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Johann Friedrich Domhardt ab 1771 von Domhardt 18 September 1712 in Allrode 20 November 1781 in Konigsberg gehorte zu den bedeutendsten Verwaltungsbeamten des friderizianischen Preussens Johann Friedrich Domhardt Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLebenslauf BearbeitenJohann Friedrich Domhardt war der Sohn eines im Jahre 1724 aus dem Anhaltischen nach dem nordostlichen Preussen eingewanderten Domanenpachters Seine Eltern waren Just Heinrich Domhardt 1736 und dessen Ehefrau Katharina Gertrud Trustedt die einem Ratsgeschlecht aus Gardelegen entstammte Johann Friedrich Domhardt besuchte das Martineum Halberstadt und die Konigliche Litthauische Provinzialschule und erwarb sich eine gute Schulbildung Als er 19 Jahre alt war starb sein Vater Er ubernahm die Pacht seines Vaters der Domane Ragnit Durch seine eifrige Arbeit und durch seine Bestrebungen Verbesserungen in der Landwirtschaft zu erreichen zog er die Aufmerksamkeit Friedrich Wilhelms I auf sich und erwarb sich dessen besondere Zufriedenheit Der Kronprinz der spatere Konig Friedrich II lernte Domhardt 1735 personlich kennen Er merkte ihn sich vor fur eine spatere Verwendung in der Verwaltung Schnelles Erfassen schwieriger Aufgaben rasches Erkennen und sachgemasses Benutzen der gegebenen Umstande bestandige Redlichkeit Tatendrang und Fleiss grosse Bescheidenheit und Menschenfreundlichkeit diese Eigenschaften machten ihn zu einem Ideal eines preussischen Staatsbeamten Bald nach seiner Thronbesteigung ernannte Friedrich II ihn 1746 zum Kriegs und Domanenrat und berief ihn in die Gumbinner Kammer Er wurde mit der alleinigen Aufsicht uber das Konigliche Stutamt Trakehnen betraut Schon 1756 kurz vor Ausbruch des Siebenjahrigen Krieges wurde er zum zweiten Direktor der Kammer ernannt obwohl die hoheren Stellen sonst nur Adligen vorbehalten waren Der Konig ubertrug ihm die Sorge fur die Verpflegung der Truppen die gegen den erwarteten russischen Einmarsch zusammengezogen wurden Bei der Mobilmachung der Aufstellung der Landmiliz und der rechtzeitigen Sicherung des Trakehner Gestuts bewies er umsichtiges Geschick Im Sommer 1757 fielen die Russen unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreussen ein Der greise Feldmarschall Johann von Lehwaldt befehligte die preussischen Truppen Auf ausdrucklichen Befehl des Konigs griff er die an Menschen und Artillerie mehrfach uberlegenen Russen bei Gross Jagersdorf westlich von Insterburg an Die Schlacht endete unter beiderseitigen schweren Verlusten mit der Niederlage der Preussischen Armee die Russen nutzten ihren Sieg aber nicht sondern zogen sich aus ungeklarten Grunden zuruck Zarin Elisabeth I hatte durch Patent vom 31 Dezember 1757 Ostpreussen als russisches Eigentum erklart Im Januar 1758 besetzte dann eine russische Armee unter Graf Fermor kampflos das ungeschutzte Land Wahrend die meisten anderen hoheren Verwaltungsbeamten die Provinz vor dem Einrucken der Russen verlassen hatten blieb Domhardt auf seinem Posten Konig Friedrich hatte ihn im Oktober 1757 zum Prasidenten der Gumbinner Kriegs und Domanenkammer ernannt Domhardt musste wie das ganze Land der Kaiserin Elisabeth den Treueeid schworen aber durch sein kluges Auftreten und seine Umsicht bewahrte er die Provinz vor allzu schweren Lasten und konnte sie nach dem Friedensschluss mit Russland 5 Mai 1762 dem Konig am 6 August 1762 als besterhaltene aller Provinzen zuruckgeben Der Konig hatte ihm schon im Juli 1762 das Prasidium der erledigten Konigsberger Kammer zusatzlich ubertragen Domhardt arbeitete fieberhaft um die Forderungen des Konigs nach Lieferung von Lebensmitteln nach Aushebung von Rekruten