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Johannes Wosnitza 20 September 1908 in Kroschnitz 1936 1945 Auendorf Oberschlesien 7 April 1995 in Salzgitter Gebhardshagen war ein deutscher katholischer Priester und Domkapitular des Bistums Hildesheim Wosnitza wirkte uber vier Jahrzehnte als Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde in Salzgitter Gebhardshagen Fur sein karitatives Engagement wurde er 1985 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet 1 Buste Johannes Wosnitza Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Pfarrer in Gebhardshagen 3 Ehrungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseJugend und Ausbildung BearbeitenJohannes Wosnitza war eines von acht Kindern des Landwirtes Konstantin Wosnitza 1880 Ende 1914 im Ersten Weltkrieg vermisst und spater fur tot erklart und dessen Ehefrau Franziska geb Nowak 1873 1933 Namenspatron war der Heilige Johannes von Krakau auf dessen Namen er in der Pfarrkirche von Raschau getauft wurde Von 1915 bis 1922 besuchte Wosnitza die Volksschule Ab 1925 bereitete er sich in der Priesterausbildungsstatte in Bonn der sogenannten Rosenburg auf die Aufnahme in die Oberprima vor und legte 1929 im Beethovengymnasium in Bonn das Abitur ab Anschliessend studierte er bis 1933 an der Universitat Bonn Theologie und Philosophie Wosnitzas Wunsch war es Seelsorger in einer Diasporagemeinde zu werden und so trat er zum 1 Oktober 1933 in das Hildesheimer Priesterseminar ein Im Januar 1934 erhielt Wosnitza durch Bischof Nikolaus Bares die Subdiakonatsweihe Bischof Joseph Godehard Machens spendete ihm am 30 August 1934 die Diakonatsweihe und am 22 September 1934 die Priesterweihe Im Oktober 1934 trat Wosnitza in der Gemeinde St Ludwig in Celle seine erste Stelle als Kaplan an Von Celle wurde er im Oktober 1935 zur St Bonifatius Gemeinde in Hamburg Wilhelmsburg versetzt wo er ebenfalls als Kaplan tatig war Als geburtiger Oberschlesier sprach Wosnitza perfekt Polnisch und wurde so zum neuen Polenpastor von St Bonifatius In diesem Zusammenhang wurde er im November 1939 von der Geheimen Staatspolizei vorgeladen Hier musste er durch eigenhandige Unterschrift davon Kenntnis nehmen dass die Predigt auf Polnisch und eigene Gottesdienste fur Polen in Deutschland verboten sind 2 Im Juli 1940 erteilte der Hildesheimer Generalvikar Offenstein Wosnitza die Aufgabe die seelsorgerische Betreuung der polnischen Bevolkerung Polenseelsorge fur die Diozese Hildesheim zu ubernehmen und zu organisieren Pfarrer in Gebhardshagen BearbeitenAm 24 Marz 1941 wurde Wosnitza als Pfarrer nach Gebhardshagen berufen Im Zuge des Aufbaus der Reichswerke Hermann Goring seit Juli 1937 waren zahlreiche Arbeitnehmer in das Gebiet der heutigen Stadt Salzgitter gezogen womit auch die Zahl der Katholiken stark gestiegen war Gebhardshagen gehorte anfangs zur Pfarrgemeinde Peter und Paul in Wolfenbuttel wegen der steigenden Zahl an Katholiken wurde Gebhardshagen mit den umliegenden Gemeinden im Marz 1941 als eigenstandige Pfarrvikarie Wolfenbuttel Land IV abgespalten Kennzeichnend fur die Zeit bis 1945 waren die standigen Repressalien durch den Staat wie z B haufige Kontrollen und Vorladungen durch die Gestapo Beschlagnahmungen sowie Drohungen uber eine mogliche Deportation in ein Konzentrationslager Gottesdienste in offentlichen Raumen waren untersagt so dass Wosnitza diese in den ersten Jahren in seiner Wohnung oder in Privatwohnungen der Gemeindemitglieder abhielt Anfang 1943 anderte sich die restriktive Haltung der Nazis und die Gemeinde erhielt die mundliche Erlaubnis einen Raum in der Gaststatte Zur Deutschen Eiche zu nutzen Nachdem diese im November 1944 durch eine Luftmine zerstort worden war stellte die evangelische Gemeinde die St Nikolai Kirche fur Gottesdienste zur Verfugung nbsp St Gabriel Kirche in Gebhardshagen nbsp Altenheim Maria im Tann Ab Sommer 1945 nutzte die Gemeinde verschiedene Raume der Schule am Sonnenberg Im Fruhjahr 1953 konnte endlich der Bau einer eigenen Kirche begonnen werden und am 13 September 1953 wurde die St Gabriel Kirche als eine der ersten Kirchen Salzgitters seit Kriegsende durch Bischof Joseph Godehard Machens feierlich benediziert In den folgenden Jahren wurde die kunstlerische Ausstattung der Kirche unter Leitung von Wosnitza vervollstandigt wobei viele Entwurfe nach seinen Vorgaben angefertigt wurden Einer langen