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Wilhelm Offenstein 2 Juli 1889 in Linden 26 Februar 1964 in Hildesheim war ein deutscher Theologe und Politiker Zentrum Wilhelm Offenstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Kaiserreich und Weimarer Republik 1 2 NS Zeit 1933 bis 1945 1 3 Spate Jahre 1945 bis 1964 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenKaiserreich und Weimarer Republik Bearbeiten Wilhelm Offenstein wurde als drittes und jungstes Kind des Arbeiters Johann Offenstein und seiner Gattin Auguste Huke geboren In seiner Jugend besuchte Offenstein dessen Vater bereits 1899 und dessen Mutter bereits 1903 starb die Volksschule in Linden bei Hannover und mit Unterstutzung seines Schulleiters das Kaiserin Auguste Viktoria Gymnasium in derselben Stadt wo er 1909 das Abitur ablegte Auf Anregung seines Heimatpfarrers Wilhelm Maxen studierte Offenstein anschliessend Theologie an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg im Breisgau wo er Mitglied in der katholischen Studentenverbindung W k St V Unitas Freiburg wurde 1 Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen entsandte ihn der Bischof seiner Heimat Adolf Bertram im Wintersemester 1909 als Alumne nach Rom an das Collegium Germanicum und die Gregoriana Dort promovierte Offenstein 1911 zum Dr phil und mit dem Pradikat summa cum laude 1915 zum Dr theol Die Priesterweihe empfing er am 15 August 1914 in der Kirche San Pastore durch Basilius Kardinal Pompilj den Generalvikar des Papstes fur die Diozese Rom Ab 1915 nahm Offenstein als Feldgeistlicher am Ersten Weltkrieg teil Vom 15 Februar 1916 bis zum 31 Januar 1918 wurde er als Divisionspfarrer an der Westfront eingesetzt anschliessend als Militar und Lazarettseelsorger in Berlin Nach dem Ende des Krieges engagierte Offenstein sich kurzzeitig als Domlektor und Konviktsinspektor in Hildesheim bevor er 1920 als Kaplan nach Gottingen ging Mit Wirkung zum 1 April 1924 wurde er von Bischof Joseph Ernst fur die Tatigkeit als Referent an der Zentralstelle der Katholischen Schulorganisationen Deutschlands in Dusseldorf beurlaubt Ende 1925 wurde Offenstein Pfarrer von St Bonifatius in Hamburg Wilhelmsburg 1928 wechselte er auf Wunsch seiner Bistumsleitung als neuer Pfarrer fur die Industriearbeitergemeinde St Benno nach Hannover Linden wo sein besonderes Interesse der Bildungs und sozialkaritativen Arbeit galt Seit 1923 24 liess Offenstein sich regelmassig als Zentrumskandidat fur den Preussischen Landtag aufstellen Wahrend der Zeit der Weimarer Republik begann Offenstein sich verstarkt politisch zu betatigen Als organisatorisches Forum diente ihm dabei die katholisch gepragte Zentrumspartei Mit der Reichstagswahl vom September 1930 zog Offenstein als Kandidat des Zentrums fur den Wahlkreis 16 Sudhannover Braunschweig in den Reichstag ein Nachdem sein Mandat bei den folgenden drei Reichstagswahlen bestatigt wurde gehorte Offenstein dem Reichstag knapp drei Jahre lang bis zu der Wahl vom November 1933 an NS Zeit 1933 bis 1945 Bearbeiten Wahrend seiner Abgeordnetenzeit im Reichstag stimmte Offenstein unter anderem fur das von der Regierung Hitler eingebrachte Ermachtigungsgesetz vom Marz 1933 das die juristische Grundlage fur die Errichtung der NS Diktatur bildete Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung geriet Offenstein aufgrund seiner fruheren Tatigkeit in der Zentrumspartei sowie aufgrund der anonymen Diffamierung judischer Abstammung zu sein in die Schusslinie des Regimes In den Jahren bis 1945 sah er sich anhaltender Gangelungen und Schikanen ausgesetzt Seine Ernennung zum Regens des Priesterseminars im Jahre 1935 wurde infolgedessen von staatlicher Seite verhindert Als Nachfolger des wegen angeblicher Devisenvergehen verhafteten Otto Seelmeyers wurde Offenstein vom Bischof Joseph Machens am 14 Marz 1936 zum Generalvikar der Diasporadiozese Hildesheim ernannt Im selben Jahr wurde er ausserdem zum Domvikar in Hildesheim berufen In den nachfolgenden Jahren widmete Offenstein sich insbesondere der Aufgabe den seelsorgerischen Betrieb in den rasch wachsenden Grossstadten Salzgitter und Wolfsburg auszubauen In Anerkennung seiner Leistungen wurde Offenstein 1942 mit dem Titel eines Ehrendomherren bedacht und von Papst Pius XII zum papstlichen Hauspralaten ernannt die Ernennung zum Domkapitular war zuvor 1940 von der deutschen Regierung verhindert worden Spate Jahre 1945 bis 1964 Bearbeiten 1946 nach dem Zweiten Weltkrieg wurde schliesslich die lange geplante Ernennung Offensteins zum Domkapitular vollzogen In den folgenden Jahren arbeitete Offenstein in erster Linie am Ausbau der Diozesanstrukturen und der Integration der zugewanderten Fluchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in die Gemeinden seines Bistums Insgesamt wuchs die Zahl der Katholiken in seinem Zustandigkeitsbereich von 263 800 vor dem Krieg auf 669 500 im Jahre 1949 an Nach dem Tod von Bischof Machens am 14 August 1956 bekleidete Offenstein wahrend der Zeit der Sedisvakanz das Amt des Kapitularvikars Am 9 Mai 1957 wurde er von Machens Nachfolger Bischof Heinrich Maria Janssen als Generalvikar bestatigt Vor seiner Pensionierung im Dezember 1960 wirkte Offenstein noch an der Vorbereitung fur das Niedersachsenkonkordat mit Im Alter wurde Offenstein fur seine Lebensleistung unter anderem mit der Medaille des Landes Niedersachsen ausgezeichnet Nach seinem Tod im Februar 1964 wurde er auf dem St Annen Friedhof am Dom zu Hildesheim beigesetzt Schriften BearbeitenAmtliche Erlasse und Verordnungen uber Elternbeirate 1926 Der Kampf um das Reichsschulgesetz 1928 Literatur BearbeitenBeatrix Herlemann Helga Schatz Biographisches Lexikon niedersachsischer Parlamentarier 1919 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 222 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2004 ISBN 3 7752 6022 6 S 265 Renate Kumm Das Bistum Hildesheim in der Nachkriegszeit Untersuchung einer Diaspora Diozese vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil 1945 bis 1965 Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 2002 S 34 35 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Offenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Wilhelm Offenstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wilhelm Offenstein in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Burr Hrsg UNITAS Handbuch Band 1 Verlag Franz Schmitt Siegburg 1995 S 351 Normdaten Person GND 127537279 lobid OGND AKS VIAF 65032046 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Offenstein WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe und Politiker Zentrum MdRGEBURTSDATUM 2 Juli 1889GEBURTSORT LindenSTERBEDATUM 26 Februar 1964STERBEORT Hildesheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Offenstein amp oldid 208366585