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Johann Karl Thilo 28 November 1794 in Langensalza 17 Mai 1853 in Halle Saale war ein deutscher evangelischer Theologe Thilo war ab 1822 Professor der Theologie an der Universitat Halle und 1830 kurzzeitig Direktor der Franckeschen Stiftungen in Halle Bildnis von Johann Karl Thilo nach 1843 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schrifttum 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenThilo besuchte von 1809 bis 1814 die Schule in Pforta zu seinen Mitschulern gehorte unter anderem Leopold von Ranke Ab Ostern 1814 studierte er Philologie und Theologie an der Universitat Leipzig und 1816 ein Semester an der Universitat Halle Im Mai 1817 erhielt er durch Vermittlung des halleschen Universitatskanzlers August Hermann Niemeyer eine Anstellung als Lehrer an der Schule des Waisenhauses der Franckeschen Stiftungen 1819 habilitierte er sich an der Theologischen Fakultat der Halleschen Universitat und begann als Privatdozent selbst Vorlesungen in Exegese und Patristik zu halten Im Jahre 1820 begleitete Thilo den Orientalisten und Alttestamentler Wilhelm Gesenius auf seinen Reisen nach Paris und Oxford die sie zum ausfuhrlichen Studium der Bibliotheken nutzten In den folgenden Jahren unterstutzte er den schon hochbetagten Georg Christian Knapp seinen spateren Schwiegervater bei der Leitung der Ubungen im theologischen Seminar 1822 wurde ihm eine ausserordentliche und 1825 eine ordentliche Professur der historischen Theologie angetragen Er hielt nun Vorlesungen vornehmlich zur Dogmen und Kirchengeschichte sowie uber Symbolik und Patristik Nach Knapps Tod 1825 begann er auch exegetische Vortrage uber das gesamte Neue Testament in einem Kursus von zwei Jahren zu halten In dieser Stellung verblieb er bis zu seinem Tode Nach dem Ableben von Johann August Jacobs dem Direktor der Franckeschen Stiftungen in Halle trat Thilo fur einige Monate dessen Nachfolge bis zur Berufung von Hermann Agathon Niemeyer an 1833 erhielt er den Titel eines Konsistorialrats und 1840 von Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen fur seine Verdienste den Roten Adlerorden 4 Klasse sowie 1843 den Roten Adlerorden 3 Klasse mit Schleife Johann Karl Thilo der seit 3 August 1819 der Freimaurerloge Zu den drei Degen im Orient von Halle angehorte starb am 17 Mai 1853 nach langerer Krankheit im Alter von 58 Jahren in Halle Hermann Ludwig Dryander der Pfarrer der Marktkirche Unser Lieben Frauen hat ihm die Grabrede gehalten die noch im gleichen Jahr im Druck erschien Sein schriftlicher Nachlass befindet sich in der Universitats und Landesbibliothek Sachsen Anhalt in Halle Wie er dorthin gelangte ist nicht mehr festzustellen Die Archivalien mit einer Laufzeit von 1814 bis 1850 beinhalten personliche Dokumente Familienpapiere zahlreiche Manuskripte und eine ausgedehnte Korrespondenz Der Umfang betragt sieben Archivkartons Sein Sohn Georg Thilo aus seiner zweiten Ehe mit Maria Tochter des Bankiers und Kunstsammlers Christian Adam Fries wurde Philologe und Gymnasiallehrer Schrifttum BearbeitenThilo hinterliess ein umfangreiches Schrifttum vor allem Studien und Veroffentlichungen zu den Apokryphen des Neuen und des Alten Testementes sowie zu den vom Neuplatonismus beeinflussten Kirchenvatern 1832 erschien der 1 Band seines Codex apocryphus N T e libris editis et MSS collectus recensitus notisque et prolegomenis illustratus eine philologische Bearbeitung der apokryphen Evangelien Fur die beabsichtigte Fortsetzung dieser Edition Apostelgeschichten und Abhandlungen sind spater nur Einzelarbeiten erschienen so 1838 Acta apostolorum Petri et Pauli ex codicibus nunc primum edita 1846 Acta apostolorum Andreae et Matthiae graece ex cod Par nunc primum edita und 1847 Fragmenta