und nach Erwerbung der russischen Magazine zu befriedigen Dazu kamen die Bemuhungen das geschadigte Land wieder in einen ertragreichen Zustand zu bringen Besonders zu erwahnen sind der Ausbau des Flusses Angerapp 1764 1774 und die Ansiedlung von 15 000 Kolonisten bis 1774 Fur diese aussergewohnlichen Leistungen verlieh ihm der Grosse Konig 1771 den erblichen Adel Bezeichnend fur diese Nobilitierung war dass Friedrich ein Ross und eine Garbe in das Domhardt Wappen stellte 1 Domhardts muhevollste und folgenreichste Tatigkeit war der Aufbau Westpreussens von 1772 an Obwohl der Konig sich unter Umgehung des Generaldirektoriums personlich um alles kummerte blieb doch viel Arbeit bei Domhardt Da Friedrich nach dem Siebenjahrigen Krieg nicht mehr nach Ostpreussen kam musste Domhardt sich dort um alles kummern Zuletzt an beiden Armen gelahmt starb Domhardt nach wochenlangem Krankenlager am 20 November 1781 in Konigsberg Seine Asche ruht in Bestendorf im Kreis Mohrungen Domhardts Stelle ist nicht wieder besetzt worden Familie BearbeitenEr war mit Johanne Amalia Keydel 1716 1779 verheiratet Sie war die Tochter des Johann Casper Keydel eines braunschweigischen Forstinspektor der dann als Domanenpachter nach Ostpreussen kam Das Paar hatte zehn Kinder darunter Justus Friedrich 1741 1796 Rittmeister a D Ludwig Friedrich 1744 1821 Kammerprasident 2 Amalia Eleonore um 1745 vor 1791 Ernestine Gertrud Friederike um 1750 1807 Albertine Elisabeth Henriette 1752 1795 Sylvius von Frankenberg und Proschlitz 1732 1795 Dorothea Friederica um 1755 1775 Otto Heinrich Friedrich 1756 1835 ab 1774 in hessen kasselschen Diensten Major und Landstallmeister Lehnsherrn der Bestendorf und Wilmsdorfschen Guter Erbherr auf SchrombehnenLiteratur BearbeitenKurt Forstreuter Domhardt Johann Friedrich von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 66 Digitalisat Erich Joachim Johann Friedrich von Domhardt Ein Beitrag zur Geschichte von Ost und Westpreussen unter Friedrich dem Grossen Berlin 1899 Dieter Lent Domhardt Johann Friedrich In Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 978 3 937664 46 0 S 172 ff Ernst Graf zur Lippe Weissenfeld Domhardt Joh Friedrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 325 f Herbert Meinhard Muhlpfordt Johann Friedrich v Domhardt Der erste Oberprasident Altpreussens in Konigsberger Leben im Rokoko Bedeutende Zeitgenossen Kants Schriften der J G Herder Bibliothek Siegerland Band 7 Siegen 1981 S 24 32 Ernst zur Lippe Weissenfeld Westpreussen unter Friedrich dem Grossen Nach urkundlichen Quellen bearbeitet Thorn 1866 S 22 ff Digitalisat Friedrich Ernst Jester Biographie des Oberprasidenten von Domhardt In Beitrage zur Kunde Preussens Band 1 Konigsberg 1818 S 1 23 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Herbert Meinhard Muhlpfordt Johann Friedrich v Domhardt Der erste Oberprasident Altpreussens In Konigsberger Leben im Rokoko Bedeutende Zeitgenossen Kants J G Herder Bibliothek Siegerland Siegen 1981 S 24 32 hier S 29 Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 Einzelveroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin Band 85 K G Saur Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 S 221 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Normdaten Person GND 123248418 lobid OGND AKS VIAF 10748912 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Domhardt Johann Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Domhardt Johann FriedrichKURZBESCHREIBUNG preussischer VerwaltungsbeamterGEBURTSDATUM 18 September 1712GEBURTSORT AllrodeSTERBEDATUM 20 November 1781STERBEORT Konigsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich von Domhardt amp oldid 234854792