 Ein erheblicher Teil von Schutkys musikalischem Nachlass ging im Zweiten Weltkrieg verloren Sein heute noch popularstes Werk ist wohl das siebenstimmige Pfingstgraduale Emitte Spiritum 1997 erschien daruber hinaus beim Carus Verlag seine Missa in d op 7 Werke Auswahl BearbeitenGeistliche Werke Dies Sanctificatus Weihnachtsgraduale op 4 Zum Herzen Maria fur dreistimmigen Frauenchor op 5 No 2 Benedicta et venerabilis es Graduale fur gemischten siebenstimmigen Chor SSATTBB op 6 Missa in d fur gemischten Chor SATB a cappella op 7 Emitte spiritum Graduale und Alleluja am Pfingstsonntag fur siebenstimmigen gemischten Chor SSATTBB op 8 Trauungslied fur vierstimmigen gemischten Chor op 10 Zwei Lieder fur gemischten Chor op 28 6 Abendfeier in Venedig Ave Maria Meer und Himmel ruh n Weihnachtslied O selige Nacht Ave Maria fur Sopransolo und Frauenchor mit Orgel op 45 Missa solemnis in F DurWeltliche Werke 6 Lieder Text Heinrich Heine op 11 1866 Ich hab im Traum geweinet Wenn ich in deine Augen seh Ich grolle nicht Der Liebsten Lied Wasserfahrt Die Botschaft Die Heimfuhrung Text Heinrich Heine Duett op 16 Schon Rohtraut Text Eduard Morike 1880 Drei Lieder fur 1 Singstimme mit Pianoforte op 22 Leb wohl Sehnsucht Ich stand am Meer Zwei Lieder fur gemischten Chor op 25 6 Morgens im Walde Der Lenz Wer s nur verstande Text Robert Reinick op 26 1886 Zwei Lieder fur Mannerchor op 27 6 Gesellenlied Kein Meister fallt vom Himmel Volkslied Und wenn mein Schatz nicht bei mir ist Metzelsuppenlied Text Ludwig Uhland fur Mannerchor op 29 6 Wanderlieder von Ludwig Uhland fur 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung op 30 Lebewohl Scheiden und Meiden In der Ferne Morgenlied Nachtreise Winterreise Abreise Einkehr Heimkehr Funf Grablieder fur 4 Mannerstimmen op 36 6 O selig wer das Heil erwirbt Nach der Beerdigung Frieden uber dein Grab Am Grabe eines nach langer Krankheit Verstorbenen Ins Paradies der ew gen Freuden O schweigt ihr bangen Trauerklagen So grabt man dich unter die ErdenEhrungen BearbeitenErnennung zum Kammersanger 1865 5 Grosse Goldene Medaille fur Kunst und Wissenschaft am Bande des Ordens der Wurttembergischen Krone 1874 5 Wurttembergischer Friedrichs Orden I Klasse 2 Ritterkreuz des Franz Joseph Ordens 1880 2 Ehrenburger von Kratzau 1890 2 Literatur BearbeitenThomas Seedorf Mehr als ein Sanger Franz Josef Schutky 1817 1893 in Stuttgart In Musik in Baden Wurttemberg Jahrbuch 2017 18 Band 24 Jubilaumsband J B Metzler Stuttgart 2018 ISBN 978 3 476 04681 9 S 151 161 Ludwig Eisenberg Grosses biographisches Lexikon der Deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Verlag von Paul List Leipzig 1903 S 933 Textarchiv Internet Archive H Reitterer Schutky Franz Josef 1817 1893 Sanger und Komponist In Osterreichisches Biographisches Lexikon Band 11 Lfg 53 1998 S 297 f biographien ac at Weblinks BearbeitenSchutky Familie im Oesterreichischen Musiklexikon online Franz Josef Schutky im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Emitte Spiritum auf YouTube Dies Sanctificatus auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Thomas Seedorf Mehr als ein Sanger Franz Josef Schutky 1817 1893 in Stuttgart In Musik in Baden Wurttemberg Jahrbuch 2017 18 Band 24 Jubilaumsband J B Metzler Stuttgart 2018 ISBN 978 3 476 04681 9 S 151 161 a b c d e f Franz Josef Schutky In Osterreichisches Biographisches Lexikon Band 11 Lfg 53 1998 S 297 f biographien ac at PDF Heike Strobl Eine Geschichte des Theaters in Lemberg auf der Webprasenz der Universitat Augsburg a b Adolf Palm Briefe aus der Bretterwelt Ernstes und Heiteres aus der Geschichte des Stuttgarter Hoftheaters Bonz Stuttgart 1881 S 118 f a b c Oscar Teuber Geschichte des Prager Theaters Von den Anfangen des Schauspielwesens bis auf die neueste Zeit K K Hofbuchdruckerei A Haase Prag 1888 S 265 268 a b c d e Erschienen im Verlag Zumsteeg in StuttgartAnmerkungen Bearbeiten In den zeitgenossischen Quellen findet sich auch die Schreibweise Joseph allerdings wird Josef haufiger verwendetNormdaten Person GND 117133442 lobid OGND AKS LCCN no2006088825 VIAF 15538157 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schutky Franz JosefKURZBESCHREIBUNG SangerGEBURTSDATUM 30 Juli 1817GEBURTSORT KratzauSTERBEDATUM 9 Juni 1893STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Josef Schutky amp oldid 226911897