www.wikidata.de-de.nina.az
Johan Lilliestrom auch Johann Lilljestrohm 6 Marz 1597 in Orebro als Johannes Nicodemi Ahus oder Ahusen 5 Marz 1657 in Pommern war ein schwedischer Diplomat Politiker und Regierungsbeamter Er erwarb sich besondere Verdienste bei der Wiederherstellung der weltlichen und kirchlichen Ordnung am Ende des Dreissigjahrigen Krieges und in der Mitte des 17 Jahrhunderts in Schwedisch Pommern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildungszeit 1 2 Diplomat im Dreissigjahrigen Krieg 1 3 Regierungsbeamter in Pommern 1 4 Wertung 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildungszeit Bearbeiten Der Sohn des Ratsherrn Nicodemus Ahus 1550 1597 und der Kristina Jacobsdotter besuchte die Schule in Orebro und studierte anschliessend an der Universitat Uppsala 1614 ging er an die Universitat Wittenberg und studierte zwischenzeitlich von 1616 bis 1617 an der Universitat Helmstedt 1618 kehrte er nach Schweden zuruck wo er gefordert durch den Reichskanzler Axel Oxenstierna vom Konig Gustav II Adolf mit einem Stipendium ausgestattet wurde um seine Studien fortzusetzen Johan Ahus studierte zunachst vier Jahre in Helmstedt und Jena und ging anschliessend fur ein Jahr in die Niederlande Danach kam er fur ein Jahr nach Stockholm wo er im Reichsarchiv tatig war 1624 machte er auf Kosten Oxenstiernas eine Reise nach Holland wo er die Universitat Leiden besuchte um sich vor allem in Fremdsprachen und politischen Wissenschaften zu bilden Diplomat im Dreissigjahrigen Krieg Bearbeiten 1626 ging er als Sekretar Oxenstiernas der ihn mit einer Vielzahl von diplomatischen Missionen beauftragte nach Preussen So nahm er 1630 an Verhandlungen in Danzig teil in deren Ergebnis die Stadt ihre absolute Neutralitat erklarte Im gleichen Jahr wurde er zum koniglichen Sekretar ernannt 1631 folgte er Oxenstierna nach Frankfurt am Main wo der Konig Gustav Adolf mit seinem Heer stand Er war an Verhandlungen im Vorfeld des spateren Heilbronner Bundes beteiligt Anschliessend wurde er nach Lothringen zum franzosischen Heer unter de la Force entsandt 1632 war er in Warschau bei der Wahl Wladyslaws IV Wasa zum polnischen Konig anwesend Im selben Jahr wurde er Generalkommissar in Preussen und 1634 Kriegskommissar der schwedischen Armee in Schlesien Im folgenden Jahr nahm er als schwedischer Kommissar an den Unterhandlungen mit Polen Litauen teil die mit dem Waffenstillstandsvertrag von Stuhmsdorf abgeschlossen wurden Regierungsbeamter in Pommern Bearbeiten 1636 wurde Johan Ahus in den schwedischen Adelsstand erhoben und fuhrte von nun an den Namen Lilliestrom Er wurde zum Staatssekretar ernannt und als Assistenzrat zur Regierung des schwedisch besetzten Pommerns unter dem Generalgouverneur Sten Svantesson Bielke abgeordnet Er entwarf eine Verwaltungsordnung fur Pommern die 1640 vom Reichskanzler Oxenstierna genehmigt wurde Ein Ausschuss der pommerschen Landstande versagte dieser jedoch auf einem eigens dazu im November 1640 in Stettin einberufenen Landtag die Zustimmung Johan Lilliestrom konnte nicht am Landtag teilnehmen da er im August desselben Jahres bei einem Streifzug von den Brandenburgern gefangen genommen und erst zehn Monate spater freigelassen wurde Danach musste er die von der schwedischen Regierung in Stockholm angeordneten Massnahmen zur Wiederherstellung der weltlichen und kirchlichen Ordnung in Pommern kraft der ihm verliehenen Machtbefugnisse umsetzen Das geschah von Oktober 1641 bis Mai 1643 in Zusammenarbeit mit Alexander Erskein und unter der Leitung von Johan Axelsson Oxenstierna Anschliessend musste er allein die Zivilverwaltung ubernehmen Er hatte entscheidenden Anteil an der Wiedereinrichtung und Neuordnung der beiden pommerschen Hofgerichte der Konsistorien sowie der Universitat Greifswald Fur die Reorganisation der pommerschen Verwaltung entwarf er einen vollstandigen Plan 