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Johann Fart OSB oft auch Johann Fart von Deidesheim um 1420 in Deidesheim damals Hochstift Speyer heute Rheinland Pfalz 1 Juni 1491 Abtei Laach war ein katholischer Priester Benediktiner und Abt der Abtei Laach heute Maria Laach Er war ein bedeutender Reformer des klosterlichen Lebens Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Fruhe Tatigkeit 1 2 Abt in Laach 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFruhe Tatigkeit Bearbeiten Uber das fruhe Leben des Pfalzers ist nichts Naheres bekannt Er stammte aus dem politisch und religios zum Hochstift Speyer gehorenden Deidesheim und war nicht adeliger Herkunft wie es das Krufter Schoffenbuch ausdrucklich festhielt 1 Moglicherweise uber den Speyerer Furstbischof Raban von Helmstatt 1439 der 1430 auch Trierer Kurfurst wurde kam Johann Fart schon jung in die Kartause St Alban zu Trier der er zeitlebens verbunden blieb 2 Von dort brachte er offenbar seine dezidierte Frommigkeit seine ausgepragte Marienverehrung und seine Wertschatzung fur das dort besonders gepflegte Rosenkranzgebet mit welche mehrere zeitgenossische Quellen an ihm hervorheben Um 1450 wurde Fart Benediktiner und trat in das Trierer Kloster St Maria ad martyres ein lange Zeit war er dort der Cellerar Dieser Konvent schloss sich am 11 Juni 1455 der Bursfelder Reform Kongregation an Hierbei wird Fart namentlich als Konventuale des Trierer Klosters aufgelistet Die auf den Grundsatzen der Devotio moderna fussende Reform wurde vom Trierer Erzbischof Johann II von Baden 1456 1503 nachhaltig gefordert Dieser protegierte schliesslich 1470 auch Johann Fart als Abt des ihm geistlicherseits unterstehenden Benediktinerklosters Laach um dort jene Reform durchfuhren zu konnen Abt in Laach Bearbeiten nbsp Die Laacher Abteikirche nbsp Historische Aufnahme des KlostersSchon der im Januar 1470 verstorbene Laacher Vorgangerabt Johannes Reuber hatte mit Unterstutzung von Adam Villicus des aus Trier stammenden Abtes von St Martin in Koln versucht die Bursfelder Reform einzufuhren war jedoch damit gescheitert Der Trierer Erzbischof empfahl den Reformwilligen in Laach Johann Fart zum Abt zu wahlen Die anderen Monche hatten den Konvent verlassen und Fart wurde noch im gleichen Jahr zum 21 Abt von Laach gewahlt Die ausserhalb des Klosters befindlichen Reformgegner wunschten als Abt den knapp 21 jahrigen Prumer Propst Graf Ruprecht von Virneburg den Ruprecht von der Pfalz der damalige Erzbischof von Koln als Landesherr von Laach sofort bestatigte bzw investierte da ein schwacher Abt seinen eigenen Einfluss dort starkte Sein Bruder der Pfalzer Kurfurst Friedrich I warnte ihn eindringlich davor da Virneburg vollig ungeeignet und vor der drohenden Reform aus dem eigenen Kloster geflohen sei ferner an einer korperlichen Behinderung leide und das kanonische Alter von 21 Jahren noch nicht erreicht habe 3 Der Erzbischof von Trier als geistlicher Herr des Klosters beharrte auf der rechtmassig zustande gekommenen Wahl Farts die er am 14 Marz 1470 bestatigte und diesbezuglich nach Rom appellierte wo Papst Sixtus IV das Gleiche tat Das Eintreffen der papstlichen Konfirmation dauerte allerdings bis ins Jahr 1472 Manche Quellen geben fur Farts Wahl und seine bischofliche Bestatigung auch das Jahr 1469 an Inzwischen waren die Reformgegner wieder im Kloster Laach eingezogen und es kam erneut zu Streitigkeiten Die Reformer wurden letztlich gewaltsam aus dem Kloster vertrieben und riefen den Bischof von Trier um Hilfe an Dieser beauftragte seinen Amtmann Georg von der Leyen den rechtmassigen Abt wieder in seine Rechte einzusetzen und die Revoltierenden zu entmachten Der Amtmann und die Burger der Stadt Mayen drangen am 20 August 1474 in das verbarrikadierte Kloster ein und beendeten die Herrschaft der Reformgegner Diese mussten den Konvent nun endgultig verlassen und durften nicht