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Herman Jan John Semmelink 17 Dezember 1938 in Shanghai Republik China 7 Februar 1959 in Garmisch Partenkirchen Deutschland war ein kanadischer Skirennlaufer niederlandischer Herkunft Er nahm 1958 an den Weltmeisterschaften in Bad Gastein teil und verungluckte ein Jahr spater auf der Kandahar Abfahrt Garmisch todlich John SemmelinkNation Kanada KanadaGeburtstag 17 Dezember 1938Geburtsort Shanghai ChinaBeruf StudentSterbedatum 7 Februar 1959Sterbeort Garmisch Partenkirchen DeutschlandKarriereDisziplin Abfahrt Riesenslalom Slalom KombinationVerein Red Birds Ski ClubKarriereende 7 Februar 1959 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Tod 2 Rezeption 3 Erfolge 3 1 Weltmeisterschaften 3 2 Weitere Erfolge 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenHerman Jan Semmelink kam 1938 als Sohn niederlandischer Eltern in Shanghai zur Welt Aufgrund beruflicher Tatigkeiten seines Vaters verbrachte er seine Kindheit auf den Philippinen in Australien und in den Niederlanden 1950 liess sich die Familie in Kanada nieder wo Jan spater dem Red Birds Ski Club in Montreal beitrat Zwischen September 1956 und Marz 1957 war er fur ein Semester an der McGill University eingeschrieben und nahm an mehreren interuniversitaren Skirennen teil Sein Wirtschaftsstudium brach er zugunsten des Trainings in Europa ab und nahm Ende des Jahres 1957 die kanadische Staatsburgerschaft an 1 2 Im Januar 1958 nahm John Semmelink wie er sich fortan nannte an den ersten Commonwealth Winter Games in St Moritz teil und feierte die grossten Erfolge seiner kurzen Karriere Er gewann die Abfahrt und sicherte sich im Riesenslalom die Bronzemedaille 2 Weniger erfolgreich verliefen die Weltmeisterschaften in Bad Gastein wenige Wochen spater Zum Auftakt wurde er im Slalom disqualifiziert im Riesenslalom reichte es mit 36 5 Sekunden Ruckstand auf Weltmeister Toni Sailer nur zu Rang 53 Im abschliessenden Abfahrtslauf fehlten ihm 17 8 Sekunden auf den erneut siegreichen Lokalmatador Sailer was letztlich Platz 31 bedeutete Aufgrund seines noch jungen Alters galt er in der Folge als grosse Nachwuchshoffnung im Hinblick auf die Olympischen Spiele 1960 in Squaw Valley Tod Bearbeiten Am 7 Februar 1959 trat Semmelink erstmals zur Abfahrt im Rahmen der prestigetrachtigen Arlberg Kandahar Rennen in Garmisch Partenkirchen an Die Strecke auf dem Kreuzeck prasentierte sich an diesem Tag besonders eisig und wurde von verschiedenen Teilnehmern als ausserordentlich anspruchsvoll beschrieben Zurufe das Rennen um ein paar Stunden nach hinten zu verlegen um die harte Oberflache im Sonnenlicht aufweichen zu lassen blieben ungehort Beim Sieg von Karl Schranz kamen insgesamt 38 1 Athleten zu Sturz Die Arbeiter Zeitung betitelte den Wettkampf am nachsten Tag als schwerstes Rennen aller Zeiten 3 Der 20 jahrige John Semmelink stand mit Nummer 44 am Start und bewaltigte den oberen Teil der Strecke ohne grossere Schwierigkeiten Am Ende des Abschnitts Holle setzte er Augenzeugenberichten zufolge den Schwung zu fruh an woraufhin sich eine Bindung offnete und er das Gleichgewicht und die Bodenhaftung verlor 4 Er prallte zweimal mit dem Kopf auf der Piste auf durchschlug einen Kranz von Buschen und sturzte uber einen Felsen in ein vereistes Bachbett ehe er metertief im Wald verschwand Der Rettungstrupp fand den jungen Athleten lebend Er schrie noch immer Sein Helm war zerbrochen wie eine Eierschale Sein Kopf blutete Seine Nase war zertrummert Sein Kiefer hing schief 4 Semmelink wurde mit einem Fahrzeug der Bundeswehr in ein etwa drei Kilometer entferntes US Militarkrankenhaus eingeliefert wo ein Team aus sechs Arzten um sein Leben kampfte Drei Stunden nach