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Joachim I von Alvensleben 7 April 1514 in Hundisburg 12 Februar 1588 in Alvensleben war Burgherr in Erxleben Gelehrter und Reformator Joachim I von Alvensleben 1564 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Glaubensbekenntnis 3 Grabmal 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenEr entstammte der niederdeutschen Adelsfamilie von Alvensleben und war der zweite Sohn des Landeshauptmanns Gebhard XVII von Alvensleben 1541 und der Fredeke von Wenden 1551 und jungerer Bruder von Ludolf X von Alvensleben Bereits 1526 d h mit zwolf Jahren bezog er die Universitat in Leipzig wechselte 1534 an die Universitat Wittenberg wo er auch Martin Luther horte und setzte die Studien 1538 in Padua und Paris fort bis ihn der Tod seines Vaters 1541 in die Heimat zuruckrief Ziel dieser umfassenden wissenschaftlichen Ausbildung war die Voraussetzungen fur eine Nachfolge seines Onkels Busso X von Alvensleben als Bischof von Havelberg zu schaffen 1544 trat er zunachst als erzbischoflich magdeburgischer Hofrat in den Dienst von Kardinal Albrecht von Brandenburg Bereits 1546 legte er dieses Amt aber nieder und bekannte sich zur Augsburger Konfession blieb jedoch brandenburgischer Geheimer Rat Nach der Niederlage der Lutheraner im Schmalkaldischen Krieg 1547 gegen Kaiser Karl V verhandelte Joachim im Auftrag der magdeburgischen Landstande mit dem Kaiser und Herzog Alba in Augsburg Als 1548 auf Geheiss des Kaisers das Augsburger Interim eingefuhrt werden sollte lehnte er diese kaiserliche Religionsformel zusammen mit einigen gleichgesinnten Freunden und den Abgeordneten der Stadt Halle auf den Landtagen in Stassfurt und Aschersleben ab Neben der Verwaltung seiner Guter widmete er sich den Wissenschaften sammelte den Kernbestand der Alvensleben schen Lehnsbibliothek die als bedeutende Sammlung fruhhumanistischer Werke noch heute besteht und er stand im Briefwechsel mit fuhrenden protestantischen Theologen und Rechtsgelehrten Wegen seiner hohen Bildung erhielt er den Beinamen Miraculum Saxoniae Bei Cyriacus Edinus und Marcus Wagner Historiker um 1527 1597 gab er Geschichtswerke in Auftrag Sein Wahlspruch lautete in Anlehnung an Seneca Vita sine literis mors est et viri homines sepultura Ein Leben ohne Wissenschaften bedeutet Tod und Lebendigbegrabensein den er uber der Tur seines Schlafgemachs anbringen liess In Erxleben liess er eine Lateinschule und ein Spital errichten Ahnlich humanistisch gebildete Landadlige und Sammler grosser Bibliotheken waren sein Zeitgenosse Heinrich Rantzau und der zwei Generationen spater wirkende Ludolf von Munchhausen nbsp Grabmal von Joachim I von Alvensleben und seinen drei Frauen in der Schlosskapelle in ErxlebenSeine in Druck erschienene Leichenpredigt hielt 1588 der Pfarrer Andreas Schoppius in Erxleben Glaubensbekenntnis BearbeitenDa die lutherische Kirche nach dem Tode Luthers 1546 in verschiedene Richtungen aufgespalten war die sich zeitweise erbittert bekampften liessen Joachim von Alvensleben und sein Schwager Andreas von Meyendorf fur den eigenen Einfluss und Verantwortungsbereich ein umfangreiches Glaubensbekenntnis schreiben und durch die fuhrenden Theologen der Zeit bestatigen Zu ihnen gehorten Johannes Aurifaber Martin Chemnitz Tilemann Hesshusen Christoph Irenaus Timotheus Kirchner Joachim Morlin Simon Musaus Bartholomaus Rosinus Cyriacus