1 1648 wurde er zum Regierungsrat ernannt Im folgenden Jahr wurde er Vizeprasident der Regierung und Direktor der Staatskanzlei Schwedisch Pommerns Konigin Christina ernannte ihn 1650 zum Kurator der Universitat Greifswald 2 Vier Jahre lang verhandelte er mit den kurbrandenburgischen Unterhandlern uber den Grenzverlauf zwischen dem schwedischen und dem brandenburgischen Teil Pommerns der 1653 mit dem Stettiner Grenzrezess festgelegt wurde 1655 wurde er zum Hofrat und Prasidenten der schwedisch pommerschen Regierung ernannt Wertung Bearbeiten Johan Lilliestrom galt als scharfsinniger geschickter und unbestechlicher Politiker sowie als Forderer von Handel und Wissenschaften Axel Oxenstierna schrieb 1641 in einem Brief an seinen Sohn Johan uber Lilliestrom So wie ich ihn als den gescheidtesten und muthigsten unter Allen schatze so ist er zweifelsohne derjenige auf den man sich verlassen kann 1 Familie BearbeitenNach dem fruhen Tod des Vaters heiratete die Mutter den Orebroer Burger Michael Danckwardt Der Ehe entstammte sein Halbbruder der spatere Generalleutnant Landshovding und Generalgouverneur Claes Niklas Danckwardt 1613 1681 welcher sich mit Maria von Pfuel 1622 1697 verheiratete 3 1647 wurde er unter dem Namen Danckwardt Lilliestrom geadelt 4 Johan Ahus heiratete 1632 in Hohenselchow Regina Elisabeth Hagemeister die Tochter von Johann Hagemeister 1576 1638 auf Hohenselchow und Keesow 5 Kammerrat des pommerschen Herzogs Bogislaws XIV und der Margaretha Schwallenberg Drei ihrer Sohne studierten spater an der Universitat Greifswald Carl Gustav Lilliestrom 1706 war Gerichtsrat am Hofgericht in Greifswald 2 Literatur BearbeitenAnders Anton von Stiernman Carl Fredric Rothlieb Matrikel ofwer Swea rikes ridderskap och adel Bd 2 Stockholm 1755 S 324 325 S XXXVI Google bucher schwedisch Lilliestrom Johan In Herman Hofberg Frithiof Heurlin Viktor Millqvist Olof Rubenson Hrsg Svenskt biografiskt handlexikon 2 Auflage Band 2 L Z samt Supplement Albert Bonniers Verlag Stockholm 1906 S 62 schwedisch runeberg org Lilliestrom Johan In Theodor Westrin Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 16 Lee Luvua Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1912 Sp 531 schwedisch runeberg org Einzelnachweise Bearbeiten a b Clas Theodor Odhner Die Politik Schwedens im Westphalischen Friedenscongress und die Grundung der schwedischen Herrschaft in Deutschland BiblioBazaar LLC 2009 ISBN 978 1 110 25739 3 S 38f Google Bucher a b Herbert Langer Die pommersche Landesuniversitat Greifswald und das schwedische Reichsinteresse 1630 1720 In Peter Worster Hrsg Universitaten im ostlichen Mitteleuropa zwischen Kirche Staat und Nation Sozialgeschichtliche und politische Entwicklungen Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2008 ISBN 978 3 486 58494 3 S 90f Google Bucher Danckwardt Lilliestrom slakt Svenskt Biografiskt Lexikon In Riksarkivet 10 September 2018 abgerufen am 10 September 2018 schwedisch Danckwardt In Bernhard Meijer Theodor Westrin Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 5 Cestius Degas Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1906 Sp 1243 schwedisch runeberg org Genealogisches Handbuch Burgerlicher Familien In Bernhard Korner Ad M Hildebrandt Hrsg Deutsches Geschlechterbuch Band 10 Hagemeister II W C Bruer Berlin 14 November 1902 S 186 187 uni duesseldorf de abgerufen am 14 Januar 2022 Normdaten Person GND 129892599 lobid OGND AKS VIAF 250201877 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lilliestrom JohanALTERNATIVNAMEN Ahus Johan Ahus Johan Nicodemi Ahus Johannes Nicodemi Lilljestrom Johan Lilljestrohm JohannKURZBESCHREIBUNG schwedischer Diplomat Politiker und RegierungsbeamterGEBURTSDATUM 6 Marz 1597GEBURTSORT OrebroSTERBEDATUM 5 Marz 1657STERBEORT Pommern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johan Lilliestrom amp oldid 234365433