dem Unfall wurde er auf dem Operationstisch fur tot erklart und als Todesursache eine dreifache Schadelfraktur angegeben 1 3 Drei Tage spater wurde Semmelink im Beisein seiner Eltern und seiner 17 jahrigen Schwester auf dem Garmischer Friedhof beigesetzt Sein Vater begrundete den Beerdigungsort mit der Liebe seines Sohnes zu den Bergen My son loved the mountains above everything and he shall find his last rest here in the mountains 5 nbsp Semmelinks Grabstatte auf dem Garmischer FriedhofRezeption BearbeitenJohn Semmelinks Todessturz war einer der ersten im internationalen Ski Leistungssport und es wurde von europaischen und nordamerikanischen Medien dementsprechend umfassend berichtet Gemeinsam mit dem nur vier Wochen spater verungluckten Toni Mark befeuerte er die Sicherheitsdiskussion im alpinen Skisport und liess vor allem die Rufe nach Fangnetzen und einer moglichen Helmpflicht lauter werden Infolgedessen schrieb die Federation Internationale de Ski FIS bei den olympischen Abfahrten 1960 erstmals verpflichtend das Tragen eines Hartschalenhelms vor Semmelink selbst hatte bei seinem fatalen Sturz lediglich einen Lederhelm getragen 6 7 Im Gedenken an John Semmelink vergibt die Canadian Snowsports Association jahrlich den John Semmelink Memorial Award Ausgezeichnet werden Vertreter der sechs olympischen bzw paralympischen Sportarten Ski Alpin Skilanglauf Skispringen Nordische Kombination Freestyle Skiing und Snowboard Die Preistrager zeichnen sich durch sportliche Fahigkeiten Gebaren und Fuhrungsstarke innerhalb ihrer Mannschaften sowie bei der internationalen Reprasentation Kanadas aus 8 Die Trophae wurde ursprunglich aus Granit vom Mont Tremblant einem der Lieblingsberge des Namensgebers gefertigt und durch die Canadian Amateur Ski Association vergeben Erste Preistragerin war 1961 die amtierende Slalom Olympiasiegerin und Kombinations Weltmeisterin Anne Heggtveit 9 Erfolge BearbeitenWeltmeisterschaften Bearbeiten Bad Gastein 1958 31 Abfahrt 53 RiesenslalomWeitere Erfolge Bearbeiten Gold in der Abfahrt und Bronze im Riesenslalom bei den Commonwealth Winter Games 1958Weblinks BearbeitenJohn Semmelink Memorial AwardEinzelnachweise Bearbeiten a b c Tragedy Mars Canadian Ski Triumph In Montreal Gazette Ausgabe vom 9 Februar 1959 S 17 Online abgerufen am 12 Mai 2020 englisch a b John Semmelink First Ski Champ In Ottawa Citizen Ausgabe vom 9 Januar 1958 S 45 Online abgerufen am 12 Mai 2020 englisch a b Schranz siegt im schwersten Rennen aller Zeiten In Arbeiter Zeitung Wien 8 Februar 1959 S 28 a b William Oscar Johnson The Downhill Majesty and Madness In Sports Illustrated Ausgabe vom 11 Februar 1980 S 97 Online abgerufen am 12 Mai 2020 englisch Skier Buried in Germany In Montreal Gazette Ausgabe vom 10 Februar 1959 S 36 Online abgerufen am 12 Mai 2020 englisch Seth Masia Ski Helmets How We Got Here International Skiing History Association abgerufen am 12 Mai 2020 englisch Bernhard Russi Abfahrt Konigsdisziplin der Alpinen Entwicklung Trends und Thesen In Der Schneehase 35 Jahrbuch des Schweizerischen Akademischen Skiclubs SAS S 32 John Semmelink Memorial Award Canada s Outstanding Competitor PDF Canadian Snowsports Association abgerufen am 12 Mai 2020 englisch Jack Koffman Honor Anne as 1st Winner John Semmelink Memorial In Ottawa Citizen Ausgabe vom 21 November 1961 S 15 Online abgerufen am 12 Mai 2020 englisch PersonendatenNAME Semmelink JohnALTERNATIVNAMEN Semmelink Herman Jan wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG kanadischer SkirennlauferGEBURTSDATUM 17 Dezember 1938GEBURTSORT ShanghaiSTERBEDATUM 7 Februar 1959STERBEORT Garmisch Partenkirchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Semmelink amp oldid 234785174