Spangenberg und Johann Wigand Letzterer war auch der Verfasser der Schrift Sie kam zunachst 1563 66 ohne Nennung seines Namens in Umlauf 1582 liess Wigand sie unter eigenen Namen in Jena drucken Als sich die protestantischen Parteien im Jahre 1577 schliesslich auf die sogenannte Konkordienformel einigten wurde dies von ihm nachdrucklich unterstutzt Grabmal BearbeitenJoachim war dreimal verheiratet 1 mit Anna von Bartensleben 2 mit Kunigunde von Munchhausen und 3 mit Margaretha von der Asseburg und hatte neunzehn Kinder von denen ihn aber nur elf uberlebten Sein von dem Braunschweiger Bildhauer Jurgen Rottger geschaffenes Grabdenkmal befindet sich in der Schlosskapelle in Erxleben Es zeigt ihn in Lebensgrosse kniend gegenuber seinen drei Frauen nbsp Grabdenkmal von Joachim I von Alvensleben Schlosskapelle ErxlebenLiteratur BearbeitenBerthold Heinecke und Reimar von Alvensleben Hrsg Lesen Sammeln Bewahren Die Bibliothek Joachims von Alvensleben 1514 1588 und die Erforschung fruhneuzeitlicher Buchersammlungen Tagung auf Schloss Hundisburg vom 11 bis 13 September 2014 Frankfurt am Main Vittorio Klostermann 2016 Zeitschrift fur Bibliothekswesen und Bibliographie Sonderbande 119 ISBN 978 3 465 04266 2 Joachim von Alvenslebens Christliches Glaubensbekenntnis nebst Approbation der vornehmsten Theologen seiner Zeit im Jahre 1566 Gedruckt in Stendal 1854 Nachdruck erganzt um eine Lebensbeschreibung des Verfassers von Udo v Alvensleben Falkenberg sowie Erlauterungen und Biografien der Votanten von Wulf Piper Freiburg 1986 Siegmund Wilhelm Wohlbruck Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlecht von Alvensleben und dessen Gutern Band II Berlin 1819 S 415 463 Fritz Schwerin Funf Edelleute aus den vorigen Tagen Halle 1859 S 126 131 J P Meier Die Meister des Alvenslebenschen Epitaphs in Erxleben von 1589 In Montagsblatt 1935 Jg 77 Nr 9 Neue Deutsche Biographie Band I 1952 S 233 Marie Luise Harksen Die Kunstdenkmale des Kreises Haldensleben Leipzig 1961 S 268 Werner Arnold Adelsbildung in Mitteldeutschland Joachim von Alvensleben und seine Bibliothek In Bibliotheken und Bucher im Zeitalter der Renaissance Wolfenbutteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung Bd 16 1997 Sonderdruck S 167 194 Martin Wiehle Altmark Personlichkeiten Biographisches Lexikon der Altmark des Elbe Havel Landes und des Jerichower Landes Beitrage zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete Bd 5 Dr ziethen verlag Oschersleben 1999 ISBN 3 932090 61 6 S 10 11 Udo von Alvensleben Alvensleben Joachim von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 233 Digitalisat Udo von Alvensleben Wittenmoor Die Alvensleben in Kalbe 1324 1945 bearbeitet von Reimar von Alvensleben Falkenberg August 2010 180 S Christoph Volkmar Die Reform der Junker Landadel und lutherische Konfessionsbildung im Mittelelberaum In Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte Band 92 359 S Gottingen 2019 Weblinks Bearbeitenfamilie von alvensleben deNormdaten Person GND 102430837 lobid OGND AKS VIAF 17615010 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alvensleben Joachim I vonALTERNATIVNAMEN Alvensleben Joachim vonKURZBESCHREIBUNG Burgherr Gelehrter und ReformatorGEBURTSDATUM 7 April 1514GEBURTSORT HundisburgSTERBEDATUM 12 Februar 1588STERBEORT Alvensleben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joachim I von Alvensleben amp oldid 204070562