Freundschaft Wosnitzas mit dem Bildhauer Joseph Krautwald zufolge wurden sowohl die Kirche als auch das Altenheim Maria im Tann mit Werken dieses Kunstlers ausgestattet Weitere Kunstler mit denen Wosnitza enge Kontakte pflegte und die zur Ausstattung beigetragen hatten waren der Wolfsburger Goldschmiedemeister und Bildhauer Raimund Lange 1928 2006 und der Emailkunstler und Grafiker Wilhelm Keudel 1913 1974 unter dessen Leitung der Altarraum 1972 umgestaltet wurde Nach Fertigstellung der St Gabriel Kirche widmete Wosnitza sich verstarkt karitativen Aufgaben Als sichtbares Ergebnis seines Einsatzes entstand ab 1958 in Gebhardshagen das Caritaszentrum Maria im Tann mit Kindergarten Altenheim und Altenwohnungen Das Haus und die Kapelle wurden im Februar 1960 durch Bischof Heinrich Maria Janssen geweiht Zu den weiteren Ereignisse aus seiner Amtszeit zahlt der Umbau der Kirche 1972 der den geanderten Richtlinien des II Vatikanischen Konzils 1962 1965 zur Liturgiereform Rechnung trug Hierbei wurden u a die Altarschranken die beiden Seitenaltare der Ostwand sowie das Wandbild des Altarraums entfernt Altar Ambo Kredenz und Tabernakelstele wurden in Travertin einem Kalkstein nach den Planen von Wilhelm Keudel gestaltet Die Kirche erhielt 1975 eine Orgel Der Glockenturm wurde erst 1982 errichtet da dessen Bau bis dahin aus finanziellen Grunden immer wieder zuruckgestellt worden war Zum 31 Dezember 1985 trat Wosnitza in den Ruhestand Er lebte weiterhin in Gebhardshagen und zog dort in eine der Altenwohnungen von Maria im Tann Er blieb auch weiter aktiv so gehorte die Seelsorge fur das Altenzentrum zu seinen Aufgaben und er las dort taglich die Heilige Messe Haufig ubernahm er auch Vertretungen in seiner und den umliegenden Gemeinden Am 7 April 1995 starb Johannes Wosnitza im Alter von 86 Jahren An ihn erinnert ein 1980 aufgestellter Gedenkstein im Caritaszentrum und eine 2016 von der Braunschweiger Bildhauerin Sabine Hoppe geschaffene und an Gebhardshagens Historischem Pfad am Weddemweg aufgestellte Bronzebuste 3 Ehrungen Bearbeiten nbsp Johannes Wosnitza StrasseBischof Heinrich Maria Janssen verlieh Wosnitza 1966 den Titel eines Geistlichen Rates a d h onorem und ernannte ihn 1981 zum Ehrendomkapitular Wosnitza wurde 1985 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens ausgezeichnet Die Stadt Salzgitter verlieh ihm 1983 die Stadtmedaille und ernannte ihn im Mai 1989 zum Ehrenburger In der Begrundung hierzu hiess es Johannes Wosnitza hat sich seit dem Jahr 1941 anfangs unter schwierigsten Bedingungen als Seelsorger um die Menschen unserer Stadt gekummert Sein unermudlicher und gutiger Einsatz schaffte Betreuungsmoglichkeiten fur Kinder Behinderte und altere Menschen er hat so wesentlich am Aufbau des sozialen Bereiches unseres kommunalen Gemeinwesens mitgewirkt 4 Auch eine Strasse in Gebhardshagen wurde nach ihm benannt Literatur BearbeitenMaria Kapp Pfarrer Johannes Wosnitza 1908 1995 In Jahrbuch fur Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim 75 76 Jahrgang 2007 2008 ISBN 978 3 7954 2207 3 S 157 181 Ulrich Krieter Fur die Menschen bestellt in schwerer Zeit Karl Andreas Krieter Pfarrer der Kirchengemeinde St Bonifatius in Hbg Wilhelmsburg von 1934 bis 1961 disserta Hamburg 2014 ISBN 978 3 95425 728 7 S 93 160 Johannes Wosnitza Pfarrkirche St Gabriel in Gebhardshagen In Salzgitter Jahrbuch 1986 Kirchenbauten in Salzgitter S 73 74 Maria Kapp Die Inventarisierung katholischer Kirchen in Salzgitter In Salzgitter Jahrbuch 2005 2006 Seiten 109 114 St Gabriel Kirche und 114 116 Altenheim Maria im Tann Einzelnachweise Bearbeiten Maria Kapp Pfarrer Johannes Wosnitza 1908 1995 S 171 Geschichte der katholischen Kirchengemeinde St Bonifatius in Hamburg Wilhelmsburg Reinhard Forsterling Johannes Wosnitza In Der Historische Pfad in Salzgitter Gebhardshagen Hrsg Ortsrat West Ortsheimatpflege Salzgitter Gebhardshagen und Forderverein Wasserburg Gebhardshagen 2016 S 21 25 Maria Kapp Pfarrer Johannes Wosnitza 1908 1995 S 171 172Normdaten Person GND 1035168235 lobid OGND AKS VIAF 300475526 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wosnitza JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher PriesterGEBURTSDATUM 20 September 1908GEBURTSORT KroschnitzSTERBEDATUM 7 April 1995STERBEORT Salzgitter Gebhardshagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Wosnitza amp oldid 238800598