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Johann Baptist Gansbacher 8 Mai 1778 in Sterzing 13 Juli 1844 in Wien war ein osterreichischer Komponist Dirigent und Kapellmeister Johann Gansbacher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Baptist Peter Joseph Gansbacher kam am 8 Mai 1778 in Sterzing zur Welt Sein Vater 1751 1806 der ebenfalls den Namen Johann Gansbacher trug war Chorregent und Schulmeister in Sterzing Seine Mutter Maria Elisabeth geb Mayer 1741 1815 stammte aus einer Weberfamilie und sorgte als Hausfrau fur die sechskopfige Familie Der Vater forderte bereits fruh seine musikalische Veranlagung und ermoglichte ihm als Achtjahrigem eine Ausbildung als Sangerknabe in St Jakob in Innsbruck Diese umfasste Unterricht in Musiktheorie Generalbass sowie Klavierunterricht bei Josef Alois Holzmann einem der angesehensten Musiklehrer Tirols Ab 1789 besuchte er das Gymnasium in Bozen und bekam dort weiteren Unterricht im Orgel und Violoncellospiel Von 1795 bis 1801 studiert Gansbacher Philosophie und Jurisprudenz an der Universitat Innsbruck 1797 im ersten Koalitionskrieg meldete sich Gansbacher das erste Mal zur Landesverteidigung Nach Abschluss seiner Studien an der Universitat Innsbruck entschloss er sich nach Wien zu gehen um sich dort von Abbe Vogler weiter ausbilden zu lassen Bei der Vermittlung nach Wien als auch zu den Firmian die spater zu seinen wichtigsten Gonnern wurden spielte Abbe Joseph Benedikt Falk eine wichtige Rolle 1806 wurde er auch Schuler von Johann Georg Albrechtsberger der von 1793 bis 1809 das Amt des Domkapellmeisters zu St Stefan innehatte In dieser Zeit entstanden viele Kompositionen Durch Voglers Vermittlung erhielt Gansbacher die Moglichkeit eine Messe fur den Fursten Esterhazy zu schreiben und auch fur die Firmian schuf Gansbacher in dieser Zeit mehrere Werke 1 In Wien schloss er Bekanntschaft mit vielen der fuhrenden Musikerpersonlichkeiten seiner Zeit darunter unter anderem Joseph Haydn Antonio Salieri und Johann Nepomuk Hummel 1810 erhielt er zusammen mit Carl Maria von Weber und Giacomo Meyerbeer in Darmstadt erneut Unterricht bei Vogler reiste allerdings nach drei Monaten wieder zuruck nach Bohmen auf einen Gutshof der Firmian 2 Gansbacher meldete sich erneut beim Militar und trat in Klagenfurt in eine Tiroler Kompanie ein 1813 wurde er in Lienz zum Hauptmann einer 170 Mann starken Truppe ernannt Nach erfolgreicher Zuruckeroberung Tirols losten sich die Freiwilligenkompanien auf und Gansbacher blieb vorerst in Trient wo er an musikalischen Akademien teilnahm Ab 1815 befand sich Gansbacher wieder in Innsbruck wo er nun dem Jagerregiment angehorte und die Regimentskapelle leitete 1816 reiste er erneut nach Wien und wurde dort fur seine militarischen Verdienste personlich vom Kaiser ausgezeichnet 3 Zudem machte er in mehreren Besuchen Bekanntschaft mit Ludwig van Beethoven und Constanze Mozart In Innsbruck wirkte er neben seinen Verpflichtungen als Offizier bei verschiedenen musikalischen Veranstaltungen mit und beteiligte sich 1818 massgeblich an der Grundung des Innsbrucker Musikvereines 4 Da sich seine Hoffnungen auf eine sichere Anstellung in Innsbruck nicht erfullten richtete Gansbacher sein Interesse auf Wien und die dort vakant gewordene Stelle des Domkapellmeisters zu St Stephan Gleichzeitig erhielt er von Weber die Aussicht in Dresden eine Anstellung zu bekommen Durch die Unterstutzung zahlreicher adliger Fursprecher insbesondere des Fursterzbischofs Leopold Maximilian Graf Firmian bekam er 1824 das Anstellungsdekret und heiratete daraufhin mit 47 Jahren die aus Thaur stammende Juliane Schandl Aus den Verwaltungsakten des Diozesanarchives geht hervor dass Gansbacher sich fleissig und gewissenhaft seinen Aufgaben gewidmet hat und sich eindringlich fur bessere Arbeitsbedingungen und hohere Besoldung der Musiker einsetzte Er war auch als Kirchenkomponist produktiv und schuf weit mehr Werke fur St Stephan als es seine vertragliche Verpflichtung vorsah Eine zusatzliche Besoldung wurde seitens des Kirchenmeisteramtes aber stets mit Verweis auf die angespannte finanzielle Situation und die Belastung durch die Kosten des Turmbaus abgelehnt 5 Am 13 Juli 1844 verstarb Gansbacher in Wien Er hinterliess seine Frau mit den zwei Kindern Antonie 1831 1921 und Josef 1829 1911 Antonie Gansbacher vermachte einen Grossteil des Nachlasses ihres Vaters dem Ferdinandeum in Innsbruck Joseph