mehr zuruckkehren Der Tag wurde bis zur Aufhebung der Abtei Laach 1802 als Klosterfeiertag begangen 4 Nun konnte Johann Fart endlich die Reform des Klosters beginnen Schon kurze Zeit danach am 1 September des Jahres wurde Laach auf dem Bursfelder Jahreskapitel zu St Michael in Hildesheim in die Reformkongregation aufgenommen Die Erneuerung des Klosters machte sehr bald spurbare Fortschritte Fart selbst trug die Reform mit grossem Eifer voran Neben seiner geistlichen Tatigkeit widmete er sich auch schriftstellerischen Arbeiten Sein Biograf Johannes Butzbach nennt ihn in seinem Werk Auctarium einen in den heiligen Schriften bewanderten und eifrig studierenden Mann und fahrt fort dieser beste Vater habe auf Bitten seiner Mitbruder die ihn als eifrigen Marienverehrer kannten ein sehr frommes und heilsames Marien Gebetbuchlein verfasst Der gelehrte Prior Jakob von Vreden 1440 1511 welcher flussiger Latein als Deutsch gesprochen habe war einer seiner tatkraftigsten Mitarbeiter 5 Das Kloster Laach erreichte schliesslich wieder eine solche geistige Hohe dass viele deutsche Kloster um Entsendung von dortigen Monchen baten um auch bei ihnen die Reformen zu stutzen so etwa die Konvente Trier Wurzburg Tholey Mettlach Deutz Siegburg und Schonau In Farts Heimatdiozese Speyer wurde damals ein Laacher Benediktiner zum Prior des Klosters Limburg berufen Fart arbeitete engagiert im Kreise der Bursfelder Reform Kongregation Er besuchte die Generalkapitel zwischen 1477 und 1482 sowie 1485 1486 fungierte er dort als Mitprasident 1487 und 1489 als Definitor Schon im Februar 1490 wird Johann Fart als krank bezeichnet Er trat am 27 Mai 1491 von seinem Amt als Abt zuruck und starb bereits am 1 Juni des Jahres Man begrub ihn auf der Sudseite des Kapitelsaales zum Kreuzgang hin unter einem quadratischen Stein mit eingemeisselter Inschrift Grabstein und Grab sind heute verschollen 2011 Das Totenbuch der Abtei vermerkt ihn unter dem 1 Juni als Ehrwurdigen Vater und Herrn Johannes von Dediszheym ersten Abt dieses Klosters nach der Reform Johannes Butzbach schreibt Fart sei vollig gottergebenen Sinnes und im Ruf der Heiligkeit gestorben Ausserdem erwahnt er den Monch Rutger Sycamber den hervorragenden Reimeschmied aus dem Kloster Honingen in Farts pfalzischer Heimat der ihm ein dreiteiliges Gedicht gewidmet habe 6 Literatur BearbeitenChristian von Stramburg Denkwurdiger und nutzlicher rheinischer Antiquarius Abt 3 Band 5 Digital 1858 S 442 im Kap Abtei Laar Ernst Nick Johann Fart aus Deidesheim Abt von Maria Laach 1469 1491 in Archiv fur Mittelrheinische Kirchengeschichte 6 Jg 1954 Onlineausgabe des Artikels Bertram Resmini Das Erzbistum Trier 1993 ISBN 3110136570 S 373 376 DigitalscanEinzelnachweise Bearbeiten Bertram Resmini Das Erzbistum Trier 1993 Seite 373 ISBN 3110136570 Zur Kartause St Alban in Trier spater verlegt nach Konz Elke Ursel Hammer Monastische Reform zwischen Person und Institution Vandenhoeck amp Ruprecht 2001 ISBN 3525353006 Seiten 150 und 151 Elke Ursel Hammer Monastische Reform zwischen Person und Institution Vandenhoeck amp Ruprecht 2001 ISBN 3525353006 Auszug aus der Quelle uber die Vorgange bei der Wahl Johann Farts Bertram Resmini Das Erzbistum Trier 1993 Seite 373 ISBN 3110136570 Auszug aus der biografischen Quelle zu Jakob von Vreden Andreas Beriger Windesheimer Klosterkultur um 1500 Vita Werk und Lebenswelt des Rutger Sycamber Max Niemeyer Verlag Tubingen 2004 ISBN 3 484 36596 X Onlinerezension zum Buch mit naheren Angaben zu Rutger SicamberNormdaten Person GND 105115250X lobid OGND AKS VIAF 308711143 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fart JohannALTERNATIVNAMEN Johann Fart von Deidesheim Fart JohannesKURZBESCHREIBUNG Benediktinerabt in LaachGEBURTSDATUM um 1420GEBURTSORT DeidesheimSTERBEDATUM 1 Juni 1491STERBEORT Abtei Laach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Fart amp oldid 232203426