actuum S Joannis a Leucio Charino conscriptorum Zu den Apokryphen des Alten Testaments existiert von ihm ein Specimen exercitationum criticarum in Sapientiam Salomonis das bereits 1825 erschien und das er seinem Schwiegervater Georg Christian Knapp zum Doktorjubilaum widmete Weitere Werke waren Eusebii Alexandrini oratio perὶ ἀstronomwn praemissa de magis et stella quaestione 1834 de coelo empyreo commentationes III von 1839 und 1840 sowie Commentationes in Synesii hymnum II von 1842 Eine von ihm beabsichtigte Gesamtausgabe der Hymnen des Synesius von Kyrene ist leider nicht erschienen Zuletzt plante er die Herausgabe einer Bibliotheca patrum Graecorum dogmatica Von ihr ist aber nur ein einziger Band erschienen welcher die dogmatischen Schriften des Athanasius enthalt Sancti Athanasii opera dogmatica selecta der 1853 veroffentlicht wurde Samtliche Werke sind in lateinischer Sprache geschrieben in Deutsch sind nur zwei erschienen Ein Kritisches Sendschreiben an Augusti uber die Schriften des Eusebius von Alexandrien und des Eusebios von Emesa aus dem Jahr 1832 und Georg Christian Knapps Vorlesungen uber die christliche Glaubenslehre nach dem Begriff der evangelischen Kirche zwei Bande von 1827 die er mit einer Einleitung neu herausgab Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenSpecimen exercitationum criticarum in Sapientiam Salomonis Halle 1825 Digitalisat Vorlesungen uber die christliche Glaubenslehre nach dem Begriff der evangelischen Kirche als Herausgeber Halle 1827 Teil 1 Digitalisat Teil 2 Digitalisat Kritisches Sendschreiben an Augusti uber die Schriften des Eusebius von Alexandrien und des Eusebios von Emesa Halle 1832 Digitalisat Codex apocryphus Novi Testamenti e libris editis et manuscriptis maxime Gallicanis Germanicis et Italicis collectus recensitus notisque et prolegomenis illustratus Leipzig 1832 Digitalisat Eusebii Alexandrini oratio perὶ ἀstronomwn praemissa de magis et stella quaestione Halle 1834 Digitalisat Commentarius in Synesii hymnum secundum V I XXIV Victores in certamine litterario die natali regis ac domini potentissimi clementissimi Friderici Guilielmi IV Halle 1842 Digitalisat Commentatio ad Synesii hymnum secundum V XXII XXIV De triplici silentio philosopho mystico divino Sacra Christi pentecostalia pie celebranda Academiae Fridericianae Halis consociatae civisbus indicit prorector cum senatu Halle 1843 Digitalisat Sancti Athanasii opera dogmatica selecta Leipzig 1853 Digitalisat Literatur BearbeitenHermann Ludwig Dryander Rede am Grabe des selig vollendeten Dr Johann Carl Thilo am 20 Mai 1853 Halle 1853 Buchhandlung des Waisenhauses Halle 1853 Friedrich August Eckstein Geschichte der Freimaurer Loge im Orient von Halle Gebauer Halle 1844 Seite 299 Digitalisat Ernst Henke Thilo Johann Karl In Albert Hauck Hrsg Realenzyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche 2 Auflage 15 Band Heinrische Buchhandlung Leipzig 1885 Seite 557 560 Digitalisat Paul Tschackert Thilo Johann Karl In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 40 42 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Johann Karl Thilo in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Johann Karl Thilo in Kalliope Eintrag uber Thilo Johann Karl in CERL Thesaurus Nachlass von Johann Karl Thilo 1794 1853 in Universitats und Landesbibliothek Sachsen Anhalt Schriften von Johann Karl Thilo im Index TheologicusNormdaten Person GND 100647235 lobid OGND AKS LCCN n89606860 VIAF 37266564 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thilo Johann KarlALTERNATIVNAMEN Thilo Johann CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 28 November 1794GEBURTSORT LangensalzaSTERBEDATUM 17 Mai 1853STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Karl Thilo amp oldid 238898597