Gansbacher studierte wie sein Vater zuerst Jura bevor er sich entschloss eine musikalischen Laufbahn zu verfolgen Er wurde zu einer wichtigen Personlichkeit im Wiener Musikleben ein gefragter Gesangspadagoge am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde 6 Johannes Brahms widmete ihm seine Cellosonate Nr 1 in e moll Er ruht in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 0 Reihe 1 Nummer 61 neben seinem Sohn Josef Gansbacher wohin er vom Sankt Marxer Friedhof uberstellt worden war Im Jahr 1894 wurde in Wien Landstrasse 3 Bezirk bzw Simmering 11 Bezirk die Gansbachergasse nach ihm benannt Im Innsbrucker Stadtteil Saggen erinnert die Gansbacherstrasse an ihn 7 Sein bedeutendster Schuler war der Tiroler Komponist Josef Netzer Werke Auswahl BearbeitenGansbachers kompositorisches Schaffen umfasst Messen Requiem Vespern Litaneien und Kammermusik sowie Lieder Vokal und Instrumentalwerke Gansbacher komponierte sowohl weltliche wie auch geistliche Musik wobei sein Fokus als Domkapellmeister fast nur noch auf die kirchliche Musik gerichtet war Unter seinen fruhen Werken befinden sich auch einige Auftragskompositionen Wahrend der Zeit seiner Militarzugehorigkeit schuf er daruber hinaus Werke fur Blasmusik hauptsachlich Marsche Die Anzahl seiner Kompositionen geht in die Hunderte nbsp Grab von Johann Gansbacher auf dem Wiener ZentralfriedhofConcerto in Es Dur fur Klarinette und Orchester op 24 Symphonie in D Dur Marsche Alexandermarsch Jubelmarsch Messen Missa in Es Dur Pro Bozen Missa No 5 in C Dur Pro Kaltern Messe No 2 in C Dur Festmesse in D Dur Messe in B Dur op 32 Serenade op 12 Grosses Requiem in Es Dur op 15 Trio in F Dur fur Klavier Violine und Violoncello op 16 Vesper in D DurLiteratur BearbeitenAugust Schmidt Denksteine Biographien Wien 1848 S 111 161 Konrad Fischnaler Johann Gansbacher Sein Leben und Wirken Innsbruck 1878 Johann Georg Ritter von Woerz Johann Gansbacher Innsbruck 1893 Johann Gansbacher Denkwurdigkeiten aus meinem Leben Hrsg u komm v Walter Senn Thaur Tirol 1986 Winfried Altenburger Johann Gansbacher Patriot Freiheitskampfer und Musiker seine Vertonung der Schiller Ballade die Erwartung In Tiroler Heimat 73 2009 S 149 163 mit Notenbeisp Walter Senn Gansbacher Johann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 19 f Digitalisat Carl Ferdinand Pohl Gaensbacher Johann Baptist In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 363 365 Gansbacher Johann Bapt In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 388 f Direktlinks auf S 388 S 389 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Gansbacher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johann Gansbacher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Johann Gansbacher im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Noten und Audiodateien von Johann Baptist Gansbacher im International Music Score Library Project Eintrag zu Johann Gansbacher im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Johann Gansbacher im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Gansbacher Johann Baptist Peter Josef Hessische Biografie Stand 26 April 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Johann Gansbacher Denkwurdigkeiten aus meinem Leben Hrsg Walter Senn Osterreichischer Kulturverlag Thaur 1986 S 21 Vgl Gansbacher Denkwurdigkeiten aus meinem Leben S 30 38 Gansbacher Denkwurdigkeiten aus meinem Leben S 92 Ernst Knopfloch Von Gansbacher bis Pembaur Tiroler Musiker im 19 Jahrhundert In Osterreichische Musikzeitschrift Band 25 Nr 11 S 699 Melitta Ebenbauer Die Dommusikkapelle St Stephan im Wien des 19 Jahrhunderts Mit einem Abriss ihrer Geschichte des 19 Jahrhundert Mag Arb Universitat fur Musik und Darstellende Kunst Wien 2002 S 80 Walter Senn Einleitung In Johann Gansbacher Denkwurdigkeiten aus meinem Leben Osterreichischer Kulturverlag Thaur 1986 S 159 Josefine Justic Innsbrucker Strassennamen Woher sie kommen und was sie bedeuten Tyrolia Verlag Innsbruck 2012 ISBN 978 3 7022 3213 9 S 63 Normdaten Person GND 118814044 lobid OGND AKS LCCN n82243168 VIAF 56796182 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gansbacher JohannALTERNATIVNAMEN Gansbacher Johann Baptist vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Komponist Dirigent und KapellmeisterGEBURTSDATUM 8 Mai 1778GEBURTSORT SterzingSTERBEDATUM 13 Juli 1844STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Gansbacher amp oldid 235186601