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Graf Johann VIII von Hoya zu Stolzenau 18 April 1529 in Viborg 5 April 1574 auf Schloss Ahaus war seit 1553 als Johann IV Furstbischof von Osnabruck seit 1566 als Johann III Furstbischof von Munster und seit 1568 als Johann II Administrator des Hochstifts Paderborn Johann von Hoya Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Ausbildung 2 Bischof 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie und Ausbildung BearbeitenSein Vater war Graf Johann VII der Streitbare von Hoya der als Feldobrist und Statthalter in schwedischem und lubischem Militardienst stand und 1534 in der Grafenfehde fiel Seine Mutter Margarete war die Schwester von Konig Gustav I von Schweden Er blieb unverheiratet und war der Letzte seines Geschlechts Seine fruhe Ausbildung hat er wohl in Schweden Reval und Danzig erhalten Ihm wurde 1547 zunachst die Teilgrafschaft Stolzenau zugewiesen Danach ging er nach Paris wo er von Heinrich II am koniglichen Hof freundlich aufgenommen wurde Als der Krieg Frankreichs mit dem Reich ausbrach ging er bezeichnet als Kleriker aus Minden nach Italien und studierte Rechtswissenschaften Er war ein gebildeter Mann und soll sieben Sprachen beherrscht haben Ein Problem fur eine geistige Laufbahn war seine Abkommenschaft vom Haus Wasa da dieses teilweise nicht als ritterburtig und damit als nicht stiftsfahig galt Versuche ihm die Position des Erzbischofs von Koln zu sichern sollen daran gescheitert sein Hoya entschied sich daher zunachst fur die Laufbahn in der Reichsjustiz Im Jahr 1553 berief ihn Kaiser Karl V als Assessor an das Reichskammergericht Bischof Bearbeiten nbsp Epitaph fur Bischof Johann von Hoya im Dom zu MunsterIn Osnabruck erhielt er eine Domherrenstelle und das Domkapitel wahlte ihn zum Bischof was ein Jahr spater vom Papst bestatigt wurde Zwischen 1555 und 1557 amtierte er dennoch als Prasident des Reichskammergerichts In Folge der von Philipp Magnus von Braunschweig Wolfenbuttel dem Bistum Osnabruck abgepressten Zahlung von 29 000 Gulden sah sich von Hoya gezwungen 1562 die Herrschaften Stolzenau und Steyerberg an den Grafen Albrecht von Hoya zu veraussern Da er auf Grund der wirtschaftlichen Notlage immer mehr in Abhangigkeit von den Standen geriet schloss er 1555 einen Schutzvertrag mit Philipp II von Spanien und ubernahm 1560 gegen Geldzahlung die Verpflichtung zur Verteidigung Englands gegen Schottland Im Hochstift Osnabruck erliess er 1556 eine neue Amtsordnung und 1561 das Lehensrecht Seine Haltung gegenuber dem Protestantismus wurde als zu nachgiebig angesehen Tatsachlich neigte er in militarischen Auseinandersetzungen dazu die protestantische Seite zu unterstutzen Eine Kommission aus mehreren Kardinalen und dem Jesuiten Petrus Canisius besuchte Hoya 1565 um sich seiner katholischen Haltung zu versichern Hoya versuchte ab 1561 erfolglos in Osnabruck ein Jesuitenkolleg zu grunden Es gelang ihm jedoch die Domschule katholisch zu erhalten Im Jahr 1570 erkannte er fur das Bistum Osnabruck die Beschlusse des Konzils von Trient an Er wurde 1566 zusatzlich zum Bischof von Munster gewahlt Daraufhin erkannte er das Trienter Glaubensbekenntnis an und empfing die Weihen Durch die Wahl verlor er de jure sein Bischofsamt in Osnabruck blieb aber als Administrator faktisch weiterhin auch dort Furstbischof Im Jahr 1568 wurde er ausserdem zum Bischof von Paderborn gewahlt Aufgrund des Verbots der Amterhaufung nach dem Konzil von Trient war er auch dort offiziell nur Administrator des Hochstifts In der Wahlkapitulation in Munster hat er ein energisches Vorgehen gegen kirchliche Missstande Sekten und religiose Neuerungen zugesagt An dem Ziel sich daran zu halten kann kein Zweifel bestehen allerdings waren fur ihn auch in den beiden neuen Stiften die Verbesserung der Regierung und die Reform des Justizwesens die wichtigeren Anliegen Auf Drangen aus dem Munsteraner Domkapitel und nach papstlicher Mahnung liess er 1571 eine allgemeine Kirchenvisitation durchfuhren Die Situation in Paderborn war von der Nahe zum protestantischen Hessen bestimmt Seine Politik dort versuchte Konflikte mit dem Nachbarn zu vermeiden Dies fuhrte zu dem Verdacht dass Johann von Hoya die Protestanten gewahren liess Insgesamt bemuhte er sich um eine grundlegende Reform der kirchlichen Verwaltung 1 Aber hinsichtlich einer Verteidigung des Katholizismus im Bistum Osnabruck waren seine Erfolge begrenzt Literatur BearbeitenHeinrich Detmer Johann Graf von Hoya In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 246 250 Richard Doebner Johann IV Bischof von Osnabruck In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 278 Wolfgang Seegrun Hoya Johann IV von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 666 Digitalisat Wilhelm Kohl Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 3 Die Diozese Berlin 2003 ISBN 978 3 11 017592 9 Germania Sacra NF Bd 37 3 Franz Josef Jakobi Reformer in Zeiten des Umbruchs Furstbischof Johann von Hoya 1566 1574 Domdechant Gottfried von Raesfeld 1569 1586 und das Furstbistum Munster in nachtridentinischer Zeit In Westfalen Hefte fur Geschichte Kunst und Volkskunde 83 Bd 2005 S 138 151 Munster 2008 S 586ff Elisabeth Kloosterhuis Furstbischof Johann von Hoya und das Eindringen der Reichsjustiz in den Furstbistumern Munster Osnabruck und Paderborn zwischen 1566 und 1574 In Westfalische Zeitschrift 142 1992 S 57 117 Online Monique Weis Diplomatischer Briefwechsel in schwierigen Zeiten Furstbischof Johann von Hoya und die spanischen Niederlande 1566 1574 In Westfalische Zeitschrift 154 2004 S 53 69 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann II von Hoya Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Johann von Hoya zu Stolzenau auf catholic hierarchy orgEinzelnachweise Bearbeiten zur Starkung der Reichsjustiz durch von Hoya im westfalischen Raum vgl Kloosterhuis 1992 VorgangerAmtNachfolgerBernhard von RaesfeldBischof von Munster 1566 1574Johann Wilhelm von Julich KleveFranz von WaldeckBischof von Osnabruck 1553 1574Heinrich II von Sachsen LauenburgRembert von KerssenbrockBischof von Paderborn 1568 1574Salentin von IsenburgNormdaten Person GND 119432072 lobid OGND AKS LCCN n2010037381 VIAF 59894057 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann IV von OsnabruckALTERNATIVNAMEN Johann III Bischof von Munster Johann II Administrator von Paderborn KURZBESCHREIBUNG Furstbischof von Osnabruck 1553 1574 Munster 1566 1574 und Paderborn 1568 1574 GEBURTSDATUM 18 April 1529GEBURTSORT ViborgSTERBEDATUM 5 April 1574STERBEORT Schloss Ahaus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann IV von Osnabruck amp oldid 238519131